Die Volkspolizei wurde ihrem Namen gerecht

Gastbeitrag von Gerd Pehl

 

Die Volkspolizei, war eine Polizei, die immer ihrem Namen gerecht wurde. Sie war die Polizei des Volkes der DDR. Sie war die Polizei, die zum Schutz der Bürger tätig war, die auf Einhaltung der Ordnung und Sicherheit achtete, die auch Helfer der Bürger war. 

Da fällt mir die kleine Satire ein, die in der DDR erzählt wurde: Eine schon sehr alte Frau erzählt Bekannten, was ihr passiert ist: Eines Tages stand ich mit einigen Leuten an einer Ampel, neben mir stand ein Polizist. Die Ampel schaltet auf Grün. Alle, auch der Polizist, gehen sofort über die Straße. Ich zögerte. Ich kann doch nicht mehr so laufen und die Ampel wird wieder Rot. Das ist unsere Volkspolizei. Aber neulich stand ich wieder an dieser Ampel. Die Ampel schaltete auf Grün. Ich zögerte wieder. Da stand plötzlich ein Polizist neben mir und sagte, kommen Sie wir gehen zusammen rüber. Wir gingen langsam über die Straße und der Volkspolizist immer neben mir. Das war ein netter Volkspolizist. Was ist der Sinn dieser Satire? Wenn unsere Menschen negative Kritik übten, dann war es immer die Gesamtheit – wie hier: Die Volkspolizei. Wenn es aber eine gute Sache oder Tat war, dann war es nicht die Gesamtheit, sondern der Einzelne – wie hier: Der Volkspolizist. 

Wer meinte, die Gesetze nicht einhalten zu brauchen, der wurde belehrt, verwarnt oder festgenommen. Unsere Volkspolizisten waren auf den Straßen in den Städten zu sehen und das 24 Stunden am Tag und sorgten für Ordnung. Da gab es keine Radfahrer, die auf dem Bürgersteig fuhren und wenn, dann wurden sie belehrt und auch mit Ordnungsgelder verwarnt oder auch am Sonntagvormittag zur Verkehrsschulung in die Polizei-Inspektion geladen.

Es war eben wirklich eine Polizei des Volkes. Unsere Polizei ging nicht mit Wasserwerfern, Tränengas gegen Bevölkerungsgruppen vor. Auch wenn Holger Marks schreibt, dass die Volkspolizisten auch Schlägereien beendeten, das ist auch zutreffend, aber dabei wurden keine Gummiknüppel, Wasserwerfer oder Tränengas eingesetzt. Sie brauchten sich nicht mit kugelsichere Westen und Schildern auf den Straßen bewegen, all das war nicht nötig. Die DDR war eben ein Staat des Volkes. Genau das ist der Unterschied zum Staat BRD.

Wenn wir an den Tag der Volkspolizei denken, dann dürfen wir nicht vergessen, dass es Volkspolizisten an der Grenze zu Westberlin* gab, die ihr Leben ließen als Beschützer des demokratischen Sektors von Berlin, die meuchlings ermordet wurden von Westberliner Agenten, die bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Auch das steht auf das Schuldkonto des Adenauer-Staates und zieht sich in die heutige BRD hinein.

*Die Grenzpolizei war der Vorläufer der Grenztruppen der DDR. Anmerkung von DIE TROMMLER(Petra Reichel)

 

Horst Hesse

Horst Hesse, geboren am 12. Mai 1922 in Magdeburg und gestorben am 16. Dezember 2006 in Schwedt/Oder, war MfS-Angehöriger und Kundschafter.

1955 wurde er in Zentrale der Military Intelligence Division eingeschleust, gelang es ihm, in der Aktion „Schlag“ im Mai 1956 zwei Panzerschränke mit der kompletten Agentenkartei aus der MID-Zentrale zu entwenden und in die DDR zu bringen.


 

Horst Hesse stammte aus einer Arbeiterfamilie. Er war gelernter Feinmechaniker und arbeitete zeitweise in den Magdeburger Kruppwerken. Als knapp 20-jähriger wurde er 1942 in den Kriegsdienst einberufen. Während des Krieges wurde er zweimal schwer verwundet, zuerst beim Rückzug aus Afrika in der Nähe von Tunis, dann im niederländischen ’s-Hertogenbosch. Im April 1945 kam er bei Ludwigslust in Mecklenburg in britische Gefangenschaft, wurde aber wegen einer Beinverletzung vorzeitig entlassen. Nach einer Odyssee durch Westdeutschland kehrte er im Oktober 1945 in seine zerstörte Heimatstadt Magdeburg zurück. Ende der 40er Jahre ging er zur Volkspolizei. Nach einer kurzen Zeit als Schutzpolizist wurde er zur Abteilung Grenze versetzt. Ab 1948 war er Mitglied der SED.

Seine Kundschaftertätigkeit begann, als er von einem früheren Nachbarn namens Rudolf Voigt als Agent für die Military Intelligence Division (MID), einem US-amerikanischen Geheimdienst, angeworben wurde. Das Ministerium für Staatssicherheit, das Hesse von diesem Anwerbungsversuch in Kenntnis gesetzt hatte, entschied darauf hin, ihn als Doppelagent einzusetzen. Der MID, der ihn unter dem Decknamen „Lux“ führte, lieferte Hesse regelmäßig vom MfS präpariertes Material über Objekte der Roten Armee in Magdeburg. Auf diese Weise konnte er das Vertrauen Voigts gewinnen, was es ihm ermöglichte, Unterlagen aus dessen Wohnung zu entwenden und an das MfS weiterzuleiten. Durch den Verlust dieser Dokumente galt Hesse aus Sicht der MID als enttarnt und konnte offiziell nicht mehr in die DDR zurückkehren, so dass die MID entschied, ihn anderweitig einzusetzen.

Nach wochenlangen Überprüfungen durch die MID arbeitete er zunächst einige Monate als Befrager im Flüchtlingslager Bremen. Im Juni 1955 wurde er als Horst Berger schließlich in die MID-Zentrale nach Würzburg versetzt, wo er für die Auswertung von Briefen und Telegrammen aus der DDR in die BRD verantwortlich war. Es gelang ihm, sehr schnell das Vertrauen seiner MID-Vorgesetzten zu gewinnen und so zum Leiter der Abteilung Agentenwerbung aufzusteigen. Gleichzeitig hielt er regelmäßigen Kontakt zum MfS.

Im Mai 1956 führte Hesse die Aktion „Schlag“ aus, bei der es ihm gelang, aus der unbewachten MID-Zentrale zwei Panzerschränke zu entwenden und in die DDR zu bringen. Diese enthielten neben der kompletten Agentenkartei des amerikanischen Militärspionagedienstes in Deutschland auch einige tausend Blanko-Ausweise westdeutscher Institutionen, Angriffspläne sowie Angaben über sogenannte Schweigefunker, die im Kriegsfall aktiviert werden sollten.

Als Folge dieser Aktion wurden 521 vom MID geführte Mitarbeiter enttarnt, was zur Verhaftung von 140 Personen in der DDR führte. Hesse wurde von einem US-Militärgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Die Aktion „Schlag“ lieferte die Vorlage für den von der DEFA(Filmgesellschaft der DDR) produzierten Filmklassiker „For Eyes Only“ (1963).

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

siehe auch Artikel von „Spiegel online“ vom 11.05.2016

Deutsche Grenzpolizei(DGP)

Die Deutsche Grenzpolizei(DGP) war der Vorläufer der Grenztruppen der DDR und unterstand dem Innenministerium.

Grenzpolizei der DDR am Elbufer

Grenzpolizisten an der Elbe 1956

Bildquelle:
„Bundesarchiv Bild 183-42998-0014, Grenzpolizei der DDR am Elbufer“ von Bundesarchiv, Bild 183-42998-0014 / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons – Bild ist entsprechend verlinkt

Die DGP wurde am 1. Dezember 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet und unterstand bis zur Gründung der DDR der Deutschen Verwaltung des Innern (DVdI). Am 12. Mai 1952 wurde die Grenzpolizei mit dem vom Ministerium des Innern und dem Ministerium für Staatssicherheit erlassenen Befehl Nr. G 1/52 aus der Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei herausgelöst und ab Mai 1952 dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt. Zum 1. August wurde Hermann Gartmann zum Chef ernannt. Im Juni 1953 wurde die Deutsche Grenzpolizei als eine Auswirkung der Unruhen im selben Jahr wieder in das Ministerium des Innern zurückgegliedert.

Am 1. Dezember 1955 übernahm die Grenzpolizei die Aufgabe der Außensicherung der DDR-Grenzen von den bisher zuständigen sowjetischen Truppen. Darum wird der 1. Dezember jährlich als Ehrentag der Grenztruppen begangen. Auch heute noch ist für viele Freundinnen und Freunde der DDR dieser Tag Anlass die damaligen Angehörigen der Grenztruppen zu ehren.

Boot der Grenzpolizei vor Rügen

Boot der Grenzpolizei vor Rügen

Bildquelle:
„Bundesarchiv Bild 183-35031-0001, Rügen, Boot der Grenzpolizei“ von Bundesarchiv, Bild 183-35031-0001 / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons – Bild ist entsprechend verlinkt

Kurz nach Schließung der Grenze in Berlin, am 13.08.1961 wurde die DGP dem Verteidigungsministerium unterstellt. (Ministerium für Nationale Verteidigung, kurz MfNV). Es erfolgte die Umwandlung in militärische Verbände. Diese trugen zunächst die Bezeichnung „Grenztruppen der NVA“. Am 15. September 1961 erfolgte die Umbenennung in „Grenztruppen der DDR“. Die Grenztruppen der DDR wurden aus der NVA herausgelöst. Somit waren diese kein Bestandteil bei Abrüstungsverhandlungen.

Die Abteilung Aufklärung beim Kommando der DGP arbeitete bis zum 31. Dezember 1961 selbständig mit inoffiziellen Kräften und war ab 1. Januar 1962 in der Hauptverwaltung Aufklärung des Ministerium für Staatssicherheit eingegliedert.

 

Siehe auch Wikipedia

 

In  die Beiträge von DIE TROMMLER und folglich DIE TROMMLER-ARCHIV  können sich Fehler einschleichen, welche in den Quellen, bzw. Quelltexten enthalten sind. 

DIE TROMMLER-ARCHIV hat nun folgende Zuschrift mit der Bitte um Korrektur erhalten. 

Korrektur von Bernd Dehn:

Auf der Archiv-Seite “Deutsche Grenzpolizei”

schreiben Sie

– “Die DGP wurde am 1. Dezember 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet und unterstand bis zur Gründung der DDR der Deutschen Verwaltung des Innern (DVdI).”

– “Am 1. Dezember 1955 übernahm die Grenzpolizei die Aufgabe der Außensicherung der DDR-Grenzen von den bisher zuständigen sowjetischen Truppen. Darum wird der 1. Dezember jährlich als  Ehrentag  der Grenztruppen begangen.”

Richtig ist,

die sowjetische Militäradministration (SMA) ordnete die Bildung einer Grenzpolizei in den Ländern ihrer Besatzungszone zum 1. Dezember 1946 an. Das Datum gilt später als Gründungstag der Grenztruppen der DDR.

Die Grenzpolizei war Teil der Länderpolizei und untersteht den Landespolizeibehörden. Am 15.11.1948 wird die Grenzpolizei der Länder der DVdI direkt unterstellt. Nach Gründung der DDR wird die Grenzpolizei als “Hauptabteilung Grenzpolizei” Teil des Ministerium des Innern (MdI).

Mit Zuordnung der Grenzpolizei zum Verantwortungsbereich des Ministerium für Staatssicherheit, erfolgt am 16. Mai 1952 erfolgt die Umbenennung in Deutsche Grenzpolizei (DGP). Die bisherige blaue Uniform wird durch eine khakifarbene abgelöst.

(Quelle: Die Grenzen der DDR, Hrsg. K.-D. Baumgarten u. Peter Freitag, edition ost., 2. korr. Ausg. 2005)