Erna Dorn

DIE TROMMLER befasst sich prinzipiell nicht mit faschistischen Persönlichkeiten. Im Fall Erna Dorn wird eine Ausnahme gemacht. Die BStU meint dieser Faschistin gedenken zu müssen.  Darum hat sich Petra Reichel, die Erstellerin von DIE TROMMLER ihre Gedanken gemacht.

Verbrecherbild Erna Dorn

Bildquelle: MfS-Mediathek 

 

 

Gedanken von Petra Reichel

Erna Dorn war eine KZ-Aufseherin. Nach 1945 ist sie unter falschem Namen in Halle untergetaucht. Sie erschlich sich die Mitgliedschaft in der SED und der VVN, um als getarnte Faschistin ihre verbrecherische Tätigkeit fortzuführen. Wegen ihrer kriminellen Umtriebe wurde sie festgenommen und als KZ-Aufseherin erkannt. Ob wohl sie noch verheiratet war, heiratete sie unter Vorlage ihrer falschen Papiere Max Gewald. Diese Ehe, die nach den gesetzlichen Vorschriften gar nicht bestand, wurde im Jahre 1949 geschieden, da sich Erna Dorn strafbare Handlungen zuschulden kommen ließ. Es erfolgte im Jahre 1950 ihre Verurteilung wegen Betrug und Wirtschaftsvergehen zu 11 Monaten Gefängnis und im Jahre 1951 wegen erneuten Betrugs zu 1 ½ Zuchthaus.

Im Jahre 1951 wurde Erna Dorn auf Grund ihrer begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Haft genommen. Nun verleumdete sie ihren Ex-Mann Max Gewald und bezichtigte ihn, dass er mit dem Kommandeur des KZ Ravensbrück identisch sei und er sich falsche Papiere beschafft hätte. Dies zog lange und aufwändige Ermittlungen nach sich. Für Max Gewald muss das die Hölle gewesen sein. Eine Nachfrage in Westdeutschland (BRD), was gewiss damals nicht einfach war, ergab, dass der ehemalige Kommandeur des KZ Ravensbrück bereits zu einer 15jährigen Zuchthausstrafe verurteilt wurde. Erst dann gestand Erna Dorn schließlich ein, dass die Anschuldigungen jeder Grundlage entbehren und falsch gewesen sind.

Die Untersuchungshaft wurde ihr nur teilweise angerechnet, da sie falsche Angaben bei der Untersuchungsbehörde gemacht hatte und durch hartnäckiges Leugnen die Ermittlungen verzögert wurden und sehr aufwändig waren.

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Erna Dorn

Quelle: BStU, MfS, HA IX/11, ZUV, Nr. 75, Bd. 2, Bl. 143 (Ausschnitt)

 

Den ausführlichen Werdegang kann man dem Gerichtsurteil vom 21. Mai 1953 entnehmen. Im Schlussbericht der Strafsache Dorn ist der Werdegang verkürzt dargestellt. Dabei haben sich amtlicherseits Fehler eingeschlichen. Möglicherweise werden solche Fehler heutzutage als widersprüchliche Aussagen gedeutet und als Grundlage genommen, um Erna Dorn „reinzuwaschen“

Während ihrer Haftzeit stand sie mit ihrem Vater in Kontakt, der Agent in Westdeutschland (BRD)war. Die Post erhielt sie über Mittelmänner, worin ihr Vater ihr mitteilte, dass sie bald befreit wird und der Tag „X“ nahe ist. Diese Befreiung sollte von einer westlichen Agentenzentrale in Verbindung mit der „Kampfgruppe gegen die Unmenschlichkeit“ durchgeführt werden. Das wird von der heutigen Propaganda in Abrede gestellt. Von Erna Dorns Vater ist in der heutigen Geschichtsschreibung auch nicht mehr die Rede. Nun ja, ist ja auch peinlich, dass die BRD-Geheimdienste auf alte Gestapo-Agenten zurückgegriffen haben. Allerdings ist dies doch heutzutage bekannt.

Erna Dorn wurde am 18.06.1953 erneut in Haft genommen und überführt. Sie war   geständig, die ihr zur Last gelegten Verbrechen begangen zu haben.

 


Darstellung der damaligen politischen Situation in den amtlichen Papieren

Die Darstellung der seinerzeitigen politischen Situation in den amtlichen Papieren ist interessant. Man sprach von Westdeutschland und nicht von der BRD. Damals war die Politik der DDR noch auf eine echte Wiedervereinigung auf friedlicher Grundlage das Ziel. Erst unter Honecker hat man darauf bestanden von der BRD zu sprechen und darauf zu bestehen, dass die DDR ein eigenständiger Staat ist. Im Nachhinein betrachtet, muss man sagen, dass dieser politische Kurswechsel schon viel früher hätte stattfinden müssen. Denn in der BRD waren Faschisten wieder in Amt und Würden. Auch der Vater von Erna Dorn, die während der Zeit des Faschismus für die Gestapo arbeitete und später für die BRD als Agent tätig war. Die BRD wurde ins westliche Bündnis militärisch und wirtschaftlich integriert. Da war eine echte Vereinigung der beiden deutschen Staaten bereits unrealistisch.

1990 ist die DDR annektiert worden. Das war keine echte Vereinigung, wie uns immer wieder Glauben gemacht wird.


 

Auf Wikipedia, dem Text der BStU und anderen Publikationen wird Erna Dorn verharmlost dargestellt. Die BStU versteigt sich sogar in Behauptungen, dass sie eigentlich das Opfer sei, indem behauptet wird, dass sie vom MfS misshandelt worden wäre.

Die Gefangenbefreiung am 17.06.1953 wird als dämlicher Zufall dargestellt. Daraus wird der Schluss gezogen, dass das Todesurteil vom 22.06.1953 durch das Bezirksgericht Halle nicht gerechtfertigt gewesen sei.

Im Jahre 1994 ist das Todesurteil vom Landgericht Halle aufgehoben worden.

Leider fehlen Dokumente und zwar das Todesurteil vom 22.06.1953 durch das Bezirksgericht Halle und die Aufhebung des Todesurteils aus dem Jahre 1994 durch das Landgericht Halle. So kann man diese Dokumente nicht auswerten und sich kein Bild darüber machen. Die BStU, Wikipedia und andere Publikationen können alles mögliche behaupten, da es nicht überprüfbar ist

Nun meint die BStU der faschistischen Verbrecherin gedenken zu müssen.


 

Im Namen der Rechtswissenschaft ist dieses Buch herausgekommen. Die Beschreibung auf „Amazon“ spiegelt die heutige Staatspropaganda wider. In guter Tradition der alten BRD und der heutigen Groß-BRD mit Faschistinnen und Faschisten wohlwollend umzugehen.

Juristenbuch zu Erna Dorn

Buchbeschreibung AMAZON:

„Die vorliegende Seminararbeit thematisiert den Fall der Erna Dorn. Erna Dorn war eine in der Deutschen Demokratischen Republik verurteilte Kriegsverbrecherin, die am 22. Juni 1953 vom Bezirksgericht Halle wegen ‚faschistischer Kriegshetze‘ zum Tode verurteilt und am 1. Oktober 1953 in Dresden durch das Fallbeil hingerichtet wurde. Sie soll den Volksaufstand vom 17. Juni 1953, der von der SED offiziell als ein vom Westen organisierter faschistischer Putschversuch deklariert wurde, als Agentin mitgeplant und schließlich als ‚Rädelsführerin‘ in Halle vorangetrieben haben. Zuvor wurde Erna Dorn bereits am 21. Mai 1953 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ebenfalls vom Bezirksgericht Halle, zu einer Haftstrafe von 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, weil sie bei der Gestapo gearbeitet haben und als Aufseherin in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Lobositz tätig gewesen sein soll. Das Besondere am Fall Dorn ist, dass die verschiedenen Vorwürfe gegen sie ausschließlich aus angeblichen Selbstanschuldigungen im Rahmen verschiedener Verhöre hervorgehen, die in den Ermittlungs­akten des Ministeriums für Staatssicherheit und der Polizei dokumentiert sind. Das Interessante daran: Die Aktenlage ist in vielen Punkten widersprüchlich und ungenau. Es besteht sogar die Vermutung, dass die Anschuldigungen gegen Erna Dorn nicht der Wahrheit entsprechen, sondern frei erfunden wurden, um den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 öffentlich als faschistischen Putschversuch darzustellen. Der Fall Dorn ist auch deshalb so beeindruckend, weil er sich vor weniger als 70 Jahren in Halle zugetragen hat. Handelt es sich also um einen Fall politischer Strafjustiz, wie er heute in Deutschland nicht mehr denkbar ist? Oder war Erna Dorn wirklich eine faschistische Kriegsverbrecherin? Das lässt sich heute aufgrund fehlender Beweise wohl nicht mehr zweifelsfrei beantworten. In dieser Arbeit wird der Werdegang der Erna Dorn mit den verschiedenen Vorwürfen gegen sie dargestellt. Dabei werden die Aktenlage der Ermittlungsbehörden und die darin vorkommenden Unstimmigkeiten und Widersprüche aufgezeigt, so dass der Leser zu einem eigenen Urteil gelangen kann.“


 

Da die Gedenkstätte Ravensbrück nicht über Akten verfügt, die beweisen, dass Erna Dorn dort KZ-Angestellte war, ist es der VVN u.a. unmöglich etwas gegen die heutige offizielle Geschichtsdeutung zu unternehmen.


 

Was sagt „Neues Deutschland“ von heute zum Fall Erna Dorn?

Der Artikel aus dem Jahre 2002Artikel aus dem Jahre 2002 ist nicht sehr erhellend. Ein „weder noch“, um es allen recht zu machen. „Neues Deutschland“ als Zeitung der LINKEN ist nun im heutigen Staat und System angekommen.

 

 

 

Die versuchte Konterrevolution in Ungarn 1956

Nachdem der konterrevolutionäre Putschversuch am 17. Juni 1953 in der DDR niedergeschlagen wurde, gaben die imperialistischen Staaten nicht auf weiterhin gegen die sozialistischen Länder aggressiv zu handeln. Als nächstes war Ungarn dran. Im Frühjahr 1955 war in den USA dafür ein detaillierter Aktionsplan ausgearbeitet worden, für dessen Durchführung spezielle Organisationen und Institutionen geschaffen wurden. Heute würde man diese als NGOs(Nichtregierungsorganisationen bezeichnen. Die stiften heutzutage viel Unheil in der Welt.) Als führende Propagandazentrale betätigte sich das „Komitee freies Europa“, das – offiziell als private Einrichtung ausgeben- von der USA-Regierung bezahlt (also den Steuergeldern der Bürgerinnen und Bürger der USA) und gelenkt wurde. Das Komitee errichtete in München den Hetzsender „Freies Europa“ und steuerte zahllose verbrecherische Aktionen gegen die sozialistischen Länder. Am Beispiel der Ereignisse in Ungarn 1956 wurde diese üble Rolle dieser Organisationen besonders deutlich.

In Ungarn gab es damals wirtschaftliche Probleme, die zu Versorgungsschwierigkeiten und Unzufriedenheit in der Bevölkerung führten.

Die Mangelwirtschaft haben die sozialistischen Länder nie in den Griff bekommen. Nach den vielfältigen Ursachen fragte die Bevölkerung nicht und war stets unzufrieden. So hat 1989 die Konterrevolution in allen europäischen sozialistischen Ländern gesiegt.

Die Entwicklungsschwierigkeiten beim Aufbau des Sozialismus in der Ungarischen Volksrepublik ließen der internationalen Reaktion dieses Land besonders geeignet erscheinen, seine gesellschaftlichen Veränderungen rückgängig zu machen. Es sollte als Vorposten der NATO gegen die sozialistischen Staaten umgewandelt werden.

Durch Einschleusen faschistischer Banden, von Waffen und Hetzmaterial und durch pausenlose Verbreitung antisozialistischer Losungen über den Sender „Freies Europa“ wurden die inneren Feinde Ungarns aktiv unterstützt und eine konterrevolutionäre Erhebung vorbereitet.

Parolen wie „Demokratisierung und Dezentralisierung“ oder „ungarischer Nationalkommunismus“, die bald durch antikommunistische Sprüche ergänzt wurden, stifteten Verwirrung und Desorientierung. (Das kennen wir ja von 1989 her. Erst vielversprechende Sprüche und dann die Forderung nach Abschaffung des Sozialismus.)

Ende Oktober 1956 waren die Vorbereitungen zur Durchführung eines bewaffneten Aufruhrs abgeschlossen. In Budapest und anderen Orten gingen konterrevolutionäre Banden zum blutigen Terror gegen Kommunisten und Politiker über.

1989 ist eine andere Strategie angewandt worden. Der absolute Verzicht auf Gewalt. So verzichteten die Regierungen der sozialistischen Länder auf Gegengewalt zur Verteidigung. Man wollte doch nicht mit Waffen gegen die unbewaffnete Bevölkerung vorgehen. Diese Strategie ist gelungen.

Unter entschlossener Führung der am 03.November gebildeten Regierung mit János Kadar bereiteten die klassenbewussten Arbeiter Ungarns der Konterrevolution ein Ende. Sie wurden dabei auf Bitten der ungarischen Regierung wirksam von jenen Einheiten der Sowjetarmee unterstützt. Die im Land stationiert waren.

Niederschlagung konterrevolutionärer Versuch Ungarn 1956

Die klassenbewussten Arbeiter begrüßten die ersten sowjetischen Truppen in Budapest, die mithalfen die Konterrevolution zu zerschlagen.

 

Im Westen, so z.B. in der Alt-BRD wurde stets behauptet und Generationen von Schülerinnen und Schülern beigebracht, das es sich um einen Arbeiteraufstand handeln würde. Das Gleiche, wie beim 17. Juni 1953 in der DDR.

Heute wird in ganz Deutschland, vermutlich auch im heutigen Osteuropa und sonst wo auf der Welt dieses falsche Wissen verbreitet.

 

historisches Titelblatt Ungarn 1956

 

1989 waren die Arbeiter/innen desorientiert. Sie kamen gar nicht auf die Idee eine neue Regierung zu fordern, die in der Lage ist, die Interessen der Arbeiterklasse zu vertreten. Glaubten sie doch an die schönen Sprüche der konterrevolutionären Organisationen und dass diese es besser machen würden. Da alles friedlich abging und diese Organisationen ein friedliches Image hatten, glaubte die Bevölkerung an sie. Als die Konterrevolution gesiegt hat, hatten diese Organisationen ausgedient und ihre Vertreterinnen und Vertreter wurden mit Posten z.B. mit Bundestagsmandaten, als Beamtinnen und Beamte in der BStU(Verwaltungsbehörde der Akten des MfS) belohnt. Die Bevölkerung ist in einem kapitalistischen Land aufgewacht.

Geschichtsbuch DDR 10

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981, Bearbeitung, Anmerkungen und aktuelle Bezüge von Petra Reichel

 

Niederschlagung konterrevolutionärer Versuch Ungarn 1956

 

 

 

 

 

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siehe auch

„Geschichte in Übersichten“, DDR 1982

 

 

 

 

Putschversuch in Ungarn 1956

 

 

Die versuchte Konterrevolution in der CSSR 1968

Wirtschaftliche Schwierigkeiten und ungelöste Probleme beim Aufbau der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der Tschechoslowakei nutzten konterrevolutionäre Kräfte im Inneren und die Feinde des Sozialismus in den kapitalistischen Ländern für einen Angriff gegen die sozialistischen Errungenschaften.

Der Übergang zur Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft war ein komplizierter und keineswegs widerspruchsloser Prozess. Er forderte einen hohen Reifegrad in der Führungstätigkeit durch die kommunistischen Parteien und eine ständig wachsende Organisiertheit und Bewusstheit der Arbeiterklasse und aller Werktätigen(arbeitenden Menschen, Erwerbstätigen). Dasselbe Problem bestand auch 1989. Da betraf es aber alle europäischen sozialistischen Länder gleichermaßen. So konnte die Konterrevolution ihren Lauf nehmen und siegen.

In der CSSR legten bestimmte kleinbürgerliche Kräfte und Teile der Intelligenz, den weiteren Ausbau der Demokratischen Rechte für Werktätigen(arbeitenden Menschen, Erwerbstätige) so aus, als ob nun die Zeit gekommen wäre, die sozialistischen Gesellschaft zu revidieren. Sie nutzten auch Fehler in der damaligen Führung der KPTsch aus. So konnte Alexander Dubček im Frühjahr 1968, ein Liberalisierungsprogramm durchzusetzen und mit Sprüchen, wie „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ punkten.

Reaktionäre Kreise aus dem Ausland, insbesondere der BRD und den USA unterstützten diese konterrevolutionären Bestrebungen ideologisch und materiell. Sie stellten Verbindungen zu den antisozialistischen Kräften her und stifteten Handlungen an, die auf die Beseitigung des Sozialismus zielten. Schon damals war das Ziel, den Sozialismus von innen her auszuhöhlen und schließlich zu stürzen.   Was damals nicht gelang, ist ja dann 1989 gelungen.

Auf das dringende Ersuchen von Kommunisten, Arbeitern und anderen Erwerbstätigen, sowie Persönlichkeiten aus der Kommunistischen Partei der CSSR und des Staates, leisteten die UdSSR und andere Staaten des Warschauer Vertrages militärische Hilfe. Soldaten der NVA standen zwar bereit, marschierten aber nicht ein. Der Entschluss darüber fiel erst wenige Stunden vor dem Beginn des Einmarsches und wurde der NVA-Führung vom Oberkommandierenden der Warschauer Vertragsorganisation Marschall Jakubowski mitgeteilt. Die Gründe liegen dafür in der Geschichte, weil die Bürgerinnen und Bürger der CSSR während der Nazi-Zeit mit deutschen Soldaten schlechte Erfahrungen machten. So wollte man nicht die schlimmen Erinnerungen der Bevölkerung hochkochen.

Sowjetische Panzer auf dem Altstäder Rind in Prag

Sowjetische Panzer am Altstädter Ring in Prag

Bildquelle:
Von ALDOR46 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,  Bild ist entsprechend verlinkt

 

Mit dieser Aktion wurde die Gefahr eines Bürgerkrieges und des europäischen Friedens beseitigt.

 

 

Fakten entnommen aus „Geschichte in Übersichten“ DDR 1982

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und

Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Geschichtsbuch DDR 10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

..und zum kleinen Teil aus Wikipedia

 

Beitrag aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981(Link zur PDF-Datei)

Versuchte Konterrevolution CSSR 1968

 

 

 

 

 

Otto Nuschke

Otto Nuschke, am 23. Februar 1883 in Frohburg geboren und am 27. Dezember 1957 in Hennigsdorf verstorben, war ein deutscher Politiker, CDU-Vorsitzender in der Sowjetischen Besatzungszone und stellvertretender Ministerpräsident der DDR.

DDR 1983 Briefmarke 100. Geburtstag Otto Nuschke

Briefmarke zum 100. Geburtstag von Otto Nuschke (DDR 1983)

Bildquelle:
Von Deutsche Post der DDR – inconnue, Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

Nuschke trat schon früh der linksliberalen Freisinnigen Vereinigung bei, deren Parteisekretär er 1906 im Regierungsbezirk Kassel wurde. Als sich die Vereinigung 1910 mit anderen linksliberalen Parteien zur Fortschrittlichen Volkspartei zusammenschloss, übernahm er diese Funktion auch in der neuen Partei. Bei der Reichstagswahl 1912 kandidierte er, auf Betreiben des bisherigen Abgeordneten Heinz Potthoff, im Wahlkreis Waldeck-Pyrmont, unterlag jedoch knapp dem antisemitischen Kandidaten Georg Vietmeyer. Nachdem die Wahl für ungültig erklärt wurde, verzichtete er zugunsten Friedrich Naumanns auf eine erneute Kandidatur.
1918 beteiligte er sich an der Gründung der DDP.
Nuschke gehörte 1919 der Weimarer Nationalversammlung an. Im Jahre 1921 wurde er zum Mitglied des Preußischen Landtages, dem er bis 1933 angehörte, gewählt.
In den 1920er Jahren war er zeitweise auch stellvertretender Reichsvorsitzender der Partei. Nuschke gehörte zu den Mitbegründern des republiktreuen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und wurde 1931 zum Generalsekretär der Deutschen Staatspartei, wie die DDP nun hieß, ernannt.

Otto Nuschke engagierte sich im Verband für internationale Verständigung, im Bund Deutscher Bodenreformer und der Deutschen Friedensgesellschaft. Nach der Machtübernahme der Faschisten bewirtschaftete er zunächst einen kleinen Hof in der Nähe von Berlin, den er aber auf politischen Druck hin aufgeben musste. Von den Attentätern des 20. Juli 1944 war er als Leiter des Rundfunks vorgesehen. Nach dem Scheitern des Umsturzversuchs musste er untertauchen und überlebte bis Kriegsende in der Illegalität.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich Otto Nuschke im Gegensatz zum Großteil der früheren DDP-Mitglieder nicht an der Gründung von LDPD bzw. FDP, sondern wurde 1945 Mitbegründer der CDU in der Sowjetischen Besatzungszone. Nach der Entlassung von Jakob Kaiser durch die SMAD wurde Otto Nuschke auf dem III. Parteitag der CDU im September 1948 zum Parteivorsitzenden bestimmt.

Bei den Landtagswahlen in der SBZ 1946 wurde Otto Nuschke Landtagsabgeordneter im Brandenburger Landtag und in Sachsen-Anhalt, was damals möglich war. Außerdem gehörte er dem Kreistag des Osthavellandes an. Im März 1948 wurde er gemeinsam mit Wilhelm Pieck (SED) und Wilhelm Külz (LDPD) Vorsitzender des Deutschen Volksrates, der die Verfassung der DDR ausarbeitete. Im Jahre 1949 wurde er zunächst Mitglied der Provisorischen Volkskammer der DDR und gehörte anschließend bis zu seinem Tode der Volkskammer an.

Im April 1949 war Otto Nuschke Sprecher der deutschen Delegation, die am Gründungskongress der Weltfriedensbewegung in Paris teilnahm.

Otto Nuschke setzte sich in den 1950er Jahren für die Normalisierung der kirchlich-staatlichen Beziehungen in der DDR ein und führte dazu intensive Verhandlungen. Er besuchte auf Einladung des Kirchentagspräsidenten D. Dr. Reinold von Thadden-Trieglaff den gesamtdeutschen Kirchentag in Frankfurt am Main 1956. Aufgrund der veränderten politische Situation gab es nun seitens der DDR-Regierung den Kurswechsel von „Deutsche an einen Tisch“ zur Forderung nach Anerkennung der DDR als souveräner Staat. Dies führte zu Differenzen und zur Polemik , wobei Nuschkes Auftreten in der Arbeitsgruppe 3 von der CDU der DDR als „kämpferisch“ bezeichnet wurde. Bereits 1951 war Otto Nuschke Besucher des Berliner Kirchentages, der unter der Losung stand: „Wir sind doch Brüder“, zusammen mit Wilhelm Pieck und äußerte sich dort zu kirchenpolitischen Fragen. Am 6. August 1956 empfing Otto Nuschke als Parteivorsitzender der CDU der DDR eine Delegation der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Synodale aus den Landeskirchen in der DDR angehörten, und erörterte mit ihr vor allem die „Auswirkungen der allgemeinen Wehrpflicht in der BRD und die Prinzipien der Werbung von Freiwilligen für die NVA.

Frankfurt/Main, Evang. Kirchentag, Otto Nuschke

Otto Nuschke auf dem Evangelischen Kirchentag 1956

Bildquelle: 
Von Bundesarchiv, B 145 Bild-F003810-0001 / Steiner, Egon / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

Am 17 Juni 1953, der damals versuchten Konterrevolution in der DDR, welche die offizielle Geschichtsschreibung als „Volksaufstand“ verkauft, wurde Otto Nuschke von einigen Akteuren erkannt und nach Westberlin gebracht. Dort hatte man ihn der Polizei übergeben. Nach 36 Stunden wurde er freigelassen. In einem Interview mit dem Hetzsender RIAS bekannte Otto Nuschke sich zu seinem Staat DDR.

Historischer Artikel vom historischen Titelblatt der RHEIN-ZEITUNG musste auf Anweisung der RHEIN-ZEITUNG entfernt werden.

Otto Nuschke war von 1949 bis zu seinem Tode stellvertretender Ministerpräsident der DDR.

Grab Otto Nuschke

Grab von Otto Nuschke auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin 

Bildquelle:
CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt
Otto-Nuschke-Denkmal

Otto-Nuschke-Denkmal in dessen Geburtsstadt Frohburg

Bildquelle:Von Leppus – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

Im Jahre 1958 wurde die Jägerstraße in Berlin-Mitte in Otto-Nuschke-Straße umbenannt; deren Rückbenennung erfolgte 1991. Weiterhin waren das dort, an der Ecke Charlottenstraße, befindliche vormalige Haus der CDU-Zentrale der DDR(Otto-Nuschke-Haus) sowie die Zentrale Schulungsstätte der CDU in Burgscheidungen nach Otto Nuschke benannt.
Die CDU der DDR stiftete nach seinem Tod das „Otto-Nuschke-Ehrenzeichen“ in den Rängen Gold, Silber und Bronze, das als höchste Auszeichnung der Partei an verdienstvolle Mitglieder vergeben wurde.

Otto-Nuschke-Ehrenzeichen in Bronze

Otto-Nuschke-Ehrenzeichen in Bronze

Bildquelle:
Von BrThomas in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Die versuchte Konterrevolution am 17. Juni 1953

Ein folgenschweres Ereignis war der Tod Stalins im Jahre 1953. Die reaktionären Feinde der Sowjetunion schöpften neue Hoffnungen.

Der nächste konterrevolutionäre Versuch erfolgte in der DDR am 17. Juni 1953.

Die Erhöhung der Arbeitsnormen um 10 Prozent löste bei einem Großteil der Bevölkerung Unzufriedenheit aus. Dies wurde von inneren und äußeren gegnerischen Kräften ausgenutzt, um in Berlin und anderen größeren Städten, vor allem in Großbetrieben der DDR Streiks und Unruhen auszulösen.

Der Kern der Industrie der DDR in ihren frühen Jahren war die Chemieindustrie. Z.B. die Chemischen Werke in Buna wurden in der Zeit des Faschismus gebaut und gehörten zu den IG Farben. Die Produktion begann 1937. Die Führungskräfte waren Mitglieder der NSDAP und die Belegschaft politisch „handverlesen“. Während des II. Weltkrieges gab es dort 6000 Fremdarbeiter(Die Nazis bezeichneten ausländische Arbeiter als Fremdarbeiter.) 1945 gingen die Werke auf Grundlage der Beschlüsse der Potsdamer Konferenz über die Reparationen in sowjetisches Eigentum über. Die Sowjets waren an einer schnellen Wiederaufnahme der Produktion und drei reibungslosen Funktionieren interessiert. So wurden die alten Führungskräfte im großen Maßstab übernommen. Die ausgefallenen Fremdarbeiter wurden durch Umsiedler aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und einer extrem hohe Anzahl von ehemaligen Nazis, wie Offiziere der Wehmacht, Juristen, ehemaligen Angehörigen der SS, Lehrer usw., die in einem Programm der „gesellschaftlichen Integration“ nun ihren Beruf wechseln mussten und nun als Arbeiter tätig waren, ersetzt. Diese Leute waren also nicht immer Arbeiter und erst recht keine klassenbewussten Arbeiter.

Dieser veränderten sozialpolitischen Struktur wurde nach der Umwälzung 1945 nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt. Dies ist gerade während der Ereignisse des 17. Juni 1953 in den großen Industriezentren spürbar geworden.

Die anfänglich von der SED getroffene Wertung des 17. Juni als eines faschistischen Putschversuchs basierte auf den Erfahrungen des Ablaufs der Ereignisse und der Zusammensetzung der dabei führenden Kräfte. So hatte sich am 17. Juni 1953 in den Buna-Werken Schkopau ein selbsternanntes ‚Streikkomitee‘ an die Spitze gestellt. Seine Zusammensetzung war interessant:

  • Kurt S., tätig als Schlosser, Elektrowerkstatt, 34 Jahre als, früher Offizier der faschistischen Kriegsmarine;
  • Fritz W., tätig als Bote, Güterhalle, 45 Jahre alt, früher Mitglied der NSDAP, bis April 1945 leitender Mitarbeiter beim Buna-Werkschutz;
  • Werner D., tätig als Schlosser, Carbidwerkstatt, 30 Jahre alt, früher Mitglied der NSDAP;
    Rudolf S., tätig als Autoschlosser, 28 Jahre alt, früher Mitglied einer SS-Standarte;
  • Franz S., tätig als Meister, Technikum, 40 Jahre alt, von Mai 1945 bis 1946 (bis zur Vereinigung von KPD und SPD zur SED), Leiter der SPD-Gruppe im Buna-Werk.

Dieses selbsternannte „Streikkomitee“ war nie von der Belegschaft beauftragt und wurde nach wenigen Stunden von einem Offizier und fünf Soldaten der Sowjetarmee verhaftet.

Am 15. Juli 1953 kam es in den Chemischen Werken Buna erneut zu konterrevolutionären Streikaktionen. Durch Stilllegung des Karbidwerkes kam es kurzzeitig zum Erliegen der gesamten Produktion des Werkes. Aber auch hier brachen die Aktionen schnell zusammen.

Die antikommunistisch-imperialistischen Kräfte gaben die Ereignisse des 17. Juni 1953 als „Arbeiteraufstand“ aus und verliehen ihnen den Nimbus eines „nationalen Feiertages“. Aber das war kein „Arbeiteraufstand“. Insgesamt haben sich an den Aktionen nicht mehr als 5% der Werktätigen beteiligt. In zahlreichen Städten und Kreisen wurde normal gearbeitet. Besonders die Arbeiter der Grundstoffindustrie hatten hohes politisches Bewusstsein gezeigt, indem sie die konterrevolutionäre Provokation zurückwiesen.

Die Behauptung heutiger DDR-„Aufarbeiter“, dass die Ereignisse des 17. Juni 1953 die unausweichliche Folge des Beschlusses der II. Parteikonferenz zu Aufbau des Sozialismus gewesen sei, trifft nicht zu. Neben inneren Faktoren, (s.o.), spielten auch äußere Faktoren eine Rolle. Diese lassen sich nicht säuberlich trennen, das sie in ständigem Wirkungszusammenhang standen.

Die Politik der BRD nahm mit der „Wiedergewinnung der Ostzone“, im Bündnis mit den USA und anderen NATO-Mächten, den 1. Platz ein. Die Embargo-Politik und die Hallstein-Doktrin(bis zum Jahre 1973 brach die BRD zu jedem Staat die Beziehungen ab, der die DDR diplomatisch anerkannte) waren darauf gerichtet die DDR politisch und wirtschaftlich zu ruinieren.

Aber so groß die Übermacht ihrer Gegner war und so belastend diese ökonomische Kriegführung für die DDR auch war – das alles konnten den Bestand der DDR solange nicht gefährden, solange dem NATO-Bündnis das Bündnis der Warschauer-Pakt-Staaten mit der Sowjetunion an der Spitze einig und geschlossen zum Schutz der DDR und aller anderen sozialistischen Länder gegenüberstand.

Doch mit dem Kurswechsel im sozialistischen Lager, ausgehend von der Sowjetunion unter Chruschtschow, sah sich die DDR nicht nur feindlichen Angriffen von Westen her, sondern es drohte auch der Verlust ihrer Verbündeten. Wir kennen das aus Gorbatschows Zeiten, doch dass diese Situation auch zum damaligen Zeitpunkt bestand und das Bündnis der sozialistischen Staatengemeinschaft sich nach und nach auflöste, ist den Wenigsten bewusst.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1952 steckte die DDR in ökonomischen Schwierigkeiten. Diese ergaben sich aus der forcierten Aufrüstung der BRD und der bevorstehenden Einbeziehung in die NATO. Die DDR musste ihrerseits, früher als vorgesehen, bewaffnete Verteidigungskräfte aufbauen und ausrüsten.

Für diese zusätzlichen Aufgaben waren weder Material, noch Arbeitskräfte vorhanden. Es mussten bei anderen Wirtschaftsposten beträchtliche Kürzungen vorgenommen werden, was zu empfindlichen Belastungen der Bürgerinnen und Bürger der DDR führte und Unzufriedenheit auslöste.

Im Januar 1953 wandte sich das ZK(Zentralkomitee) der SED mit einem Schreiben an die Regierung der UdSSR, in dem im Einzelnen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten dargelegt wurden und bat zu überprüfen, ob eine Hilfe bei der Lösung der schwierigen Probleme möglich sei.

Sie Sowjetischen Kontrollkommission(SKK) empfahl daraufhin strenge Sparmaßnahmen, auch auf sozialem Gebiet. Z.B. die Streichung von Fahrpreisermäßigungen für Behinderte und der Ausschluss von Selbstständigen aus der Krankenversorgung erfolgten im April 1953.

Eine Maßnahme, die in der Arbeiterschaft auf großes Unverständnis und wachsenden Widerstand stieß, war ein am 13./14. Mai vom Zentralkomitee der SED gefasster und vom Ministerrat am 28. Mai bestätigter Beschluss, die Arbeitsnormen bis zum 30. Juni 1953 um 10 Prozent zu erhöhen. Diesem Beschluss war eine monatelange, im Januar 1953 begonnene intensive Aufklärungskampagne in Presse und Rundfunk, sowie einer Vielzahl von Betriebsversammlungen in der ganzen Republik. Es gab zwar viele Beispiele von freiwilligen Normerhöhungen, doch dieses Mal erreichte die Freiwilligkeit nicht den Umfang, der notwendig gewesen wäre, um die Arbeitsproduktivität im erforderlichen Maße zu erhöhen. Erst nachdem der Appell an die Freiwilligkeit nicht zum gewünschten und ökonomisch notwendigen Ergebnis geführt hatte, griff die Führung zum, auch zu diesem Zeitpunkt, falschen und verhängnisvollen Mittel, diese Maßnahmen von „oben“ , ohne weitere Diskussion und Verhandlungen mit den Gewerkschaften, anzuordnen. Dadurch entstand eine günstige Situation für die gegnerischen Kräfte innerhalb und außerhalb der DDR, welche die Gelegenheit zur Hetz- und Wühltätigkeit wahrnahmen. Sie bekamen auch Hilfe von unerwarteter Seite.

Anfang Juni 1953 wurde die DDR-Führung nach Moskau zitiert und zwar nicht zu einer gemeinsamen Beratung zur Lösung der Probleme, sondern zur Entgegennahme und Durchführung der von der neuen Regierung der UdSSR mit Chruschtschow und Berija an der Spitze. Der DDR-Delegation-Otto Grotewohl, Walter Ulbricht und Fred Oelssner- wurde ein Dokument überreicht, mit dem Titel: „Maßnahmen zur Gesundung der politischen Lage in der Deutschen Demokratischen Republik“.

In dem sowjetischen Dokument wurde eine völlig entstellte Darstellung der Lage in der DDR wiedergegeben. Es wurde darin behauptet, auf der II. Parteikonferenz sei ein Beschluss „zum beschleunigten Aufbau des Sozialismus“ gefasst worden, und das sei falsch gewesen, weil dafür die innen- und außenpolitischen Voraussetzungen gefehlt hätten. Aber bei der II. Parteikonferenz war beschlossen worden, dass in der DDR „die Grundlagen des Sozialismus“ geschaffen werden; vom „beschleunigtem Aufbau des Sozialismus“ war keine Rede gewesen. Im „Gesundungsbeschluss“ erneuen Regierung der UdSSR wurde auch „die Propaganda über die Notwendigkeit des Übergangs der DDR zum Sozialismus“ für falsch erklärt. Die vorher von der sowjetischen Kontrollkommission mehr geforderten, als empfohlenen Sparmaßnahmen, wurden nun für falsch erklärt und seien nun zurückzunehmen.

Besonders unbegreiflich waren die Forderungen des „Gesundungsbeschlusses“, die auf eine Liquidierung(Auflösung) der Anfänge des sozialistischen Eigentums in der Landwirtschaft hinausliefen. In der DDR könne „unter den heutigen Bedingungen nur eine einfachere Form der Produktionskooperierung der Bauern, wie die Genossenschaften zur gemeinsamen Bearbeitung des Bodens, ohne dass die Produktionsmittel vergesellschaftete werden, mehr oder weniger lebensfähig sein.“ Alle Genossenschaften seien zu überprüfen und gegebenenfalls aufzulösen.

Äußerst merkwürdig war auch, dass in diesem „Gesundungsbeschluss“ mit keinem Wort die Maßnahme erwähnt und ihre Rücknahme gefordert wurde, welche die Beziehungen der Partei und des Staates zur Arbeiterklasse am stärksten belastet hat – der Beschluss von Mitte Mai zur Normerhöhung ab 1. Juni 1953.

Dieses merkwürdige Dokument lässt vermuten, dass es be irgendjemanden in der neuen sowjetischen Regierung ein Interesse gab die SED-Führung und insbesondere Walter Ulbricht zum Sündenbock zu machen und seine Stellung zu erschüttern. Eine solche Vermutung verstärkt sich, wenn man die Fassung des Kommuniqués vom 9. Juni 1953, mit dem ein „Neuer Kurs“ verkündet wurde, betrachtet.

Es kam zu Machtkämpfen innerhalb der SED und man versuchte Ulbricht zu stürzen.

Im Kommuniqué wurden, eingeleitet mit der Erklärung, „seitens der SED und der Regierung der DDR“ seien in der Vergangenheit eine Reihe von Fehlern begangen worden, und ohne jede weitere Begründung wurden alle jene Maßnahmen – bis auf eine – zurückgenommen, die von der Partei und ihren Mitgliedern all die Monate vorher als notwendig und unverzichtbar verteidigt worden waren.

Die einzige Maßnahme, die nicht zurückgenommen, ja nicht einmal erwähnt wurde, war eben jene, die gerade die Arbeiterklasse traf und dort den stärksten Unwillen, aber auch den stärksten Willen zum Widerstand hervorrufen mußte und hervorgerufen hatte – der Beschluss zur zehnprozentigen Normerhöhung!

Das Kommuniqué machte es also den Gegnern leicht, für die von ihnen verbreitete Losung: „Wer solche Fehler zugelassen hat, muß zurücktreten!“ eine günstige Aufnahme zu erreichen. Es wirkte wie der auslösende Funke bei Waldbrandgefahr.

Dem damit tatsächlich ausgelösten Brand wurde am Mittag des 17. Juni durch die Verkündung des „Ausnahmezustandes im sowjetischen Sektor von Berlin“ durch den sowjetischen Militärkommandanten und das Eingreifen der Sowjetarmee ein rasches Ende bereitet.

Der 17. Juni 1953 ist mehr, als ein Ereignis der Geschichte der DDR. Er ist auch ein bedeutender Teil der sozialistischen Staatengemeinschaft. Es war auch der Beginn des fortschreitenden Prozesses der Zersetzung und der späteren Auflösung der einstigen sozialistischen Staatengemeinschaft.

Zahlen, Fakten und einzelne Textpassagen entnommen aus „Unter Feuer Die Konterrevolution in der DDR“ siehe „Offensiv“

Das Buch „Unter Feuer“ kann hier gelesen und heruntergeladen werden. Man kann es auch als „richtiges“ Buch bei  „Offensiv“ bestellen.

Unter-Feuer Kopie

RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor)

Der RIAS war eine Rundfunkanstalt im amerikanischen Sektor von Westberlin. Der Sitz des Senders war im Westberliner Bezirk Schöneberg, Kufstein Straße.

Wer da glaubt, dass der RIAS ein Regionalsender für den amerikanischen Sektor in Westberlin war, irrt. Der RIAS war ein antikommunistischer Propagandasender und in der ganzen DDR zu empfangen.

 

RIAS-Logo

RIAS-Logo

Bildquelle.Von Unbekannt – selbst vektorisiert, Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Viele DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürger fielen auf die Propaganda dieses Senders herein und ließen sich verwirren. Auch wenn die „Bundeszentrale für Politische Bildung“ das umgedreht darstellt, war es so. Die „Bundeszentrale für politische Bildung“ ist ein Propagandainstrument des Staates in der heutigen Zeit.

Bei den Ereignissen des 17. Juni 1953 spielte der Sender eine große Rolle. Die Akteure, die nichts mit den Arbeitern, die gegen die Normerhöhungen protestierten, zu tun hatten, ließen sich vom RIAS anleiten.

Egon Bahr spielte eine wichtige Rolle beim RIAS im Zusammenhang mit den Ereignissen des 17. Juni 1953. Die Person Egon Bahr hat sich Vielen als die eines Friedensengels und geschickten Verhandlungsführers ins Bewusstsein eingebrannt, aber seine Rolle beim RIAS am 17. Juni 1953 ist Vielen nicht bewusst. Egon Bahr spielte eine entscheidende Rolle als Akteur der sozialdemokratischen „Entspannungspolitik“. Die politisch Verantwortlichen der DDR fielen auf ihn herein und verschwiegen seine Rolle beim RIAS während er Ereignisse des 17. Juni 1953. Egon Bahr ist nicht vom Saulus zum Paulus geworden. Er hat lediglich seine Strategie gewechselt.

Auch westliche Spione, die in der DDR agierten, bekamen vom RIAS ihre Anweisungen.

In der DDR war „RIAS-Ente“(in Anlehnung an Zeitungs-Ente für Falschmeldung) ein gängiger Begriff. Im Februar 1955 startete der spätere Minister für Staatssicherheit Erich Mielke die „Aktion Enten“, „um nicht nur die Agenturen des RIAS zu zerschlagen und sie ihrer gerechten Bestrafung zuzuführen, sondern durch richtige politisch-operative Maßnahmen dem RIAS einen solchen Schlag zuzufügen, der es möglich macht, diesen amerikanischen Sender vor dem gesamten deutschen Volk und der Weltöffentlichkeit als Spionagezentrale des amerikanischen Geheimdienstes zu entlarven.“

49 Personen wurden im Rahmen der Verhaftungsaktion „Enten“ festgenommen, darunter auch der RIAS-Rundfunksprecher Richard Baier, der während der Zeit des Faschismus beim „Großdeutschen Rundfunk“ tätig war und Propaganda der Faschisten verbreitete. In dem Prozess am 24. Juni 1955 spielte es keine Rolle, ob dies nun im RIAS zu wahren oder zu Falschmeldungen, eben „Enten“, geführt hatte. Es ging um den Schaden, welchen diese Leute der DDR zugefügt haben.

Der RIAS entstand unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg im in vier Zonen aufgeteilten, zerstörten Berlin. Die Sowjetische Militäradministration(SMAD) weigerte sich den westlichen Siegermächten Sendezeit im „Berliner Rundfunk“ einzuräumen. Daraufhin trafen die Briten und US-Amerikaner Vorbereitungen um selbstständige Rundfunkstationen in ihren Sektoren einzurichten.

Es fehlte an eigenen terrestrischen Sendeanlagen, weshalb das U.S. Headquarter, Berlin District, zum 17. Dezember 1945 anordnete, die (weitgehend unterirdisch verlegten und intakten) Telefonkabel zur Signalleitung zu verwenden – den sogenannten Drahtfunk. Der Sender unterstand der direkten Aufsicht der Information Services Control Section.

Die ersten Sendungen liefen ab Februar 1946 unter dem Namen Drahtfunk im amerikanischen Sektor (DIAS); das Sendestudio befand sich im Fernmeldeamt Winterfeldtstraße in Schöneberg. Bis 1949 druckten Rundfunkzeitungen im Ostsektor der Stadt noch das Programm des neuen Westsenders ab. Doch ab 1949 erkannte die damals junge DDR, dass der RIAS ein Propagandainstrument des politischen Gegners ist und gab eine entsprechende Erklärung ab.

Januar 1946 Werbeblatt für DIAS

Januar 1946: Werbeblatt für den „DIAS“

 

Bildquelle:
Von Anagoria – Eigenes Werk, CC0, Bild ist entsprechend verlinkt

Am 7. Februar 1946 ging erstmals der „Drahtfunk im amerikanischen Sektor“ (DIAS) über Telefonleitungen im amerikanischen Sektor auf Sendung. Die Sendestelle war in Schöneberg im Fernamt Winterfeldtstraße (das spätere Fernmeldeamt 1 Berlin) untergebracht. Gesendet wurde täglich von 17 bis 24 Uhr im Langwellenbereich auf den Frequenzen 210 und 245 kHz. Ab Juni 1946 wurde der Sendebetrieb auch auf den Britischen Sektor Westberlins ausgeweitet.
Der erste terrestrische Mittelwellensender, ein fahrbares Aggregat der US-Armee, wurde am 5. September 1946 in Betrieb genommen und damit der Übergang vom Drahtfunk zum Rundfunk vollzogen. Der mobile Sender in Berlin-Britz, Standort auch des späteren RIAS-Großsenders, strahlte mit einer relativ geringen Leistung von 800 Watt auf der Frequenz 610 kHz. Er wurde im Juni 1947 durch einen 1935 gebauten 20-kW-Sender der ehemaligen Wehrmacht ersetzt. Am 6. Juli 1948 wurde das neue RIAS-Funkhaus in der Kufsteiner Straße 69 (heute: Hans-Rosenthal-Platz) eingeweiht. Nach Sendebeginn der „Stimme Amerikas“(ebenfalls ein antikommunistischer Propagandasender) auf Kurzwelle am 6. Juli 1948 vom Sender Ismaning bei München aus und der Verbesserung der Antennenanlagen in Britz wurde mit der Inbetriebnahme des 20-kW-Mittelwellensenders Hof am 1. November 1948 im oberfränkischen Hof an der Saale deutlich gemacht, dass das Verbreitungsgebiet des RIAS auch auf das Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone ausgedehnt werden sollte.
Nachdem der Mittelwellensender Berlin-Britz bereits 1949 auf 100 kW verstärkt worden war und von dort ab 7. August 1951 ein zweiter Kurzwellensender aus sendete, ging im März 1952 in Britz der erste durch die Frequenzmodulation relativ störresistente UKW-Sender in Betrieb. Ab dem 15. Januar 1953 wurde von Britz auf der Mittelwelle 989 kHz mit 300 kW gesendet, damals die höchste Sendeleistung in Mitteleuropa. Die DDR hatte begonnen, ihr gesamtes Territorium mit einem Netz von Störsendern zu überziehen. Das wiederum veranlasste den RIAS zu einer immensen technischen Aufrüstung. Mit alternativen Sendezeiten von wechselnden Senderstandorten, um dem Störbetrieb der DDR auszuweichen, wurde am 1. November 1953 das Programm RIAS 2 gestartet. Gleichzeitig wurde eine neue Mittelwellen- und eine neue UKW-Frequenz in Westberlin in Betrieb genommen. Im Laufe des Jahres 1954 kamen zwei weitere Mittelwellenfrequenzen hinzu und in Kooperation mit dem US-Auslandssender „Stimme Amerikas“(ebenfalls ein antikommunistischer Propagandasender) konnte die leistungsstarke Frequenz 173 kHz auf Langwelle genutzt werden. Mitte der 1950er Jahre standen dem RIAS insgesamt vier Mittelwellenfrequenzen zur Verfügung, die abwechselnd im Tag-Nacht-Betrieb von den beiden Sendern in Berlin und Hof genutzt wurden. Hinzu kamen zwei UKW-Frequenzen (Berlin), eine Lang- und eine Kurzwellenfrequenz. Am effektivsten waren die UKW- und Kurzwellenfrequenzen, die kaum zu stören waren. Erst als mit der Einführung des Genfer Wellenplans von 1958 (1978 in Kraft getreten) die DDR-Störsender abgeschaltet wurden, konnte der RIAS zu einem konstanten Sendebetrieb übergehen.

Der RIAS lockte mit einem attraktiven Programm die Menschen in die Falle und überzog die DDR mit amerikanischer Propaganda und leiteten Agenten an(siehe oben).

Das Gebäude des RIAS befand sich in der Kufsteiner Straße 69(siehe oben). Heute beherbergt das Funkhaus das Deutschlandradio mit der Adresse Hans-Rosenthal-Platz.

Funkhaus in Berlin-Schöneberg

Das Funkhaus in Berlin-Schöneberg

 

Bildquelle:
Von Avda – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Hans Rosenthal gehörte zu den RIAS-Mitarbeitern der ersten Jahre. Hans Rosental ist vielen Älteren noch bekannt aus der Fernsehshow „Dalli Dalli“. Hans Rosenthal machte auch viele Unterhaltungssendungen im Radio, durch die er bekannt wurde, und schrieb somit auch Radiogeschichte.

Hans Rosenthal

Hans Rosenthal

Bildquelle:
Von Unbekannt – Gert Rosenthal, his son., CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Von Beginn an war die Programmgestaltung Vorbild für die westliche Rundfunkszene. Dies war stets mit antikommunistischer Propaganda verbunden. Die Programme des RIAS standen unter dem Motto „Eine Stimme der freien Welt“. Vom 24. Oktober 1950 an wurde jeden Sonntag
um 12 Uhr das Läuten der Westberliner Freiheitsglocke vom Schöneberger Rathaus übertragen, gefolgt vom Verlesen des „Freiheitsgelöbnisses“.
Während der Anteil der politischen Programme der öffentlich-rechtlichen Sender in den 1950er Jahren lediglich bei 15 Prozent lag, hatte er beim RIAS einen Umfang von etwa 34 Prozent. RIAS hatte als erster aktuelle Zeitfunksendungen im Programm und führte als erste Rundfunkstation auf deutschem Gebiet mehrstündige Zeitfunkmagazine ein. Schwerpunkt der Berichterstattung und Kommentierung war neben Westberlin das Geschehen in der DDR. Die Propaganda gegen die DDR war ja schließlich die Hauptaufgabe des RIAS.

Auf dem Gebiet der Unterhaltung und Kultur war der RIAS sehr attraktiv. Schließlich war das ja der Köder für die Bürgerinnen und Bürger der DDR.

Der bereits in der Anfangszeit gegründete RIAS-Kammerchor und das RIAS-Symphonie-Orchester sorgten für kulturelle Höhepunkte in Westberlin. Brillanter Beobachter und Kritiker der Berliner kulturellen Szene war Friedrich Luft, dessen „Stimme der Kritik“ erstmals am 9. Februar 1946 ausgestrahlt wurde und bis zum Tode Lufts 1990 wöchentlicher Programmpunkt war.

In der Unterhaltungsmusik war das RIAS-Tanzorchester weit über Westberlin hinaus aktiv. Besonders unter seinem Leiter Werner Müller begleitete es zahlreiche öffentliche Veranstaltungen in der BRD, sowie im Fernsehen. Der RIAS ist auch als Erfinder der Hitparade im deutschen Rundfunk anzusehen. Bevor diese 1958 von Radio Luxemburg gestartet wurde, hatte der RIAS schon 1947 die wöchentlichen „Schlager der Woche“ in seinem Programm. Als erster deutscher Sender begann RIAS in den 1970er Jahren mit der Ausstrahlung von Marathon-Popnächten unter dem Titel „Rock over RIAS“. Nach der am 30. September 1985 vollzogenen Umwandlung von RIAS 2 in einen 24-Stunden-Popmusik-Kanal wurde auch dieser Wegbereiter für viele andere Jugendprogramme. Nach der Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls überwand der RIAS die trennende Grenze über den Äther mit seiner sonntäglichen Grußsendung „Musik kennt keine Grenzen“.

Neben dem bereits erwähnten Hans Rosenthal gab es noch Kabaretts, die später einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten.

Das Programm RIAS 1 wurde über Mittelwelle vom Sender Berlin-Britz und vom RIAS-Sender Hof sowie über UKW aus Berlin und Bayern aus der Region um Hof gesendet.

RIAS 2 wurde am 1. November 1953 vom Rundfunk im amerikanischen Sektor neben RIAS 1 als zweites Hörfunkprogramm eingerichtet und sendete auf Mittelwelle und UKW über die Sender Berlin-Britz und in Bayern in der Region Hof über den Sender Großer Waldstein.
Am 30. September 1985 wurde RIAS 2 zu einem 24-Stunden-Jugend-Programm umgestaltet (Jingle: RIAS 2 – Typisch Berlin). Die „Berliner Zeitung“ sprach rückblickend von einem fulminanten Start. „Allein in West-Berlin erreichte man mit RIAS 2 auf Anhieb 300.000 Hörer pro Durchschnittsstunde.“ Auch in der DDR war RIAS 2 sehr populär.

Am 22. August 1988 startete der RIAS mit seinem Fernsehprogramm „RIAS-TV“ in Berlin. Hier führte er als erster das Sendeformat des Frühstücksfernsehens in Deutschland ein, das später auch von anderen Sendern übernommen wurde.

Im Jahr 1990, nach der Annexion der DDR hatten die USA nach einem Bericht der U. S. Advisory Commission on Public Diplomacy 1989/1990 eine weitere Rundfunkpräsenz vom RIAS erwogen. Der RIAS sollte weiterhin ein Propagandasender der USA für Ostdeutschland bleiben.

Am 1. April 1992 wurde RIAS-TV von der Deutschen Welle übernommen, die fortan unter der Bezeichnung DW-TV ein Fernsehprogramm für das Ausland produzierte und ausstrahlte. Am 19. Mai 1992 wurde zwischen den Regierungen der BRD und den USA ein Abkommen über die Gründung der RIAS Berlin Kommission unterzeichnet, das am 26. Oktober 1992 in Kraft trat. Die Kommission hat sich zur Aufgabe gemacht, „die Tradition der deutsch-amerikanischen Kooperation im Rundfunk weiter fortzusetzen und als neue Tradition im transatlantischen Mediendialog Begegnungen und Verbindungen zwischen Rundfunkjournalisten auf beiden Seiten des Ozeans zu ermöglichen“. Das ist verklausuliert ausgedrückt und heißt im Klartext, dass die Propaganda der USA nun neue Wege gefunden hat.

Am 1. Juni 1992 wurde RIAS 2 privatisiert und in rs2 umbenannt. rs2 sendet heute in Berlin auf derselben UKW-Frequenz 94,3 MHz, auf der zuvor RIAS 2 ausgestrahlt wurde, sowie über ein Netz weiterer UKW-Frequenzen in Brandenburg. Die Hofer RIAS-2-Frequenz 91,2 MHz wurde 1992 aufgelassen. Die einstige Berliner Mittelwellenfrequenz 855 kHz von RIAS 2 wurde für DRM-Übertragungen und Sondersendungen des Deutschlandradios genutzt. RIAS 1 (UKW 89,6 MHz) wurde zunächst weitergeführt und ging zum 1. Januar 1994 zusammen mit Deutschlandsender Kultur und dem Deutschlandfunk im Deutschlandradio, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, auf. Anfangs hatte diese Anstalt mit dem DeutschlandRadio Berlin und dem Deutschlandfunk (Köln) zwei Programme, derzeit (Stand: 2013) besteht Deutschlandradio aus den Programmen Deutschlandradio Kultur, Deutschlandfunk und DRadio Wissen.

Die Klangkörper sind heute überwiegend in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin zusammengefasst.

Das ehemalige Funkhaus des RIAS liegt am nach dem populären Moderator benannten Hans-Rosenthal-Platz direkt an der Bezirksgrenze zwischen Schöneberg und Wilmersdorf am Rudolph-Wilde-Park beziehungsweise am Volkspark Wilmersdorf mit dem sogenannten RIAS-Spielplatz. Von hier wird das Programm Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt.

Der Sendeschluss des RIAS war am 31. Dezember 1993 um 23.55 Uhr. Die letzten Worte sprach der Programmdirektor Siegfried Buschschlüter.
Am 4. September 2013 ging in Berlin-Britz ein bedeutendes Stück deutscher Rundfunkgeschichte und der Geschichte des Kalten Krieges zu Ende: Der Betrieb des rund 65 Jahre zuvor vom RIAS aufgebauten Mittelwellensenderstandortes wurde endgültig eingestellt.

siehe Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

Sendung des WDR zur KgU

Zum Einen wird das Treiben der KgU runtergeredet und verharmlost. Zum Anderen wird ehrlich über das Treiben berichtet. Die damaligen Akteure reden ganz freimütig darüber. Auch über ihre gefährlichen Aktionen, die versuchter gefährlicher Massenmord waren. Das wird alles als selbstverständlich hingenommen und das MfS, „Stasi“ genannt, werden als die Bösen hingestellt. Vertreter des MfS haben sich sehr wohl dazu geäußert. Es wird sogar auf diesen Film Bezug genommen.

Was ist Terrorismus?

Wir denken an die schrecklichen Ereignisse am 11. September 2001 zurück. Wir denken an weitere zurückliegende schreckliche Ereignisse zurück. Die Täter rechtfertigen dies mit politischen und religiösen Motiven.

Es gibt verschiedene Sichtweisen, ob diese Gewaltaktionen Terrorismus oder Kampfhandlungen von Befreiungsbewegungen sind.

In Wikipedia wird dieses Thema ausführlich abgehandelt.

DIE TROMMLER vertritt konsequent den Standpunkt, dass Gewaltaktionen, die sich gegen Unbeteiligte richten, verabscheuungswürdig sind.

So richteten sich die Anschläge am 11. September 2001 gegen unbeteiligte Menschen, die in den Büros arbeiteten.

Die USA mit ihrem großen Geheimdienstapparat haben diese Terroranschläge nicht verhindert. Über die Hintergründe gibt es unterschiedliche Meinungen und es kursieren Verschwörungstheorien.

In den 1950er Jahren gab es auch Anschläge in der DDR. Nach logischem Verständnis wäre das Terrorismus. Da sich die Motive der Täter gegen die DDR richteten und ihre Aktionen in der damaligen Phase des Kalten Krieges der USA und der BRD gerade recht kamen, darf man diese Täter bis heute nicht als Terroristen, bzw. deren Organisationen als Terrorgruppen und Terrororganisationen bezeichnen. Diese Organisationen wurden sogar teilweise von offizieller Seite und Geheimdiensten der USA unterstützt und finanziert.

Wer meint, dass Johann Burianek, der mit dem abgebildeten funktionstüchtigen Sprengstoffkoffer in der DDR Attentate auf Eisenbahnbrücken ausführen wollte, ein Terrorist gewesen sei, wird mit Geldstrafe belegt.

Wer meint, dass Johann Burianek, der mit dem abgebildeten funktionstüchtigen Sprengstoffkoffer in der DDR Attentate auf Eisenbahnbrücken ausführen wollte, ein Terrorist gewesen sei, wird mit Geldstrafe belegt.

Der Redakteur der Website

Insiderkomitee zur Förderung der kritischen Aneignung der Geschichte des MfS (www.mfs-insider.de)

 

Wolfgang Schmidt ist deshalb vom Amtsgericht Tiergarten (Berlin) zu 1200 Euro Geldstrafe wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener verurteilt worden. Die Berufung wurde durch das Landgericht Berlin am 18.03.2013 abgewiesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da Revision eingelegt wurde.

Am 18.07.2003 beschloss der 3. Strafsenat des Kammergerichtes Berlin die gegen das Urteil der Landgerichtes eingelegte Revision gemäß § 349, Absatz 2 StPO

ohne jede weitere Begründung als offensichtlich unbegründet zu verwerfen und folgte damit einem Antrag der Generalstaatsanwaltschaft von Berlin.

Nunmehr wird in dieser Sache eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht.

Weitere Infos und Links:

Insiderkomitee zur Förderung der kritischenAneignung der Geschichte des MfS

www.mfs-insider.de

„Jedes Mal, wenn Bomben benutzt werden, um unschuldige Zivilisten ins Visier zu nehmen, ist es eine terroristische Gewalttat“

(US-Präsident Barack Obama in seiner Rede zu den Anschlägen in Boston am 15.04.2013)

„Der feige Anschlag auf eine völlig arglose Ansammlung von Menschen bei einer Sportveranstaltung ist ein schrecklicher Akt des Terrors.“

(Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, aus gleichem Anlass)

Heiligsprechung eines Terroristen?

Am 27.09.2012 verurteilte das Amtsgericht Tiergarten den Redakteur dieser website zu 1.200,- Euro  Geldstrafe wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. Die Berufung wurde durch das Landgericht Berlin am 18.03.2013 abgewiesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da Revision eingelegt wurde.

Mehr zum Fall Burianek und zur KgU

Beschluss des Landgerichtes Berlin vom 02.09.2005 zur Rehabilitierung  Burianeks

Erklärung von Wolfgang Schmidt vor dem Amtsgericht Tiergarten

Schlusswort des Angeklagten

Prozess-Bericht der „jungen Welt“ vom 28.09.2012

Prozessbericht des „Neuen Deutschland“ vom 01.03.2013

Urteil des Amtsgerichtes Tiergarten
(Schriftsatz vom 18.10.2012, aus Datenschutzgründen geringfügig gekürzt)

Kommentar zum Urteil des Amtsgerichtes Tiergarten

Schlusswort vor dem Landgericht Berlin

„Politisches Urteil“ (jw, 06.04.2013)

„Ohne jede inhaltliche Prüfung“, Interview mit Rechtsanwalt Hans Bauer (jw, 06.04.2013)

Urteil des Landgerichtes Berlin

(Schriftsatz vom 16.04.2013, aus Datenschutzgründen geringfügig gekürzt)

Am 18.07.2003 beschloss der 3. Strafsenat des Kammergerichtes Berlin die gegen das Urteil der Landgerichtes eingelegte Revision gemäß § 349, Absatz 2 StPO ohne jede weitere Begründung als offensichtlich unbegründet zu verwerfen und folgte damit einem Antrag der Generalstaatsanwaltschaft von Berlin.    Nunmehr wird in dieser Sache eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht.

Gastbeiträge: Was ist Terrorismus?

Gastbeitrag von Roland Loeckelt

Früher und auch leider heute ist es kein Terrorismus. Warum, die Gewalttaten richteten sich gegen die DDR und/oder den Kommunisten etc.

Deshalb sind Terroristen in diesem Fall Freiheitskämpfer.

Richtet sich die Gewalt gegen sogenannte Demokratien ist es Terrorismus. Eigentlich ganz einfach und doch zum Kot…, solch ein Rechtsverständnis.

Natürlich könnte auch noch die Ansicht von Opferrente Bezieher einfließen lassen, wonach der Schusswaffengebrauch durch Grenzsoldaten MORD war und die Schüsse auf Grenzsoldaten und deren Tot als ARBEITUNFALL gewertet wird.

Der politische und ideologische Standpunkt bestimmt hier die rechtliche Sicht. Da unterscheiden sich die Systeme nicht.

Gastbeitrag von Thomas Mahlke

Rechtsbeugung: Darauf basiert die BRD. Amerikanisierung in Reinform: Wer Zivilisten in einem amerikafeindlichen Staat töten will ist ein Held… Menschenleben sind nicht gleich. Schlagt Euch diesen Irrglauben aus dem Kopf…

Merke: Freiheitskampf ist es, wenn den USA freundlich gesinnte Leute welche ermorden, die den USA gegenüber negativ gesinnt sind. Terrorismus ist das Gegenteil.

Besonders deutlich wird das am Beispiel der „Taliban“: Erst Freiheitskämpfer (Erster Afghanistankrieg, gegen die Sowjetunion) und dann Terroristen, weil sie erkannt haben, dass die USA der natürliche Feind aller anderen Menschen der Welt sind.

„Verschwörungstheorie“ ist ein Wort, welches vom CIA in Umlauf gebracht wurde, um Leute zu diskreditieren, die ihre wahren Machenschaften durchschauen. Wie die KgU wurde auch der 11. September aus Washington gesteuert, davon bin ich überzeugt.

Johann Burianek

Johann Burianek am 23. Mai 1952 auf der Anklagebank in Berlin/DDR

Johann Hans Burianek, geboren am 16. November 1913 in Düsseldorf, gestorben am 02. August 1952 in Dresden, war ein militanter Aktivist gegen die DDR. Aus rechtlichen Gründen darf er nicht als Terrorist bezeichnet werden. Dass in anderen Ländern vergleichbare Taten als Terrorismus, bzw. die Täter als Terroristen gelten, ist hierbei unerheblich. Die Rechtsprechung ist nicht logisch.

Johann Burianek von der DDR-Justiz zum Tode verurteilt, nachdem er Anschläge auf Eisenbahnbrücken und einen Personenzug vorbereitet hatte. Im Jahre 2005 wurde er rehabilitiert.

Sein größtes Vorhaben war die für den 21. Februar 1952 vorgesehene Sprengung der Eisenbahnbrücke bei Erkner, um den Blauen Express, den D-Zug Berlin-Warschau-Moskau, zum Entgleisen zu bringen. Er hätte dabei den Tod von Menschen in Kauf genommen. Der Sprengstoff für diesen Anschlag wurde Burianek von der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit ausgehändigt. Es blieb bei den Planungen, weil ein geeignetes Fahrzeug nicht beschafft werden konnte. Burianek stellte sein Vorhaben zurück. Er nahm umgehend Verbindung zur Dienststelle des amerikanischen Geheimdienstes CIC auf, bei der er solche organisatorischen Pannen ausschloss. Dort zeigte man sich aber nur an Spionageaufträgen interessiert und Burianek wurde auf Probe für ein Salär von 30,- DM in Westwährung je Auftrag hier angestellt.

Der KgU-Agent Roller gab sich mit dem gescheiterten Anschlag in Erkner jedoch nicht zufrieden. Dieser kam mit der Bande „Die drei Bastiane“ überein, statt der Erkner-Brücke die Eisenbahnbrücke bei Spindlersfeld in der Nacht vom 29. Februar zum 1. März zu sprengen.

Burianek wurde mit diesen Leuten bekannt gemacht und erhielt den Auftrag, den Sprengstoffkoffer am  29. Februar abends an diese zu übergeben, was er – verbunden mit einer Einweisung zur Handhabung – auch erledigte. Er begab sich am Morgen danach an den Tatort, um die Wirkung seines Anschlages zu überprüfen. Die Volkspolizei hatte aber die Verbrecher bei der Anbringung der Sprengladung überrascht und sie unter Zurücklassung des Sprengstoffkoffers zur Flucht gezwungen, wobei im Feuergefecht einer der „3 Bastiane“ verletzt wurde.

Noch ehe Burianek am 5. März 1952 seinen Spionagebericht beim CIC abliefern konnte, wurde er verhaftet. Ein Mitglied der Bande versuchte noch vor einer zu erwartenden Wohnungsdurchsuchung Phosphorampullen aus Burianeks Wohnung zu entfernen und die KgU zu verständigen. Dieses wurde aber ebenfalls verhaftet.

Burianek wurde vom Obersten Gericht der DDR zum Tode verurteilt. Zur damaligen Zeit waren auch in Europa Todesurteile üblich.

Johann Burianek am 23. Mai 1952 auf der Anklagebank in Berlin/DDR

Zentralbild/ Quaschinsky
23.5.52
Prozeß gegen Agentengruppe
Vor dem Obersten Gericht der DDR begann am 23.5.52 ein Prozeß gegen eine Bande von Agenten und Saboteuren, die sämtlich der westberliner Hildebrandt-Gruppe gegen die Menschlichkeit angehören. Unter anderem planten die Angeklagten, die Eisenbahnbrücke in Berlin-Erkner mit dem darüber fahrenden „Blauen Express“ zu sprengen.
UBz:Der Angeklagte Johann Burianek.

Johann Burianek am 23. Mai 1952 auf der Anklagebank in Berlin/DDR

Burianek wurde in Dresden hingerichtet. Nach der Einäscherung wurde er anonym auf dem Urnenhain Tolkewitz beigesetzt. In der heutigen Zeit ist ihm ein Denkmal gesetzt worden. Es erinnert dort eine Gedenkplatte in der „Gedenkstätte für die hingerichteten Opfer der stalinistischen Gewaltherrschaft vom Münchner Platz“ an ihn. Oh was für eine Verdrehung der Tatsachen und Geschichtsfälschung.

Im Jahre 2005 wurde die Verurteilung Burianeks auf Initiative der „Arbeitsgemeinschaft 13. August“, das ist eine antikommunistische Organisation, vom Landgericht Berlin nach den Vorschriften des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes für rechtsstaatswidrig erklärt und aufgehoben. Das Gericht stellte fest, dass Burianek in der Zeit vom 5. März 1952 bis zu seiner Hinrichtung am 2. August 1952 zu Unrecht Freiheitsentziehung erlitten hatte.

Diese Rehabilitation entbehrt jeder Logik, da ja durch die geplanten Aktionen von Johann Burianek die massenhafte Tötung von Menschen einkalkuliert wurde. Dass es den Ermittlungsbehörden der DDR gelang Schlimmes zu verhindern und somit massenhaft das Leben von Menschen gerettet wurde, interessiert die heutige Justiz nicht. Im Gegenteil. Sie sieht die Tätigkeit der damaligen Ermittlungsbehörden, die Strafverfolgung, sowie das Gerichtsurteil als „DDR-Unrecht“ an.

Der ehemalige Oberstleutnant des MfS und heutige Redakteur der Website

Insiderkomitee zur Förderung der kritischen

Aneignung der Geschichte des MfS (www.mfs-insider.de)

 

Wolfgang Schmidt hatte Burianek als Banditen und Angehörigen einer terroristischen Vereinigung bezeichnet. Wenn man das mit der heutigen Definition von Terrorismus vergleicht, ist das eigentlich logisch.

Am 27. September 2012 wurde Wolfgang Schmidt vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen der „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“(§189 StGB) zu einer Geldstrafe von 1200 Euro (40 Tagessätze à 30 Euro) verurteilt.

Auslöser des Strafverfahrens war eine Anzeige des ehemaligen Direktors der „Gedenkstätte Hohenschönhausen“ Hubertus Knabe. Hubertus Knabe ist der heutige antikommunistische Scharfmacher.

Näheres dazu im Beitrag „Was ist Terrorismus?“

Siehe auch Wikipedia

und www.mfs-insider.de

Mehr zum Fall Burianek und zur KgU