Die Furcht vor einem revolutionären Aufbruch der Völker ließ die reaktionären Machthaber nicht mehr los. Jedes Mittel war ihnen recht, wenn es nur das „Gespenst“ der Revolution bannte.
Allen voran ging der russische Zar Alexander I. 1815 schloss er mit dem österreichischen Kaiser und dem preußischen König in Paris die „Heilige Allianz“. Diesem Bündnis traten fast alle europäischen Herrscher bei. Angeblich sollte es der Religion, dem Frieden und der Gerechtigkeit dienen. In Wirklichkeit richtete es sich gegen die Völker. Die alten feudalen Zustände sollten wiederhergestellt werden.

Zar Alexander I. (Gemälde von George Dawe, 1826)
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Fortschrittliche Regungen wollte man schon im Keime ersticken. Der russische Zar maßte sich dabei die Rolle eines europäischen Gendarmen an. Er und der österreichische Staatskanzler Metternich wurden zu Hauptvertretern dieser volksfeindlichen Politik.
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982
Die heilige Allianz wurde am 26. September 1815 geschlossen. Sie war zwar nicht Bestandteil des Wiener Kongresses, steht aber inhaltlich zu diesem. Zur Heiligen Allianz gehörten zunächst Preußen, Österreich und Russland. Dieses Manifest der drei Monarchen rief zur christlichen Brüderlichkeit auf und stand damit im direkten Gegensatz zur revolutionären Brüderlichkeit der Völker. Metternich, der diesem Bund äußerst skeptisch gegenüberstand, hat dabei aus dem ursprünglichen Entwurf, der von einem Bündnis der „Völker und Heere“ sprach, in seiner endgültigen Fassung ein „Bündnis der Herrscher“ gemacht, die über den „Völkern und Heeren“ stünden. Ziel der Vereinbarung war einerseits die Aufrechterhaltung der Balance zwischen den Fürsten und andererseits etwa bei revolutionären Bewegungen die Intervention bei den Völkern. Der Heiligen Allianz traten außer Großbritannien (dort verweigerte das Parlament einen Beitritt) und dem durch den Kongress wiederhergestellten Kirchenstaat unter Papst Pius VII., der das überkonfessionelle Konzept ablehnte, fast alle europäischen Staaten bei.
Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel
Siehe auch „Geschichte in Übersichten“, DDR 1982 
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