Die ostelbischen Adligen, die auf ihren ausgedehnten Gütern mit leibeignen Bauern, Gesinde und auch schon Tagelöhnern Getreide für die Ausfuhr produzierten, wurden bald Junker( Das Wort Junker entstand aus „Jungherr“, das heißt junger Adliger.)genannt. Sie vertrieben vor allem im 18. Jahrhundert immer mehr Bauern, deren Boden sie dem Gutsland einverleibten, um die Getreideproduktion noch mehr zu erweitern. Dieser rücksichtslose Raub des Bauernlandes durch die Junker wird als Bauernlegen bezeichnet. Zehntausende verloren in Ostelbien durch diesen Vorgang ihre Höfe. Auf dem Boden Mecklenburgs, der dem Adel gehörte, ging die Zahl der Bauernstellen zwischen 1660 und 1755 von 12 000 auf 4900 zurück; 1794 waren es gar nur noch 2490.