Marx und Engels und die Positionen der Arbeiterbewegung am Ende des 19. Jahrhunderts
Am 14. März 1883 starb Karl Marx. Sein ganzes Leben hatte er dem Kampf der Arbeiterklasse gewidmet.
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982
Nach dem Tode von Karl Marx setzte Friedrich Engels das Werk fort. Er vollendet wichtige Arbeiten von Marx und schrieb noch bedeutende Werke. Sein Haus wurde zum Zentrum der internationalen Arbeiterbewegung. Als Engels am 05. August 1895 starb, wurde er wie Karl Marx von den Arbeitern der ganzen Welt betrauert.
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982
Leben und Werk von Karl Marx und Friedrich Engels bestimmten grundlegend die Entwicklung der proletarischen Bewegung im 19. Jahrhundert und damit auch die Zukunft der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung.
Karl Marx und Friedrich Engels haben die Gesetzmäßigkeiten der gesellschaftlichen Entwicklung erforscht. Aus der Untersuchung des Systems des Kapitalismus entwickelten sie die Lehre von der historischen Mission der Arbeiterklasse: Die Arbeiterklasse hat die Aufgabe und die Kraft, sich selbst und die anderen Werktätigen von der Ausbeutung und Unterdrückung zu befreien. Sie kämpft um die Errichtung der kommunistischen Gesellschaft. Weg und Ziel des Kampfes zeigt ihnen die von Marx und Engels ausgearbeitete wissenschaftliche Theorie des Kommunismus. Zu ihrer Verwirklichung braucht die Arbeiterklasse eine revolutionäre Partei. Sie ist der Vortrupp der Klasse, der den Weg und die Mittel im Kampf um die politische Macht weist und unter dessen Leitung der proletarische Staat errichtet wird. Mit dem Bund der Kommunisten hatten Marx und Engels die erste proletarische Organisation geschaffen, die den wissenschaftlichen Kommunismus zur Grundlage der Politik machte und ihn mit der Arbeiterbewegung verband. Eine neue Stufe erreichte die Ausbreitung der Erkenntnis von der Rolle des Proletariats im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung, für die Befreiung der Menschheit, für den Kommunismus mit der Gründung und Entwicklung der I. Internationale (1864 bis 1876). Diese von Marx und Engels gegründete und geleitete Organisation schuf die Voraussetzungen dafür, dass in den verschiedenen Ländern revolutionäre Massenparteien gegründet werden konnten. Auf der Basis der schnellen Entwicklung des Proletariats konnten die von Marx und Engels mit hohem theoretischem Wissen ausgerüsteten Arbeiterführer immer mehr Arbeiter für den Befreiungskampf gewinnen. Im täglichen Klassenkampf erfuhren die Arbeiter, dass die Lehre von Marx und Engels, dargelegt in solchen bedeutenden Werken wie dem „Manifest der Kommunistischen Partei“, dem „Kapital“, den „Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei“ und anderen, ihren Interessen entsprach.
Zudem hatten Marx und Engels persönlich und brieflich Verbindung mit allen bedeutenden Arbeiterführern der verschiedenen Länder.
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982
Sie gaben ihnen Hilfe in theoretischen Fragen und vermittelten ihnen ihre umfangreichen Erfahrungen aus revolutionären Kämpfen. So gab es am Ende des 19. Jahrhunderts in vielen Ländern proletarische Massenparteien. Sie vereinigten etwa 300 000 Mitglieder in ihren Reihen. In zehn Ländern gab es über 200 sozialistische Abgeordnete. In den verschiedenen Gewerkschaften Europas und der USA waren rund 4 Millionen Werktätige organisiert.
Die Gründung der II. Internationale
Marx und Engels hatten in ihren Werken und in der praktischen Politik immer betont, dass eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Kampf der Arbeiter jedes einzelnen Landes die internationale Solidarität ist. Nach ihrer Losung aus dem Kommunistischen Manifest „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ handelten immer mehr Arbeiter in den einzelnen Parteien. Daher entstand in den 1880er Jahren das Bedürfnis, die Arbeiterparteien politisch und organisatorisch zusammenzuführen.
Am 14. Juli 1889, dem 100. Jahrestag des Sturmes auf die Bastille, versammelten sich rund 370 Delegierte aus 20 Ländern in Paris zu einem Kongress. Dieser Arbeiterkongress wurde zur Gründungsversammlung der II. Internationale.
Bedeutenden Anteil an der Gründung der II. Internationale hatte Friedrich Engels. Die deutsche Arbeiterpartei genoss großes Ansehen in der internationalen Arbeiterbewegung. Ihr Kampf gegen das Sozialistengesetz, gegen den Militarismus und gegen die Ausbeutung machte sie zur führenden Partei der II. Internationale.
Zu Beginn des Kongresses gedachten die Teilnehmer der Helden aus dem Revolutionsjahr 1848 und der Kämpfer der Pariser Kommune. Der Kongress fasste bedeutende Beschlüsse. Alljährlich am 1. Mai sollte das internationale Proletariat für seine Interessen demonstrieren.
Der 1. Mai war im Gedenken an US-amerikanische Arbeiter gewählt worden, die Anfang Mai 1886 in Chicago einer hinterhältigen Polizeiaktion zum Opfer gefallen waren. Unmittelbares Ziel der Maidemonstration wurde zunächst der Kampf um den Achtstundentag. Im Jahre 1890 wurde der 1. Mai erstmalig als Kampf- und Feiertag der internationalen Arbeiterklasse begangen.
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel
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