Ende Oktober 1948 wurde der Volkspolizist Fritz Maque an der Oberbaumbrücke in Berlin, wo er seinen Dienst an der Sektorengrenze versah, vorsätzlich mit einem Fahrzeug überrollt und getötet.
Am 21. Februar 1951 wurde der Angehörige der Deutschen Volkspolizei Herbert Liebs bei Pferdsdorf, Kreis Bad Salzungen, an der Demarkationslinie auf dem Boden der DDR von US-amerikanischen Soldaten aus dem Hinterhalt erschossen.
Am 2. März 1951 starben die Volkspolizisten Werner Schmidt und Heinz Janello bei Gerstungen, Kreis Eisenach. Sie wurden auf dem Territorium der DDR von US-Soldaten überwältigt, nach Obersuhl in die Bundesrepublik verschleppt und dort ermordet.
Korrektur von Bernd Dehn: “Am 2. März 1951 starben die Volkspolizisten Werner Schmidt und Heinz Janello in Obersuhl. Sie wurden von US-Soldaten überwältigt und ermordet.”
Am 23. Mai 1952 wurden die Volkspolizisten Koch und Elchlepp bei Gardelegen gekidnappt. In einem Protest-Schreiben Generalmajor Trusows von den in der DDR stationierten sowjetischen Streitkräften an den Stellvertretenden Chef des Stabes der britischen Besatzungstruppen hieß es: »Die Untersuchung hat ergeben, daß die erwähnten Angehörigen der Volkspolizei während der Erfüllung ihrer Dienstaufgaben beschossen und von westdeutschen Polizisten, die in das Gebiet der DDR eingedrungen waren, überwältigt wurden. Die am Tatort des Verbrechens aufgefundenen Patronenhülsen und blutbeflecktes Verbandsmaterial beweisen, daß einer der Angehörigen der Volkspolizei verletzt worden ist.«
Am 30. Dezember 1952 starb gegen 20.50 Uhr der Angehörige der Deutschen Volkspolizei Helmut Just in der Behmstraße in Berlin unmittelbar an der Sektorengrenze. Auf dem Wege zur Ablösung eines Postens erschossen ihn hinterrücks und aus kurzer Distanz zwei Täter aus Westberlin.
Im Westteil der Stadt existierten in den 50er Jahren etwa 40 Diversions- und Agentenzentralen. Ihre Zahl wuchs später auf über 80 an. Neben den Geheimdiensten der westlichen Besatzungsmächte und der BRD gab es auch zahlreiche nichtstaatliche antisozialistische Organisationen wie das »Ostbüro der SPD«, den »Untersuchungsausschuss freiheitlicher Juristen« (UfJ)(Mit dem UfJ hat sich DIE TROMMLER bereits beschäftigt.), das »Informationsbüro West« (IWE), die »Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit« (KgU)(Mit der KgU hat sich DIE TROMMLER bereits beschäftigt). Sie führten einen intensiven Kampf gegen die sozialistischen Staaten und besonders gegen die DDR. Sie betrieben Wirtschafts-, Werk- und Militärspionage und Spionage in den Grenzgebieten. Sie fälschten Lebensmittelkarten, Briefbögen und Dienstsiegel von staatlichen Behörden, gesellschaftlichen Organisationen und volkseigenen Betrieben. Sie fingierten Dienstanweisungen, Rundschreiben und Geschäftsbriefe und versuchten so die Wirtschaft, die Arbeit der Staatsorgane, den Verkehrsablauf zu stören und Unruhe unter der Bevölkerung hervorzurufen. Ihre Methoden reichten vom Auslegen von Reifentötern, Abreißen und In Brandsetzen von Fahnen oder politischen Plakaten, Auslegen bzw. Verbreiten von Hetzflugblättern, Plünderungen und Brandlegungen von HO-Kiosken, über Sabotageakte zur Stilllegung von Turbinen und Maschinen in Betrieben, Zerstörungen an Güterwagen, Zugentgleisungen und Zusammenstößen auf Verschiebebahnhöfen bis zu Sprengstoffanschlägen und Mord.
Der Agent der KgU Joachim Müller setzte 1951 die mit Holz provisorisch reparierte Autobahnbrücke Finowfurt bei Berlin mit Phosphor in Brand. 1952 erhielt er von der KgU den Auftrag, die Paretzer Schleuse des Oder–Havel–Kanals bei Hohenneuendorf zu sprengen. Bevor er die Tat ausführen konnte, wurde er im April 1952 verhaftet und im August zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt.
Der Bauingenieur Arno Bade steckte am 16. Februar 1955 die neuen Sendesäle des DDR-Rundfunks in Berlin-Oberschöneweide in Brand. Der Sachschaden betrug zwei Millionen Mark.
Derartige Angriffe gegen die DDR waren in den 1950er Jahren an der Tagesordnung. Sie bestimmten damit auch Aufgabenstellung und Tätigkeit des MfS wie der Deutschen Volkspolizei. Dabei bedienten sich die Diversions- und Agentenzentralen in Westberlin häufig krimineller Elemente, die zugleich aus ihrer faschistischen Einstellung und früheren Zugehörigkeit zu Nazi- Organisationen oder zur Wehrmacht keinen Hehl machten.
So hatte der 1950 gegründete »Bund Deutscher Jugend« (BDJ), ein Sammelbecken ehemaliger Angehöriger der Wehrmacht, der Waffen-SS und anderer militärischer Gruppierungen, unter kriminellen Jugendlichen eine Bande in Westberlin rekrutiert, die sich »Bluthunde« nannte. Diese Jugendlichen waren wegen Diebstahls von Buntmetall, Raubüberfall und anderer Eigentumsdelikte, Landstreicherei oder Prostitution zumeist einschlägig vorbestraft. Im Auftrage des BDJ, einige waren Mitglieder dieser Organisation, verbreiteten sie Flugblätter und Hetzschriften im Ostteil Berlins, im demokratischen Sektor, provozierten Zwischenfälle an den Sektorengrenzen, stahlen Fahnen und beseitigten Transparente.
Geplant war auch, im Sommer 1951 Wilhelm Pieck, den DDR-Präsidenten, nach Westberlin zu verschleppen. Des Weiteren beabsichtigten sie, die Walzenstraße des Stahlwerkes Burg zu demolieren und den Hochofen in Fürstenberg sowie die sowjetischen Ehrenmale in Treptow und im Tiergarten zu sprengen. Zur Konkretisierung dieser Pläne und zu weiteren Vorbereitungshandlungen kam es nur deshalb nicht, weil die Hintermänner und Auftraggeber die »Bluthunde« zunehmend zur Spionage gegen militärische Einrichtungen in der DDR einsetzten. Dabei wurden die meisten Mitglieder der Bande festgenommen und im Februar 1952 durch das Oberste Gericht der DDR zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt .
http://www.mfs-insider.de/SachbuchPDF/Terror4.pdf
Diese Fallsammlung hat DIE TROMMLER anhand den Buches „Die Sicherheit“ zusammengestellt, das man auch im Internet herunterladen kann. Man findet diesen es zum Download auf der Website
Unterstehender Link führt zu einem entsprechendem Auszug aus dem Buch „Die Sicherheit“.
Terror4
In die Beiträge von DIE TROMMLER und folglich DIE TROMMLER-ARCHIV können sich Fehler einschleichen, welche in den Quellen, bzw. Quelltexten enthalten sind. DIE TROMMLER-ARCHIV hat nun folgende Zuschrift mit der Bitte um Korrektur erhalten.
Korrektur von Bernd Dehn:
Auf der Archiv-Seite “Terroristische Gewaltakte gegen die DDR”
schreiben Sie:
“Am 21. Februar 1951 wurde der Angehörige der Deutschen Volkspolizei Herbert Liebs bei Pferdsdorf, Kreis Bad Salzungen, an der Demarkationslinie auf dem Boden der DDR von US-amerikanischen Soldaten aus dem Hinterhalt erschossen.”
Richtig ist,
die Tat erfolgte bei Pferdsdorf Krs. Eisenach. Es gibt den Ort Pferdsdorf zwei Mal in Thüringen.
Weiterhin schreiben Sie:
“Am 2. März 1951 starben die Volkspolizisten Werner Schmidt und Heinz Janello bei Gerstungen, Kreis Eisenach. Sie wurden auf dem Territorium der DDR von US-Soldaten überwältigt, nach Obersuhl in die Bundesrepublik verschleppt und dort ermordet.”
Ergebnis einer umfangreichen Recherche in der polizeilichen Ermittlungsakte:
Im Ermittlungsbericht der Abteilung K vom 8.3.1951 sind keine Spuren erwähnt, die auf eine gewaltsame Überwältigung der beiden Grenzpolizisten hindeuten. Der Kdtr.-Leiter sagte lt. diesem Bericht am 5.3.51 aus, dass er bei seiner Kontrolle an der DL “zwei frische Spuren ohne Unterbrechung von der Strasse Berka bis zu durch den Feldweg “Am Sand” über den Schlagbaum Obersuhl hinaus in den Ort hinein führten” feststellte. Weiterhin gab er an, “dass am fraglichen Wegrand eine dritte Spur ca. 8 Meter der D.-Linie entfernt und an dieser ca.120 Meter entlang führte. Diese Spur wurde von einer Person verursacht, die einen Hund bei sich führte.” (Quelle: BA MA DVH 27/128916 S.88f)
Ein Kampf auf DDR-Gebiet mit anschließender Entführung hat mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht statt gefunden. Beide Polizisten sind entsprechend der Spurenlage freiwillig nach Obersuhl gegangen. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Eine feste Verabredung durch die Polizisten für diesen Tag und diese Zeit kann ausgeschlossen werden, da beide kurzfristig für diese Streife eingeteilt wurden. Wahrscheinlich wurden sie durch eine ihnen bekannte Person über die DL in einen mit den Amerikanern geplanten “Hinterhalt” im Haus Auenweg Nr.43 gelockt. Diese Vermutung wird auch nach Auswertung der Aussagen Obersuhler Bürger im Schlussbericht der Kriminalpolizei vom 12.3.51 genannt. Die brutale Tötung des Wmstr. Schmidt erfolgte vor diesem Haus. (Quelle: BA MA DVH 27/128916 S.78f).
Ich würde vorschlagen, den Satz wie folgt zu ändern:
“Am 2. März 1951 starben die Volkspolizisten Werner Schmidt und Heinz Janello in Obersuhl. Sie wurden von US-Soldaten überwältigt und ermordet.”