Adolf Hennecke

Adolf Hennecke, geboren am 25 März 1905 in Meggen/Westfalen; gestorben am 22. Februar 1975 in Berlin/DDR war FDGB– und SED-Funktionär. Berühmt wurde er durch seine Höchstleistung als Bergmann und Namensgeber der Hennecke-Aktivistenbewegung in der DDR.

Adolf Hennecke (1949)
Bildquelle: Von Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6536081

Hennecke war der Sohn eines Bergmanns und wuchs nach dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel auf. Nach der Schule absolvierte er von 1919 bis 1922 eine kaufmännische Lehre. Ab 1925 arbeitete er als Bergmann und wechselte 1926 in den sächsischen Steinkohlenbergbau nach Oelsnitz/Erzgeb. 1931 trat er in die Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition und nach dem II. Weltkrieg 1946 in die SPD ein und wurde mit der Vereinigung von SPD und KPD SED-Mitglied. 1948 wurde er in die Betriebsgewerkschaftsleitung gewählt und war Mitglied der Wettbewerbskommission des Karl-Liebknecht-Werkes sowie im Verwaltungsrat der VVB Kohle. 1950 wurde Hennecke zum Studium an die Bergakademie Freiberg delegiert. Im Oktober 1950 wurde er in die Volkskammer gewählt. Später wurde Adolf Hennecke leitender Mitarbeiter der Staatlichen Plankommission der DDR und war bis zu seinem Tod Mitglied des Zentralkomitees der SED.

Adolf Hennecke wurde, nachdem der jüngere Bergmann Franz Franik die Durchführung einer Hochleistungsschicht abgelehnt hatte, da er die Reaktionen seiner Kollegen auf die „von oben“ angeordnete Sonderschicht fürchtete, vom Revierdirektor ausgewählt, um nach dem Vorbild des sowjetischen Bergmanns Alexei Stachanow eine Aktivistenbewegung in der Sowjetischen Besatzungszone (der späteren DDR) zu initiieren. Hennecke war 43 Jahre alt, SED-Mitglied und hatte eine Parteischule besucht. Anfangs weigerte er sich, da er befürchtete, dass ihm die Arbeitskollegen diese Aktion übelnehmen könnten (was dann auch in Form des Rufes Normbrecher geschah). Aber später erklärte er sich bereit, seine Hochleistungsschicht zu fahren. Der Unterschied zwischen einem „Strebi“, der in der kapitalistischen Welt den Akkord kaputt macht und einem Aktivisten in der sozialistischen Welt, der die Norm bricht, war der Mehrheit der arbeitenden Menschen nicht bekannt. So galt jemand, der den Akkord kaputt macht, bzw. die Norm bricht, überall als „Kollegenschwein“, bzw. Arbeiterverräter.

Adolf Hennecke vollbringt am 13. Oktober 1948 seine historische Förderleistung
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Adolf Hennecke fuhr in den Karl-Liebknecht-Schacht des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers ein und förderte am 13. Oktober 1948 statt der üblichen 6,3 Kubikmeter (Hauer-Norm) in einer gut vorbereiteten Schicht 24,4 Kubikmeter Kohle. Die Abbaustelle hatte er sich am Tag zuvor ausgesucht. Damit erfüllte er die Arbeitsnorm mit 387 Prozent. Für diese Leistung erhielt Hennecke 1,5 Kilogramm Fettzulage, drei Schachteln Zigaretten, eine Flasche Branntwein, 50 Mark Geldprämie sowie einen Blumenstrauß des Kollektivs (des Teams). Diese Normübererfüllung wurde zum Auslöser der sogenannten Hennecke-Bewegung. Ein Jahr später erhielt Hennecke 1949 als eine der ersten Personen den neu gestifteten Nationalpreis der DDR I. Klasse, der mit 100.000 Mark dotiert war. 1965 und 1970 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold geehrt und 1964 mit dem Karl-Marx-Orden ausgezeichnet.

Der 13. Oktober wurde in der SED-Geschichtsschreibung zum Jahrestag der bahnbrechenden Tat Adolf Henneckes“ und in der DDR als Tag der Aktivisten gefeiert.

Plakat der Hennecke-Aktivistenbewegung 1948
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 175-01453 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5338535
Propagandaplakat der Bewegung (Fotomontage mit einmontierten Arbeitern)
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 175-00118 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5337526

Die erste Hennecke-Aktivisten-Konferenz des FDGB fand am 4. und 5. Februar 1949 in Berlin/DDR der Deutschen Staatsoper (später Metropol-Theater im Admiralspalast) statt. Zum Themenkreis der 1200 Hennecke-Aktivisten aus der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und aus Berlin gehörten u. a. Fragen des Leistungslohns und die Entwicklung der Aktivistenbewegung zu einer Massenbewegung.



Er wurde in der Grabanlage „Pergolenweg“ der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt. Die Grabstätte befindet sich im Pergolenweg 3.

Grab von Adolf und Helene Hennecke
Bildquelle: Von SpreeTom – Self-published work by SpreeTom, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1130953

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Friedrich Ebert junior

Friedrich Ebert junior wurde am 12. September 1894 in Bremen geboren und ist am 04. Dezember 1979 in Berlin/DDR gestorben. Er wurde auch Fritz Ebert genannt.

Friedrich Ebert junior war der Sohn des Reichspräsidenten der Weimarer Republik Friedrich Ebert senior.

Zentralbild-Junge 6.6.1961 Friedrich Ebert, Mitglied des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik, Mitglied des Politbüros des ZK der SED und Oberbürgermeister von Groß-Berlin.
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-83285-0029 / Junge, Peter Heinz / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5431500

Er absolvierte von 1909 bis 1913 eine Lehre als Bruchdrucker. Ebert war Mitglied der sozialistischen Arbeiterjugend und seit 1913 Mitglied der SPD. Von 1915 bis 1918 war er Soldat im I. Weltkrieg.

Während der Weimarer Republik war Friedrich Ebert junior Redakteur und Mitarbeiter verschiedener sozialdemokratischer Zeitungen. Von 1919 bis 1925 war er Redakteur des „Vorwärts“. Außerdem war er von 1923 bis 1925 Mitarbeiter des sozialdemokratischen Pressedienstes und von 1925 bis 1933 Redakteur in Brandenburg an der Havel bei der im parteieigenen Verlag „Otto Sidow & Co.“ erscheinenden „Brandenburger Zeitung“.

Seit 1927 war Friedrich Ebert junior Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Brandenburg, von 1930 bis 1933 Stadtverordnetenvorsteher. Er war von 1930 bis 1933 Mitglied im Vorstand des Städtetages für die Provinz Brandenburg. Außerdem gehörte er dem Vorstand des SPD-Bezirksvorstandes Brandenburg-Grenzmark an. In den frühen 1930er Jahren gehörte er dem preußischen Staatsrat an. Von 1928 bis 1933 war Ebert Mitglied des Reichstages.

Friedrich Ebert junior (1928)
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 102-00052 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5478625

Zeit des Faschismus:

Im Jahre 1933 war Friedrich Ebert junior Gefangener in mehreren KZs, u.a. in Oranienburg und Bürgermoor. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war ab 1940 beim Reichsverlagsamt tätig. Er stand bis 1945 unter Polizeiaufsicht.

Von rechts: Ernst Heilmann, Ebert, Alfred Braun, Heinrich Giesecke, Hans Flesch und Kurt Magnus als Häftlinge im KZ Oranienburg (August 1933)
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-R96360 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5665918

Nachkriegszeit:

Nach dem II. Weltkrieg war Friedrich Ebert junior zunächst Landesvorsitzender der SPD Brandenburg. Nach der Vereinigung von KPD und SPD zur SED in der sowjetischen Besatzungszone war Ebert seit 1946 einer der Landesvorsitzenden der SED, Mitglied des Parteivorstandes und später des Zentralkomitees (ZK). Von 1949 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Politbüros des ZK der SED.

1946 wurde Ebert von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) als Mitglied der Beratenden Versammlung Brandenburgs berufen und war dort Vorsitzender. Nach den Landtagswahlen in der Sowjetischen Besatzungszone 1946 wurde er Präsident des Brandenburgischen Landtags. Im November 1948 wurde ihm von der sowjetischen Besatzungsmacht mitgeteilt, dass als Oberbürgermeister des Ostteils Berlins vorgesehen sei.

Am 30. November 1948 wurde im Admiralspalast der noch von der Gesamtberliner Stadtverordnetenversammlung 1946 repräsentativ gewählte Magistrat durch einen Volkskongress aus Delegierten von u.a. SED, FDGB, FDJ, VVN und Betriebsräten für abgesetzt erklärt und stattdessen ein provisorischer Demokratischer Magistrat gewählt und Friedrich Ebert junior als Oberbürgermeister vereidigt. Anschließend erklärte Ebert, Berlin würde Teil der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in den Zwei-Jahresplan der SED eingeschlossen. 

Ab 1955 waren Eberts Amtssitz als Oberbürgermeister und die Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung von Berlin/DDR im Roten Rathaus.

Friedrich Ebert junior war bis 1967 Oberbürgermeister von Berlin/DDR und widmete sich vor allem dem Aufbau der zerstörten Stadt. So setzte er beispielsweise die Wiederherstellung des Brandenburger Tors, des Roten Rathauses, des Zeughauses und der Staatsoper Unter den Linden ein.

Seit der Gründung der DDR 1949 war Ebert auch Abgeordneter der Volkskammer, zeitweise als Stellvertreter des Präsidenten, ab 1971 als Vorsitzender der SED-Fraktion sowie ab 1960 Mitglied und ab 1971 stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates.

 

Privates:

1920 heiratete Friedrich Ebert junior Johanna Elisabeth Vollmann, mit der er die Kinder Friedrich (1928) und Georg (1931) hatte. Eberts Ehefrau beging 1938 Suizid.

Ehrungen:

Friedrich Ebert junior wurde mit dem Karl-Marx-Orden, dem Vaterländischen Verdienstorden und dem Großen Stern der Völkerfreundschaft ausgezeichnet. Am 05. Juni 1967 ernannte ihn der Magistrat von Berlin/DDR zum Ehrenbürger Berlins. Nach der Konterrevolution wurde er 1992 aus der Liste der Ehrenbürger gestrichen.

Die 1946 durch Zusammenlegung mehrere Straßen entstandene, nach dem Reichspräsidenten, benannte Straße in der Potsdamer Innenstadt wurde in der DDR auf den gleichnamigen Sohn umgewidmet. Nach der Konterrevolution ist die ursprüngliche Widmung wiederhergestellt worden.

 

Ruhestätte:

Die Urne von Friedrich Ebert junior wurde in Berlin-Lichtenberg auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde an der Ringmauer der Gedenkstätte der Sozialisten beigesetzt.

 

 

Eberts (junior) Grabstätte
Bildquelle: Von Z thomas – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52555285

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

15.Januar 2017 Liebknecht-Luxemburg-Demo

Kalenderblatt:

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15.Januar 2017:

Liebknecht-Luxemburg-Demo

 

Siehe auch andere Beiträge zum Thema in DIE TROMMLER-ARCHIV.

 

 

 

 

 

Friedhof der Märzgefallenen

Der Friedhof der Märzgefallenen ist ein Friedhof im Volkspark Friedrichshain im Berliner Ortsteil Friedrichshain. Er wurde für die Opfer der Märzrevolution vom 18. März 1848, die Märzgefallenen, angelegt. 1925 gestaltete der Berliner Architekt Ludwig Hoffmann die Anlage um und brachte sie in die bestehende dreiseitig gefasste Form. Weitere Umgestaltungen fanden 1948 und 1957 statt.

Nach der Novemberrevolution 1918 wurden hier auch die ersten Berliner Gefallenen dieses Aufstands beerdigt, an die die 1960 aufgestellte Bronzefigur „Roter Matrose“ von Hans Kies erinnern soll.

1948 wurde zum 100-jährigen Bestehen des Friedhofs ein Gedenkstein mit den Namen der Märzgefallenen aufgestellt. Heute existieren noch 18 Grabplatten, drei eiserne Grabkreuze, eine Stele und zwei Grabdenkmäler aus Gusseisen. Der Friedhof der Märzgefallenen ist heute eine Gedenkstätte und ein Gartendenkmal.

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Friedhof der Märzgefallenen( Gräber)

Bildquelle:
Von © Achim Raschka / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

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Grabstein

Bildquelle:
CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

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Grabstele

Bildquelle:
CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Die ersten Beigesetzten auf dem Friedhof der Märzgefallenen waren 183 zivile Opfer der Barrikadenkämpfe der Märzrevolution vom 18. März 1848. Sie wurden am 22. März 1848 auf dem Lindenberg, der damals höchsten Erhebung des noch im Aufbau befindlichen Volksparks, der im Volksmund auch Kanonenberg genannt wurde, bestattet.

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Grab für einen Unbekannten

Bildquelle:
CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

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Begräbnis und Einsegnung der am 18. und 19. März 1848 Gefallenen, Lithografie von Wilhelm Loeillot de  Mars, 1848

Bildquelle:
Von Unbekannt – unknown, CC0,  Bild ist entsprechend verlinkt

 

Die Berliner Stadtverordnetenversammlung fällte aufgrund eines Antrags von Stadtrat Daniel Alexander Benda die Entscheidung für die Errichtung des neuen Friedhofs auf einer 2,3 Hektar großen Fläche erst am Vortag der Beerdigung. Sie sah vor, dass neben den zivilen Opfern auch die gefallenen Soldaten hier beerdigt werden sollten. Die Entscheidung zu einer gemeinsamen Beerdigung war bereits vorher in der Bevölkerung breit diskutiert und meist abgelehnt worden, letztlich entschied aber das Militär, indem es die Leichen der toten Soldaten nicht zur Verfügung stellte. Die zu dem Zeitpunkt auf dem Lindenberg befindlichen beiden Windmühlen sollten für die Anlage der Begräbnisstätte abgerissen werden. Außerdem sollte ein Denkmal auf dem damals noch nicht zum Berliner Stadtgebiet gehörenden Friedhof und ein weiteres in der Stadt aufgestellt werden. Trotz dieses Beschlusses wurde nur eine Mühle abgerissen und die Fläche war dadurch erheblich kleiner. Die zweite Mühle brannte 1860 nieder. Auch die Beerdigung der Soldaten fand nicht hier statt, sondern erst am 24. März auf dem Invalidenfriedhof in Berlin-Mitte. Die geplanten Monumente wurden ebenfalls nicht errichtet. Der Friedhof war ursprünglich quadratisch angelegt mit Diagonalwegen, die auf einen umlaufenden Weg führten, an dem die Gräber lagen. Das Zentrum der Anlage bildete ein Rondell mit einer Sommerlinde.

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Friedhof der Märzgefallenen 1848

Bildquelle:
Von Lley aus der deutschsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0,  Bild ist entsprechend verlinkt

 

Nach einer Möglichkeit zur privaten Abschiednahme am 21. März, fand das Begräbnis am 22. März statt. An diesem Tag wurde ein Festzug vorbereitet und ganz Berlin einschließlich des Berliner Stadtschlosses und des Scharnhorst- und Blücher-Denkmals in der Innenstadt wurden in Schwarz-Rot-Gold und schwarz geschmückt. Helfer dekorierten die Särge der Gefallenen mit Blumen aus dem königlichen Garten. Auf dem Gendarmenmarkt kam es zur Aufbahrung der Märzgefallenen. Die Zahlen der Versammelten variieren. Es waren 100 000 bis 300 000 Menschen versammelt. In der Neuen Kirche, der Kirche am Deutschen Dom auf dem Gendarmenmarkt, versammelten sich die Angehörigen der Toten zu einem evangelischen Gottesdienst.

Der Festzug von der Neuen Kirche zum Friedhof bestand aus 20.000 Teilnehmern und 3.000 Ordnern, war etwa 7,5 Kilometer lang und dauerte vier Stunden. Die „Vossische Zeitung“, deren gesamte Redaktion am Begräbnis teilnahm, bemerkte, in den mitgeführten Symbolen „schien sich die ganze Geschichte unseres Vaterlandes zu verkörpern“. Die Teilnehmer führten Fahnen aus anderen Städten ebenso mit sich wie die von einzelnen Gewerben in der Stadt. Orden und Uniformen waren dagegen kaum vorhanden.

In den folgenden Wochen wurden weitere Opfer der Kämpfe, die ihren Verletzungen erlagen, auf diesem Gelände beigesetzt. Die endgültige Zahl der Gräber stieg auf 254.

Der Friedhof der Märzgefallenen wurde nach 1848 zu einem Symbol der deutschen Demokratiebewegung. Die Anlage stellte dabei regelmäßig einen wichtigen Gedenk- und Demonstrationsplatz dar.

Im Juni 1848 kam es an den Gräbern zu einer ersten Demonstration Berliner Studenten an diesem Ort. Sie wollten der Toten gedenken und zugleich die Regierenden ermahnen, die bei der Revolution erworbenen Veränderungen nicht vorschnell wieder rückgängig zu machen.

Bereits am 25. März 1848 wurde in verschiedenen Berliner Zeitungen in einer öffentlichen Bekanntmachung um Spenden sowie Entwürfe für ein Denkmal auf dem Friedhof gebeten, zu welchem am Jahrestag der Revolution der Grundstein gelegt werden sollte. Dieser Aufruf wandte sich bewusst an das gesamte deutsche Volk mit dem Hinweis, dass die Märzrevolution nationaler Natur sei und somit nicht die Berliner allein in der Pflicht seien. Das eingegangene Geld für das Komitee zur Errichtung des Denkmals verwaltete der Kaufmann und Schuhfabrikant F. H. Bathow verwaltet. Da dieses Komitee offiziell allerdings nicht existierte, wurde Bathow polizeilich gezwungen, das Geld herauszugeben. Der Verbleib und die Summe des gesammelten Geldes blieben ungeklärt, nach widersprüchlichen Meldungen wurde es entweder 1854 beim Stadtgericht deponiert oder ging in die Pensionskasse der Schutzleute über. Die Einziehung des Geldes führte dazu, dass es kein Denkmal zum Jahrestag der Revolution gab; zu diesem Datum waren noch nicht einmal alle Gräber mit einfachen Holzkreuzen bestückt und die Stadtregierung wollte diese nicht finanzieren. So brachten die Berliner die fehlenden rund 60 Kreuze durch eine spontane Sammlung zwischen dem 18. und 22. März 1849 auf.

Aufgrund der politischen Entwicklung bis zum ersten Jahrestag der Revolution rechneten sowohl Magistrat als auch Stadtverordnetenversammlung mit erneuten Aufständen in Berlin. Aus diesem Grunde wurde die Besatzungsstärke des Militärs und der Polizei massiv aufgestockt.

Trotz dieser Präsenz von Militär und Polizei zogen am 18. März Tausende zu den Gräbern der Märzgefallenen. Dabei handelte es sich vor allem um Arbeiter. Bereits in der vorhergehenden Nacht waren die Gräber mit Blumen geschmückt worden und Mitarbeiter der Borsigwerke stellten an den vier Ecken des Friedhofs je eine stählerne Säule auf, die mit zwei Fackeln bestückt wurde. Am Nachmittag des Tages kam es tatsächlich zu den befürchteten Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den Schutzleuten, die jedoch verhältnismäßig glimpflich ausgingen.

 

In den folgenden Jahren

 

1850 bis 1900:

Um in den folgenden Jahren Ausschreitungen zu vermeiden, verbot das Preußische Staatsministerium das Betreten des Friedhofs am 18. März 1850 und zu den Jahrestagen der folgenden Jahre. Bereits am 17. März 1850 wurden alle Zugänge von Polizeikräften abgesperrt. Am gleichen und am folgenden Tag trafen Arbeiter am Park ein und versuchten, auf die Friedhofsanlage zu gelangen, um dort Blumen und Kränze niederzulegen. Die Gedenkveranstaltungen fanden daraufhin in den umliegenden Gartenlokalen statt, und es kam auch in diesem Jahr zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Demonstranten.

Am 20. März 1850 verkündete die Königlich-Privilegierte Zeitung, dass der Friedhof der Märzgefallenen planiert und die Begrabenen umgelagert werden sollten. Der Platz sollte einem Bahnhofsbau weichen. Diese Ankündigung wurde jedoch nie realisiert, und so kamen auch am 18. März 1851 viele Arbeiter zum Friedhof. Dieser Tag endete wieder in Ausschreitungen, die diesmal nicht ohne Verletzte endeten. Bis zum 18. März 1852 wurden alle Wege zum Friedhof mit Ausnahme des Hauptweges vom Landsberger Tor mit Blumen bepflanzt und damit unbegehbar gemacht. Im Vorfeld des Kölner Kommunistenprozesses kamen jedoch in diesem Jahr 10.000 Demonstranten in den Park, und wiederum endete der Tag in Gewalt. Ab 1853 war der gesamte Park mit einem hohen Bretterzaun, später einem Stangenzaun, abgeriegelt. Auf diese Weise verhinderten die Ämter in dem Jahr eine Versammlung am Friedhof.

Über den geplanten Bahnhofsbau wurde erst im Februar 1854 erneut berichtet, nachdem 1853 der Bau eines Waisenhauses am Rand des Parks mit der Begründung abgelehnt wurde, dass der Anblick des Friedhofes die Jugend täglich an die Märzrevolution 1848 erinnern und so erneut zur Rebellion verleiten könne. Auch hierauf kam es nicht zu einer Verlegung, und bis zum Jahr 1856 versammelten sich jedes Jahr etliche Menschen zum Gedenken an die Revolution und an die Gefallenen am Friedhof. In einem Schreiben vom 22. Oktober 1856 forderte der Polizeipräsident von Berlin den Magistrat der Stadt auf, durch die Pflanzung einer dornigen Hecke den Zugang zu dem Friedhof unmöglich zu machen in „der Absicht, jenen Platz möglichst der Vergessenheit anheimfallen zu lassen.“ Der Magistrat lehnte diese Pläne ab und schlug erneut eine Umlagerung der Toten vor, der der Polizeipräsident zustimmte unter der Voraussetzung, dass dies möglichst ohne großes Aufsehen geschehen sollte.

Im Oktober 1857 bekam die Presse und damit die Öffentlichkeit Kenntnis von den Plänen des Magistrats durch Angehörige der Toten. Von diesen wollte der Magistrat eine Einwilligung zur Verlegung der Toten gegen die Zahlung von Geldern bekommen. Im September 1858 legte der Magistrat der Stadtverordnetenversammlung einen Plan zur möglichst baldigen Verlegung vor. Diese wurde auch bald beschlossen. Daraufhin wurde eine unbekannte Anzahl von Särgen auch ausgegraben, eine Komplettverlegung fand jedoch nicht statt. Am 15. Mai 1861 verkündete die Königlich-Privilegierte Zeitung, dass der Zutritt zum Friedhof wieder uneingeschränkt erlaubt sei.

In den Jahren von 1868 bis 1874 erfolgte der Bau des städtischen Krankenhauses Friedrichshain an der Landsberger Allee in direkter Nachbarschaft des Friedhofs. Der Friedhof selbst liegt seitdem direkt an der Krankenhausmauer, durch die Zufahrtsstraße zum Haupteingang des Krankenhauses vom restlichen Volkspark abgetrennt. Der nächste wichtige Termin für den Friedhof war der 18. März 1873, der 25. Jahrestag der Revolution. Zugleich wurde dieser Tag ein Gedenktag für die Pariser Kommune von 1871. Am und auf dem Friedhof der Märzgefallenen strömte eine große Menschenmenge zusammen. Das Jubiläum führte erneut zu starken Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Diese ließ den Park am späten Nachmittag gewaltsam räumen. Auch in den folgenden Jahren wurde der Friedhof alljährlich von Tausenden von Besuchern aufgesucht, vor allem von kommunistischen und sozialdemokratischen Arbeitern. Auch Lokalpolitiker sowie die sozialdemokratische Reichstagsfraktion ehrten die Toten wiederholt durch Niederlegung von Kränzen.

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Plan vom Volkspark nach dem Bau des Krankenhauses, 1875

Bildquelle:
Von Der ursprünglich hochladende Benutzer war Necrophorus in der Wikipedia auf Deutsch – Übertragen aus de.wikipedia nach Commons durch Ireas mithilfe des CommonsHelper., Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Zum 50. Jahrestag 1898 kam es zu einem Streit zwischen den städtischen Behörden und dem Polizeipräsidium Berlins um die Neugestaltung des Friedhofs. Der Berliner Magistrat wollte einen Umbau des Geländes durchführen, bei dem der Friedhof den anderen Berliner Friedhöfen angepasst werden sollte. Teil des Planes war ein Eingangsportal mit eisernem Tor sowie eine erneuerte Umzäunung. Ein Gedenkstein, den die Stadtverordnetenversammlung errichten wollte, wurde vom Magistrat abgelehnt, da er durch eine Unterstreichung der Denkwürdigkeit der Revolution gegen die Obrigkeit weitere Aufstände befürchtete. Ludwig Hoffmann legte 1898 einen Entwurf für das Eingangsportal vor, aufgrund einer Entscheidungsverzögerung wurde er bis zum 50. Jahrestag jedoch nicht umgesetzt. Im Jahr 1899 kochte der Streit erneut auf, als statt eines Denkmals die Platzierung einer Gedenktafel am Eingangsportal angeregt wurde. Das Polizeipräsidium verweigerte nunmehr die Bauerlaubnis mit der Begründung, dass „… das Bauwerk eine Ehrung der dort begrabenen Märzgefallenen bezwecke, mithin eine politische Demonstration zur Verherrlichung der Revolution, die aus allgemeinen ordnungsgemäßen Gründen nicht gestattet werden kann.“

Trotz einer Klage des Magistrats und besonders der Stadtverordnetenversammlung wurde eine Ehrung der Märzgefallenen weiterhin abgelehnt, und der Friedhof wurde in einen „ordnungsgemäßen“ Zustand versetzt, ohne Bezug auf die historische Besonderheit zu nehmen. Bezug nehmend auf diese Streitigkeiten um das Denkmal lautete die Beschriftung des Kranzes der sozialdemokratischen Fraktion der Stadtverordneten: „Euer Denkmal habt ihr euch selbst gesetzt.“

Der marxistische Historiker Franz Mehring fasste 1897/98 in seiner „Geschichte der Sozialdemokratie“ die Geschichte des Friedhofs zusammen:

„[Die Bourgeoisie] hat [das Werk des 18. März] verraten, und ihr böses Gewissen ließ den Friedhof verwildern, wo die gefallenen Volkskämpfer zur Ruhe gebettet worden waren. Der Rost nagte an den Buchstaben und Ziffern der Kreuze, und über den versunkenen Grabhügeln wehte das Gras zusammen. Dann aber kam der Tag, an dem das erwachte Klassenbewusstsein des Proletariats die historische Bedeutung der Märzrevolution begriff und die Gräberstätte des Friedrichshains von neuem weihte.“

 

1900 bis 1945:

Im Jahr 1908 und somit zum 60-jährigen Bestehen des Friedhofs fiel das Jubiläum in die Zeit des politischen Streits um das Wahlrecht in Deutschland. Die Sozialdemokraten verabschiedeten im März an den Gräbern der Märzgefallenen ihre Resolution zu diesem Thema als Märzresolution, in der sie das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht in Deutschland forderten. Auf dem Friedhof wurden Kränze niedergelegt und mehrere Tausend Menschen hatten sich hier versammelt. Besonders die Schleifen an den Kränzen wiesen auf die Forderungen der Menschen und ganz besonders auf die Wahlrechtsforderungen hin. So war auf einem der Kränze, die von der Redaktion der Zeitung „Vorwärts“ abgelegt wurden, die Widmung Den ersten Wahlrechtskämpfern“ lesen. Etwa 60 Schleifen entfernte die Polizei aufgrund der Aufschriften, Ausschreitungen der Besucher gegen die Polizeikräfte waren die Folge.

Am 18. März 1917 wurde der traditionelle jährliche Gang der Arbeiter an die Gräber mit einer Solidaritätsbekundung zur Februarrevolution in Russland verbunden.

Im November des nachfolgenden Jahres 1918 kam es auch in Deutschland zur Revolution, die als Novemberrevolution bekannt wurde. Am 20. November wurden acht Tote dieser Aufstände auf dem Friedhof der Märzgefallenen in einem separaten Gräberbereich begraben, um die Verbindung beider Revolutionen zu verdeutlichen und zu untermauern. Die Trauerfeier, bei der einige Redner die Parallelen zwischen den beiden Revolutionen betonten, fand auf dem Tempelhofer Feld statt, an ihr sowie an dem folgenden Trauerzug nahmen etliche Tausend Menschen teil. Eine Ehrenkompanie des Alexander-Regiments führte den Zug an, gefolgt von einer großen Menge von Kranzträgern, Vertretern der Reichs-, Länder- und Stadtbehörden, der Sozialdemokratischen Partei sowie der Gewerkschaften. Erst danach kamen die Wagen mit den Särgen und den Angehörigen der Gefallenen sowie eine Sonderkompanie von Matrosen. Die Arbeiterschaft folgte mit roten und schwarzen Fahnen.

Vom 6. bis zum 11. Dezember 1918 kam es zu Konflikten mit konterrevolutionären Truppenteilen in Berlin. Bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung am 6. Dezember im Bereich der Invalidenstraße kamen 14 Revolutionäre ums Leben, darunter auch Mitglieder des Soldatenbundes. Willi Budich, führendes Mitglied des Spartakusbundes und einer der beiden Vorsitzenden des Soldatenbundes wurde verwundet. Die Opfer dieses Angriffs wurden am 21. Dezember ebenfalls auf dem Friedhof beerdigt. Am 24. Dezember kam es zum Angriff von Regierungstruppen auf die Volksmarinedivision, die im Berliner Stadtschloss stationiert war und als spartakistisch galt. Bei den erfolgreichen Abwehrkämpfen der Matrosen kamen elf Menschen ums Leben, die am 29. Dezember in einer dritten Grube auf dem Friedhof der Märzgefallenen beigesetzt wurden.

Im Januar 1919 beantragten KPD und USPD die Beerdigung von 31 Toten des Spartakusaufstandes auf dem Friedhof der Märzgefallenen, unter ihnen Karl Liebknecht. Da der Magistrat diese Ehrung verweigerte, wurden diese Opfer der Revolution auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.

In der Weimarer Republik besuchten Arbeiter, aber auch von Vertreter der SPD, der KPD, der Gewerkschaften und vom Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold wieder alljährlich den Friedhof als Gedenkstätte.

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Grabplatten für die Opfer der Novemberrevolution

Bildquelle:
Von © Achim Raschka / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0, CC BY-SA 3.0, bild ist entsprechend verlinkt

 

Zu Beginn der 1920er Jahre beschloss die Friedrichshainer Bezirksverordnetenversammlung mit der Stimmenmehrheit von SPD und KPD, dem Friedhof ein „würdiges Aussehen zu verleihen“. Dies bezog sich vor allem auf die Neugestaltung des Eingangstors nach der Vorlage von Ludwig Hoffmann. Am 11. Oktober 1925 wurde das neue Tor von Hoffmann als dessen letztes Bauprojekt und mit einer Kundgebung zu Ehren der „Kämpfer für die deutsche Freiheit“ (Ansprache durch Bezirksbürgermeister Mielitz) festlich eingeweiht. Nach Angaben der Zeitung „Vorwärts“ fand dies unter Teilnahme einer „großen Menschenmasse“ statt, vor der Enthüllung des neuen Portals zogen 10.000 Männer der Berliner Kameradschaft des Reichsbanners mit gesenkten Fahnen und unter Trommelwirbel an diesem vorbei. Hoffmann war zu diesem Zeitpunkt bereits seit einem Jahr nicht mehr im Amt als Stadtbaurat der Stadt Berlin. Das Tor war aus Eisen geschmiedet und an beiden Seiten von Säulen gehalten, auf denen sich jeweils kniend und nackt die Gestalt des griechischen Todesgottes Thanatos auf eine gesenkte Fackel stützte.

Außerdem wurden die noch verbliebenen Grabsteine und -kreuze in der bis heute zu sehenden Weise an drei Seiten des Friedhofs angeordnet.

Während der Zeit des Faschismus wurde der Friedhof kaum beachtet und geriet in weiten Teilen der Bevölkerung in Vergessenheit. Eine öffentliche Ehrung der Gefallenen der Revolutionen konnte zu politischer Verfolgung führen.

 

Nach 1945:

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges rückte auch der Friedhof wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein. Bereits 1947 erarbeitete der Berliner Magistrat einen Entwurf zur Gestaltung des 100. Jahrestages der Revolution und vor allem zur Umgestaltung des Friedhofs. Das Bezirksamt Friedrichshain schlug vor, die engen Wege des Friedhofes zugunsten eines zentralen Versammlungsplatzes zu beseitigen und im Zentrum einen Gedenkstein aufzustellen. Das geschmückte Tor nach Hoffmanns Vorlage existierte zu diesem Zeitpunkt noch und sollte bei dieser Umgestaltung durch eine schlichtere Variante ausgetauscht werden, stattdessen wurden jedoch erst nur die zierenden Figuren entfernt: „Lediglich das Eingangstor bedarf unter Fortfall seines wenig schönen figürlichen Schmuckes einer geringen Umgestaltung“.

Am 18. März 1948 wurde dann tatsächlich zu Beginn der Feierlichkeiten an zentraler Stelle der neue Gedenkstein enthüllt. Die Fläche war mit Rasen bepflanzt worden, und ein schmaler Weg führte zum Gedenkstein. Die Rückseite des Steines von Peter Steinhoff ist beschriftet mit den Namen von 249 Märzgefallenen von 1848.

Eine erneute Umgestaltung bekam der Friedhof in den Jahren 1956/57 in Vorbereitung auf den 40. Jahrestag der Novemberrevolution. Unter Leitung von Franz Kurth wurde der westliche Teil mit drei Grabplatten als Gedenksteine für die Opfer von 1918 ausgestattet. Auch das Tor wurde jetzt durch ein neues, vier Meter breites Eingangstor ersetzt, welches zur damaligen Leninallee wies. Im Jahr 1960 wurde direkt vor dem Eingang die von dem Berliner Bildhauer Hans Kies aus Bronze gefertigte Figur „Roter Matrose“ aufgestellt. Überlebensgroß stellt sie einen bewaffneten Matrosen der Novemberrevolution dar.

In der DDR fanden auf dem Friedhof alljährlich Gedenkfeiern und Kranzniederlegungen statt.

 

Seit 1990:

Seit 1992 gibt es vom zuständigen Bezirksamt und der Initiative gemeinsam organisierte Gedenkfeiern, zu denen der Präsident oder die Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin traditionell einen Kranz niederlegt.

Der Friedhof der Märzgefallenen liegt im südlichen Teil des Volksparks Friedrichshain. Er ist vom Rest des Parks durch die Zufahrtsstraße zum Krankenhaus, den Ernst-Zinna-Weg, abgetrennt. Diese wurde am 18. März 2000 nach dem Schlossergesellen Ernst Zinna benannt, der am 19. März 1848 infolge der Kämpfe starb. Der Friedhof ist rechteckig, hat eine Größe von etwa 30 × 40 Metern und ist von einem niedrigen Steinmäuerchen umgeben. Vom ursprünglichen Bestand sind 18 steinerne Grabplatten, drei Grabkreuze aus Eisen, eine Stele und zwei Grabdenkmäler erhalten, die in den dreiseitig umlaufenden Beeten, die mit Büschen und Bäumen bepflanzt sind, angeordnet sind. Im Zentrum der Anlage steht der 1948 enthüllte Gedenkstein, dessen Rückseite 249 Namen von Märzgefallenen trägt, ergänzt durch den Zusatz „ein Unbekannter“. Einige der Namen auf den erhalten gebliebenen Grabsteinen weichen von denen auf dem Gedenkstein ab. Die drei Grabplatten für die Opfer der Novemberrevolution liegen im westlichen Teil der Anlage. Während der linke mit einem Spruch von Karl Liebknecht und der rechte mit einem Spruch von Walter Ulbricht versehen ist, trägt der mittlere 33 Namen von Opfern der Novemberrevolution, deren bekanntester Erich Habersaath ist, der als erstes Berliner Opfer der Novemberrevolution am 9. November 1918 erschossen wurde. Auf der südwestlichen Ecke des den Friedhof umgebenden Mäuerchens steht die Bronzeplastik des Roten Matrosen.

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Roter Matrose

Bildquelle:
CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

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Inschrift auf dem Gedenkstein(Vorderseite)

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Von Frisia Orientalis – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,  Bild ist entsprechend verlinkt

 

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Gedenkstätte der Sozialisten

Friedrichsfelde als „Sozialistenfriedhof“

Im August 1900 wurde der Central-Friedhof Friedrichsfelde in ganz Deutschland bekannt, als der SPD-Gründer Wilhelm Liebknecht

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hier beerdigt wurde. Bei seiner Beisetzung zogen rund 150.000 Personen von Charlottenburg nach Friedrichsfelde. Weil später auch weitere Sozialdemokraten dort bestattet wurden, erhielt der Friedhof bald den Beinamen „Sozialistenfriedhof“. Die unmittelbar am Haupteingang eingerichtete Grabstätte der meisten dieser Personen befand sich auf einem leichten Hügel, der umgangssprachlich bei den politischen Anhängern auch „Feldherrnhügel“ genannt wurde.

Da der Berliner Magistrat die Beisetzung auf dem Friedhof der Märzgefallenen nicht genehmigte, wurden am 25. Januar 1919 alle 33 Opfer des Spartakusaufstandes (5. bis 12. Januar 1919), darunter der ermordete KPD-Gründer Karl Liebknecht

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, nach einer Massendemonstration durch die Berliner Innenstadt und einer bewegenden Großkundgebung auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in einem Massengrab beigesetzt. Einige Tage später bettete man weitere inzwischen identifizierte tote Revolutionäre hier zur Ruhe, darunter Leo Jogiches. Dieser war ein Freund der ebenfalls ermordeten Rosa Luxemburg. Die Leiche von Rosa Luxemburg war zunächst nicht auffindbar. Diese wurde erst am 31. März 1919 aus dem Landwehrkanal geborgen und am 12. Juni 1919 im Gräberfeld der Toten des Spartakusaufstandes beigesetzt. Die Berliner Arbeiterschaft erschien dazu zahlreich zu einem Trauerzug durch die östlichen Berliner Bezirke.

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Grabstätte von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg

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Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

Das Revolutionsdenkmal von 1926

Berlin-Friedrichsfelde, Einweihung Gedenkstätte

Einweihung des Revolutionsdenkmals nach einem Entwurf von Mies van der Rohe durch Wilhelm Pieck im Juni 1926

Bildquelle:
Von Bundesarchiv, Bild 183-08783-0009 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

Zur Erinnerung an die 1919 ermordeten KPD-Führer sowie die Opfer der Reichstagsunruhen von 1920 und einige weitere später gestorbene Revolutionäre aus der Arbeiterbewegung sollte auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde ein Revolutionsdenkmal errichtet werden. Dieser Plan wurde von einem eigenen Denkmalkomitee verfolgt, das sich auf Initiative von Wilhelm Pieck gebildet hatte. Am 15. Juni 1924 wurde feierlich die Grundsteinlegung begangen. Allerdings gab es noch keine klaren Vorstellungen über das Aussehen und vor allem die Finanzierung eines Denkmals. Alle Anhänger der Kommunisten wurden 1925 im Zusammenhang mit der Abhaltung eines Parteitages zu Vorschlägen aufgerufen. Als Grundidee konnte ein Entwurf von Auguste Rodin präsentiert werden, der den Namen „Die Empörung“ trug und eine Bronzestatue („Genie de la Guerre“) vor einer Mauer darstellte. Die Mauer diente als Symbol sowohl für die Niederschlagung der Revolution in Frankreich 1871 als auch für die Verbundenheit mit der Sowjetunion und den an der Kremlmauer bestatteten Revolutionären. Das Denkmal wurde in dieser Form dann nicht verwirklicht. Stattdessen entwarf Ludwig Mies van der Rohe im Auftrag des Kunstmäzens und KPD-Funktionärs Eduard Fuchs ein „Denkmal für Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg“ bzw. das „Revolutionsdenkmal“ mit dem wesentlichen Element einer Wand aus vorspringenden oder zurückgesetzten Hartbrandziegeln. Mies van der Rohe, dessen Vater schließlich Steinsetzer war, erklärte später (auch gegenüber dem McCarthy-Ausschuss), dass Fuchs ihn um den Auftrag geben habe, nachdem Mies einen existierenden Denkmalsentwurf als den Revolutionären unpassendes „Bankiersdenkmal“ bezeichnet hatte. Am Entwurf und später der Bauausführung beteiligt war zudem der Bildhauer Herbert Garbe.

Das Denkmal wurde von Arbeitern der „Bauhütte Berlin“ im Frühjahr 1926 errichtet und am 13. Juni 1926 – noch unfertig, weil das gesammelte Geld nicht ausgereicht hatte – enthüllt. In den folgenden Wochen konnte der schlichte Klinkerbau am Ort der Grundsteinlegung fertiggestellt und am 11. Juli 1926 endgültig feierlich eingeweiht werden.

Bis 1933 fanden auf dem Friedhof beim „Revolutionsdenkmal“ jährlich Aufmärsche und Gedenkfeiern zu Ehren von Lenin, Liebknecht und Luxemburg (sogenannte „LLL-Wochen“) statt.

Im Februar 1933 begannen Faschisten mit der Zerstörung des Mahnmals, indem der fünfzackige Stern und die Fahnenstange abgerissen wurden. Anfang des Jahres 1935 ließen die Machthaber den Bau bis auf sein Fundament abtragen und die Gräber einebnen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das zerstörte Revolutionsdenkmal nicht wiederhergestellt. Die Tradition der Gedenkmärsche und der Kundgebung wurden jedoch wiederbelebt, wozu 1946 eine provisorische Nachbildung des van-der Rohe-Baus aufgestellt wurde.

Wiederholt gab es Initiativen, das zerstörte Mahnmal von 1926–1935 dauerhaft zu rekonstruieren. Eine 1968 in Westberlin gegründete Liebknecht-Luxemburg-Gesellschaft versuchte einige Zeit, das van-der-Rohe Mahnmal im Tiergarten neu errichten zu lassen. Zahlreiche Unterstützer wie die Sozialdemokraten Kurt Neubauer, Walter Sickert und Geisteswissenschaftler wie Wolfgang Abendroth, Ernst Bloch oder Walter Jens schafften es jedoch nicht, eine Finanzierung zu erreichen. Auch hatte der Architekt seine Zustimmung verweigert. So wurde diese Idee nicht verwirklicht.

1982 wurde auf seinem ursprünglichen Standort eine Tafel nach Entwürfen von Günther Stahn (Architekt) und Gerhard Thieme (Bildhauer) aufgestellt mit der Inschrift: „Auf diesem Fundament stand das Revolutionsdenkmal für Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und viele andere revolutionäre Kämpfer der deutschen Arbeiterbewegung. 1926 errichtet von der Kommunistischen Partei Deutschlands nach Plänen von Ludwig Mies van der Rohe.“ Dieses Erinnerungsmal befindet sich in der Berliner Denkmalliste.

Im Jahr 1984 fand aus Anlass des 80. Jahrestages der Grundsteinlegung ein Symposium zu Fragen der Entwurfs- und Zerstörungsgeschichte des Revolutionsdenkmals statt. Dabei wurden auch die Beziehung von Mies van der Rohe zur kommunistischen Arbeiterbewegung, die Archiv- und Aktenlage zum Denkmal und allgemeine Fragen der Erinnerungskultur erörtert.

Jedes Jahr seit der Ermordung der beiden Revolutionsführer Liebknecht und Luxemburg findet am zweiten Sonntag im Januar der „Gedenktag der Sozialisten“ statt. Hierbei werden Kränze, am meisten jedoch rote Nelken an den Gräbern der Sozialisten niedergelegt. Der Tag war in der DDR ein Großereignis. Diese Liebknecht-Luxemburg-Demonstrationen werden seit 1990 von einem Bündnis verschiedener linksgerichteter Gruppen, Parteien und Einzelpersonen fortgesetzt.

 

 

Die neue Gedenkstätte von1951

Anstatt das zerstörte Revolutionsdenkmal von 1926 nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in seiner alten Form wiederherzustellen, wurde 1947 ein Ideenwettbewerb zu einer völligen Neugestaltung der Anlage veranstaltet.

Im September 1949 gab der Berliner Magistrat dann den Auftrag zum Bau einer gemeinsamen Gedenkstätte für Sozialdemokraten und Kommunisten im vorderen Teil des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde. Die Umgestaltungsarbeiten einschließlich der Umbettung der Särge erfolgten ab 1950.

Im Zuge der Bauarbeiten wurden auch ältere Grabplatten, Grabsteine und Stelen von prominenten Sozialdemokraten und Kommunisten aus der Zeit der Monarchie und der Weimarer Republik an den Standort der neuen Gedenkstätte übertragen. Ebenfalls 1950 beschloss das Politbüro der SED, weitere Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung in der Gedenkstätte zu bestatten. Dies sollte in Form von Urnen geschehen, die entweder in der Ringmauer der Gedenkstätte selbst oder in der daran anschließenden Grabanlage „Pergolenweg“ beigesetzt werden sollten.

Berlin-Friedrichsfelde, Gedenkstätte70. Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht (von rechts nach links): Erich Mielke, Erich Honecker, Joachim Herrmann (Redner), Willi Stoph am 15. Januar 1989 bei der Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in Berlin-Friedrichsfelde

Bildquelle:
Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-0115-011 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

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Gedenkstätte der Sozialisten, eingeweiht 1951

Bildquelle:
Von A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Am 14. Januar 1951 wurde die neue Anlage unter Anwesenheit von führenden Politikern der DDR wie Wilhelm Pieck, Friedrich Ebert junior und Erich Honecker in ihrer heutigen Form unter dem Namen „Gedenkstätte der Sozialisten“ eingeweiht. Bis zum Ende der DDR dienten Gedenkstätte und Pergolenweg dann als Ehrenfriedhof der DDR. Die Entscheidung, wer hier ein Ehrengrab erhalten sollte, traf das Politbüro der SED. Die Auswahl der solcherart Geehrten spiegelt deshalb in besonderem Maße die Geschichte der DDR wider.

 

 

Geschichte seit dem Ende der DDR

Seit dem Ende der DDR im Jahr 1989 werden in der „Gedenkstätte der Sozialisten“ keine neuen Gräber mehr vergeben. In der Grabanlage „Pergolenweg“ können jedoch weiterhin die Urnen von Familienangehörigen jener Personen beigesetzt werden, die bereits vor 1989 dort bestattet wurden.

Die zur Zeit der DDR alljährlich abgehaltenen Liebknecht-Luxemburg-Demonstrationen an der Gedenkstätte werden seit 1990 von einem Bündnis verschiedener linksgerichteter Gruppen, Parteien und Einzelpersonen fortgesetzt.

Im Jahr 2005 war der Bezirk Lichtenberg kurz davor, die Gedenkstätte zu sperren. Durch die unterirdische Warmluftheizung hatten sich die großen Steinplatten gravierend verschoben. Der 2000 gegründete „Förderkreis Erinnerungsstätte der Deutschen Arbeiterbewegung Berlin-Friedrichsfelde“ schaffte es, Geld für die Sanierung zu organisieren und den Friedhof zudem mit einem Wegeleitsystem und Erläuterungstafeln auszustatten.

Am 11. Dezember 2006 wurde neben der Gedenkstätte der Sozialisten ein Gedenkstein mit der Aufschrift „Den Opfern des Stalinismus“ aufgestellt. Dem Antikommunismus, heute in ganz Deutschland Staatsdoktrin, ist hiermit Rechnung getragen worden. Außerdem wird der Faschismus verharmlost. Finanziert und aufgestellt wurde der Stein vom „Förderkreis Erinnerungsstätte der deutschen Arbeiterbewegung“.

 

 

Architektur und Aufbau der Gedenkstätte

Die 1951 eingeweihte Gedenkstätte befindet sich unmittelbar rechts vom Haupteingang des Friedhofs hinter einem großen geschotterten Platz. Die Anlage ist kreisrund, ihr Durchmesser beträgt etwa 25 Meter. Ihre äußere Begrenzung bildet eine vier Meter hohe Klinkermauer, während der zentrale Punkt der Gedenkstätte von einer etwa vier Meter hohen Stele mit der Inschrift „Die Toten mahnen uns“ gebildet wird.

Im zentralen Rondell um diese Stele ließ das Politbüro der SED die Gedenkplatten für zehn besonders bedeutende Personen aus der Arbeiterbewegung anbringen. Die um das Denkmal laufende Ringmauer aus Klinkern enthält an der Innenseite ältere Grabplatten, Grabsteine und Stelen von prominenten Sozialdemokraten und Kommunisten aus der Zeit der Monarchie und der Weimarer Republik, die bei der Neuerrichtung der Gedenkstätte ab 1950 hierher übertragen wurden. Außerdem befinden sich in dieser Mauer die Urnen zahlreicher weiterer Persönlichkeiten.

 

Gräber im Rondell

 

Unmittelbar um die Porphyrstele mit der Inschrift „Die Toten mahnen uns“ erinnern zehn Gedenkplatten am Boden an (in alphabetischer Reihenfolge): Rudolf Breitscheid, Otto Grotewohl, Franz Künstler, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Franz Mehring, Wilhelm Pieck, John Schehr, Ernst Thälmann und Walter Ulbricht.

Die Inschriften lauten, im Uhrzeigersinn gelesen: „Rosa Luxemburg ermordet 15. Januar 1919“, „Karl Liebknecht ermordet 15. Januar 1919“, „Ernst Thälmann ermordet 18. August 1944“, „Rudolf Breitscheid ermordet 24. August 1944“, „Franz Künstler ermordet 10. September 1942“, „Franz Mehring verstorben 28. Januar 1919“, „John Schehr ermordet 1. Februar 1934“, „Walter Ulbricht verstorben 1. August 1973“, „Otto Grotewohl verstorben 21. September 1964“ und „Wilhelm Pieck verstorben 7. September 1960“. Nicht alle diese Personen sind jedoch tatsächlich in der Gedenkstätte bestattet. Otto Grotewohl wurde bei seinem Tod 1964 zuerst in der Ringmauer beigesetzt, seine Grabplatte war doppelt so groß wie die anderen. Erst bei der Beisetzung von Ulbricht 1973 wurden die Grabplatten im Kreis angeordnet und Grotewohl umgebettet. Vorher waren die Grabplatten im Rechteck gelegt. Bis 1973 waren nur 9 Grabplatten vorhanden, zwei Stück je rechts, links und hinten, drei Stück für Luxemburg, Liebknecht und Pieck vorn. Pieck und Ulbricht wurden gleich nach ihrem Tod im Rondell begraben, Schehr und Mehring wurden nachträglich hierher überführt und Breitscheids Grab befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf, das von Künstler auf dem Friedhof Baumschulenweg. Thälmanns Leiche ist verschollen, und ob die als Rosa Luxemburg aufgefundene Leiche wirklich die der toten Arbeiterführerin ist, ist nicht absolut gesichert. Jedoch wurden bei der Anlage der Gedenkstätte am ursprünglichen Beisetzungsort am Revolutionsdenkmal keine sterblichen Überreste von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg aufgefunden (anders bei Franz Mehring). Unabhängig von der Diskussion, ob Luxemburg 1919 tatsächlich in Friedrichsfelde bestattet wurde oder nicht, handelt es sich bei den letzten fünf hier Genannten in der Gedenkstätte der Sozialisten um Symbolgräber.

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Grab Thälmann

Bildquelle:
Von AdsonBerlin (Jörg Simon/Adson aus Berlin) – de.wikipedia.org: 21:22, 14. Jan. 2008 .. AdsonBerlin .. 800×533, 150 KB (Grab von Ernst Thälmann, Berlin – Zentralfriedhof Friedrichsfelde – Gedenkstätte der Sozialisten Eigene Aufnahme), CC BY-SA 2.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

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Grabstätte Rosa Luxemburg

Bildquelle:
Von MatthiasAlfa aus der deutschsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

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Grabstätte Karl Liebknecht

Bildquelle:
Von MatthiasAlfa aus der deutschsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

Gräber und Denkmäler an der Ringmauer

 

…erinnern an Persönlichkeiten der deutschen Sozialdemokratie und Vertreter der deutschen und internationalen sozialistischen Arbeiterbewegung. Die Namen der Persönlichkeiten und Bilder der Grabstätten kann man Wikipedia entnehmen.

 

 

Gräber in der Ringmauer

 

In Mauernischen, die mit einheitlichen roten Steinplatten verschlossen sind, sind 68 Urnen bestattet, darunter sechs von Frauen. Mit Ausnahme einiger Politiker nach dem II. Weltkrieg, waren alle hier Geehrten im antifaschistischen Widerstand aktiv. Die Namen der Geehrten und Bilder der Grabstätten kann man Wikipedia entnehmen.

 

 

Große Gedenktafel

 

Außer den Urnenstätten befindet sich auf der rechten Seite der Ringmauer eine große bestehende Gedenktafel mit den Namen der Toten und Ermordeten aus der Weimarer Republik, aus dem national-revolutionären Krieg(Bürgerkrieg) in Spanien 1936-1939 und 327 im antifaschistischen Widerstand 1933–1945 ums Leben gekommener Personen.

 

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Große Gedenktafel

Bildquelle.
Von Angela M. Arnold, Berlin – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,  Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

Grabanlage am Pergolenweg

 

Außerhalb der eigentlichen „Gedenkstätte der Sozialisten“ befindet sich die Gräberanlage „Pergolenweg“. Die Gräberanlage beginnt unmittelbar hinter der Ringmauer der Gedenkstätte und erstreckt sich auf der linken Seite des Friedhofs in Richtung Feierhalle. Dieser Bereich war ursprünglich nicht für Ehrengräber vorgesehen, wurde aber seit 1951 schrittweise dafür adaptiert. Die Beisetzung erfolgte ebenfalls in Urnen (maximal vier pro Grab), doch konnten – im Unterschied zur Gedenkstätte – auch Ehepartner und nahe Verwandte der geehrten Persönlichkeiten hier ihre letzte Ruhestätte finden.

Die meisten der am Pergolenweg bestatteten Personen nahmen aktiv am Widerstand gegen den Faschismus und Krieg teil. In der Illegalität und Gefängnissen, in vielen Emigrationsländern wie auch in Streitkräften der Anti-Hitler-Koalition. Sie gehörten zur SPD, KPD und anderen politischen Strömungen und Gruppierungen. Sie kamen aus verschiedenen Berufen und Bevölkerungsgruppen, unter ihnen waren Parlamentarier, Gewerkschafter, Wissenschaftler, Journalisten und Künstler. Beigesetzt sind hier auch weitere Prominente der DDR. Die Namen der hier bestatteten Personen und Bilder der Grabstätten kann man Wikipedia entnehmen.

Neue Grabanlagen werden seit Ende der DDR nicht mehr vergeben, doch können Angehörige von bereits bestatteten Personen weiterhin hier beigesetzt werden.

Nicht zur Anlage Pergolenweg gehört das daran anschließende Gräberfeld für anonyme Bestattungen, auf dem die Urne Erich Mielkes beigesetzt wurde.

 

 

aus Wikipedia entnommen, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

 

Zentralfriedhof Friedrichsfelde- Berlin

Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde im Berliner Ortsteil Lichtenberg des gleichnamigen Bezirks zählt zu den bekanntesten Friedhöfen Berlins. Als Begräbnisstätte zahlreicher sozialdemokratischer, sozialistischer und kommunistischer Politiker und Aktivisten erhielt er bereits vor dem Ersten Weltkrieg den Beinamen Sozialistenfriedhof. Später entstand auf seinem Areal die Gedenkstätte der Sozialisten. Der gesamte Friedhof steht unter Denkmalschutz.

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Bildquelle:
Von Karl Walcher, Berlin – Übersichtsskizze nach Plan-Vorlagen erstellt von Karl Walcher, Berlin, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

Am 28. April 1180 erwarb die Stadt Berlin ein1000 x 250 Meter großes Areal vor den östlichen Grenzen Berlins in der Gemeinde Friedrichsfelde. Sie richtete dort den Gemeindefriedhof Friedrichsfelde ein.

Die offizielle Eröffnung der nunmehr als „Central-Friedhof Friedrichsfelde“ bezeichneten Anlage erfolgte 1881.

Erstmals für Berlin waren hier auch Armenbegräbnisse möglich, weil die Stadt die Kosten übernahm. (Ähnlich wie die heute durch das Sozialamt finanzierte Bestattung bei Bedürftigen)

1911 wurden die Armenbegräbnisse auf dem „Central-Friedhof Friedrichsfelde“ wieder gestrichen, da dieser Friedhof mittlerweile für viele Wohlhabende die letzte Ruhestätte wurde.

In den ersten Jahren seines Bestehens stieg die Zahl der Beisetzungen auf diesem Friedhof sehr deutlich an. Die Stadtverwaltung ließ deshalb um 1895 eine Eisenbahnverbindung hierher einrichten, weil für die Bestattungsunternehmen als auch für die Trauergäste der Weg sehr beschwerlich war.

Im August 1900 wurde der „Central-Friedhof Friedrichsfelde“ deutschlandweit bekannt, weil dort Wilhelm Liebknecht beigesetzt wurde.

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Bei seiner Beisetzung zogen rund 150.000 Personen von Charlottenburg nach Friedrichsfelde. Weil später dort auch weitere bekannte Sozialdemokraten bestattet wurden, erhielt der Friedhof bald den Beinamen „Sozialistenfriedhof“. Die unmittelbar am Haupteingang eingerichtete Grabstätte der meisten dieser Personen befand sich auf einem leichten Hügel, welcher umgangssprachlich bei den politischen Anhängern auch „Feldherrnhügel“ genannt wurde.

Während und vor allem am Ende des Ersten Weltkriegs starben in Berlin zahlreiche Einwohner an Hunger und Entkräftung, auch verwundete Soldaten erlagen ihren Verletzungen. Etwa 150 tote Soldaten und unzählige Zivilisten fanden zwischen 1916 und 1919 auf dem „Central-Friedhof Friedrichsfelde“ ihre letzte Ruhestätte. Ein Kriegerdenkmal wurde nicht gestiftet.

Am 25. Januar 1919 wurden die 33 Opfer des Spartakusaufstandes (5.–12. Januar 1919), darunter auch der ermordete Karl Liebknecht, auf diesem Friedhof in einem Massengrab beigesetzt.

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Karl Liebknecht war ein Sohn Wilhelm Liebknechts. Später in diesem Jahr folgten weitere inzwischen identifizierte tote Revolutionäre, darunter Rosa Luxemburg. Zur Erinnerung an die auf dem Friedhof bestatteten Toten aus der Arbeiterbewegung sollte ein angemessenes Mahnmal errichtet werden, das schließlich im Frühjahr 1926 nach einem Entwurf von Ludwig Mies van der Rohe realisiert und unter dem Namen „Revolutionsdenkmal“ am 13. Juni 1926 enthüllt wurde.

Berlin-Friedrichsfelde, Beerdigung der Revolutionsopfer

Beerdigung der Revolutionsopfer 1919

Bildquelle:
Von Bundesarchiv, Bild 183-08931-0002 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Berlin-Friedrichsfelde, Revolutionsdenkmal

Das Revolutionsdenkmal von 1926

Bildquelle:
Von Bundesarchiv, Bild 183-H29710 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

Bis 1933 fanden auf dem Friedhof beim Revolutionsdenkmal jährlich Aufmärsche und Gedenkfeiern zu Ehren von Lenin, Liebknecht und Luxemburg (sogenannte ‚LLL-Wochen‘) statt.

Im Februar 1933 wurde das Denkmal durch Faschisten schwer beschädigt, Anfang des Jahres 1935 schließlich bis auf das Fundament abtragen und die umliegenden Gräber eingeebnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die zerstörte Anlage nicht wiederhergestellt.

1947 kaufte die Stadt Berlin für den Friedhof sieben Hektar Land hinzu und konnte damit eine wesentliche Erweiterung der Bestattungsmöglichkeiten unter Beibehaltung des Parkcharakters gewährleisten.

Im September 1949 gab der Berliner Magistrat statt einer Wiederherstellung des 1935 abgetragenen Revolutionsdenkmals den Auftrag zum Bau einer neuen gemeinsamen Gedenkstätte für Sozialdemokraten und Kommunisten, die im vorderen Teil des Friedhofs angelegt werden sollte. Die Bauarbeiten einschließlich der Umbettung der Särge erfolgten ab 1950, am 14. Januar 1951 wurde die neue Anlage unter dem Namen Gedenkstätte der Sozialisten“ unter Anwesenheit von führenden Politikern der DDR eingeweiht. Bis zum Ende der DDR diente diese Anlage zusammen mit der angrenzenden Gräberanlage Pergolenweg als Ehrenfriedhof für Personen, die sich um die sozialistische Idee verdient gemacht hatten. Und die jährlichen Demonstrationen zum Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht finden seitdem jährlich hierher statt. Neue Grabanlagen werden seit der Konterrevolution Herbst 1989 nicht mehr vergeben.

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Gedenkstätte der Sozialisten von 1951

Bildquelle:
Von Droben – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

Auf einen Beschluss des Magistrats von Berlin im Jahr 1975 wurden auf fünf Friedhöfen von Berlin/DDR Ehrenhaine für Verfolgte des Faschismus, Revolutionäre und verdiente Persönlichkeiten eingerichtet. Damit sollte den Überlebenden des Widerstands gegen den Faschismus eine würdige Begräbnisstätte geschaffen werden. Die Gräberanlage auf dem Zentralfriedhof (VdN-Ehrenhain) wurde auf dem 1947 hinzugekauften Areal eingerichtet und am 29. Januar 1978 eingeweiht. Die Form der Grabsteine – Stelen oder Platten –, ihr Granit-Material und die Beschränkung auf das Geburts- und Sterbejahr der Toten waren festgelegt. Mit dieser Urnenanlage ist der Zentralfriedhof Friedrichsfelde zur größten Berliner Begräbnisstätte von Verfolgten und Widerstandskämpfern geworden. Den Beginn der Gräberanlage markiert eine aus Ziegeln gemauerte Stele, die den roten Winkel der politischen KZ-Häftlinge trägt.

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Gemauerter Gedenkstein mit rotem Winkel

Bildquelle:
Von A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Bils ist entsprechend verlinkt

Seit einer Gebietsreform im Jahr 2001 gehört der Zentralfriedhof nicht mehr zum Ortsteil Friedrichsfelde, sondern zum Ortsteil Lichtenberg. Der Name der Anlage wurde jedoch nicht offiziell geändert.

 

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel