Begriffserklärung von Wikipedia:
Ein Runder Tisch wird oft eingesetzt als symbolische Sitzordnung einer Konferenz zur Klärung abweichender Interessen oder zur Bewältigung von Krisen, in der Vertreter verschiedener Institutionen gleichberechtigt, d. h. ohne Hierarchiestufen oder Vorsitzenden, einen von allen Seiten anerkannten Kompromiss finden wollen. Ein geschichtliches Beispiel sind die Runden Tische, an denen die Konterrevolution im Jahr 1989 ausgehandelt wurde.
Der Begriff ist verwandt mit der legendären Tafelrunde am Hofe von König Artus (französisch table ronde, englisch round table) und umfasst sowohl die mittelalterliche als auch die moderne Bedeutung.
Heute ist der Runde Tisch zudem eine Form der Bürgerbeteiligung in Dialog- und Beteiligungsforen, um Zusammenarbeit zwischen gesellschaftlichen Institutionen und Bürgerschaft zu fördern.
Der Runde Tisch in der DDR
In der Beträgen zur Volkskammer wird erklärt, dass mit der Errichtung der Runden Tische die Volkskammer, bis dahin das oberste staatliche Machtorgan, immer mehr geschwächt wurde.
Die Runden Tische wurden uns damals und werden heute seitens der offiziellen Geschichtsschreibung als demokratische Errungenschaft verkauft. Doch die Runden Tische leisteten ihren Beitrag zum Untergang der DDR. Trotzdem hatten die Runden Tische eine positive Seite. Sie wirkten als Puffer, so dass die Konterrevolution ohne Bürgerkrieg ablief. Das wird uns heute von der offiziellen Geschichtsschreibung als „friedliche Revolution“ verkauft.
Im Zuge der Konterrevolution in der DDR wurde auf Initiative der konterrevolutionären Organisation „Demokratie jetzt“ ein Zentraler Runder Tisch eingerichtet.
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„Runder tisch“ von Ludacrizzz 18:43, 16 March 2007 (UTC) – Eigenes Werk. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons
Dieser orientierte sich in der Symbolik der Bezeichnung am Runden Tisch in Polen, übernahm aber nicht die runde Form, sondern war rechteckig. Er trat am 7. Dezember 1989 zum ersten Mal zusammen und beeinflusste in der Zeit bis zur Volkskammerwahl im März 1990 stark die Arbeit der Regierung Modrow. Die ersten drei Sitzungen des Runden Tisches am 7., 18. und 22. Dezember 1989 fanden im Gottesdienstraum der Herrnhuter Brüdergemeine im Bonhoefferhaus in Berlin-Mitte statt. Von der 4. Sitzung am 27. Dezember 1989 an bis zur 16. und letzten Sitzung am 12. März 1990 tagte der Runde Tisch im Konferenzgebäude des Ministerrates der DDR am Schloss Schönhausen in Berlin-Pankow, Ossietzkystraße. Auf Initiative der sieben neuen Gruppierungen, die zunächst am Runden Tisch beteiligt waren, wurde dieser von Vertretern der Kirchen einberufen und moderiert. Die Moderatoren, die kein Stimmrecht besaßen, waren der Pastor und Direktor des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg Martin Ziegler, der katholische Pfarrer Karl-Heinz Ducke und der Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche, zu der Zeit Sekretär der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der DDR, Martin Lange. In der Folge wurden nach seinem Vorbild eine Vielzahl Runder Tische auf unterschiedlichen Ebenen bis hin zur kommunalen Ebene eingerichtet, die in der Regel bis zu den Kommunalwahlen am 6. Mai 1990 arbeiteten.
Einer der wichtigsten Verhandlungspunkte am Zentralen Runden Tisch war die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit(MfS), bzw. dessen Nachfolger Amt für Nationale Sicherheit(ANS). Hierzu verlangte der Zentrale Runde Tisch Nachweise von der Regierung Modrow(die zweitletzte Regierung der DDR) entsprechende Nachweise über die Entwaffnung des MfS.
Eine Arbeitsgruppe des Runden Tisches erarbeitete einen Entwurf einer neuen Verfassung, der sich an verschiedenen Ländern orientierte, unter Anderem am Grundgesetz der BRD. Die Arbeitsgruppe stellte den Verfassungsentwurf am 4. April 1990 der Öffentlichkeit vor. Die neugewählte Volkskammer, welcher der Entwurf übergeben wurde, behandelte ihn nicht weiter. Das Ganze war ohnehin „für die Katz´“, denn die DDR bestand ja nicht mehr lange.
Einzelne Textpassagen:
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