Der ökonomische und politische Fortschritt in der DDR stieß auch weiterhin auf den erbitterten Hass der Feinde des Sozialismus in der BRD und in Westberlin. Während die Regierung der BRD alle Vorschläge der DDR zur Normalisierung der Beziehungen zwischen der DDR und der BRD ablehnte, häuften sich zugleich die Anschläge gegen die Staatsgrenze der DDR. Revanchistische Kräfte ermordeten Grenzsoldaten der DDR, beschädigten Grenzsicherungsanlagen und versuchten, bewaffnete Konflikte zu provozieren. Auf Hetzkundgebungen in der BRD und in Westberlin wurde immer häufiger zur gewaltsamen Beseitigung der Staatsgrenze der DDR aufgefordert. Vertreter des Senats von Westberlin verlangten ein militärisches Eingreifen der Westmächte.
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981
Die imperialistischen Politiker der Stärke hatten also ihren Plan nicht aufgegeben, den Sozialismus in der DDR zu beseitigen und sie in die imperialistische BRD einzugliedern. Was ihnen damals nicht gelang, ist ihnen 1989/90 gelungen.
Westberliner Rowdys versuchen Grenzsicherungsorgane der DDR mit Steinen zu bombardieren (28. August 1961)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981
Auch als die Konterrevolution bereits wütete, randalierten abermals Rowdys an den Grenzanlagen der DDR von Westberlin aus. Diese waren am massenweisen illegalen Verlassen der DDR über Ungarn im Sommer 1989 beteiligt. Dieses Ereignis hat der Konterrevolution enormen Schub gegeben. Im selben Jahr ist die Grenzöffnung erfolgt.
Angesichts dieser Situation konnten sich die Arbeiterklasse und alle Werktätigen (Erwerbstätigen) der DDR nicht auf die Lösung der ökonomischen Aufgaben im Produktionsaufgebot beschränken. Damals war Arbeit und Beruf mit hohem Engagement verbunden. Sie mussten zugleich die Verteidigungsbereitschaft erhöhen, um die Ergebnisse ihrer Arbeit sicher zu schützen. Deshalb erklärten sich fast 300 000 Mitglieder der FDJ im Rahmen eines Aufgebotes des sozialistischen Jugendverbandes bereit, ihren Ehrendienst in den bewaffneten Organen zu leisten. Die DDR leitete weitere Maßnahmen zum Schutz ihrer Grenzen ein.
Im September 1961 wurde das Verteidigungsgesetz der DDR beschlossen, und im Januar 1962 verabschiedete die Volkskammer das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht. Mit diesem Gesetz wurde die Wehrpflicht von 18 Monaten für alle wehrtauglichen Bürger im Alter von 18 bis 25 Jahren eingeführt. Wie bei den Maßnahmen zur Sicherung der Staatsgrenze, so bewährte sich auch jetzt die brüderliche Solidarität der Sowjetunion und aller Mitglieder des Warschauer Vertrages. Dank ihrer Hilfe wurde die Nationale Volksarmee der DDR mit modernen Waffen ausgerüstet und noch besser für den Schutz der sozialistischen Errungenschaften befähigt. Das trug wesentlich dazu bei, die aggressiven Pläne des Imperialismus gegenüber der sozialistischen Staatengemeinschaft zu vereiteln und besonders die Staatsgrenze der DDR gegenüber der BRD und Westberlin zuverlässig zu schützen. Damit konnte der Frieden in Europa sicherer gemacht werden.
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981, bearbeitet und aktualisiert von Petra Reichel
In der DDR und den anderen sozialistischen Ländern gab es viele Errungenschaften, von denen die erwerbstätigen Menschen heute nur träumen können.
Seit den 1970er Jahren war die imperialistische Welt von neuen Auswirkungen einer allumfassenden Krise erschüttert, die sie aber locker weggesteckt hat und gestärkt aus ihr hervorgegangen ist. Damals aber erhöhte sich die Ausstrahlung des Sozialismus. Nicht wenige arbeitende Menschen in den kapitalistischen Ländern begannen, trotz der wütenden antikommunistischen Propaganda, zu überlegen, ob der Sozialismus nicht doch den wirklichen und einzigen Ausweg aus der Krise darstellt.
Die damalige Stärke des Sozialismus, seine auf das Wohl des Volkes gerichtete Politik, seine Wirkung auf die arbeitenden Menschen in den kapitalistischen Ländern, all das war dem Imperialismus ein Dorn im Auge. Angesichts seiner Unfähigkeit, die Lebensprobleme der Menschen zu lösen, unternahm er alles, um die Ausstrahlung des Sozialismus einzudämmen. Das ist ihm 1989 erfolgreich gelungen. Nicht nur mit Hochrüstung, sondern auch durch die sozialdemokratische „Entspannungspolitik“ ist es gelungen falsche Hoffnungen zu säen und den Sozialismus von innen her aufzuweichen. Auch die arbeitenden Menschen in den kapitalistischen Ländern, die dem Sozialismus wohlwollend gegenüberstanden, wurden durch die sozialdemokratische „Entspannungspolitik“ geblendet. Wichtige Verhandlungsführer waren Willy Brandt und Egon Bahr.
Im Oktober 1982 fand unter Leitung führender US-Politiker in den USA eine Konferenz statt, in der die aggressivsten Kreise des USA-Monopolkapitals zu einem neuen „Kreuzzug gegen den Kommunismus“ aufriefen. Es ginge, so der damalige Außenminister der USA George Shultz, um die Schaffung einer „westlich orientierten Weltordnung“. Um das zu erreichen, müsse man den Sozialismus „sturmreif schießen“. Das einzige Mittel sei ein auf Europa begrenzter Atomkrieg. Der Hauptscharfmacher, der damalige Präsident der USA Ronald Reagan, wird im Staatsbürgerkundebuch der DDR aus dem Jahre 1988 nicht benannt. Im Vergleich mit seinem Vorgänger Alexander Haig, der auch ein Scharfmacher war, war George Shultz moderat. Dass die damals aktuelle Politik im Staatsbürgerkundebuch der DDR nicht vollständig dargelegt wird, kann man als falsche Rücksichtnahme deuten, da sich Ronald Reagan im Jahre 1985 und 1986 mit Michail Gorbatschow zu Abrüstungsverhandlungen traf. Diese kamen zunächst nicht voran. 1987 jedoch konnte Reagan mit Gorbatschow den Vertrag zur Abschaffung der amerikanischen und sowjetischen Mittelstreckenraketen in Europa (INF-Vertrag)unterzeichnen. Siehe auch die Reagan-Doktrin.
Reagan im Einzelgespräch mit Michail Gorbatschow während der Genfer Gipfelkonferenz von 1985
Allein die wenigen wörtlichen Zitate belegen, worum es diesen hemmungslosen aggressiven Kräften des Monopolkapitals in den USA ging: Sie wollten den Sozialismus durch einen atomaren Krieg vernichten. Ein solcher Krieg hätte bereits nach dem damaligen Stand der Waffentechnik die Existenz der gesamten Menschheit aufs Spiel gesetzt. Also hätte es in diesem Krieg nur Verlierer gegeben. Aber die Bedrohung genügte, um den Sozialismus ohne Krieg „sturmreif zu schießen“ und somit zu vernichten.
Man wusste damals, dass diese Kräfte nicht nur große Worte verlieren. Sie heizten die Rüstung an und verdienten dabei Milliarden. Heute wird unter anderen Vorzeichen die Rüstung angeheizt und ist weiterhin ein Milliardengeschäft.
Mit dem Festhalten an ihrem Programm der Entwicklung und Stationierung von Waffen im Weltraum(SDI), wodurch sie die militärische Überlegenheit über den Sozialismus erlangen wollten, verschärften sie die Kriegsgefahr. Ein wütender Antikommunismus wurde von ihnen entfesselt, um die Menschen in eine sozialismusfeindliche Stimmung zu versetzen.
Von diesen imperialistischen Kräften und ihren abenteuerlichen Plänen mussten sich die DDR und die anderen sozialistischen Länder schützen. Dazu gehörte, dass der Sozialismus an jeder Stelle verteidigungsbereit ist. Der wirksame militärische Schutz des Sozialismus diente der Verteidigung des Lebens der Bürgerinnen und Bürger der sozialistischen Länder und ihrer Errungenschaften. Das Staatsbürgerkundebuch(1988) von damals schreibt, dass man bei diesem Schutz des Sozialismus in keinem Augenblick und an keiner Stelle nachlassen darf. Nicht beachtet wurde der Erfolg der gleichzeitig stattfindenden psychologischen Kriegsführung und dass sich zu viele Karrieristen in Partei- und Regierungsämter eingeschlichen hatten.
In der Verfassung der DDR(Artikel 23) wurde der Schutz des Friedens, des sozialistischen Vaterlandes und seiner Errungenschaften als das Recht und die Ehrenpflicht der Bürger der DDR bezeichnet.
In der DDR bestand die allgemeine Wehrpflicht. Ihr unterlagen alle männlichen Bürger vom 18. Bis zum 50. Lebensjahr.
entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988
Bei Fähnrichen und Offizieren endete sie mit dem 60. Lebensjahr. Anders war es dagegen während der Mobilmachung und im Verteidigungszustand. Dann endete die allgemeine Wehrpflicht für alle männlichen Bürger mit dem 60. Lebensjahr. Für diesen Fall konnten auch Frauen vom 18. Bis zum 50. Lebensjahr in die allgemeine Wehrpflicht einbezogen werden.
entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988
Es gab nicht nur die Wehrpflicht, sondern auch einen freiwilligen Wehrdienst. So hatten alle Bürger das Recht, unabhängig von der allgemeinen Wehrpflicht, auf Grund ihrer freien Entscheidung, Wehrdienst zu leisten.
entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988
Zudem muss man zwischen dem aktiven Wehrdienst und dem Reservistendienst unterscheiden. Der aktive Wehrdienst wurde als Grundwehrdienst, als Dienst auf Zeit oder als Dienst in militärischen Berufen geleistet. Die Dauer des Grundwehrdienstes betrug 18 Monate, Viele Jugendliche hatten jedoch die Notwendigkeit erkannt, sich freiwillig für eine längere Dienstzeit zu verpflichten bzw. einen militärischen Beruf zu ergreifen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass sich Einige ein besseres berufliches Fortkommen erhofft hatten.
Auszug aus dem Wehrdienstgesetz der DDR
entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988
Der militärische Schutz der Errungenschaften des Sozialismus war gemeinsame Aufgabe der Bruderarmeen der sozialistischen Länder. Die Nationale Volksarmee der DDR war fester Bestandteil der Armeen des Warschauer Vertrages.
entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988
Alle Armeen des Warschauer Vertrages verteidigten die sozialistischen Errungenschaften. Deshalb waren sie als Klassenbrüder auch im wahren Sinne des Wortes Waffenbrüder. In diesem Sinne war der militärische Schutz des sozialistischen Vaterlandes eine hohe patriotische Tat. Sie war zugleich von internationalistischer Bedeutung, weil sie den Sozialismus in der DDR und anderer sozialistischer Länder sowie den Frieden in der Welt für die gesamte Menschheit zu schützen half.
Soldat der Nationalen Volksarmee oder der Grenztruppen der DDR zu sein war eine ehrenvolle Sache. Es war zugleich ein sehr verantwortungsvoller Dienst. Darauf konnte und sollte sich jeder rechtzeitig vorbereiten. So war die Vorbereitung auf den Wehrdienst Bestandteil der Bildung und Erziehung an den allgemeinbildenden Schulen. Darüber ist in der BRD viel gestritten und antikommunistische Propaganda gemacht worden.
entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988
Auch in der Gesellschaft für Sport und Technik wurde zur Vorbereitung der Jugend auf den Wehrdienst die vormilitärische Ausbildung durchgeführt.
Die Vorbereitung der Jugend auf die Aufgaben bei der Verteidigung war die ureigenste Aufgabe der FDJ, die mit der Übernahme der Patenschaft über die bewaffneten Organe auf dem IV. Parlament der FDJ 1952 begründet wurde. Diesen Auftrag hatte die FDJ bis zum Schluss ehrenhaft erfüllt.
Dazu gehörte auch die Entscheidung befähigter Mitglieder der FDJ für einen aktiven Wehrdienst auf Zeit bzw. in militärischen Berufen. Ihre Aufgabe war es, die militärischen Kampfkollektive auszubilden und zu führen. Dazu wurden Berufssoldaten benötigt, der Hochschulberuf des Offiziers, der Fachschulberuf des Fähnrichs und der Meisterbrief des Unteroffiziers.
Aus dem Härtetest der NVA
entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988
entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1988, bearbeitet und aktualisiert von Petra Reichel
Passagen über Ronald Reagan entnommen aus Wikipedia, bearbeitet und eingefügt von Petra Reichel