Das Zentralkomitee von kommunistischen Parteien

Das Zentralkomitee, abgekürzt ZK, gehört im Machtgefüge der kommunistischen Parteien zu den obersten Entscheidungsgremien. Basierend auf der Struktur der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) waren das Zustandekommen, die Aufgaben und die Bedeutung der Zentralkomitees in den anderen KP bis auf Einzelheiten identisch. Nach der Niederlage des Sozialismus in Europa und da in Europa keine sozialistischen Länder mehr existieren und die Bedeutung der kommunistischen Parteien auch in Westeuropa abgenommen hat, gehören diese Strukturen, bis auf wenige Ausnahmen, der Vergangenheit an.

Das Zentralkomitee war eine ständige administrative und vor allem ausführende Einrichtung der kommunistischen Partei zwischen zwei Parteitagen, welche nominell die höchste Parteiinstanz waren.

In Ländern, in denen sich die kommunistische Parteien an der Macht befanden, beherrschte das Zentralkomitee der Partei die zentralen Machtorgane des Staates und gesellschaftliche Institutionen mittels dort integrierter Parteiorganisationen und Parteizellen einerseits und durch die Tatsache, dass entscheidende Repräsentanten des Staates zugleich Mitglieder des Zentralkomitees waren, andererseits.

Das Zentralkomitee wurde gewählt durch einen Parteitag. Das sogenannte Plenum setzte sich aus Mitgliedern (stimmberechtigte Vollmitglieder) sowie Kandidaten (nicht stimmberechtigt) zusammen. Das Plenum trat − je nach Parteistatuten − meist mehrmals im Jahr zusammen. Das Zentralkomitee bestimmte aus seiner Mitte den Generalsekretär, das Politbüro und das Sekretariat.

Das Zentralkomitee wurde gewählt durch einen Parteitag. Das sogenannte Plenum setzte sich aus Mitgliedern (stimmberechtigte Vollmitglieder) sowie Kandidaten (nicht stimmberechtigt) zusammen. Das Plenum trat − je nach Parteistatuten − meist mehrmals im Jahr zusammen. Das Zentralkomitee bestimmte aus seiner Mitte den Generalsekretär, das Politbüro und das Sekretariat.

Weil das Zentralkomitee ebenfalls kein ständig tagendes Organ ist, wurden (bereits 1919 in der KPdSU) nach dem Prinzip der sich verengenden Hierarchie weitere engere und dauerhafte Spitzenorgane geschaffen.

Die Wechselbeziehung und hierarchische Abstufung zwischen diesen drei Organen kann nicht eindeutig bestimmt werden, sie war in verschiedenen historischen Epochen, abhängig von der konkreten Situation sowie von Land zu Land unterschiedlich. Auch die Rolle des Generalsekretärs kann nicht automatisch als die eines Alleinherrschers definiert werden. Darüber hinaus bedurfte die Wahl eines Generalsekretärs beispielsweise in den meisten Ländern der ehemaligen sozialistischen Länder der Zustimmung des Politbüros der KPdSU.

Das Sekretariat (bzw. Sekretariat des Zentralkomitees), durch das Plenum des ZK gewählt, leitete die laufende Arbeit, insbesondere kontrollierte es die Umsetzung der Beschlüsse und die Kaderauswahl (Personalpolitik) und war somit das Vollzugsorgan der Partei.

Das Politbüro, auch PB, Abkürzung für politisches Büro, zeitweise auch das Präsidium oder Politisches Exekutivkomitee genannt, ebenfalls vom Plenum des ZK gewählt, war der politische Führungskern und die eigentliche Machtzentrale der Partei.
Das Politbüro bestand in der Regel aus Vollmitgliedern und nicht stimmberechtigten Kandidaten; es handelte sich um Sekretäre des Zentralkomitees, ergänzt durch andere führende Funktionäre der Partei bzw. der Regierung, Gewerkschaften usw. Zur Agenda der Sitzungen gehörten nicht nur die wichtigsten Fragen der Partei selbst, sondern auch bedeutende Maßnahmen für die Leitung des Staates wie Gesetzesentwürfe, Regierungsarbeit, Programm des Parlaments usw. Deshalb wurden zu den Sitzungen bei Bedarf auch Nichtmitglieder des Gremiums eingeladen.

Die Arbeit des Zentralkomitees wurde unterstützt durch fachliche Kommissionen (bzw. Abteilungen), die auf bestimmte Bereiche spezialisiert wurden (volkswirtschaftliche, landwirtschaftliche, ideologische Kommission, Jugendkommission u. a.) und deren Anzahl häufig variierte.

Eine Sonderrolle besaß die (zentrale) Kontroll- und Revisionskommission, die sich mit den inneren Angelegenheiten der Partei befasste und nicht vom Zentralkomitee, sondern vom Parteitag bestimmt wurde.
Die Aufgaben der Bildung und Schulung der Parteifunktionäre übernahm in erster Linie die jeweilige Politische Parteihochschule, wobei die Parteischule der KPdSU eine besondere Rolle zufiel. Daneben gab es zahlreiche Institute (Institute des Marxismus-Leninismus) und ähnliche Einrichtungen.
Das Orgbüro war eine vorübergehende Instanz innerhalb der KPdSU (1919–1952), das später wieder mit dem Politbüro verschmolzen wurde.

 

entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel