Die überkonfessionelle Partei Christlich-Demokratische Union Deutschlands(CDU), wurde auch in der alten BRD, sowie auch heute, kurz Ost-CDU genannt, um sie von der gleichnamigen Partei in der alten BRD, bzw. der heutigen CDU zu unterscheiden.
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DDR-Geschichte.de, Bild ist entsprechend verlinkt
Die CDU wurde am 26. Juni 1945 in Berlin gegründet. In dieser Partei waren Christen vertreten, die sich mit der Arbeiterklasse verbündeten Christen zusammenschlossen, um aus christlicher Verantwortung für das Wohl der Menschen und Gemeinschaft zu wirken. Darum beteilige sie sich an der Gestaltung der sozialistischen Gesellschaft in der DDR, der Festigung der Freundschaft mit der Sowjetunion und der anderen damaligen sozialistischen Länder.
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Von Fornax – Günther: Politische Symbolik…, DER FLAGGENKURIER Nr. 11/2000, Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt
Reaktionäre haben versucht sich in die CDU einzuschleichen. Die SED fasste bereits 1949/50 entsprechende Beschlüsse, um die CDU von Reaktionären zu reinigen. 1950 musste der sächsische CDU-Vorsitzende Hugo Hickmann zurücktreten. Auch andere damalige Landesminister wurden ausgeschaltet. Einige CDU-Mitglieder wurden verhaftet, weil sie gegen die DDR agierten. Andere flüchteten aus der DDR und agierten dann im Ostbüro der CDU. Dieses wurde von Westberlin, bzw. der BRD aus, unterhalten. Nach der Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls verlor das Ostbüro der CDU seine Bedeutung.
Auf ihrem 6. Parteitag im Oktober 1952 erkannte die CDU die führende Rolle der SED an.
Die Mitglieder der CDU legten ihrem Handeln gesellschaftliche Konsequenzen christlicher Ethik, vor allem die Friedens- und Nächstenliebe, zugrunde. Die Bündnispolitik der Partei der Arbeiterklasse, der SED, ermöglichte es den christlichen Demokraten, gemeinsam für die Grundinteressen der verbündeten Klassen und Schichten(heute würde man sagen ihrer Klientel) zu wirken und ihre Aktivitäten auf das Wohl des Volkes zu orientieren.
Die CDU war eine Partei des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus, die in Gemeinschaft mit allen demokratischen Kräften im Demokratischen Block der Parteien und Massenorganisationen und in der Nationalen Front der DDR die Politik des sozialistischen Staates mit verantwortete und verwirklichte.
2. Parteitag in der sowjetisch besetzten Zone in der Berliner Staatsoper, 8. September 1947
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Von Bundesarchiv, Bild 183-S76995 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

Zentralbild – Nl-At. 30.9.1964 11. Parteitag der CDU in Erfurt eröffnet. In der festlich geschmückten Erfurter Thüringenhalle wurde am Vormittag des 30.9.1964 der 11. Parteitag der Christlich-demokratischen Union eröffnet. UBz. Übersicht mit Blick auf das Präsidium des Parteitages.
11. Parteitag der CDU in Erfurt, 1964
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Von Bundesarchiv, Bild 183-C0930-0026-001 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

ADN-ZB/Reiche 13.10.82 Dresden: 15. Parteitag der CDU eröffnet Herzliche Begrüßung von Paul Verner – 1300 Delegierte des 15. Parteitages der CDU erörtern auf dem dreitägigen Beratungen im Kulturpalast der Elbestadt den Bündnisbeitrag der Partei für die weitere Stärkung des Sozialismus und die Sicherung des Friedens. Rechts Gerold Götting, Vorsitzender der CDU. 2.v.r. Paul Verner, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED. 2.v.l. Wolfgang Heyl, stellvertretender Vorsitzender der CDU. Links der Vertreter der Russisch Orthoden Kirche, Exarch Erzbischof Melchisedek
Dresdner Parteitag 1982
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Von Bundesarchiv, Bild 183-1982-1013-101 / Reiche, Hartmut / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

ADN-ZB Reiche-15.10.82-ri-Dresden: 15. CDU-Parteitag – Eine Delegation der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ entbot den Delegierten am letzten Beratungstag einen herzlichen Gruß. Der Parteivorsitzende Gerald Götting (r) und sein Stellvertreter Wolfgang Heyl (l) sowie die Mitglieder der CDU dankten mit herzlichem Beifall.“
15. Parteitag in Dresden, 1982
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Von Bundesarchiv, Bild 183-1982-1015-102 / Reiche, Hartmut / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt
Die CDU war in den Parlamenten, im Präsidium der Volkskammer, dem Staatsrat und Ministerrat vertreten. Auch in den Räten der Bezirke, Kreise und Gemeinden trugen CDU-Mitglieder politische Verantwortung. Auch in den Ausschüssen der Nationalen Front nahmen etwa 17000 Mitglieder Funktionen wahr.
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Von BrThomas – Privatarchiv BrThomas, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt
Otto-Nuschke-Haus (Charlottenstraße 53/54), Zentrale der CDU der DDR, gebaut 1981-85
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Von Gryffindor – Eigenes Werk. I release it into the public domain. Gryffindor 16:19, 6 February 2006 (UTC), Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt
Auf ihrem Sonderparteitag am 15./16. Dezember 1989 bekannte die DDR-CDU sich – entgegen ihren bisherigen langjährigen Bekenntnissen als „Partei des Sozialismus“ und Blockpartei nun in Übereinstimmung mit der CDU der BRD – zur Marktwirtschaft, also dem Kapitalismus und zur „Einheit der Nation“, was nichts anderes heißt, als zur Annexion der DDR durch die BRD.
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Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-1215-030 / Reiche, Hartmut / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt
Unter ihrem am 10. November 1989 neu gewählten Vorsitzenden Lothar de Maizière ging sie bei der Wahl zur letzten Volkskammer 1990 in der „Allianz für Deutschland“ zusammen mit dem Demokratischen Aufbruch (DA) und der Deutschen Sozialen Union (DSU) als Wahlsieger (zusammen 48 %) hervor. Die CDU erreichte 40,8 % der Stimmen und damit 163 der 400 Sitze in der Volkskammer. In den Bezirken Erfurt (56,3 %) und Suhl (50,6 %) erreichte sie die absolute Stimmenmehrheit. Am schwächsten schnitt sie in Berlin mit 18,3 % ab.
De Maizière wurde zum Ministerpräsidenten der DDR gewählt und bildete mit der SPD, dem Bund Freier Demokraten und den Allianz-Partnern DSU und DA eine große Koalition. Mit Sabine Bergmann-Pohl stellte die CDU die letzte Präsidentin der Volkskammer und damit das letzte Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik. Am 01. und 02. Oktober 1990 vereinigte sich die Partei mit ihrer Schwesterpartei, der CDU der BRD. Lothar de Maizière wurde erster stellvertretender CDU-Vorsitzender.
Nach der Konterrevolution wurden, entsprechend dem Vorbild der CDU der BRD, Vereinigungen, wie die Junge Union und Seniorenunion gegründet. Das war eine der Vorbereitungen und Anpassungen für das spätere Aufgehen in der CDU der BRD nach der Annexion der DDR.
Bei der Regelung des Vermögens wurde nach Annexion der DDR zwischen „rechtsstaatlich erworbenen“ und „nicht rechtsstaatlich erworbenen“ Vermögen unterschieden. Das ist total irreführend, hanebüchen und unlogisch, dass es den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde näher darauf einzugehen. Die CDU verzichtete so auf einen Teil des Vermögens aus der mit ihr aufgegangenen CDU der DDR und der DBD.
siehe Wikipedia und Wörterbuch der Geschichte, DDR 1984
Wörterbuch der Geschichte zur CDU (DDR)
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Petra, das ist eine sehr gelungene Dokumentation zum Mehrparteiensastem der DDR, das im sozialistischen Lager an sich Vorbild war. Nur damit konnten überhaupt alle Klassen und Schichten der Bevölkerung in die politische Arbeit mit einbezogen werden, alles unter dem Dach der Nationalen Front. Genau diesee Erfahrung gilt es, für künftige gesellschaftliche Veränderungen zu übernehmen.
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