Scharnhorst-Orden

Der Scharnhorst-Orden war ein Orden der DDR, der für Leistungen zur militärischen oder sonstigen Stärkung der DDR verliehen werden konnte. Er wurde am 17. Februar 1966 vom Ministerrat der DDR gestiftet und bis zum Ende der DDR 1990 verliehen.

 

Scharnhorst-Orden Beschreibung

Bildquelle: Wikipedia

 

 

Der Entwurf des Scharnhorst-Orden stammt ursprünglich von Klaus Bernsdorf. Die plastische Darstellung des Ordens selber wurde sodann vom Berliner Bildhauer Fritz Schulz ausgeführt.

Der Scharnhorst-Orden war ein einklassiger Orden und war benannt nach dem preußischen General Gerhard von Scharnhorst. Scharnhorst galt in der DDR als fortschrittlicher Militärtheoretiker, der sich für Reformen im preußischen Militärwesen einsetzte und die Grundlagen eines Volksheeres schuf. Die NVA sah sich direkt in der Tradition der deutschen Freiheitskriege von 1813 bis 1815 sowie in der Erfüllung der NVA als Volksheer.

Die NVA bezog sich in ihrer Tradition auf die deutschen Freiheitskriege von 1813-1815. Als Volksarmee bezog sie sich darauf, dass Scharnhorst das Söldnerheer in ein stehendes Volksheer umwandelte.

Scharnhorst-Orden

Scharnhorst-Orden

Bildquelle: Von 西部方面奇行師団長 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21393649

 

Der Orden wurde verliehen für hervorragende:

  • militärische Verdienste
  • Verdienste um dem Schutz der DDR sowie
  • Stärkung der Landesverteidigung der DDR

an Angehörige, Truppenteile, Verbände und sonstiger Einrichtungen (auch Zivileinrichtungen):

 

Zusätzlich war eine Verleihung des Ordens auch an Angehörige anderer bewaffneter Organe der DDR vorgesehen, die jedoch nicht zwingend in einer bewaffneten Organisation eingebunden sein mussten. Verleihungen waren auch an ausländische Militärangehörige vorgesehen und sind praktiziert worden. So zum Beispiel an den Marschall Wiktor Georgijewitsch Kulikow.

Der Orden wurde am Tag seiner Verleihung stets mit einer aufwendig gefertigten Urkunde überreicht. Dazu gab es eine einmalige Dotation von 5000 Mark.

Obwohl der Scharnhorst-Orden die höchste militärische Auszeichnung der DDR darstellte, erreichte er in der Reihenfolge aller Auszeichnungen der DDR nur den 7. Platz. Daraus ergab sich auch die Platzierung des Ordens an der Ordensschnalle bei höherwertigen Auszeichnungen.

Der Scharnhorst-Orden wurde auf der linken Brustseite an einer pentagonalen Bandspange (nach russischem Vorbild) getragen. Bei mehrfacher Verleihung wurde der Orden entsprechend seiner Verleihungsanzahl getragen.

Scharnhorst-Orden Beschreibung

 

Das Ordenszeichen war seit Beginn seiner Einführung im Jahr 1966 bis 1989 mehrfachen Änderungen unterworfen, wobei das Grundaussehen des Ordens nur unwesentlich geändert wurde. Der Scharnhorst-Orden bestand zeit seines Bestehens aus einem mit goldenen Strahlen unterlegten fünfarmigen Stern. Im Mittenmedaillon des Sterns befand sich in blauem Feld mit weißer Umrahmung ein goldenes Porträt von Scharnhorst, unter dem zwei gekreuzte goldene Dolche platziert waren.

 

  • 1. Ausführung 1966–1972: Produktion des Ordens aus vergoldetem 900er Silber, Rückseitig waren 5 Niete aufgesetzt.
  • 2. Ausführung 1973–1980: Produktion des Ordens aus vergoldetem Buntmetall, Rückseite glatt mit einem zentral gelegenen Niet gehalten.
  • 3. Ausführung 1980–1989: Einführung einer gemusterten (gesprengelten) glatten Rückseite ohne Niete, Medaillon nur noch aufgeleimt. 

Das Ordensband des Scharnhorst-Ordens war blau gehalten mit goldener Perkussion (gleichfarbigen beiderseitigen Streifen). Gleiches Farbspiel spiegelt sich auf der Bandspange wider, auf dessen Mitte eine Miniatur des Medaillons Scharnhorsts aufgesetzt war.

Genaue Maßangaben sind aufgrund unterschiedlicher Anfertigungen hinsichtlich Materialverwendungen nur bedingt möglich. Die Größenangaben basieren deshalb auf Mittelwerten. Diese waren:

  • Höhe einschließlich Öse: 45,45 mm bis 46,37 mm
  • Breite: ca. 42,5 mm
  • Gesamtbreite der Dolche: ca. 30,2 mm
  • Gewicht: 44 g bis 44,5 g

Der Scharnhorst-Orden wurde, wie viele andere Orden der DDR (z.B. Karl-Marx-Orden) an ganze Truppenteile, Verbände oder auch Betriebe in Form eines Fahnenbandes verliehen.

 

Bekannte Träger des Scharnhorst-Ordens:

 

 

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

 

Ministerium des Inneren(DDR)

Das Ministerium des Inneren der DDR war ein Ministerium im Ministerrat der DDR.

Es wurde 1949 gegründet und mit der Annexion der DDR 1990 aufgelöst.

Kurzübersicht MdI (DDR)

Kurzübersicht MdI der DDR

Das Ministerium des Inneren zählte zu den Ministerien der bewaffneten Organe und war unter anderem für die Volkspolizei und Kampfgruppen zuständig.

Die Amtsbezeichnung des Ministers des Inneren lautete nach 1963 gleichzeitig „Chef der Deutschen Volkspolizei“.

Zu den Aufgaben des MdI zählte auch der Bereich der Feuerwehren, der Strafvollzug, das Pass- und Meldewesen sowie die Zulassung von Kraftfahrzeugen und die Ausgabe von Fahrerlaubnissen. Der Staatssekretär für Kirchenfragen unterstand fachlich und politisch ebenfalls dem Ministerium des Inneren.

Für die innere Sicherheit gab es neben dem MdI das Ministerium für Staatssicherheit (kurz MfS). Hier waren der Inlands- und Auslandsgeheimdienst der DDR und zugleich die Ermittlungsbehörde (Untersuchungsorgan) für staatsgefährdende Straftaten angesiedelt. Die Zuständigkeit für die Grenzpolizei lag seit 1961 beim Ministerium für Nationale Verteidigung(MfNV).

Das eigentliche Machtzentrum in der DDR war indes das Politbüro des ZK der SED mit seinen Sekretariaten.

Mit Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 erfolgte die Ernennung des ersten Minister des Innern, Karl Steinhoff. Das Ministerium des Innern (MdI) übernahm entsprechend der Überleitung der Verwaltung die von der Deutschen Verwaltung des Innern in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wahrgenommenen Funktionen. Es wurde zuständig für zentrale Führungsaufgaben bei der Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit, der inneren Sicherheit und der Grenzsicherheit der Republik sowie beim Schutze der Volkswirtschaft der DDR.

Dazu diente die Bildung der Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei, der Hauptverwaltung für Ausbildung sowie der Hauptverwaltung zum Schutze der Volkswirtschaft. Die Ausgliederung der Hauptverwaltung zum Schutze der Volkswirtschaft und deren Umwandlung in das Ministerium für Staatssicherheit erfolgten noch im Jahre 1950. Die Hauptverwaltung Ausbildung wurde unter Willi Stoph 1952 in Kasernierte Volkspolizei umbenannt und fungierte bis zur Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) im Jahre 1956 als oberstes staatliches Führungsorgan der kasernierten bewaffneten Kräfte der DDR.

Die Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei (HVDVP) erhielt die Verantwortung für die Polizeiaufgaben im engeren Sinne. Im Juli 1962 wurde die HVDVP als selbständiges Leitungsorgan aufgelöst und deren Verwaltungen, Hauptabteilungen und Abteilungen den Fachrichtungen des MdI direkt unterstellt.

Langjährige verdiente Mitarbeiter der Organe des MdI wurden nach 30. Dienstjahren durch Ehrengaben wie Ehrenmedaille und Schmuckuhr aus Glashütte ausgezeichnet.  Auf der Rückseite der Ehrenmedaille war folgender Text zu lesen: Von der Partei geführt – Der Arbeiterklasse treu ergeben – Mit der Sowjetunion für immer verbunden“.

Ehrenmedaille des MdI für 30.jährige Dienstzeit in den Organen - Ministerium des Innern

Ehrenmedaille des MdI für 30.jährige Dienstzeit in den Organen – Ministerium des Innern

Bildquelle: Von Lupus in Saxonia – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, Bild ist entsprechend verlinkt

Im Oktober 1963 wurde Friedrich Dickel als Nachfolger von Karl Maron Minister des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei. Er war bis 1976 auch Chef der Zivilverteidigung der DDR. Am 17. November 1989 traten die Regierung Stoph und mit ihr Dickel zurück. Bis zur Auflösung des Ministeriums im Zuge der Annexion der DDR 1990 folgten als Minister noch Lothar Ahrendt (SED) in der Übergangsregierung Modrow und Peter-Michael Diestel (DSU/CDU) in der Übergaberegierung de Maizière.

 

Innenminister der DDR

Übersicht: Minister des Inneren der DDR

 

Nach der Annexion der DDR wurden die Aufgaben des MdI durch das Bundesministerium des Inneren sowie die Innenministerien der heutigen neuen Bundesländer übernommen.

Nach der Annexion der DDR wurden die Aufgaben des MdI durch das Bundesministerium des Inneren sowie die Innenministerien der heutigen neuen Bundesländer übernommen.

 

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Schaubilder ebenfalls aus Wikipedia entnommen

 

 

Galerie der Minister des Inneren der DDR

 

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Die Bildquellen findet man bei den jeweiligen Personenbeschreibungen. Siehe folgende Links.

 

Karl Steinhoff

Willi Stoph

Karl Maron

Friedrich Dickel

Lothar Ahrendt

Peter-Michael Diestel

 

 

Peter-Michael Diestel

Peter-Michael Distel, geboren am 14. Februar 1952 in Prora, Landkreis Rügen, war der letzte Innenminister der DDR(Übergaberegierung).

Peter-Michael Diestel Wahlplakat

Kandidatenplakat zur Landtagswahl in Brandenburg 1990

Bildquelle: Von CDU – Diese Datei wurde Wikimedia Commons freundlicherweise von der Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen eines Kooperationsprojektes zur Verfügung gestellt.Deutsch | English | français | македонски | русский | +/−, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

Peter Michael Distel schloss 1972 eine Berufsausbildung mit Abitur ab. Angeblich durfte er aus politischen Gründen nicht studieren. Doch durch die Beispiele Gauck und Merkel ist diese Behauptung widerlegt worden. Diestel war zunächst als Schwimmlehrer, Bademeister und Rinderzüchter tätig. Dann durfte er doch studieren. Von 1974 bis 1978 studierte er Jura an der Karl-Marx-Universität Leipzig.

Peter-Michael Diestel wurde als „Verdienter Melker des Volkes“ ausgezeichnet.

Von 1978 bis 1989 war er Leiter der Rechtsabteilung der Agrar-Industrie-Vereinigung-Delitzsch. 1986 wurde er mit einer Dissertation über LPG-Recht zum Dr. jur. promoviert.

Im Dezember 1989 war Peter-Michael Diestel Mitbegründer der Christlich-Sozialen Partei Deutschlands(CSPD) und im Januar 1990 der Deutschen Sozialen Union(DSU), deren Generalsekretär er bis Juni war.

Von März bis Oktober 1990 war Diestel Abgeordneter der letzten Volkskammer und von April bis Oktober stellvertretender Ministerpräsident und als Nachfolger von Lothar Ahrendt Minister des Inneren der DDR.

Im Juni 1990 verließ er die DSU und wurde am 03. August CDU-Mitglied.

Auf Initiative von Peter-Michael Diestel wurde am07. Juni 1990 das RAF-Mitglied Susanne Albrecht festgenommen. Danach wurde die Aufnahme von RAF-Mitgliedern in der DDR bekannt.

In Diestels Amtszeit fiel 1990 die Übergabe der Abhörakten des MfS über Politiker der BRD an den Verfassungsschutz der BRD.

Diese Handlung ist ein Beispiel dafür, dass es sich bei der letzten Regierung der DDR um die Übergaberegierung handelt.

Leipzig, Häftlingsrevolte, Minister Diestel

Peter-Michael Diestel auf dem Dach einer Haftanstalt während einer Häftlingsrevolte am 9. Juli 1990, also in der Restzeit der DDR. Ob es die Gefangenen heute besser haben und was eine Revolte heute bringen würde, sei mal dahingestellt. Sicher würde kein Innenminister, bzw. heute ein Justizminister, da die Knäste heute dem Justiszministerium unterstellt sind, während in der DDR die Knäste dem Innenministerium unterstellt waren, aufs Dach eines Knastes steigen, um zu verhandeln.

ADN-Text(ADN=Nachrichtenagentur der DDR):

ADN- Wolfgang Kluge 9.7.90 Leipzig: Häftlingsrevolte- Innenminister Peter Michael Diestel (r.) begab sich auf das Dach der Untersuchungshaftanstalt, um Gespräche mit den 49 revoltierenden Häftlingen zu führen, die sich nach dem Einsatz von Tränengas durch die Polizei dorthin zurückgezogen hatten. Die Insassen fordern eine Amnestie, verbesserte Haftbedingungen und die Überprüfung einzelnen Falls.

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1990-0709-016 / Kluge, Wolfgang / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

 

Berlin, Minister Diestel bei Polizeidemonstration

Peter-Michael Diestel bei einer Demonstration von Angehörigen der Polizei am 19. Juli 1990, also in der Restzeit der DDR. Die Gewerkschaft der Polizei aus der BRD, bzw. Westberlin ist schon da, um dann nach der Annexion der DDR die Interessen der Polizeiangehörigen zu vertreten.

ADN-Text(ADN=Nachrichtenagentur der DDR):

ADN- Robert Roeske 19.7.90 Berlin: Demonstration- Anläßlich der ersten Lesung zum neuen Polizeiaufgabengesetz auf der 25. Volkskammertagung demonstrierten Abgesandte der Gewerkschaft der Volkspolizei aus allen Teilen des Landes vor dem Palast der Republik, Innenminister Dr. Peter-Michael Diestel äußerte sich in einem kurzen Statement zu den Forderungen der Demonstranten.

 

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1990-0719-020 / Roeske, Robert / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

 

 

 

 

 

 

Da Peter-Michael Diestel, trotz seiner Aufgaben als Mitglied der Übergaberegierung, bezüglich der ehemaligen MfS-Angehörigen vernünftige Ansichten vertritt, werfen ihm Kritiker verharmlosenden Umgang mit den ehemaligen MfS-Angehörigen vor, die als Mitarbeiter des Innenministeriums weiter beschäftigt blieben. Des Weiteren sollen in seiner Amtszeit viele MfS-Akten vernichtet worden sein.

 

Bei der ersten Wahl des nun neuen Bundeslandes Brandenburg am 14. Oktober 1990 trat er als CDU-Spitzenkandidat an. Er unterlag jedoch dem Manfred Stolpe von der SPD, der die erste Landesregierung des neuen Bundeslandes Brandenburg bildete.

Anschließend gehörte Peter-Michael Diestel bis 1994 dem Brandenburger Landtag als Mitglied an.

Von 1990 bis zu seinem Rücktritt 1992, unter Anderem wegen der umstrittenen Tankstellenprivatisierung, war er als erster Fraktionschef der CDU auch der erste Oppositionsführer im Brandenburger Landtag.

Als Mitinitiator des „Komitees für Gerechtigkeit“ regte er den Untersuchungsausschuss zu Manfred Stolpe an – gab hingegen später im Zusammenhang mit den bis heute umstrittenen Kontakten Stolpes zum MfS eine persönliche Ehrenerklärung für ihn ab. Per-Michael Diestel veröffentlichte 1993 mit anderen eine Erklärung „Versöhnen statt Vergeltung“.

Seit 1993 betreibt Peter-Michael Diestel eine Anwaltskanzlei in Potsdam, weitere Büros leitet er in Berlin, Leipzig und in den mecklenburgischen Orten Güstrow und Zislow, seinem Wohnort. In seiner Praxis vertritt er unter anderem ehemalige hauptamtliche MfS-Angehörige und IM. Auch unter Dopingverdacht geratene ehemalige DDR-Sportler und Sportfunktionäre der DDR. 2004 war er Rechtsbeistand für den unter den Verdacht der IM-Tätigkeit geratenen PDS-Spitzenkandidaten Peter Porsch für die Landtagswahl in Sachsen. In der VW-Korruptions-Affäre, welche die Bestechung von VW-Betriebsräten betrifft, war Diestel Verteidiger des ehemaligen VW-Betriebsratsvorsitzenden Klaus Volkert.

Von 1994 bis 1997 war Diestel Präsident des Fußballklubs Hansa Rostock und ist Ehrenpräsident des SC Potsdam.

Peter-Michael Diestel ist seit 2014 in dritter Ehe verheiratet.

 

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

Lothar Ahrendt

Lothar Arendt, geboren am 13. März 1936 in Erfurt war von 1989 bis 1990 Minister des Inneren der DDR.

Lothar Ahrendt

Lothar Ahrendt

Bildquelle: Getty Images, Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

1950 bis 1953 eine Lehre als Kfz-Schlosser. Ahrendt trat 1953 in die Deutsche Volkspolizei (DVP) ein und war von 1955 bis 1959 als Kraftfahrer bei der Höheren Polizeischule in Berlin-Kaulsdorf tätig. Er trat 1957 der SED bei. Nach einer Ausbildung an der Mittleren Polizeischule in Aschersleben wurde er 1960 zum Unterleutnant ernannt und arbeitete anschließend als Sachbearbeiter bei der Schutzpolizei des Präsidiums der VP in Berlin. Von 1965 bis 1968 besuchte er die Hochschule der Deutschen Volkspolizei „Karl Liebknecht“ mit dem Abschluss als Diplom-Staatswissenschaftler. Von 1969 bis 1978 war er zunächst stellvertretender Leiter der VP-Inspektion Berlin-Köpenick, dann im Rang eines Oberstleutnant der VP Leiter der VP-Inspektion Berlin-Mitte.

1973 erhielt Lothar Ahrendt den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze.

Von 1978 bis 1983 war Ahrendt als Oberst der VP stellvertretender Präsident der VP Berlin und von 1981 bis 1984 Kandidat der SED-Bezirksleitung Berlin.

Als Nachfolger des berenteten Willi Seifert   wurde er zum stellvertretenden Minister des Innern und am 24. Juni 1983 vom Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR, Erich Honecker, zum Generalmajor ernannt. Nach dem Tod von Rudolf Riss wurde er 1. Stellvertreter des Ministers und trat am 5. Juli 1985 auch dessen Nachfolge als 2. Vorsitzender der Sportvereinigung Dynamo an.  Am 30. Juni 1986 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant.

Von 1986 bis 1989 war er Kandidat des Zentralkomitees der SED.

Vom 18. November 1989 bis 12. April 1990 war er als Nachfolger von Friedrich Dickel, Minister des Innern in der Regierung Modrow(Übergangsregierung) und bis 10. Januar 1990 auch Chef der DVP.

Anschließend war er im Dienstgrad eines Generalinspekteurs Berater des letzten Innenministers der DDR Peter-Michael Diestel und bis zur Annexion der DDR Chef der Hauptverwaltung des Grenzschutzes der DDR im Innenministerium.

Abschließend kann man sagen, dass Lothar Ahrendt bis zum bitteren Ende seinem untergehenden Land gedient hatte.

 

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

 

 

DER SPIEGEL 44/1993 zum Tod von Friedrich Dickel

Im Nachruf zum Tod von Friedrich Dickel hatte DER SPIEGEL den Nachruf mit antikommunistischer Propaganda gespickt.

DER SPIEGEL 44:1993 Der Spiegel 44:1993 Tod F. Dickel

DER SPIEGEL 44/1993 zum Tod von Friedrich Dickel

 

Die Original-SPIEGEL-Seite kann als PDF-Datei heruntergeladen werden.

SPIEGEL_1993_Nachruf Friedrich Dickel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„RotFuchs“-Beitrag zu Friedrich Dickel

Hier der Beitrag im  Rotfuchs von Dieter Winderlich.

 

Frierich Dickel Rotfuchs-ArtikelFriedrich Dickel Rotfuchs-Artikel 2

Hier der Beitrag als PDF-Datei zum Runterladen.

Friedrich Dickel Rotfuchs-Artikel

 

 

Friedrich Dickel

Friedrich Dickel, geboren am 09. Dezember 1913 in Vohwinkel, heute Wuppertal, gestorben am 22. Oktober 1993 in Berlin war Minister des Inneren und Chef der Deutschen Volkspolizei von November 1963 bis November 1989.

 

Friedrich Dickel

Friedrich Dickel, Armeegeneral und Innenminister der DDR

Bildquelle: DDR-Kabinett Bochum, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Als Sohn eines Maurers wurde er nach dem Besuch der Volksschule 1928 bis 1931 zum Gießer und Former ausgebildet. Er war seit 1928 im Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) aktiv und trat 1931 der KPD, 1932 der Roten Hilfe und dem Roten Frontkämpferbund bei.

Ab 1933 arbeitete er illegal in Deutschland und wurde zweimal verhaftet, nach einer drei-monatigen Gefängnishaft emigrierte er 1933 bis 1935 nach Frankreich und war bis 1936 in den Niederlanden aktiv. Danach nahm er als Kompanieführer im Thälmann-Bataillon der XI. Internationalen Brigade am national-revolutionären Krieg (Spanischer Bürgerkrieg)teil. 1937 wurde er zu einer Spezialausbildung nach Moskau kommandiert und war danach für den militärischen Nachrichtendienst der UdSSR (GRU) in Finnland und Shanghai tätig. 1943 wurde er verhaftet und durch ein japanisches Militärgericht verurteilt.

Im Mai 1946 kehrte er nach Moskau zurück und von dort im Dezember 1946 nach Berlin. Er wurde Mitglied der SED, trat im Mai 1947 in die Deutsche Volkspolizei ein und diente bis 1949 im Präsidium der DVP(Deutsche Volkspolizei)in Leipzig. Nach einem Kurs an der Höheren Polizeischule in Kochstedt war er bis 1953 Kommandeur der Polit-Kulturschule der Hauptverwaltung Ausbildung bzw. der Kasernierten Volkspolizei (KVP) in Berlin-Treptow. Am 1. Oktober 1952 wurde er zum Generalmajor der KVP ernannt. Von 1953 bis 1955 war er zunächst Stellvertreter des Chefs der Politischen Verwaltung für organisatorische Fragen, dann bis 1956 Chef der Politischen Verwaltung der KVP.

Mit Gründung der Nationalen Volksarmee 1956 wurde er Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung und Chef der Politischen Verwaltung. 1956/57 war er 1. Stellvertreter des Ministers. Zugleich war er von 1956 bis 1958 Vorsitzender der Armeesportvereinigung Vorwärts und 1957 Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen Turn- und Sportbundes. 1957 bis 1959 war er Kursant der sowjetischen Generalstabsakademie in Moskau (Abschluss als Diplom-Militärwissenschaftler) und danach bis 1963 erneut Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung, diesmal für Technik und Bewaffnung. 1959 wurde er ständiger Vertreter der DDR im Stab der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD).

Im August 1961 war Friedrich Dickel Mitglied des Stabs des Nationalen Verteidigungsrats der DDR bei der Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls in Berlin.

Im Oktober 1963 wurde er zum Generalleutnant befördert und war dann vom 15. November 1963 bis zum 17. November 1989 als Nachfolger von Karl Maron Minister des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei sowie bis 1976 Chef der Zivilverteidigung.

Auf Beschluss des Ministerrates der DDR wurde er am 30. Juni 1965 zum Generaloberst und 1984 zum Armeegeneral (Volkspolizei) befördert. Er war von 1967 bis 1989 außerdem Mitglied des Zentralkomitees der SED und bis März 1990 Abgeordneter der Volkskammer.

Berlin, Erich Honecker empfängt Jaromir Obzina

Erich Mielke, Jaromír Obzina, Erich Honecker und Friedrich Dickel (von links nach rechts) bei einem Staatsempfang im Jahr 1983

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1983-0602-023 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Erich Honecker überreicht Scharnhorst-Orden

Beförderung Dickels zum Armeegeneral, 1984

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1984-1003-021 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 


Friedrich Dickel gehörte nicht zum innersten Führungsbereich der SED, dem Politbüro.

Anders, als seine Amtskollegen der NVA oder des MfS konnte er seine Vorstellungen nicht dem Generalsekretär direkt vortragen. Sein Gesprächspartner war Egon Krenz, zu dem er ein offenes Verhältnis hatte. Die Gefahr für den Sozialismus erkannte er schon zeitiger, als die Parteiführung.

Beim DDR-Kabinett-Bochum und im „RotFuchs“ schrieb Generalmajor a.D. Dieter Winderlich, der letzte Chef der Volkspolizei in einem Beitrag, bzw. in seiner Rede , wie Friedrich Dickel das Ende des Sozialismus, bzw. der DDR kommen sah.

Gorbatschows neuer Innenminister Bagatin kam mit Ehefrau zu einem Urlaubsaufenthalt in die DDR. Das Programm dafür war mit dem Innenministerium der UdSSR abgestimmt. Dieter Winderlich bekam von Minister Dickel den Auftrag, sich um seinen Gast zu kümmern. Der Besuch sollte auf Wunsch der sowjetischen Seite der Erholung dienen. Große öffentlichkeitswirksame Maßnahmen waren deshalb nicht vorgesehen. Zum Empfang der Gäste waren der 1. Stellvertreter des Ministers und Dieter Winderlich auf dem Flugplatz erschienen. Zu ihrer großen Überraschung erschienen der sowjetische Botschafter Kotschemassow und ein General des Oberkommandos der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland aus Wünsdorf.

Beim ersten Gespräch zu seinem Aufenthalt folgte eine weitere „Überraschung“. Minister Bagatin erklärte seinen Gastgebern, dass in Zeiten der Perestroika kein Minister einfach Urlaub machen könne. Er bat um Besichtigungen von Dienststellen der Volkpolizei und des Strafvollzuges und um einen Erfahrungsaustausch mit Minister Dickel. Kein Problem, es wurde alles zu seiner Zufriedenheit organisiert. Für die Ehefrau musste ein Damenprogramm organisiert werden.

Wie bei Besuchen von Innenministern protokollarisch vorgesehen, holte Dieter Winderlich den sowjetischen Minister im Gästehaus ab und begleitete ihn zum Arbeitsgespräch mit Minister Dickel ins MdI. Ein Funkstreifenwagen begleitete die Politiker mit Blaulicht. Mitten auf dem Adlergestell ließ der sowjetische Innenminister anhalten, was die zu seiner Sicherheit eingesetzten Personenschützer in Alarm versetzte. Er stieg aus, ging zum Funkstreifenwagen und schickte die Besatzung nach Hause. Die dachten, sie hätten sich verhört und rührten sich nicht vom Fleck. Nun klärte der Minister mich auf, dass eine Begleitung mit Blaulicht „in Zeiten der Perestroika nicht mehr zeitgemäß sei.“ Da der Gast König ist, schickte ich den Streifenwagen weg. Da beginnt schon der Irrsinn Besuche hoher Politiker stets in Begleitung von Polizei stattfinden. Das ist weltweit so üblich.

Nach einer Woche Aufenthalt in Berlin verbrachte das Ehepaar dann zehn Tage im Harz, in einem abgeschiedenen Gästehaus. Danach waren sie wieder in Berlin. An einem Abend besuchte Minister Dickel mit seinem Amtskollegen das Café auf dem Fernsehturm am Alexanderplatz. Aus dieser Perspektive waren der Grenzverlauf und der Antifaschistische Schutzwall sehr deutlich zu sehen. Minister Bagatin zeigte sein Unverständnis über die gesicherte Grenze und meinte, man kann doch nicht auf Dauer eine historisch gewachsene Stadt durch eine Mauer trennen. Genauso, wie in der antikommunistischen Propaganda, wie wir sie aus der BRD u.a. kapitalistischen Ländern kennen, sprach er von den Menschen, welche die „Mauer“ getrennt habe usw.. Minister Dickel widersprach mit allen bekannten Argumenten. Dieter Winderlich glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Bisher hatten alle sowjetischen Politiker die DDR allgemein wegen dem Antifaschistischen Schutzwall als Vorposten des sozialistischen Weltsystems gelobt. Das konnte doch nicht die persönliche Meinung Bagatins sein. Er zählte zu den neuen Köpfen in Moskau, die Gorbatschow ausgesucht hatte. Wollte er seinen Gastgebern einen Hinweis geben, dass man die DDR aufgibt? Dieter Winderlich verwarf den Gedanken blitzschnell und dachte an den Blutzoll der Sowjetunion bei der Befreiung Deutschlands. Er glaubte nicht, dass die Sowjetunion die DDR so einfach aufgibt, nachdem sie im zweiten Weltkrieg einen hohen Blutzoll zahlen musste.

Bei mehreren Arbeitsgesprächen der beiden Minister wurden Gedanken und Erfahrungen zur öffentlichen Ordnung und der Erhöhung der Wirksamkeit der Polizeiarbeit ausgetauscht. Natürlich kam man an der aktuellen Lage in beiden Ländern nicht vorbei. Als man die Frage der Reisefreiheit berührte, schilderte Dickel seinem Gast, dass dies vor allem an den mangelnden Devisen für die Ausstattung der Bürger mit Reisezahlungsmittel und der Nichtanerkennung der Staatsbürgerschaft der DDR durch die BRD scheitern würde. Dickel nannte die Summe von 1 Milliarde Valuta. Selbst wenn diese Summe aufgebracht wird, stelle sich die Frage wie mit den Angehörigen der Volkspolizei zu verfahren sei. Schließlich wollen die auch reisen. Hier machte Bagatin einen verblüffenden Vorschlag: Ausbau des Urlauberaustausches zwischen den beiden Ministerien. Bau von Feriensiedlungen in der Sowjetunion durch das Innenministerium der DDR für ihre Polizisten. Jetzt dachte Dieter Winderlich wieder an das Gespräch auf dem Fernsehturm zur gesicherten Grenze und fühlte sich bestärkt, dass die DDR im Kampf um das europäische Haus, Gorbatschows Lieblingsargument, nicht geopfert wird. Allerdings irrte Dieter Winderlich sich da.

Im Rahmen dieser Arbeitsgespräche gab es heftigen Meinungsstreit zur Perestroika. Je mehr Bagatin die Perestroika verherrlichte, umso konsequenter wurden die Argumente und die Haltung von Dickel. Es war streckenweise peinlich dabei zu sein, wenn Minister Dickel dem jüngeren Amtskollegen die Grundlagen des Marxismus erklärte. Als Bagatin erläuterte, dass die organisatorische Basis der Arbeit der KPdSU mehr dort liegen müsse, wo die Menschen wohnen und nicht dort, wo sie arbeiten, konnte Dickel sich kaum noch beherrschen. Als dann noch Bagatin schwärmte, dass in der Perestroika jeder schreiben und propagieren könne, was er denkt, fiel der Satz: So beseitigen Sie den Sozialismus, Genosse Minister!“

Die Teilnehmer des Gesprächs waren geschockt. So hatte Friedrich Dickel bisher mit keinem sowjetischen Innenminister gesprochen. Aber eines muss man dem erfahrenen Klassenkämpfer Friedrich Dickel lassen, seine Voraussage, dass dies alles vom Sozialismus wegführt, stimmte.

Nach dem Rücktritt der Regierung Stoph konnte er erhobenen Hauptes das Ministerium verlassen. Den Anfeindungen gegen die Ordnungseinsätze am 7. Oktober 1989 stellte er sich.

Auffallend war, dass sich die konterrevolutionären Herrscher gegenüber F. Dickel zurück hielten. Sollte ihn der sowjetische Geheimdienst ein zweites Mal unter die Arme gegriffen haben? Wenn ja, dann bestimmt nicht auf Initiative der politischen Führung in Moskau, sondern auf Grund der Solidarität der ehemaligen Kundschafter und deren Führungsoffiziere.

 

entnommen aus DDR-Kabinett-Bochum, bearbeitet von Petra Reichel

DDR-Kabinett Bochum Kopie

 

 

 

Redebeitrag von Dieter Winderlich auf der Festveranstaltung 

des DDR-Kabinett-Bochum e.V. am 5. Oktober 2013

 

 

Willi Stoph(Minister des Inneren der DDR)

Während seiner langen Karriere war Willi Stoph, von Mai 1952 bis Juni 1955, Minister des Inneren der DDR. Zur Personenbeschreibung bitte hier klicken.

 

Willi Stoph

Willi Stoph(1976)

Bildquelle Von Bundesarchiv, Bild 183-R0430-0305A / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

 

Karl Maron

Karl Maron, geboren am 27. April in Charlottenburg, gestorben am 02. Februar 1975 in Berlin, war ein deutscher Politiker der KPD und nach dem Zusammenschluss von SPD und KPD der SED.

Er war von 1955 bis 1963 Minister des Inneren der DDR, zuletzt im Range eines Generalobersten der Deutschen Volkspolizei.

Karl Maron

Karl Maron(1957)

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-52112-0001 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 


Karl Maron absolvierte nach dem Besuch der Volksschule von 1917 bis 1921 eine Ausbildung zum Maschinenschlosser und arbeitete bis 1929 in seinem erlernten Beruf. Seit 1919 war er als Ringer in der Arbeitersportbewegung aktiv. 1926 trat er der KPD bei. Von 1927 bis 1928 war er Mitglied der KP-Leitung der Siemens-Werke Berlin, seit 1931 Mitglied der Reichsleitung der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit und seit 1932 Vorsitzender des Arbeitersportvereins „Fichte“.

Nach illegaler Arbeit emigrierte er 1934 nach Kopenhagen, wo er als Redakteur des Pressedienstes der Roten Sport-Internationale (RSI) tätig war. Seit 1935 war er Vertreter der RSI beim Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale (EKKI) in Moskau und nach Auflösung der RSI 1937 Mitarbeiter der Presse- und Informationsabteilung des EKKI. Von 1943 bis 1945 war er Redakteur der Zeitung „Freies Deutschland“ des NKFD und dabei verantwortlich für die Kriegsberichterstattung.

Im Jahr 1945 kehrte er mit der Gruppe Ulbricht nach Deutschland zurück. Bis 1946 war er Erster Stellvertretender Oberbürgermeister von Berlin, danach bis 1949 SED-Stadtverordneter und ab 1948 Stadtrat für Wirtschaft. 1948 nahm Maron an den Verhandlungen über eine gemeinsame Verfassung von Berlin teil. Von 1949 bis 1950 war er stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung „Neues Deutschland“. 1950 wurde er im Range eines Generalinspekteurs als Nachfolger des verstorbenen Kurt Fischer Chef der Deutschen Volkspolizei und stellvertretender Innenminister. Von 1955 bis zu seinem Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen 1963 war er als Nachfolger von Willi Stoph Minister des Innern und gleichzeitig Chef der Deutschen Volkspolizei, zuletzt seit 1962 im Range eines Generalobersten.

Maron war seit 1954 Mitglied des Zentralkomitees der SED und von 1958 bis 1967 Abgeordneter der Volkskammer. 1961 war er Mitglied des Stabes des Nationalen Verteidigungsrats bis zur Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls.

Ab 1964 war er Leiter des Institutes für Meinungsforschung beim ZK der SED.

Karl Maron erhielt 1963 den Karl-Marx-Orden, 1965 den Ehrentitel Held der Arbeit, 1968 die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold und 1973 den Scharnhorst-Orden.

Die heutige Poelchaustraße in Marzahn hieß von 1978 bis 1992 Karl-Maron-Straße.

Sondermarke DDR

Sondermarke der DDR

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Die Deutsche Post der DDR gab ihm zu Ehren 1983 eine Sonderbriefmarke heraus.

Karl Maron war seit 1955 mit Hella (1915–2010), geborene Iglarz, verheiratet und damit Stiefvater der Schriftstellerin Monika Maron.

Grabstätte Karl Maron

Grabstätte von Karl Maron

Bildquelle: Von Z thomas – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Seine Urne ist in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt worden.

 

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel