Die Festigung des Bündnisses der DDR mit der Sowjetunion und anderen sozialistischen Staaten

Entsprechend der damaligen historischen Aufgabe, in der DDR den Sozialismus weiter aufzubauen und dafür die günstigsten internationalen Bedingungen zu schaffen, orientierten das Zentralkomitee der SED und die Regierung der DDR zu Beginn der 1960er Jahre auf eine umfassendere Zusammenarbeit mit den sozialistischen Bruderländern. Im Vordergrund stand dabei die Weiterentwicklung des Bruderbundes mit der Sowjetunion.

Die Beziehungen zwischen der DDR und der UdSSR hatten sich seit dem Abschluss des Staatsvertrages von 1955 allseitig entwickelt. Sie bewährten sich vielfältig als unerschütterliche Grundlage für die Festigung der internationalen Stellung der DDR und für die Meisterung der komplizierten revolutionären Aufgaben des sozialistischen Aufbaus. Mit dem Vertrag über Freundschaft, gegenseitigen Beistand und Zusammenarbeit zwischen der DDR und der UdSSR vom 12. Juni 1964 wurde nun eine neue Periode brüderlicher Beziehungen zwischen den beiden Staaten und ihren Völkern eingeleitet. Damit wurde eine entscheidende Voraussetzung für die immer festere Verankerung der DDR in der sozialistischen Staatengemeinschaft geschaffen. Die Vertragspartner betonten die grundlegende Bedeutung der Unantastbarkeit der Staatsgrenze der DDR für die Europäische Sicherheit. Auf der Grundlage dieses Freundschaftsvertrages wurde in den folgenden Jahren eine Vielzahl weiterer Abkommen und Arbeitsvereinbarungen abgeschlossen. Der Vertrag diente der Politik der friedlichen Koexistenz, indem er sich gegen die imperialistische Politik des „kalten Krieges“ richtete und (zum damaligen Zeitpunkt) die Spekulationen auf eine auf eine „Eroberung der DDR“ durchkreuzte.

Auf ökonomischen wissenschaftlich-technischem Gebiet kam die neue Stufe der Zusammenarbeit vor allem in dem Handelsabkommen zwischen der DDR und der UdSSR für die Jahre 1966 bis 1970 zum Ausdruck. Die UdSSR verpflichtete sich darin zur Lieferung volkswirtschaftlich notwendiger Rohstoffe, von Ausrüstungen für Kraftwerke sowie zur Erweiterung der Lieferungen von Automatisierungs- und Rationalisierungsmitteln für die Industrie der DDR. Die DDR lieferte in die UdSSR Erzeugnisse des Maschinenbaus, der Chemieindustrie, des Schiffsbaus, des Landmaschinenbaus, Ausrüstungen für die Leicht-, Nahrungsmittel- und Genussmittelindustrie sowie industrielle Konsumgüter. Dieses Handelsabkommen war das bis dahin größte, das jemals zwischen zwei Staaten abgeschlossen worden war. Es sicherte die weitere Entwicklung der DDR als sozialistischer Industriestaat und ließ alle Versuche der BRD-Regierung scheitern, die DDR ökonomisch zu erpressen. Das ist der Stand zum damaligen Zeitpunkt.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Der weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit mit der UdSSR diente auch die im Frühjahr 1966 gebildete Paritätische Regierungskommission für ökonomische und wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Von 1966 bis 1971 wurden durch die Paritätische Regierungskommission der DDR und der UdSSR über 40 Regierungsabkommen und Vereinbarungen getroffen, die wichtige Schritte zur Forschungs- und Produktionskooperation auf den Gebieten der Chemie- und Grundstoffindustrie, der Elektronik, des Maschinenbaus u.a. festlegten.

Teilansicht des Petrochemischen Kombinats Schwedt, errichtet in den1960er Jahren
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Nachdem der Vertrag zwischen der DDR und der UdSSR von 1964 der entscheidende Schritt zur Einbeziehung der DDR in das zweiseitige Bündnis- und Beistandssystem der europäischen sozialistischen Staaten erfolgt war, entwickelte die DDR die Initiative zum Abschluss gleichartiger Verträge mit anderen sozialistischen Staaten.

Großbaustelle Kraftwerk Thierbach, Bezirk Leipzig: Hier entsteht 1967 nach sowjetischen Projekten in brüderlicher Zusammenarbeit der UdSSR, der Ungarischen VR, der VR Polen und der DDR ein modernes Großkraftwerk. Das Foto zeigt polnische Spezialisten beim Errichten der Kühltürme
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Im Jahre 1967 wurden Freundschafts- und Beistandsverträge mit der Volksrepublik Polen, der CSSR, der Ungarischen Volksrepublik und der Volksrepublik Bulgarien abgeschlossen.

Der Abschluss dieser Verträge stärkte die internationale Stellung der DDR. So konnte der nun untergegangene Staat als Mitglied des Warschauer Vertrages immer wirksamer zum Erhalt des Friedens in Europa beitragen. Seit Mitte der 1960er Jahre stand dabei der Kampf um die Verhinderung der atomaren Bewaffnung der BRD im Rahmen der NATO und für europäische Sicherheit im Mittelpunkt. Ausgehend von einer gemeinsamen Erklärung der Staaten des Warschauer Vertrages, wandte sich die Regierung der DDR Anfang des Jahres 1966 mit dem Vorschlag an die Regierungen aller europäischen Staaten, eine Verständigung über Fragen der Rüstungsbeschränkung, der Unverletzlichkeit der Grenzen und Normalisierung der staatlichen Beziehungen in Europa zu erzielen.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Mit dieser und anderen Initiativen leistete die DDR im Rahmen der gemeinsamen Anstrengungen der der sozialistischen Staaten einen wichtigen Beitrag für die Sicherung des Friedens auf dem europäischen Kontinent.

Waffenbrüder
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981, bearbeitet von Petra Reichel

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Wehrpflicht in der DDR

 

 

In der DDR und den anderen sozialistischen Ländern gab es viele Errungenschaften, von denen die erwerbstätigen Menschen heute nur träumen können.

Seit den 1970er Jahren war die imperialistische Welt von neuen Auswirkungen einer allumfassenden Krise erschüttert, die sie aber locker weggesteckt hat und gestärkt aus ihr hervorgegangen ist. Damals aber erhöhte sich die Ausstrahlung des Sozialismus. Nicht wenige arbeitende  Menschen in den kapitalistischen Ländern begannen, trotz der wütenden antikommunistischen Propaganda, zu überlegen, ob der Sozialismus nicht doch den wirklichen und einzigen Ausweg aus der Krise darstellt.

Die damalige Stärke des Sozialismus, seine auf das Wohl des Volkes gerichtete Politik, seine Wirkung auf die arbeitenden Menschen in den kapitalistischen Ländern, all das war dem Imperialismus ein Dorn im Auge. Angesichts seiner Unfähigkeit, die Lebensprobleme der Menschen zu lösen, unternahm er alles, um die Ausstrahlung des Sozialismus einzudämmen. Das ist ihm 1989 erfolgreich gelungen. Nicht nur mit Hochrüstung, sondern auch durch die sozialdemokratische „Entspannungspolitik“ ist es gelungen falsche Hoffnungen zu säen und den Sozialismus von innen her aufzuweichen. Auch die arbeitenden Menschen in den kapitalistischen Ländern, die dem Sozialismus wohlwollend gegenüberstanden, wurden durch die sozialdemokratische „Entspannungspolitik“ geblendet. Wichtige Verhandlungsführer waren Willy Brandt und Egon Bahr.

Im Nachhinein muss man sagen, dass der Besuch von Willy Brandt in Erfurt im Jahre 1970 der Anfang vom Ende war. (siehe MfS-Dokument zum Besuch von Willy Brandt in Erfurt)

Im Oktober 1982 fand unter Leitung führender US-Politiker in den USA eine Konferenz statt, in der die aggressivsten Kreise des USA-Monopolkapitals zu einem neuen „Kreuzzug gegen den Kommunismus“ aufriefen.  Es ginge, so der damalige Außenminister der USA George Shultz, um die Schaffung einer „westlich orientierten Weltordnung“. Um das zu erreichen, müsse man den Sozialismus „sturmreif schießen“. Das einzige Mittel sei ein auf Europa begrenzter Atomkrieg. Der Hauptscharfmacher, der damalige Präsident der USA Ronald Reagan, wird im Staatsbürgerkundebuch der DDR aus dem Jahre 1988 nicht benannt. Im Vergleich mit seinem Vorgänger Alexander Haig, der auch ein Scharfmacher war, war George Shultz moderat. Dass die damals aktuelle Politik im Staatsbürgerkundebuch der DDR nicht vollständig dargelegt wird, kann man als falsche Rücksichtnahme  deuten, da sich Ronald Reagan im Jahre 1985 und 1986 mit Michail Gorbatschow zu Abrüstungsverhandlungen traf. Diese kamen zunächst nicht voran.  1987 jedoch konnte Reagan mit Gorbatschow den Vertrag zur Abschaffung der amerikanischen und sowjetischen Mittelstreckenraketen in Europa (INF-Vertrag)unterzeichnen.  Siehe auch die Reagan-Doktrin.

Reagan im Einzelgespräch mit Michail Gorbatschow während der Genfer Gipfelkonferenz von 1985

Reagan im Einzelgespräch mit Michail Gorbatschow während der Genfer Gipfelkonferenz von 1985

Bildquelle: Von Ronald Reagan Presidential Library photo id C31982-11, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=295036

 

 

Allein die wenigen wörtlichen Zitate belegen, worum es diesen hemmungslosen aggressiven Kräften des Monopolkapitals in den USA ging: Sie wollten den Sozialismus durch einen atomaren Krieg vernichten. Ein solcher Krieg hätte bereits nach dem damaligen Stand der Waffentechnik die Existenz der gesamten Menschheit aufs Spiel gesetzt. Also hätte es in diesem Krieg nur Verlierer gegeben. Aber die Bedrohung genügte, um den Sozialismus ohne Krieg sturmreif zu schießen“ und somit zu vernichten.

Man wusste damals, dass diese Kräfte nicht nur große Worte verlieren. Sie heizten die Rüstung an und verdienten dabei Milliarden. Heute wird unter anderen Vorzeichen die Rüstung angeheizt und ist weiterhin ein Milliardengeschäft.

Mit dem Festhalten an ihrem Programm der Entwicklung und Stationierung von Waffen im Weltraum(SDI), wodurch sie die militärische Überlegenheit über den Sozialismus erlangen wollten, verschärften sie die Kriegsgefahr. Ein wütender Antikommunismus wurde  von ihnen entfesselt, um die Menschen in eine sozialismusfeindliche Stimmung zu versetzen.

Von diesen imperialistischen Kräften und ihren abenteuerlichen Plänen mussten sich die DDR und die anderen sozialistischen Länder schützen. Dazu gehörte, dass der Sozialismus an jeder Stelle verteidigungsbereit ist.  Der wirksame militärische Schutz des Sozialismus diente der Verteidigung des Lebens der Bürgerinnen und Bürger der sozialistischen Länder und ihrer Errungenschaften.  Das Staatsbürgerkundebuch(1988) von damals schreibt, dass man bei diesem Schutz des Sozialismus in keinem Augenblick und an keiner Stelle nachlassen darf. Nicht beachtet wurde der Erfolg der gleichzeitig stattfindenden psychologischen Kriegsführung und dass sich zu viele Karrieristen in Partei- und Regierungsämter eingeschlichen hatten.

In der Verfassung der DDR(Artikel 23) wurde der Schutz des Friedens, des sozialistischen Vaterlandes und seiner Errungenschaften als das Recht und die Ehrenpflicht der Bürger der DDR bezeichnet.

In der DDR bestand die allgemeine Wehrpflicht. Ihr unterlagen alle männlichen Bürger vom 18. Bis zum 50. Lebensjahr.

Bericht ZK der SED an XI. Parteitag

entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988

 

Bei Fähnrichen und Offizieren endete sie mit dem 60. Lebensjahr. Anders war es dagegen während der Mobilmachung und im Verteidigungszustand. Dann endete die allgemeine Wehrpflicht für alle männlichen Bürger mit dem 60. Lebensjahr. Für diesen Fall konnten auch Frauen vom 18. Bis zum 50. Lebensjahr in die allgemeine Wehrpflicht einbezogen werden.

Gefechtsausbildung

entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988

 

Es gab nicht nur die Wehrpflicht, sondern auch einen freiwilligen Wehrdienst. So hatten alle Bürger das Recht, unabhängig von der allgemeinen Wehrpflicht, auf Grund ihrer freien Entscheidung, Wehrdienst zu leisten.

Gewehr für gute Sache

entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988

 

 

Zudem muss man zwischen dem aktiven Wehrdienst und dem Reservistendienst unterscheiden. Der aktive Wehrdienst wurde als Grundwehrdienst, als Dienst auf Zeit oder als Dienst in militärischen Berufen geleistet. Die Dauer des Grundwehrdienstes betrug 18 Monate, Viele Jugendliche hatten jedoch die Notwendigkeit erkannt, sich freiwillig für eine längere Dienstzeit zu verpflichten bzw. einen militärischen Beruf zu ergreifen.  Ehrlicherweise muss man sagen, dass sich Einige ein besseres berufliches Fortkommen erhofft hatten.

Auszug Wehrdienstgesetz DDR

Auszug aus dem Wehrdienstgesetz der DDR

entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988

 

Der militärische Schutz der Errungenschaften des Sozialismus war gemeinsame Aufgabe der Bruderarmeen der sozialistischen Länder. Die Nationale Volksarmee der DDR war fester Bestandteil der Armeen des Warschauer Vertrages.

Übung Schild 84

entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988

 

Alle Armeen des Warschauer Vertrages verteidigten die sozialistischen Errungenschaften. Deshalb waren sie als Klassenbrüder auch im wahren Sinne des Wortes Waffenbrüder. In diesem Sinne war der militärische Schutz des sozialistischen Vaterlandes eine hohe patriotische Tat. Sie war zugleich von internationalistischer Bedeutung, weil sie den Sozialismus in der DDR und anderer sozialistischer Länder sowie den Frieden in der Welt für die gesamte Menschheit zu schützen half.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Soldat der Nationalen Volksarmee oder der Grenztruppen der DDR zu sein war eine ehrenvolle Sache. Es war zugleich ein sehr verantwortungsvoller Dienst. Darauf konnte und sollte sich jeder rechtzeitig vorbereiten. So war die Vorbereitung auf den Wehrdienst Bestandteil der Bildung und Erziehung an den allgemeinbildenden Schulen. Darüber ist in der BRD viel gestritten und antikommunistische Propaganda gemacht worden.

 

Schießübung bei GST

entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988

 

Auch in der Gesellschaft für Sport und Technik wurde zur Vorbereitung der Jugend auf den Wehrdienst die vormilitärische Ausbildung durchgeführt.

 

 

Die Vorbereitung der Jugend auf die Aufgaben bei der Verteidigung war die ureigenste Aufgabe der FDJ, die mit der Übernahme der Patenschaft über die bewaffneten Organe auf dem IV. Parlament der FDJ 1952 begründet wurde. Diesen Auftrag hatte die FDJ bis zum Schluss ehrenhaft erfüllt.

Dazu gehörte auch die Entscheidung befähigter Mitglieder der FDJ für einen aktiven Wehrdienst auf Zeit bzw. in militärischen Berufen. Ihre Aufgabe war es, die militärischen Kampfkollektive auszubilden und zu führen. Dazu wurden Berufssoldaten benötigt, der Hochschulberuf des Offiziers, der Fachschulberuf des Fähnrichs und der Meisterbrief des Unteroffiziers.

Härtetest der NVA

Aus dem Härtetest der NVA

entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988

 

Staatsbürgerkunde 8

 

entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988, bearbeitet und aktualisiert von Petra Reichel

Passagen über Ronald Reagan entnommen aus Wikipedia, bearbeitet und eingefügt von Petra Reichel

Woche der Waffenbrüderschaft

Als Woche der Waffenbrüderschaft wurde in der DDR die Woche bezeichnet in welcher der Tag der Sowjetarmee und Seekriegsflotte, der 23. Februar, und der Tag der Nationalen Volksarmee, der 01. März gefeiert wurden.

An diesen Tagen fanden zahlreiche Freundschaftstreffen, Sportwettkämpfe und militärpolitische Veranstaltungen statt. Die Angehörigen beider Armeen, Werktätige(arbeitende Menschen) der DDR sowie in FDJ und GST organisierten Mädchen und Jungen aus ihren Patenbetrieben und –schulen wurden einbezogen.

Die Veranstaltungen dieser Woche legten Zeugnis ab von dem engen Bündnis zwischen Nationaler Volksarmee und Sowjetarmee und den anderen im Warschauer Vertrag vereinten Armeen im Kampf um die militärische Sicherung des Friedens und des Sozialismus.

 

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Entnommen aus „Jugendlexikon – Militärwesen“ DDR 1984

Woche der Waffenbrüderschaft

Waffenbrüderschaft

Die Waffenbrüderschaft ist eine Form der Beziehungen zwischen sozialistischen Streitkräften zweier oder mehrerer Staaten.

Waffenbrüderschaft Seite

 

Die zur Waffenbrüderschaft der zum Warschauer Vertrag gehörenden sozialistischen Bruderarmeen war Bestandteil der Allgemeinen Zusammenarbeit der Bündnispartner.

Ihre Anfänge gehen auf die Interventions- und Bürgerkriege gegen die Sowjetmacht 1918-1922 zurück, als in den Reihen der Roten Armee Zehntausende Internationalisten(z.B. Ungarn, Polen, Bulgaren, Serben. Tschechen, Solowaken, Deutsche, Österreicher, Finnen, Rumänen) kämpften.

Im zweiten Weltkrieg kämpften an der Seite der Sowjetarmee polnische, tschechische, rumänische, bulgarische, ungarische und jugoslawische Truppen, die zum größten Teil mit sowjetischer Hilfe aufgestellt wurden.

Die Waffenbrüderschaft der sozialistischen Bruderarmeen entwickelte sich in folgende Richtungen:

  • Jede Bruderarmee erfüllt die ihr im Rahmen der sozialistischen Militärkoalition übertragenen Aufgaben und ist durch Aufrechterhaltung einer hohen Gefechtsbereitschaft zur kollektiven Abwehr einer Aggression der NATO bereit.

 

  • Die Erfahrungen in der Ausbildung der Truppen, Flieger und Flottenkräfte wurden systematisch ausgetauscht und gemeinsame Ausbildungsmaßnahmen durchgeführt. Dabei wurde das Zusammenwirken der vereinten Streitkräfte auf dem Gefechtsfeld erprobt.

 

  • Es wurden einheitliche Auffassungen zu Fragen der Militärwissenschaft, z.B. der Abwehr eines Überfalls der NATO mit Luftangriffsmitteln, erarbeitet.

 

  • Es wurden Erfahrungen der politischen Arbeit ausgetauscht und gemeinsame militärpolitische Maßnahmen durchgeführt. So fand in der DDR jährlich Ende Februar die Woche der Waffenbrüderschaft statt.

 

Die Bruderarmeen leisteten gegenseitige Hilfe bei der Ausbildung und Qualifizierung von Militärkadern(militärischen Führungskräften). So wurden einige tausend Offiziere der NVA an sowjetischen Militärakademien qualifiziert.

Die Waffenbrüderschaft der sozialistischen Bruderarmeen war eine Quelle ihrer militärischen Stärke. Sie erfasste alle Bereiche des militärischen Lebens und der militärischen Pflichterfüllung und garantierte zuverlässigen bewaffneten Schutz der sozialistischen Staatengemeinschaft.

 

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Entnommen aus Jugendlexikon Militärwesen, DDR 1984 bearbeitet von Petra Reichel

 

Waffenbrüderschaft