Bildquelle: Mein Bezirk.at
Im Bündnis mit der werktätigen Bauernschaft hatte die Arbeiterklasse unter Führung Lenins und der bolschewistischen Partei die Herrschaft der Bourgeoisie und der Gutsbesitzer in Russland gestürzt. Die Arbeiterklasse übernahm die politische macht und errichtete die Diktatur des Proletariats. Vom ersten Tage an begann die Sowjetmacht mit der Umgestaltung der sozial-ökonomischen Verhältnisse. Mit der Übergabe des Bodens und der industriellen Produktionsmittel in die Hände des Volkes wurde nach ihrer Politischen Entmachtung auch die ökonomische Macht der Gutsbesitzer und der Bourgeoisie gebrochen. Die wirtschaftlichen Kommandostellen übernahm der sozialistische Staat.
Die Sowjetmacht schuf das sozialistische Eigentum an den entscheidenden Produktionsmitteln und befreite die Arbeiterklasse vom kapitalistischer Ausbeutung. Sie begann, die Grundlagen der sozialistischen Gesellschaftsordnung zu errichten. Damit unterschied sie sich grundlegend von allen bisherigen Revolutionen der Menschheitsgeschichte.
Die sozialistische Oktoberrevolution hatte nicht nur das alte Russland entschieden verändert. Unter ihrem Einfluss veränderte sich das internationale Kräfteverhältnis grundlegend zugunsten des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus. Mit dem Ausbruch Russlands aus dem bis dahin weltbeherrschenden System des Imperialismus und der Errichtung des ersten sozialistischen Staates standen sich zwei einander entgegengesetzte gesellschaftliche Systeme- das imperialistische und das sozialistische- gegenüber.
Innerhalb des imperialistischen Systems kam es unter den Auswirkungen der Oktoberrevolution zu gewaltigen revolutionären Erhebungen, die in einer Reihe kapitalistischer Hauptländer die Herrschaft der imperialistischen Bourgeoisie erschütterten.
Eine mächtige Welle antiimperialistischer nationaler Befreiungskämpfe erfasste das Hinterland des Imperialismus, die kolonialen und abhängigen Länder, und leitete die Krise des imperialistischen Kolonialsystems ein. Die junge Sowjetmacht wurde Zentrum für den Befreiungskampf der Arbeiterklasse und der Volksmassen aller Länder gegen Imperialismus, Kolonialismus und Krieg. Nach dem weltweiten Sieg des Kapitalismus ist die Welt instabiler geworden. Gesellschaftlicher Rückschritt, Krisen und Krieg bestimmen nun das Weltgeschehen.
Seit der Sozialistischen Oktoberrevolution veränderten sich die internationalen Bedingungen. Es bildete sich die allgemeine Krise des Kapitalismus, die mit dem Ersten Weltkrieg begonnen hatte, voll heraus. Sie erwuchs aus der Zuspitzung aller Widersprüche des Kapitalismus in seinem imperialistischen Stadium und ergriff sämtliche Seiten des kapitalistischen Gesellschaftssystems: die Wirtschaft und Politik, die Ideologie und Kultur. Die allgemeine Krise des Kapitalismus ist gekennzeichnet durch seine ständig fortschreitende Zersetzung und seine innere Schwächung. Seinerzeit gab es die Einschätzung, dass mit der Sozialistischen Oktoberrevolution die Epoche des Niedergangs und des Verfalls des Kapitalismus bis zu seinem völligen Untergang begann. Das war ein entscheidender Irrtum. Der Kapitalismus hat sich als stärker erwiesen, wie gedacht. Wie Phönix aus der Asche ist der Kapitalismus gestärkt aus der Konterrevolution in den einstigen sozialistischen Ländern in Europa und weltweit heraufgestiegen.
entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR, 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet und aktualisiert von Petra Reichel
Originaltext:
Historische Bedeutung Oktoberrevolution
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