Die Minister für Staatssicherheit/Wolfgang Schwanitz

Wolfgang Schwanitz, geboren am 26. Juni in Berlin war von 1986 bis 1989 stellvertretender Minister für Staatssicherheit der DDR und von 1989 bis 1990 Leiter des Amtes für Nationale Sicherheit der DDR.

Als Sohn eines Bankangestellten geboren, besuchte er die Oberschule und verließ sie wegen des Kriegsendes ohne Abschluss. Seine Kindheit hatte er zum größten Teil im Heim verbracht, weil sein Vater früh gestorben war. Anschließend absolvierte er von 1949 bis 1951 eine Lehre zum Großhandelskaufmann. Von Anfang an, seit Gründung der DDR, war Schwanitz Mitglied der FDJ und des FDGB. Seit 1950 war er auch Mitglied der DSF und seit 1953 Mitglied der SED und engagierte sich im „Zirkel Stalinbiographie“. 1951 wurde er Angehöriger des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), war ab 1954 unter anderem Kreisdienststellenleiter von Berlin-Pankow und Berlin-Weißensee. 1956 wurde er stellvertretender Leiter, 1958 Leiter der Abteilung II (Spionageabwehr) der Verwaltung Groß-Berlin. Er absolvierte von 1960 bis 1966 ein Fernstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Fachrichtung Rechtswissenschaften (Abschluss als Diplomjurist), promovierte 1973 zum Dr. jur. an der Juristischen Hochschule des MfS in Potsdam (Thema: „Bekämpfung feindlicher Erscheinungen unter Jugendlichen“).

Wolfgang Schwanitz

Wolfgang Schwanitz (1989)

Bildquelle:
„Bundesarchiv Bild 183-1989-1119-324, Wolfgang Schwanitz“ von Bundesarchiv, Bild 183-1989-1119-324 / Schöps, Elke / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons -Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

 

 

Im Februar 1974 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Erich Wichert zum Leiter der Bezirksverwaltung Berlin des MfS berufen. Diese Funktion hielt er bis 1986 inne. Im Jahre 1984 wurde er zum Generalleutnant des MfS befördert und 1986 ins Ministerium versetzt. Dort war er bis November 1989 als Stellvertreter des Ministers tätig, verantwortlich für operative Sicherstellung und Technik. In dieser Funktion bekämpfte er Konterrevolutionäre wie Bärbel Bohley, Vera Lengsfeld und Rainer Eppelmann.

In der Modrow-Regierung wurde er am 18. November 1989 als Leiter des Amtes für Nationale Sicherheit berufen, der Nachfolgeorganisation des MfS Er war zugleich Mitglied des Ministerrates der DDR. Ende November erklärte er in einer geheimen Besprechung, dass es Aufgabe des MfS sei, „die Regierung und Parteiführung wirksam dabei zu unterstützen, die gefährlichen Entwicklungen in unserer Gesellschaft zunächst zu stoppen…“. Er befahl deshalb, die die Konterrevolutionäre mit IM zu unterwandern. Am 14. Dezember 1989 wurde er beurlaubt und am 11. Januar 1990 durch die Volkskammer als Mitglied des Ministerrates abberufen und entlassen.

Von 1971 bis 1974 war Schwanitz Kandidat, von 1974 bis 1986 Mitglied der SED-Bezirksleitung Berlin, sowie seit 1986 bis zum Außerordentlichen Parteitag 1989 Kandidat des ZK der SED. 1963 erhielt Schwanitz den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze.

Heute ist Wolfgang Schwanitz in der „Gesellschaft zu Rechtlichen und
Humanitären Unterstützung“(GRH) aktiv

GRH-Logo JEPG

Logo der GRH

 

 

 

und ist Autor der „Edition Ost“. Schwanitz ist einer der Herausgeber des Buches „Die Sicherheit, Zur Abwehrarbeit des MfS“.

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Buch „Die Sicherheit“

verfügbar im Internet, siehe  www.mfs-insider.de

 

 

 

 

Zahlen und Fakten Wikipedia überarbeitet von Petra Reichel

6 Kommentare zu “Die Minister für Staatssicherheit/Wolfgang Schwanitz

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