Um der kommunistischen Bewegung in Deutschland, aber auch der kommunistischen Weltbewegung einen entscheidenden Schlag versetzen zu können, organisierte die Hitlerregierung gegen die angeblichen Brandstifter des Reichstages, Marinus van der Lubbe, Ernst Torgeler(Vorsitzender der KPD-Reichstagsfraktion), Georgi Dimitroff und zwei weitere bulgarische Kommunisten, einen Prozess, der vom September bis Dezember 1933 in Berlin und Leipzig stattfand.

Fotomontage von John Heartfield – „Der Richter -der Gerichtete“
entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982
Mit diesem Reichtagsbrandprozess sollten die Kommunisten als kriminelle Verschwörer und Putschisten verunglimpft und damit alle Zwangsmaßnahmen gegen die Arbeiterklasse und ihre revolutionären Organisationen gerechtfertigt werden. Zugleich sollte dieser Prozess der Vorbereitung gerichtlicher Verhandlungen gegen Ernst Thälmann und die KPD dienen.

Solidaritätsdemo in London
entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982
Das heldenmütige Auftreten Georgi Dimitroffs machte jedoch diese Pläne zunichte. Während ihn hierbei solche Kommunisten wie Theodor Neubauer aktiv unterstützten, verriet Torgeler die Partei.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982
Trotz aller Quälereien und Niederträchtigkeiten der faschistischen Justiz blieb Georgi Dimitroff ungebrochen. Er verteidigte standhaft die Ehre der kommunistischen Bewegung, die mit individuellem Terror und Brandstiftung nichts gemein hat.
entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982
Zeugen der Anklage wurden von ihm als Nazispitzel und Provokateure entlarvt und selbst Hermann Göring in die Enge getrieben.
Zugleich führte Dimitroff den Nachweis, dass allein die Faschisten ein Interesse am Reichstagsbrand gehabt haben konnten.
Von der Anklagebank herab umriss Georgi Dimitroff die Grundzüge der kommunistischen Taktik: „Massenarbeit, Massenkampf, Massenwiderstand, Einheitsfront, keine Abenteuer – das ist das Alpha und Omega der kommunistischen Taktik.“ Der deutschen Arbeiterklasse rief er in seinem Schlusswort die Worte Goethes zu: „Wer nicht Amboss sein will, der muss Hammer sein!“
Am Beispiel der Sowjetunion wies er die Perspektive dieses Kampfes, die Rolle der Arbeiterklasse als Träger des menschlichen Fortschritts und einer neuen kulturellen Blüte nach.
Das Auftreten Georgi Dimitroffs belebte den antifaschistischen Widerstand in Deutschland. Vor allem der von Dimitroff formulierte Appell zur Einheitsfront der Arbeiter führte zu ersten wichtigen Ergebnissen. Die internationale Protestbewegung, die schon kurz nach der Reichstagsbrandprovokation eingesetzt hatte, erlebte während des Prozesses einen bedeutenden Aufschwung.
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel
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