Nicht mit dem Herzen dabei

Wenn wir heute zurückblicken und Filme vom 1. Mai in der DDR und Jugendtreffen, z.b. Pfingstreffen sehen, wird es dem Einen oder Anderen wehmütig zumute. Da war ein Land, das Arbeit, Existenz und Zukunft für alle bot. Wo man nicht für irgendein kapitalistisches Unternehmen arbeitete, sondern für einen Volkseigenen Betrieb. Das Arbeitsergebnis kam letztendlich der Allgemeinheit zugute.

Damals war das für die Menschen selbstverständlich. Die Parolen zum 1.Mai und anderen Anlässen, welche die Arbeit betrafen, war den Menschen lästig, wie uns heute Werbung lästig ist. Folglich wurden sie nicht mehr wahrgenommen und beachtet. Die Teilnahme an 1.Mai-Demonstrationen, bzw. an anderen Feierlichkeiten wurde als lästige Pflicht angesehen.

So manchen Leuten ist erst nach dem Verlust der DDR klar geworden, was sie verloren haben. Wenn man sich in den nun historischen Dokumenten die Losungen von damals ansieht und –hört, zeigt sich, wie richtig sie doch waren. Damals waren viele Menschen nicht mit dem Herzen dabei. Heute „blutet“ das Herz beim Rückblick auf das verlorene Land.

1.mai 1989 in Teupitz

1. Mai 1989 in Teupitz Bildquelle: Stadt Teupitz

Deutschlandtreffen der Jugend

Im Jahr 1950, als in der BRD die FDJ noch nicht verboten war und noch Hoffnung auf ein einheitliches Deutschland, wie es die DDR anstrebte, bestand, wurde zu Pfingsten (27.05.150-30.05.1950) von der FDJ der DDR ein Treffen organisiert. Nachdem die DDR die Hoffnungen auf eine Deutsche Einheit aufgegeben hatte, gab es stattdessen Pfingstreffen der FDJ, nur für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der DDR.

Nach dem ersten Treffen 1950 wurde den 30.000 aus der BRD in die DDR eingereisten westdeutschen Teilnehmern bei Herrnburg/Lübeck die Rückreise in die BRD verweigert und wegen „Seuchengefahr“ eine ärztliche Untersuchung und namentliche Registrierung verlangt, was von den Jugendlichen verweigert wurde. Die Jugendlichen belagerten daraufhin die westdeutsche Übergangsstelle und campierten zwangsläufig dort und auf DDR-Gebiet. Es kam zu ersten Zusammenstößen mit der dort zusammengezogenen westdeutschen Polizei.

Der FDJ-Vorsitzende Erich Honecker reagierte sofort und besorgte Zelte, nebst Bettzeug und Essen für die Ausgesperrten und lud zahlreiche Journalisten dorthin ein. Zwei Tage später ließen die westdeutschen Behörden die Jugendlichen wieder einreisen.

Näheres auf Wikipedia

Stamps_of_Germany_(DDR)_1964,_MiNr_1022

Briefmarke DDR zum Deutschlandtreffen der Jugend Bildquelle:„Stamps of Germany (DDR) 1964, MiNr 1022“ von Hochgeladen von –Nightflyer (talk) 12:53, 19 July 2009 (UTC) – Eigener Scan und Bearbeitung. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons –