Der Frühkapitalismus in Deutschland:

Um 1500 zeigten sich in Deutschland Frühformen des Kapitalismus. Typisch waren technische Erfindungen und neue Formen in Handle und Gewerbe, besonders das Verlagssystem. Riesige Kapitalien in Gestalt von Handels- und Wucherkapital entstanden. Diese Veränderungen bildeten die Grundlage für die allmähliche Entstehung der Klasse der Kapitalisten und die Klasse der Lohnarbeiter.

Die frühkapitalistische Entwicklung stand im Widerspruch zum Feudalismus mit seiner Zersplitterung, seiner feudalen Ausbeutung und seinen Zunftschranken. Die Papstkirche verfeindete sich als größter Feudalherr immer mehr mit allen Klassen und Schichten. Gegen sie musste der erste Schlag geführt werden, wenn in Deutschland die gesellschaftlichen Verhältnisse verändert werden sollten.

Übersicht der Unterthemen:

 

 

 

 

 

 

Der Frühkapitalismus in Deutschland: Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland um 1500

Bis 1550 durchlebte Deutschland eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und Blüte. Erfindungen hatten die Produktionstechnik verbessert.

Neuerungen im Erzbergbau und im Hüttenwesen(Metallgewinnung)

Von besonderer Bedeutung waren die Erfindungen im Bergbau sowie im Metall- und Hüttengewerbe. Bergwerke gab es schon im Alten Griechenland. Jedoch lernten die Menschen jetzt die Wasserkraft besser auszunutzen: Wasserräder trieben Seilwinden, um die Schächte zu entwässern und zu entlüften.

Wasserradmühle Eine Bergwerks

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

 

Hochöfen wurden angelegt, in denen durch höhere Temperaturen schwer verschmerzbare Erze verhüttet werden konnten.

Erzgewinnung 1.Hälfte 16. Jahrhundert

Bilderklärung Bergwerk 16. Jahrhundert

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

 

Die Produktion von Waren aus Metall stieg.

Geräte Bergbau 16. Jahrhundert

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

 

Das hatte auch Folgen für die Militärtechnik: Geschützrohre aus besserem Metall und eiserne Kanonenkugeln(neben solchen aus Stein) erhöhten die Treffsicherheit der Kanonen und ihre Durchschlagskraft. Auch die Handfeuerwaffen wurden verbessert. Die Ritter trugen Rüstungen. Sie wurden „Harnische“ genannt. Ein Harnisch wog über 25 Kilogramm, bestand aus über 100 Metallplatten und über 400 Nieten. Er konnte in Teile zerlegt werden(Helm, Krage, Brust, Rücken, Armbeuge, Handschuhe, Beinzange). Diese wurden durch Lederriemen aneinander befestigt. Unter dem Harnisch trugen die Ritter Lederkleidung. Die Harnische wurden von Handwerkern hergestellt, den Plattnern. Diese erhitzten die Eisen- und Stahlplatten im Holzkohlenfeuer und trieben sie mit kleinen Hämmern in die verlangte Form. Die Harnischpolierer brachten die Rüstungen auf Hochglanz.

Die Wasserkraft zeigte sich als wichtigste Energiequelle. Wasserräder betrieben jetzt Mühlen aller Art: Hammer- und Pulvermühlen, Drahtzieh- und Metallschleifmühlen. Tuch- und Getreidemühlen. Riemenantriebe und Schwungräder vervollkommneten die Kraftübertragung. Die Arbeitsproduktivität stieg.

Feudalherren und reiche Städtebürger ließen Erzlagerstätten suchen. Neue Schächte wurden erschlossen. Insbesondere im Erzgebirge förderte man immer mehr Silbererz. Deutschland war damals das reichste Silberland Europas. Dieser Silberreichtum

  • brachte den Fürsten und Bergwerksbesitzern gewaltige Gewinne,
  • förderte die Herstellung von Silbergeld(Edelmetall),
  • beschleunigte die Warenwirtschaft im ganzen Land.

 


 

 

Die Erfindung des Buchdrucks

 

Es war um 1440…Im Mittelalter hatten Mönche in den Klöster(und vor ihnen die römischen Sklaven für ihre Herren)mühevoll Bücher abgeschrieben. Bis ins 15. Jahrhundert verfuhr man so.                                                                                                          Da erfand Johann Gutenberg(um 1397 bis 1468) das Gießen von beweglichen Lettern, die man immer wieder verwenden und zu beliebigen Wörtern zusammenstellen konnte.

Johann Gutenberg

Johann Gutenberg

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

 

Welche Folgen hatte Gutenbergs Erfindung in den nächsten Jahrzehnten? Es konnten mehr Bücher angefertigt werden. Wissen verbreitete sich schneller. Außer Geistlichen und Gelehrten konnten bald auch Kaufleute, Handwerksmeister und Studenten Bildung aus Büchern erwerben. Schriftsteller teilten sich anderen Menschen mit. Der Buchdruck ermöglichte auch, revolutionäre Auffassungen durch gedruckte Flugschriften zu verbreiten.

Buchdruckerei Anfang 16. Jahrhundert

Buchdruckerei Anfang des 16. Jahrhunderts

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

 

Seite Der Gutenbergbibel

Seite der Gutenbergbibel

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, Stand 1982

 

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 6. Klasse, bearbeitet von Petra Reichel

Buchtitel Geschichte DDR 6. Klasse

 

 

 

Wirtschaftlicher Aufschwung Deutschland um 1500