Frauen für den Frieden – unter diesem Namen agieren Frauen aus aller Welt als Teil der Internationalen Friedensbewegung. Frauen für den Frieden ist in den 1970er Jahren aus dem Einsatz von Frauen gegen den Nordirlandkonflikt entstanden.
In Westberlin und der BRD entstanden fast hundert neue Frauenfriedensgruppen zwischen dem Kongress der Courage 1979 gegen Atom und Militarismus, dem Appell der Anstiftung der Frauen für Frieden vom 27. Februar 1980 und der Umweltfrauenkonfernz in Kopenhagen im Juni 1980 ermuntert durch den in der „taz“ abgedruckten Appell skandinavischer Frauen zur Abrüstung zwischen NATO und Warschauer Vertrag. Diese Gruppen gingen von der Supermachttheorie aus, die als autonome Frauen-Friedensgruppen eine Vielzahl von Aktionen und Kampagnen insbesondere gegen den atomaren Rüstungswettlauf zwischen NATO und Warschauer Vertrag initiierten.
Insgesamt ca. 40.000 Unterschriften wurden für die UNO-Frauenkonferenz im Juni 1980 in Kopenhagen gesammelt und übergeben.
Vom 1. bis 8. März 1981 organisierten Frauengruppen aus der BRD eine bundesweite Aktionswoche in hunderten von Städten der BRD zum Thema Atomenergie und Atomwaffen, Friedenserziehung und Umwelterziehung, Gewaltbilder in den Medien, Gewalt gegen Frauen, Abrüstung etc. Zusammen mit den skandinavischen Frauen für Frieden. 1981 gab es einen großen Friedensmarsch von Kopenhagen nach Paris, wo der 24. Mai als Aktionstag der Frauen für Frieden und Abrüstung ausgerufen wurde.
Als Nachbereitung für den Friedensmarsch Kopenhagen-Paris 1981 fand in Westberlin ein Frauen-Plenum statt. Es sollten dann mehrere Friedensmärsche quer durch Europa stattfinden. Eine Wegstrecke von Westberlin nach Bremen sollte auch durch die DDR führen, was von den DDR-Behörden nicht erlaubt wurde. Durch bürokratisches Ablehnen des Marsches bot man den Konterrevolutionären Anlass die Friedensbewegung in der DDR für sich zu vereinnahmen.
Der Friedensmarsch 1982 (1200 km gewaltfreie Aktion) für eine atomwaffenfreie Welt, gegen Krieg und Gewalt und gegen Umweltzerstörung, schließt ab mit dem „Wiener Appell“ der Frauen für den Frieden und der Donaufrauen, einem Empfang im Bundeskanzleramt in Wien, einem Friedens-Camp und einer großen Abschlusskundgebung, an der mehrere zehntausend Menschen teilnehmen. Es noch einmal eine internationale Frauen-Friedenskonferenz in Wien und den internationalen Widerstandstag der Frauen für Frieden am 17. Oktober 1983 in der Aktionswoche der Friedensbewegung.
Sommer 1983 fanden weitere Friedensmärsche statt. Die Frauen für den Frieden organisierten erneut einen Frauenfriedensmarsch.
Zum internationalen Frauentag organisierten sie mit Hildegard von Meier und vielen andern eine Frauenkette zwischen der US-Botschaft und dem UdSSR-Konsulat in Westberlin-Dahlem.
Organisatorinnen von Frauen für den Frieden waren auch in der Geschäftsführung des Koordinierungsausschuss der Friedensbewegung führend bei der Organisation der großen Bonner Friedensdemonstrationen 1981–1983 der Unterstützung der Blockade in Mutlangen, später in Hasselbach, der Demos in Stuttgart und vor allem durch ihre Initiative zur Menschenkette 1983, die die DFG/VK dann mit den Kirchen und Gewerkschaften organisierte vertreten, eine besondere Frauenfriedensaktion war die Umzingelung der Hardthöhe (Standort des Verteidigungsministeriums der BRD). Frauen für Frieden vernetzten sich europaweit und teilweise weltweit und waren waren an der Organisation großer Friedensdemos in Europa und den USA beteiligt.
Wie die übrige Friedensbewegung, war auch Frauen für den Frieden in den Händen von Konterrevolutionären. Der äußere Anlass für die Gründung Frauen für den Frieden durch Frauen der Konterrevolution war das damals neue Wehrdienstgesetz vom März 1982. Die konterrevolutionären Frauen behaupteten, dass dieses Gesetz die Wehrpflicht für Frauen beinhalten würde und richteten einen Protestbrief an Erich Honecker. Der Protestbrief war sinnlos, denn ihre Behauptung entsprach nicht der Wahrheit. Die Wehrpflicht für Frauen hätte es nur im Falle eines Krieges, bzw. Mobilmachung gegeben. Ansonsten konnten Frauen freiwillig in der NVA und den Grenztruppen Dienst tun. Z.B. im Nachrichtenwesen und dem medizinischen Dienst.
entnommen aus Jugendlexikon-Militärwesen, DDR 1984
Mit vielfältigen spektakulären Aktionen waren die Frauen in den 1980er Jahren in konterrevolutionären Gruppen aktiv, insbesondere gegen die Sicherheitspolitik der DDR.
1989 waren die sogenannten Friedensfrauen bei der Konterrevolution aktiv und gründeten konterrevolutionäre Gruppen.
Obwohl die Politik der DDR Friedenspolitik war, ist es der SED, der FDJ, dem Friedensrat und sonstiger Organisationen nicht gelungen, offiziell und einheitlich, unter Einbeziehung der Bevölkerung, die Friedensbewegung zu bilden und gemeinsam mit der Friedensbewegung aus westlichen Ländern zu agieren. Tragisch, da es doch gerade die DDR und die anderen sozialistischen Länder waren, die als Erste von den Atomwaffen bedroht waren.
Die Frauen für Frieden und vielerlei Friedensfrauen sind weiter aktiv. Einige haben das Thema in die Europapolitik gebracht, andere arbeiten weiter in globalen Frauen-Friedensnetzwerken und konkreten Hilfsaktionen für Frauen und Kinder in Kriegs- und Krisenregionen: Tschernobyl, Bosnien, Mittelamerika oder Tschetschenien. Einige der Frauen für Frieden sind inzwischen grandmothers for peace.
entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel