Fundstück

DIE TROMMLER ist fündig geworden und ist auf einen historischen Artikel zu Georg Dertinger gestoßen.

historischer Kopf RZ JPEG 1964

Dertinger historischer Artikel RZ, JPEG

 

Der Artikel ist aus dem Jahre 1964.
Dieser Zeitung, die der DDR nicht freundlich gesonnen war und sie in dieser Zeit nicht beim Namen nannte, veröffentlichte, dass durch einen Gnadenerlass die Reststrafe für Georg Dertinger erlassen wurde. Man muss bedenken, dass er ein Ministeramt inne hatte und der DDR schadete.
Kein Staat spaßt mit dem Straftatbestand der Spionage. Überall sind lange Haftstrafen fällig. Auch in bürgerlich-demokratischen Staaten müssen Menschen, die wegen Spionage bestraft worden sind, lange Haftstrafen absitzen oder werden sogar zum Tode verurteilt. Da ist es erstaunlich, dass mitten im Kalten Krieg die DDR Georg Dertinger begnadigte.

Aufgrund des Gesundheitszustandes wurde Dertinger in ein Krankenhaus verlegt. Nun ja, woanders müssen die Betroffenen, ohne Rücksicht auf ihren Gesundheitszustand, im Knast verrotten.

Auswertung: Petra Reichel

 

Ostbüro der CDU

Das Ostbüro der CDU war die organisatorische Basis der reaktionären Parteiführer- und -mitglieder der CDU der DDR. Sie wollten die sozialistische DDR bekämpfen.

Sie arbeiteten eng mit dem Geheimdienst der USA, CIA zusammen. Die US-amerikanische Central Intelligence Agency(CIA)sah das Ostbüro als Teil ihrer engen Zusammenarbeit mit der CDU auf dem Gebiet der psychologischen Kriegsführung in der DDR. Die CIA beteiligte sich finanziell und an der operativen Führung.Hauptansprechpartner und Projektverantwortlicher auf Seiten der CDU war Bruno Heck.

Es wurde eine Exil-CDU gebildet. Dies war eine Organisation von nach Westberlin und in die BRD geflüchteten reaktionären CDU-Mitglieder aus der SBZ, bzw. der DDR. Diese Organisation wurde von der CDU der BRD als Vertretung von Christdemokraten aus der DDR angesehen und einem Landesverband der CDU der BRD gleichgestellt.

Alleine von den 14 gewählten Mitgliedern des Hauptvorstandes der SBZ-CDU waren 10 in den Westen gegangen. Diese luden die Delegierten des 2. Parteitages von 1947 zum 1. Parteitag der Exil-CDU am 24. und 25. September 1950 in Berlin ein. Über 200 emigrierte Christdemokraten aus der DDR nahmen teil.

Die Exil-CDU bestand bis zur Annexion der DDR durch die BRD.

Die operative Arbeit der Exil-CDU wurde durch das Ostbüro der CDU durchgeführt. Es bildete quasi das Generalsekretariat der Exil-CDU.

Das Ostbüro entstand aus dem Westberliner Büro Jakob Kaisers, in dem ein Ostreferat eingerichtet wurde. Kaiser wurde Minister für gesamtdeutsche Fragen im Kabinett Adenauers. Er behielt das Büro neben seiner Tätigkeit als Bundesminister bei.

Das Ostbüro der CDU befasste sich mit folgenden Tätigkeiten:

 

  • die Koordination der Wühltätigkeit
  • die Betreuung von sogenannten politischen Gefangenen und deren Angehörigen, wobei der Begriff „politische Gefangene“ weit dehnbar angewandt wurde
  • sogenannte Öffentlichkeitsarbeit in der BRD und Westberlin und der Versuch der Herstellung von sogenannter Gegenöffentlichkeit in der DDR, was eine Umschreibung für antikommunistische Propaganda ist
  • die Betreuung der damals willkommenen Flüchtlinge(ohne Not, Wirtschaftsflüchtlinge) aus der DDR

 

 

Auch der frühere Außenminister der DDR, Georg Dertinger arbeitete für das Ostbüro der CDU. Am 15. Januar 1953 wurde Dertinger vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) enttarnt und verhaftet. (siehe dazu historischen Zeitungsausschnitt und dessen Auswertung)
Der neue Parteivorstand der DDR-CDU äußerte während der Konterrevolution 1989/90: “Die Aufarbeitung des Falles Dertinger (und ähnlicher weniger spektakulärer Repressalien gegen andere Unionsfreunde in jener Zeit) gehört zu der Ehrenschuld der Umkehr in die Zukunft“ (der CDU). Dertinger wurde im Verlauf des Jahres 1990 politisch und juristisch rehabilitiert.

Das Ostbüro der CDU war auch beim Schüren der Unruhen am 17. Juni 1953 beteiligt.

1959, nach dem Tod seines Leiters Werner Jöhren, wurde das Ostbüro in das „Referat für gesamtdeutsche Fragen“ der CDU umgewandelt.

Mit der Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls 1961 verlor das Ostbüro der CDU seine Bedeutung.

entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel