Bis 1550 durchlebte Deutschland eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und Blüte. Erfindungen hatten die Produktionstechnik verbessert.
Neuerungen im Erzbergbau und im Hüttenwesen(Metallgewinnung)
Von besonderer Bedeutung waren die Erfindungen im Bergbau sowie im Metall- und Hüttengewerbe. Bergwerke gab es schon im Alten Griechenland. Jedoch lernten die Menschen jetzt die Wasserkraft besser auszunutzen: Wasserräder trieben Seilwinden, um die Schächte zu entwässern und zu entlüften.

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982
Hochöfen wurden angelegt, in denen durch höhere Temperaturen schwer verschmerzbare Erze verhüttet werden konnten.


Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982
Die Produktion von Waren aus Metall stieg.

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982
Das hatte auch Folgen für die Militärtechnik: Geschützrohre aus besserem Metall und eiserne Kanonenkugeln(neben solchen aus Stein) erhöhten die Treffsicherheit der Kanonen und ihre Durchschlagskraft. Auch die Handfeuerwaffen wurden verbessert. Die Ritter trugen Rüstungen. Sie wurden „Harnische“ genannt. Ein Harnisch wog über 25 Kilogramm, bestand aus über 100 Metallplatten und über 400 Nieten. Er konnte in Teile zerlegt werden(Helm, Krage, Brust, Rücken, Armbeuge, Handschuhe, Beinzange). Diese wurden durch Lederriemen aneinander befestigt. Unter dem Harnisch trugen die Ritter Lederkleidung. Die Harnische wurden von Handwerkern hergestellt, den Plattnern. Diese erhitzten die Eisen- und Stahlplatten im Holzkohlenfeuer und trieben sie mit kleinen Hämmern in die verlangte Form. Die Harnischpolierer brachten die Rüstungen auf Hochglanz.
Die Wasserkraft zeigte sich als wichtigste Energiequelle. Wasserräder betrieben jetzt Mühlen aller Art: Hammer- und Pulvermühlen, Drahtzieh- und Metallschleifmühlen. Tuch- und Getreidemühlen. Riemenantriebe und Schwungräder vervollkommneten die Kraftübertragung. Die Arbeitsproduktivität stieg.
Feudalherren und reiche Städtebürger ließen Erzlagerstätten suchen. Neue Schächte wurden erschlossen. Insbesondere im Erzgebirge förderte man immer mehr Silbererz. Deutschland war damals das reichste Silberland Europas. Dieser Silberreichtum
- brachte den Fürsten und Bergwerksbesitzern gewaltige Gewinne,
- förderte die Herstellung von Silbergeld(Edelmetall),
- beschleunigte die Warenwirtschaft im ganzen Land.
Die Erfindung des Buchdrucks
Es war um 1440…Im Mittelalter hatten Mönche in den Klöster(und vor ihnen die römischen Sklaven für ihre Herren)mühevoll Bücher abgeschrieben. Bis ins 15. Jahrhundert verfuhr man so. Da erfand Johann Gutenberg(um 1397 bis 1468) das Gießen von beweglichen Lettern, die man immer wieder verwenden und zu beliebigen Wörtern zusammenstellen konnte.

Johann Gutenberg
Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982
Welche Folgen hatte Gutenbergs Erfindung in den nächsten Jahrzehnten? Es konnten mehr Bücher angefertigt werden. Wissen verbreitete sich schneller. Außer Geistlichen und Gelehrten konnten bald auch Kaufleute, Handwerksmeister und Studenten Bildung aus Büchern erwerben. Schriftsteller teilten sich anderen Menschen mit. Der Buchdruck ermöglichte auch, revolutionäre Auffassungen durch gedruckte Flugschriften zu verbreiten.

Buchdruckerei Anfang des 16. Jahrhunderts
Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

Seite der Gutenbergbibel
Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982
entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, bearbeitet von Petra Reichel

Wirtschaftlicher Aufschwung Deutschland um 1500
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