Palmiro Togliatti

Palmiro Togliatti wurde am 26. März 1893 in Genua geboren und ist am 21. August 1964 in Jalta gestorben. Er war ein italienischer Politiker. Von 1947 bis 1964 war er Generalsekretär der Kommunistischen Partei Italiens (PCI).

Palmiro Togliatti Kopie

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Palmiro Togliatti absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaft in Turin. Er begann sein politisches Leben in der sozialistischen Partei Italiens vor dem Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg, an dem er als Offizier teilnahm, wurde er 1920 Parteisekretär in Turin und gehörte der Truppe um L’Ordine Nuovo in Turin an

Er war 1921 ein Gründungsmitglied des PCI. Bereits seit 1922 gehörte Palmiro Togliatti dem Zentralkomitee an, veröffentlichte bis 1926 unter dem Pseudonym Ercole Ercoli antifaschistische Propaganda, geriet 1923 und 1925 in Haft durch das faschistische Regime von Benito Mussolini, emigrierte 1926 nach Deutschland und später in die UdSSR. Dort übernahm er führende Rolle in der Komintern (Kommunistische Internationale), wurde auf dem VII. Kongress 1935 Befürworter der Volksfrontpolitik Stalins und nahm zwischen 1937 und 1939 als Angehöriger des Garibaldi-Bataillons am nationalrevolutionären Krieg in Spanien teil

Nachdem Generalsekretär Gramsci verhaftet worden war, rückte er bis zu seinem Tode in die Führung der PCI auf, deren Generalsekretär er ab 1947 wurde.

Die 1930er Jahre verbrachte er im Exil, aus dem er im März 1944 nach Italien zurückkehrte. Unter seiner Leitung unternahm der von ihm wiedergegründete PCI die Wende von Salerno. Der PCI sollte sich als „Partei neuen Typs“ von der Kader- zur Massenpartei wandeln. Togliatti strebte mit den Sozialisten eine Volksfront an, um auf parlamentarischen Weg Staat und Gesellschaft zu revolutionieren.

Auf dem VII. und letzten Weltkongress der Komintern im August 1935 hatte der italienische Kommunistenführer, der sich den Decknamen „Ercoli“ zugelegt hatte, erklärt:

„Wenn es notwendig ist, um an die Menschen heranzukommen, eine neue Sprache zu reden, frühere Formeln abzuwerten, alte Pläne zu zerstören, die Arbeitsmethoden zu verändern, die Organisations-Formen umzugestalten – nun was, wir werden das ohne das geringste Schwanken tun.“

Dieser Politikwechsel war die Abkehr von der Politik der Diktatur des Proletariats hin zu Reformen. Dies ermöglichte einerseits die Anerkennung der PCI durch die übrigen demokratischen Parteien als Teil des antifaschistischen Spektrums, das über die Beibehaltung der Monarchie oder die Einführung der Republik entschied. Sie ging jedoch einher mit der Entwaffnung der von Kommunisten dominierten Resistenza (bewaffneter antifaschistischer Widerstand in Italien) einher.  Im Ergebnis öffnete sich die Partei weit nach rechts gegenüber den vorher vertretenen Positionen; so verzichtete sie auf größere Verstaatlichungen in der Industrie und erkannte eine starke Rolle der Kirche an

1956 war Togliatti entscheidend an der Entwicklung der Theorie des Polyzentrismus, also der „Einheit in der Vielfalt“ unterschiedlicher politischer Praxis beteiligt.

Berlin, III. SED-Parteitag

Palmiro Togliatti als Gastredner auf dem III. Parteitag der SED, Berlin 1950

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-S99208 / Quaschinsky, Hans-Günter / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5437145

 

Nach der Niederschlagung der versuchten Konterrevolution in Ungarn, proklamierte er einen eigenen „nationalen Weg zum Sozialismus“.

Unter seiner Führung wuchs die Partei. Sie wurde zweitstärkste Partei Italiens und zur größten nicht regierenden kommunistischen Partei in Europa. Obwohl sie nach 1946 permanent von der nationalen Regierung ausgeschlossen blieb, stellte sie in vielen Städten den Bürgermeister und blieb nicht ohne Einfluss.

Sowjetische Briefmarke, 1964

Sowjetische Briefmarke, 1964

Bildquelle: Von Почта СССР – scan du timbre, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3264734

 

 

Die russische Stadt Stawropol an der Wolga, in der die Automobilfabrik „AwtoWAS“ (Lada) in Zusammenarbeit mit „Fiat“ errichtet wurde, bei deren Gründung Togliatti hilfreich gewesen war, wurde nach seinem Tod 1964 ihm zu Ehren in „Toljatti“ (Transkription der kyrillischen Schreibung) umbenannt.

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

Der Aufbau des Sozialismus in der UdSSR

Die Masseninitiative der Werktätigen beim sozialistischen Aufbau

Wie es Lenin in seinem Plan des Aufbaus des Sozialismus dargelegt hatte, konnte die wirtschaftliche Entwicklung nur vorangebracht werden, wenn die Sowjetvölker eine hochentwickelte Industrie, vor allem eine moderne Schwerindustrie aufbauten. Die Schwerindustrie ist die Grundlage für den Werkzeugmaschinenbau, für die Traktorenindustrie, für die Verteidigungsindustrie und für alle anderen lebenswichtigen Industriezweige.

Riesige Geldsummen waren erforderlich, um die sozialistische Industrialisierung zu finanzieren. Diese Mittel mussten im wesentlichen aus eigenen Quellen und aus eigener Kraft aufgebracht werden, die die imperialistischen Großmächte verweigerten der UdSSR Kredite zu normalen Bedingungen.  Der Sowjetstaat konnte die Gewinne aus den staatlichen Industriebetrieben, dem Verkehrswesen, den Banken sowie aus dem staatlichen Innen- und Außenhandel für die Entwicklung der sozialistischen Industrie verwenden. Aber diese Finanzquellen reichten keineswegs aus. Die KPdSU, die nach dem Tode Lenins von J.W. Stalin geleitet wurde, orientierte die Arbeiterklasse auf strenge Sparsamkeit in den Betrieben und Verwaltungen sowie auf die Zurückstellung der Entwicklung bestimmter Industriezweige zugunsten des Aufbaus der industriellen Schwerpunkte. Durch diese Maßnahmen wurden die notwendigen zusätzlichen Mittel gewonnen. Im Wirtschaftsjahr 1926/27 investierte der Sowjetstaat etwa 1 Milliarde Rubel in die Industrie, nach drei Jahren schon mehr als 5 Milliarden Rubel. Es begann der Aufbau des Wasserkraftwerkes am Dnepr, der Turkestan-Sibirischen Eisenbahn, des Traktorenwerkes in Stalingrad(heute Wolgograd)und anderer großer Industriewerke.

Bau Turkestanisch-Sibirische Eisenbahn

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR, Stand 1982

Alle Aufgaben des Aufbaus des Sozialismus wurden von der KPdSU und der Sowjetregierung in Fünfjahrplänen miteinander abgestimmt und verbindlich festgelegt. Parteitage der KPdSU diskutierten und Beschlossen die Hauptaufgaben dieser Pläne. Der XV. Parteitag der KPdSU erklärte 1927, dass die wirtschaftliche Hauptaufgabe des ersten Fünfjahrplanes(1928/29 bis 1932/33)darin bestehe, vorrangig die sozialistische Schwerindustrie zu entwickeln und den Anteil des sozialistischen Sektors in der Volkswirtschaft zu erhöhen. Der XVII. Parteitag bestätigte Anfang 1934 die Hauptaufgaben des zweiten Fünfjahrplanes(1933 bis 1937). Es sollten die sozialistische Industrialisierung abgeschlossen und damit die Grundlagen für eine Ausbeutung des Menschen durch den Menschen für immer restlos beseitigt werden.

Arbeiten am Fundament des ersten Hochofens

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Mit bespiellosem Heroismus gingen viele Werktätige an den Aufbau der neuen Werke.

aus Erinnerungen Aufbauleiter Kusnezker Hüttenkombinat

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Zentren Aufbau Sozialismus europäischer Teil UdSSR

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Auf den Großbaustellen mangelte es anfangs an Baumaschinen. Die Sowjetunion konnte nur wenige Bagger und andere Maschinen aus dem Ausland kaufen. Der Einsatz von vielen Menschen mit Schaufeln und Schubkarren war oft der einzige Ausweg.

Eine hervorragende Leistung erzielten die Erbauer des ersten sowjetischen Traktorenwerkes in Stalingrad. Strenge Winterkälte schien die Glaserarbeiten auf dem 15 Meter hohen Dach der Montagehalle unmöglich zu machen. Die Glaser stellten die Arbeit ein. Doch da bildete sich auf Initiative einer ehemaligen Landarbeiterin eine Stoßbrigade aus Komsomolzinnen. Angeleitet von einem erfahrenen Facharbeiter, verglasten sie bei 25 Grad Kälte das Dach und ermöglichten so eine Fortsetzung der Bauarbeiten.

Eine wichtige Methode zur Lösung der Aufgaben beim Aufbau des Sozialismus war der sozialistische Wettbewerb. Sollten die Aufbaupläne erfüllt werden, musste die politische und wirtschaftliche Aktivität der Werktätigen gesteigert werden. Die KPdSU setzte ihre Generallinie für den Aufbau des Sozialismus über die Kommunisten durch, die auf den Baustellen und in den Betrieben arbeiteten. Kommunisten organisierten den sozialistischen Wettbewerb. Er förderte die Masseninitiative für die Erfüllung des Fünfjahrplanes. Steigerung der Arbeitsproduktivität, Senkung der Selbstkosten und Festigung der Arbeitsdisziplin standen seit Anfang 1929 im Mittelpunkt des Wettbewerbes der sowjetischen Arbeiter. Die Arbeitsproduktivität stieg im Jahre 1929 im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 13 Prozent und übertraf den Vorkriegsstand um das mehr als 1,3fache.

Als im Juli 1929 beim Bau des Dnepr-Wasserkraftwerkes die Gefahr entstand, dass das schon begonnen Gießen von 180 000 Kubikmetern Beton nicht bis zum Eintreten der Frostperiode Anfang November geschafft werden könnte und die amerikanischen und deutschen Berater dadurch eine längere Unterbrechung aller Bauarbeiten für unvermeidlich hielten, kämpften 10 000 Bauarbeiter im sozialistischen Wettbewerb um den rechtzeitigen Abschluss der Betonierarbeiten. Stoßbrigaden der Komsomolzen verdoppelten die Produktion des Schotterwerkes und erhöhten die bisherigen Leistungen im Betonieren fast auf das Dreifache. So gelang es, allein im September 57 000 Kubikmeter Beton zu gießen. Damit wurde auf diesem Gebiet selbst die damals in den USA erzielte Höchstleistung von 52 330 Kubikmetern beträchtlich überboten.

Die Bewegung der Stoßarbeiter in der Industrieproduktion breitete sich im ganzen Sowjetland aus. Ende 1933 gab es in der Industrie und im Verkehrswesen etwa fünf Millionen Stoßarbeiter.

Im Donezbecken, wo die Häuer anstelle alter primitiver Werkzeuge moderne Presslufthämmer erhielten, organisierte der junge Häuer Alexej Stachanow die Arbeit in seiner Schichte auf neue Weise; und zwar so, dass das moderne Abbaugerät während der ganzen Schicht voll genutzt werden konnte. Daraufhin erreichte er in der Nacht zum 31. August 1935 eine Förderleistung von 102 Tonnen Kohle. Damit überbot er die alte Norm um das Vierzehnfache. Sein Beispiel, die neue Technik voll zu nutzen, wurde bald  von andren aufgegriffen, es begann eine neue Etappe im sozialistischen Wettbewerb, die Stachanowbewegung.

Stachanow 1935

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR, Stand 1982

Die ausländischen Imperialisten, an der Spitze die in England herrschenden Kreise, versuchten mit allen Mitteln, den sozialistischen Aufbau zu verhindern oder zu verzögern. Sie fürchteten seine anspornende Wirkung auf die Unterdrückten in den kapitalistischen Ländern. Deshalb verstärkten sie im Innern der Sowjetunion die konterrevolutionäre Terror- und Sabotagetätigkeit.

So warfen beispielsweise Agenten der englischen Imperialisten 1927 in Leningrad(heute St. Petersburg)Bomben in einen Parteiklub. 30 Sowjetbürger wurden dabei verletzt.

Im Rayon Schachty im Donezbecken organisierte eine Gruppe bürgerlicher Spezialisten, die von einer imperialistischen Diversionszentrale in Paris gelenkt und finanziert wurde, Schäden im Kohlebergbau. Sie wiesen hier bewusst falsche Wege zur Erschließung und zum Abbau der Kohlevorkommen, zerstörten Maschinen und Belüftungsanlagen, verursachten Wassereinbrüche, um den Kohlebergbau, die damals wichtigste Brennstoffquelle, zum Erliegen zu bringen. Doch der Sowjetmacht gelang es, 1928 die Mitglieder dieser Bande dingfest zu machen.

Ähnliche konterrevolutionäre Sabotageakte wurden unter anderem im Transportwesen, im Maschinenbau, in der Rüstungs-, Werft- und Edelmetallindustrie sowie in der Chemie- und Textilindustrie aufgedeckt.

Trotz dieser und anderer Störtätigkeit der Imperialisten und ihrer Helfer lösten die Sowjetmenschen erfolgreich die Hauptaufgaben der Fünfjahrpläne.

Gemessen am Gesamtumfang der Industrieproduktion, hatte die UdSSR 1936 Deutschland, England und Frankreich überholt und rückte auf den zweiten Platz in der Welt nach den USA.

Die Sowjetunion verfügte über eine leistungsstarke Schwerindustrie, die in der Lage war, alle erforderlichen Produktionsmittel zu erzeugen. 1936 erwirtschaftete die Schwerindustrie bereits einen Gewinn von 3,2 Milliarden Rubel.

Entwicklung Kohleförderung, Stahl- und Stromerzeugung

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft

Während die Industrieproduktion im ersten Fünfjahrplan jährlich durchschnittlich um nahezu 20 Prozent wuchs, blieb die Landwirtschaft weit hinter dem Wachstumstempo der Industrie zurück. Grundlegend verändern ließ sich die Situation in der Landwirtschaft-wie es Lenin nachgewiesen hatte, nur durch einen revolutionären Umgestaltungsprozess, durch die genossenschaftliche Vereinigung der Kleinbetriebe zu Großwirtschaften und den Einsatz moderner Landwirtschaftsmaschinen auf großen Flächen. Über genossenschaftliche Einrichtungen, landwirtschaftliche Kreditgenossenschaften und staatliche Kredite führten Partei und Regierung beharrlich und zielstrebig Klein- und Mittelbauern an die Kollektivwirtschaft(Kolchos)heran. Geduldige Überzeugungsarbeit, Senkung der Naturalsteuer für entstandene Kollektivwirtschaften und andere materielle Anreize führten zur Festigung der vorhanden und zum Entstehen neuer Kolchosen.

1929 vollzog sich in diesem Prozess ein großer Umschwung. Nun traten nicht mehr einzelne Gruppen von Bauern in die Kolchosen ein, sondern oft ganze Dörfer. Allein die Zeit von Julie bis September 1929 schlossen sich etwa eine Million Bauernhöfe zu Kollektivwirtschaften zusammen, das heißt, fast ebenso viele wie im Laufe der zwölf Jahre seit der Oktoberrevolution.

Diese Entwicklung versuchten die Kulaken mit allen Mitteln aufzuhalten.

Sie verbreiteten in der Bauernschaft beispielsweise das Gerücht, dass die Kollektivwirtschaften den Bauern alles Vieh wegnehmen wollten. Viele Bauern schenkten dieser Lüge Glauben und schlachteten ihr Vieh und Geflügel ab. Dadurch verminderte sich 1929/30 in der Sowjetunion der Bestand an Rindern um 14,6 Millionen Stück, an Schweinen um ein Drittel und an Schafen und Ziegen um ein Viertel. Das war ein schwerer Schlag gegen die Viehwirtschaft, von dem sie sich nicht so bald erholen konnte. Wirtschaftsgebäude, Maschinen und Inventar der Kolchosen wurden von Kulaken zerstört und ganze Dörfer, die sich zu Kollektivwirtschaften vereinigt hatten, in Brand gesteckt. Heimtückisch wurden Förderer der Kolchosbewegung, Partei- und Wirtschaftsfunktionäre, Kleinbauern und Landarbeiter ermordet.

Die KPdSU und der Sowjetstaat traten diesem konterrevolutionären Treiben energisch entgegen. Sie beseitigen die Kulaken als Klasse. Die örtlichen Behörden erhielten das Recht, den Besitz der Kulaken zu enteignen und sie aus den Rayons, Kreisen oder Gebieten auszuweisen. Wer sich bereit zeigte, den Anordnungen der Sowjetmacht Folge zu leisten, durfte nach der Enteignung in seinem bisherigen Wohnort bleiben. Allen Kulaken, auch den ausgesiedelten, wurde die Möglichkeit gegeben, durch ehrliche Arbeit den notwendigen Lebensunterhalt zu sichern und nach einer gewissen Zeit wieder die vollen Bürgerrechte zu erhalten.

Anteil Kollektivwirtschaften Landwirtschaft

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Aufnahme neuer Mitglieder in Kolchos 1930

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Eine außerordentlich wichtige Rolle bei der Schaffung und Festigung der Kollektivwirtschaften spielten die Maschinen-Traktoren-Stationen(MTS). Sie regten in ihren Arbeitsbereichen Bauern dazu an, zur gemeinsamen Bodenbestellung überzugehen. Mit der Errichtung der MTS übernahm der Sowjetstaat sowohl die technische Betreuung der Kollektivwirtschaften als auch die Ausbildung der erforderlichen Fachkräfte. Die MTS waren Vorbild für die spätere DDR.

Entwicklung MTS 1928 bis 1937

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Um die Genossenschaftsbewegung zu unterstützen, rief die Kommunistische Partei die Betriebe dazu auf, 25 000 politisch und organisatorisch erfahrene Arbeiter zur Arbeit aufs Land zu schicken. Viele von ihnen gewannen bald als hervorragende Arbeitsorganisatoren in den Kolchosen hohes Ansehen und das Vertrauen der Bauern. Neben dieser Aktion „Industriearbeiter auf Land“ fuhren Arbeiter auch zu zeitweiliger Hilfe in die Dörfer. Das alles verstärkte den politischen Einfluss, den die Arbeiterklasse auf das Dorf ausübte.

Weil alle Hilfsmaßnahmen die Kollektivwirtschaften ökonomisch und organisatorisch festigten, und weil die Einkünfte der Kolchosbauern sichtbar stiegen, entschloss sich bald der überwiegende Teil der restlichen Einzelbauern, ebenfalls in die Genossenschaften einzutreten. Die Kolchosbauernschaft entwickelte sich zu einer festen Stütze der Sowjetmacht. Damit war die gewaltige Aufgabe der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaftin der UdSSR im Wesentlichen gelöst. Im Jahre 1937 bestanden 242 500 Kolchosen, zu denen sich 93 Prozent aller Bauernwirtschaften mit 99,1 Prozent der Anbaufläche zusammengeschlossen hatten. Daneben produzierten 3992 Sowchosen.( Sowchose=Staatlicher landwirtschaftlicher Großbetrieb, der u.a. Saatgut und Zuchtvieh für die Kollektivwirtschaften liefert.)

Etwa vierzig Prozent des Getreides wurden bereits mit Mähdreschern geerntet. Die Mechanisierung der Aussaat und Ernte sowie die Verbesserung der Arbeitsorganisation erhöhten die Erträge der Kolchosen.

Die sozialistische Kulturrevolution in der UdSSR

Der Aufbau des Sozialismus verlangt, dass dem Volk der Zugang zur Kultur eröffnet wird, eine sozialistische Intelligenz herangebildet, ein hohes Bildungsniveau der Arbeiter und Bauern erreicht und die Werktätigen im Geiste der marxistischen Weltanschauung erzogen werden.

Um das zaristische Erbe zu überwinden und den sozialistischen Aufbau vorantreiben zu können, musste die sozialistische Kulturrevolution vor allem das Analphabetentum beseitigen.

Das Ergebnis dieser vielfältigen Bemühungen war überzeugend: Während 1918 noch 36 Prozent aller Industriearbeiter und 56 Prozent aller Arbeiterinnen Analphabeten waren, konnten 1937 fast alle Angehörigen der Arbeiterklasse lesen und schreiben.

Damit wuchs auch das Bedürfnis nach künstlerischer, gesellschafts- und naturwissenschaftlicher Literatur außerordentlich. In den Jahren des ersten und zweiten Fünfjahrplanes erschienen insgesamt 443 000 Bücher mit einer Auflage von 5, 579 Milliarden Exemplaren. Die Anzahl der Bibliotheken wuchs von 28 900 im Jahre 1929 auf 70 000 im Jahre 1938. Auf dem Gebiet der schöngeistigen Literatur halfen die Partei und der Sowjetstaat den Schriftstellern, den sozialistischen Realismus in ihren Werken zu meistern.

Von Maxim Gorki erschienen neue Kapitel aus dem „Leben Klim Samgins“, von Michail Scholochow „Der stille Don“ und „Neuland unterm Pflug“, von Nikolai Ostrowski „Wie der Stahl gehärtet wurde“.

In Romanen anderer sowjetischer Schriftsteller, wie beispielsweise von Fjodor Gladkow, Juri Krymow und Walentin Katajew, wurde das Probelm der sozialistischen Arbeit behandelt und die Entwicklung des Menschen in der neuen Gesellschaftsordnung dargestellt.

Große Erfolge wurden auch auf dem Gebiet des Films erreicht. Die Partei und der Sowjetstaat stellten ihn ganz in den Dienst der Kulturrevolution. Sergej Eisenstein und Wsewolod Pudowkin schufen solche künstlerisch hervorragenden Filme wie „Panzerkreuzer Potemkin“ und „Die Mutter“. Diese und andere Filme wie beispielsweise „Tschapajew“, „Der Mann mit dem Gewehr“, „Die Jugend Maxims“ begeisterten die Zuschauer außerordentlich.

Eine sehr große Rolle bei der politischen Aktivierung der Volksmassen, bei der Hebung ihres kulturellen Niveaus spielte der Rundfunk. Partei und Regierung zogen die Besten aus den Reihen der Kulturschaffenden zur Mitarbeit an den zentralen Sendeprogrammen heran.

Der Rundfunk wurde während des Kalten Krieges  seitens der imperialistischen Länder genutzt, um antikommunistische Propaganda zu senden. Z.B. durch „Radio Liberty“ und „Radio Free Europe“.  Mit der Zeit zeigte diese Propaganda Wirkung. Die Bevölkerung wurde „sturmreif geschossen“. So stand sie nicht mehr für ihr Land und den Sozialismus ein. Die Konterevolution konnte 1989 marschieren.

Um rasch Fachkräfte für den Aufbau des Sozialismus aus den Reihen der Arbeiter und Bauern zu entwickeln, wurden besondere Lehranstalten, Arbeiterfakultäten, gegründet, in denen sich Werktätige für das Hochschulstudium vorbereiteten. Die Anzahl der Lernenden an den Arbeiterfakultäten wuchs von 56 700 im Jahre 1928 auf 339 500 im Jahre 1932.

Eine große Erweiterung des Netzes der Hochschulen sicherte die Heranbildung von Spezialisten für alle Zweige der Volkswirtschaft und Kultur.

Anzahl Hochschulen und Studenten 1914-15

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Die Verankerung der Ergebnisse der sozialistischen Umwälzung durch die neue Verfassung

Zu den wichtigsten Ergebnissen der sozialistischen Umwälzung gehörte die Festigung der Sowjetmacht, die sich auf ein festes Bündnis der Arbeiter und Bauern stützte. Weil der Aufbau des Sozialismus allen Sowjetrepubliken politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt brachte, festigte sich das brüderliche Bündnis zwischen den Völkern der UdSSR.

Alle diese Erfolge beruhten hauptsächlich auf der Tatsache, dass sich die sozialistischen Produktionsverhältnisse durchgesetzt hatten. Es herrschte uneingeschränkt das gesellschaftliche Eigentum an Produktionsmitteln in Form des staatlichen Volkseigentums und des genossenschaftlichen Eigentums. Die Werktätigen der Sowjetunion waren damals von jeglicher Ausbeutung befreit; die arbeiteten kameradschaftlich zusammen und halfen sich gegenseitig. Bis 1936 hatte sich eine neue Klassenstruktur herausgebildet. Alle Ausbeuterklassen waren in der Sowjetunion beseitigt.

Das Proletariat des zaristischen Russlands hatte sich in die von jeglicher Ausbeutung befreite Arbeiterklasse verwandelt, die die führende Kraft der gesellschaftlichen Entwicklung wurde.

Die Masse der Klein- und Mittelbauern hatte aufgehört, eine Schicht von Kleinproduzenten zu sein, die von Gutsbesitzern, Kulaken, Händlern und Wucherern ausgebeutet wird. Sie war zu einer neuen Klasse geworden, die sich in den Kolchosen auf freiwilliger Basis vereinigt hatte und kollektiv arbeitete.

Verändert hatte sich auch die soziale Zusammensetzung und politische Haltung der Intelligenz, der jetzt mehr als neun Millionen Menschen angehörten. Von ihnen kamen die meisten aus der Arbeiterklasse und aus der Bauernschaft. Gemeinsam mit der neuen Intelligenz arbeitete auch die Mehrheit der alten Intelligenz für das sozialistische Gesellschaftssystem.

Der zeitweilige Sieg des Sozialismus in der Sowjetunion wurde 1936 in der sozialistischen Verfassung der UdSSR verankert. In ihr wurde gesetzlich festgelegt, dass das sozialistische Wirtschaftssystem und das sozialistische Eigentum an den Produktionsmitteln die ökonomische Grundlage der Sowjetunion bilden.

Die damals neue Verfassung gewährte allen Bürgern der Sowjetunion das Recht, die Sowjets in allgemeinen, direkten, gleichen und geheimen Wahlen zu wählen und ebenso gewählt zu werden. Garantiert wurde allen Bürgern der UdSSR das Recht auf Arbeit, auf Erholung und Bildung, auf materielle Versorgung im Alter sowie im Falle von Krankheit und Invalidität. Gleichzeitig wurde den Sowjetbürgern die Pflicht auferlegt, die Gesetze des Sowjetstaates zu befolgen, Arbeitsdisziplin zu wahren, die Regeln des sozialistischen Gemeinschaftslebens zu achten, das gesellschaftliche sozialistische Eigentum zu schützen und zu mehren und durch Dienst in den Streitkräften des Sowjetstaates zur Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes beizutragen.

Mit der damals neuen Verfassung der Sowjetunion entstand die demokratischste aller Verfassungen, die es bislang in der Welt gegeben hatte.

Der Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion bewies, dass der Sozialismus tatsächlich imstande ist, die grundlegenden Probleme der Menschheit zu lösen. Die sozialistische Gesellschaftsordnung, die auf der Macht der Arbeiterklasse und auf dem gesellschaftlichen Eigentum an den Produktionsmitteln basiert, zeigte sich fähig, die planmäßige und krisenfreie Entwicklung der Wirtschaft zu gewährleisten. Der Aufbau des Sozialismus demonstrierte zugleich, dass es möglich ist, Bedingungen für wirkliche Demokratie, für die allseitige Entwicklung der Persönlichkeit und für die Gleichberechtigung sowie die Freundschaft der Nationen zu schaffen.

Die sozialistische Gesellschaft entwickelte sich als eine Ordnung bewusster, diszipliniert und vereint arbeitender Menschen, die über sich nur die Macht ihrer eigenen Vereinigung, das System der Diktatur des Proletariats kannten, zu dem der Staat sowie Massenorganisationen gehörten, und dessen Kern die Kommunistische Partei bildete.

Arbeiter in Bäuerin 1936

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR, Stand 1982

Der Verlauf des Aufbaus des Sozialismus in der UdSSR bewahrheitete den Grundsatz des Marxismus-Leninismus, dass die Frage der Macht die entscheidende Frage der sozialistischen Revolution ist. Die Diktatur des Proletariats erwies sich als die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche sozialistische Umwälzung. Die sozialistische Staatsmacht bildete das Hauptinstrument für die Umgestaltung der Wirtschaft und aller Gebiete des öffentlichen Lebens sowie zur Abwehr aller inneren und äußeren Feinde.

Die Praxis des Aufbaus des Sozialismus bewies die Richtigkeit des Leitsatzes Lenins von der großen Rolle der revolutionären Arbeiterpartei im Leben des Volkes; nämlich Lehrer, Leiter und Führer aller Werktätigen bei der Gestaltung ihres gesellschaftlichen Lebens zu sein. Diese Rolle konnte die Partei am Ende nicht mehr erfüllen.

Der zeitweilige Sieg des Sozialismus in der UdSSR war das Ergebnis des Durchsetzens allgemeingültiger gesellschaftlicher Gesetzmäßigkeiten. Das waren und sind: Errichtung und Entwicklung der Diktatur des Proletariats, führende Rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei, Bündnis mit der Bauernschaft und allen werktätigen Schichten, sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft und sozialistische Kulturrevolution.

Aus Erklärung tschechoslowakische Arbeiterdelegation

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Für die Werktätigen aller kapitalistischen Länder waren die Erfolge beim Aufbau des Sozialismus in der UdSSR das Vorbild für den künftigen Aufbau des Sozialismus in allen Teilen der Welt.

Mit dem zeitweiligen Sieg des Sozialismus in der UdSSR entstand für die Arbeiterklasse der ganzen Welt ein fest organisiertes Machtzentrum, das zu schützen zu stärken oberste Pflicht aller fortschrittliche Menschen der Erde wurde.

Es ist den Imperialisten gelungen dies zu unterminieren. Die Propaganda hat gewirkt.

1989/90 hat der Kapitalismus gesiegt.  Doch es wird die Geschichte verfälscht und viel gelogen. Haben die Vertreter des Kapitalismus doch Angst, dass es doch einige Menschen begreifen, dass zeitweilig eine Gesellschaft ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen Bestand hatte. Die Kapitalisten fürchten sich vor einer Auferstehung des Sozialismus. Darum werden keine Geldausgaben und kein Aufwand gescheut, um die Bevölkerung zu verdummen durch falsche Geschichtsschreibung. Mit bescheidenen Mittel versucht DIE TROMMLER dem entgegenzusteuern. Dank Internet gibt es ja eine gewisse Verbreitungsmöglichkeit.

geschichtsbuch-ddr-9-klasse-kopie-2

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet und aktualisiert durch Petra Reichel

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Aufbau des Sozialismus in der UdSSR

Lenins Tod

Am 21 Januar 1924 starb Lenin. Jahrelange aufopferungsvolle Arbeit für die Sache der Arbeiterklasse, für die Verwirklichung ihrer historischen Mission und die Folgen eines Attentats der Konterrevolutionäre hatten dem Leben des genialen Führers des Proletariats ein vorzeitiges Ende gesetzt.

Roter Platz in Moskau

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Lenin hatte von Jugend an unbeugsam gegen Imperialismus und Reaktion gestritten. Er vertraute auf die Kräfte der Arbeiterklasse, den er sah in ihr die führende revolutionäre Klasse, die fähig ist, die weltgeschichtliche Aufgabe des Sturzes des Kapitalismus und der sozialistischen Umgestaltung der Gesellschaft zu erfüllen. Revolutionär gesonnen und wissenschaftlich gebildet, stellte er sich mit festem Willen zur Tat ganz in den Dienst der großen Sache des Proletariats. Gründliche, tiefe Kenntnis der Werke von Marx und Engels, die Fähigkeit, den Marxismus auf die jeweils gegebenen unterschiedlichen Situationen des Klassenkampfes anzuwenden, der unerschütterliche Glaube an den Sieg der Arbeiterklasse, ein großes organisatorisches Talent – alles das machte Lenin zum hervorragendsten Arbeiterführer unseres Jahrhunderts.

Er untersuchte des Imperialismus und lehrte die Arbeiterklasse, dass dieser das monopolistische Stadium des Kapitalismus ist. Lenin entwickelte die Theorie vom Hinüberwachsen der bürgerlich-demokratischen in die sozialistische Revolution und begründete wissenschaftlich die Möglichkeit und Notwendigkeit des Sieges der proletarischen Revolution in einem Lande. Er schuf die erste proletarische Partei neuen Typs, die Partei der Bolschewiki. Mit ihr führte er die Werktätigen Russlands zum Sieg über die russischen und ausländischen Imperialisten. Er begründete und leitete den Sowjetstaat, die sozialistische Sowjetdemokratie.

Lenin Kopie

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Als hervorragender Denker entwickelte Lenin den Marxismus- den dialektischen Materialismus, die politische Ökonomie, die Theorie der sozialistischen Revolution und des Aufbaus des Kommunismus – schöpferisch weiter. So entstand als Ergebnis dieser allseitigen Weiterentwicklung der Wissenschaft, die Marx und Engels geschaffen hatten, der Marxismus-Leninismus. Er ist die Weiterentwicklung der Lehren von Marx und Engels unter den neuen historischen Bedingungen des 20. Jahrhunderts durch Lenin, durch die marxistisch-leninistischen Parteien und vor allem durch die  KPdSU.

Die Nachricht vom Tode Lenins löste in den Herzen der Sowjetmenschen tiefen Schmerz aus. Fast eine Woche lang zogen bei grimmigem Frost Tag und Nacht endlose Reihen Trauernder durch die Moskauer Straßen zum Säulensaal des Hauses der Gewerkschaften, wo die sterbliche Hülle des großen Revolutionärs aufgebahrt worden war.

240 000 standhafte und bewährte Arbeiter traten kurz nach dem Tode Lenins in die bolschewistische Partei ein, um als Revolutionäre mitzuhelfen, den Leninschen Plan des Aufbaus des Sozialismus zu verwirklichen. Die marxistisch-leninistische Theorie, ihre schöpferische Anwendung auf die gegebenen Verhältnisse ermöglichte es den Kommunisten, wissenschaftliche Lösungen für alle noch offenen Fragen des sozialistischen Aufbaus zu erarbeiten.

 

geschichtsbuch-ddr-9-klasse-kopie-2

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

siehe auch Marxismus-Leninismus

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

 

Lenins Tod Kopie

Das Sowjetland in den Jahren 1921 bis 1924

Die Lage Sowjetrusslands nach der Zerschlagung der Intervention und Konterrevolution und Weißgardisten offenbarte die damals unzerstörbare Lebenskraft der Völker, die sich von der Herrschaft des Imperialismus befreit und die Diktatur des Proletariats errichtet hatten. Mit beispielloser Initiative, Tatkraft und Opferbereitschaft hatten die Sowjetvölker die Errungenschaften der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution verteidigt. Aber auf dem Sowjetland lasteten die furchtbaren Folgen des imperialistischen Weltkrieges und der Intervention.

Viele Städte und Dörfer lagen in Trümmern, Betriebe waren zerstört oder stillgelegt, 70 000 Kilometer Eisenbahnstrecke und fast die Hälfte der Züge unbrauchbar geworden. Sowjetrussland produzierte nur noch den siebenten Teil von dem, was das ohnehin industriell zurückgebliebene zaristische Russland vor dem ersten Weltkrieg erzeugt hatte. Die landwirtschaftlichen Erträge sanken auf 65 Prozent des Vorkriegsstandes; Missernten lösten Hungersnöte aus. Es mangelte überall an Brot, Fett, Fleisch, Brennstoff, Schuhwerk und Kleidung.

Zerstörte Transportwege

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Und dieses verarmte Sowjetland blieb darüber hinaus von imperialistischen Großmächten umgeben, deren reaktionärste und aggressivste Vertreter ihre Politik, den Sowjetstaat zu vernichten, nicht aufgegeben hatten. Schließlich hatten sie ja 1989 Erfolg.

Auf der Flucht vor Hunger wanderten viele Industriearbeiter aufs Land. 1920 gab es im Sowjetland nur noch halb soviel Industriearbeiter wie 1913. Gleichzeitig wurden viele Bauern mit der Ablieferungspflicht unzufrieden, die in der Periode des Kriegskommunismus fortgesetzt wurde.  Die Bauern wollten ihre Erzeugnisse frei auf dem Markt verkaufen. Konterrevolutionären Elementen gelang es deshalb, die Bauern in einigen Orten der Ukraine, des Dongebietes und Sibiriens zu Aufständen aufzuwiegeln.

Um die Revolution weiterführen zu können, war es notwendig, die Landwirtschaft, die Industrie und das Verkehrswesen wiederherzustellen, den Warenaustausch zwischen Stadt und in Gang zu bringen sowie das Geld- und Kreditsystem zu regulieren. Diese Aufgaben wurden durch die Neue Ökonomische Politik in Angriff genommen.

In diesem Zusammenhang ersetzte die Sowjetregierung auch die Verpflichtung der Bauern, alle Lebensmittelüberschüsse an den Staat abzuliefern, durch die Einführung einer Naturalsteuer, das heißt durch eine Steuer in Form von landwirtschaftlichen Produkten. Nun konnten die Bauern den über die Naturalsteuer hinausgehenden Teil ihrer Erzeugnisse auf dem Markt frei verkaufen. Das ökonomische Bündnis der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft festigte sich dadurch. In den Städten wurde der private Handel zugelassen.

Die Neue Ökonomische Politik stärkte und festigte die Arbeiter- und Bauern-Macht.

 

Der Leninsche Plan für den Aufbau des Sozialismus

Die Errichtung der Grundlagen des Sozialismus erwies sich als eine unerhört schwierige Sache, die sich nur durch eine systematische Entwicklung der Diktatur des Proletariats und ihrer materiellen Basis, der Volkswirtschaft, verwirklichen ließ.

Was die Arbeiterklasse nach Eroberung der politischen Macht tun musste, um das politische Herrschaftssystem und seine materielle Basis weiterzuentwickeln, das legte Lenin im Plan des sozialistischen Aufbaus dar. Seine grundlegenden Thesen, die er in einer Reihe von Artikeln entwickelte, waren folgende:

Die Grundlegende Voraussetzung für den Aufbau des Sozialismus ist die Diktatur des Proletariats. Der Staat in den Händen der Arbeiterklasse ist das Hauptinstrument, womit das siegreiche Proletariat sein kapitalistischen Gegner niederhalten und die sozialistische Umgestaltung aller Bereiche des gesellschaftlichen Lebens durchsetzen muss. Der sozialistische Staat stärkt sich vor allem dadurch, dass er in immer breiterem Maße die Arbeiter und Bauern zur aktiven Mitarbeit heranzieht und sich ständig durch neue Kräfte aus den Reihen der Werktätigen (arbeitenden Menschen) erneuert. Das ist in den letzten Jahren der untergangenen sozialistischen Länder in Europa nicht mehr gelungen.

Der Aufbau des Sozialismus ist nur unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer revolutionären Partei möglich. Um diese Aufgabe zu erfüllen, braucht die revolutionäre Arbeiterklasse die Einheit. Sie ist eine grundlegende Voraussetzung für einen erfolgreichen Verlauf des Aufbaus des Sozialismus.

Der Aufbau des Sozialismus ist nur möglich, wenn das Bündnis der Arbeiter und Bauern ständig ausgebaut und gesichert wird. Führende Kraft in diesem Bündnis ist die von der Kommunistischen Partei geleitete Arbeiterklasse. Die Partei muss ständig darauf bedacht sein, dieses Bündnis zu festigen.

Im Sowjetland war alles Notwendige für den vollständigen Aufbau der sozialistischen Gesellschaft vorhanden. Es bestand vor allem die Grundlage die sozialistische Produktionsweise, das gesellschaftliche Eigentum an Produktionsmitteln. Um auf diesem Fundament den Sozialismus aufzubauen, war die sozialistische Industrialisierung erforderlich. Die Hauptaufgabe der Partei bestand hier darin, die Industrie, besonders die Schwerindustrie, wiederherzustellen und zu entwickeln; das Land zu elektrifizieren und die Arbeitsproduktivität in der ganzen Volkswirtschaft zu steigern. Das Land musste seine technisch-ökonomische Rückständigkeit  überwinden. Mit der Industrialisierung wurde die materiell-technische Basis des Sozialismus geschaffen und die Verteidigungskraft des Sozialismus erhöht.

Die Arbeiterklasse musste die werktätige Bauernschaft in den Aufbau des Sozialismus einbeziehen und ihr helfen ihre rückständige zersplitterte Einzelwirtschaft in die sozialistische Großwirtschaft zu überführen. Die beste Form der Einbeziehung der Bauern ist die Genossenschaft. Es kam darauf an, der Bauernschaft zu helfen, Schritt für Schritt die genossenschaftliche Ordnung im Dorf zu schaffen. Die Kommunistische Partei musste den werktätigen Bauern Gelegenheit geben, sich an Hand eigener Erfahrungen vom Vorteil kollektiver(gemeinschaftlicher)Formen der Wirtschaft zu überzeugen und dann freiwillig den Weg zur Genossenschaft einzuschlagen. Die Industrialisierung des Landes ermöglichte es, der sozialistischen Landwirtschaft modernste Maschinen zur Verfügung zu stellen. Die Ausrüstung der sozialistischen Landwirtschaft mit moderner Technik erleichterte es den Bauern, sich für die sozialistische Großwirtschaft zu entscheiden.

Die zunehmende Bedeutung der Leitungstätigkeit des Staates und der Kommunistischen Partei, die Entwicklung der Großindustrie, die Ausrüstung der gesamten Volkswirtschaft mit modernster Technik und die Genossenschaftsbildung auf dem Lande machten es notwendig, das kulturelle Niveau des Volkes entschieden zu heben. Darum waren die Überreste kapitalistischer und kleinbürgerlicher Denk- und Lebensweise im Volke zu überwinden, war das Netz der Grund- und Mittelschulen, der Hochschulen und Universitäten und der Verlage bedeutend zu erweitern. Deshalb war das Analphabetentum restlos zu beseitigen, und darum waren alle Zweige der Wissenschaft rasch zu entwickeln. Darüber hinaus aber galt es vor allem, die marxistische Weltanschauung in das Volk hineinzutragen und es im Geiste des Kommunismus zu erziehen. Ohne eine sozialistische Kulturrevolution war der vollständige Aufbau des Sozialismus nicht möglich.

Dieser Leninsche Plan wurde zum wirksamsten theoretischen und praktischen Instrument der Kommunistischen Partei im Ringen um die sozialistische Umgestaltung der Gesellschaft.

Von besonderer Bedeutung war in jener Zeit für Sowjetrussland die Elektrifizierung. Bereits Ende 1920 unterbreitete die Staatliche Kommission für die Elektrifizierung Russlands (GORLERO) dem VIII. Sowjetkongress einen auf zehn bis fünfzehn Jahre berechneten Plan der Elektrifizierung Sowjetrusslands.

Lenin zu Elektrifizierung 1920Lenin zu Elektrifizierung 1920 2Quelle Lenin zu Elektrifizierung 1920

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Der GOLERO-Plan sah vor, dreißig, nach damaligen Begriffen große Überlandkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1,5 Millionen Kilowatt zu bauen. Die Stromerzeugung sollte gegenüber dem Stand von 1913 um das 4,6fache gesteigert werden.

aus Buch von Wellsaus Buch von Wells 2Quelle aus Buch von Wells

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Wolchow-Kraftwerk

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Sowjetvölker begannen mit der Verwirklichung des GOLERO-Planes. Sie bauten die Kraftwerke Kaschira, Schatura, Kisel und Nishni-Nowgorod(Balachna) sowie das Kraftwerk „Krasny Oktjabr“(Leningrad, heute St. Petersburg) und das Wolchow-Kraftwerk.

 

Die Gründung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Es waren vor allem die Erfahrungen aus den Kämpfen gegen die imperialistischen Interventen und Weißgardisten, die den Sowjetvölkern deutlich machten, dass die einen engeren Zusammenschluss gegen die Imperialisten und ihre konterrevolutionären Machenschaften brauchten. Die besonders reaktionären Gruppen im Lager des Imperialismus trachteten nach wie vor danach, die Sowjetvölker gegeneinanderzuhetzen und sie dann einzeln aus dem sozialistischen Staatenverband herauszubrechen. Diesen Absichten musste durch eine Festigung des Bündnisses der Sowjetvölker begegnet werden. Vor allem musste, entsprechend den allgemeinen Erfordernissen des Sozialismus, bei allen Völkern der Internationalismus vertieft und die brüderliche Einheit gefestigt werden. Aber auch die Aufgaben, die beim Aufbau der Grundlagen des Sozialismus auf der Tagesordnung standen, warfen in allen Sowjetrepubliken die Frage eines engeren Zusammenschlusses der Kräfte auf. Die Verträge, die die Sowjetrepubliken 1920/21 untereinander abgeschlossen hatten, enthielten zwar Artikel über die wirtschaftliche Zusammenarbeit, legten aber deine Bedingungen dafür fest und sahen auch keine vereinigten Planungs- und Leitungsorgane(heute würde man sagen Management) der Volkswirtschaft vor. Daraus erwuchsen große Schwierigkeiten, als es zum Beispiel darum ging, den GOLERO-Plan zu verwirklichen und das Sowjetland in Wirtschaftsbezirke einzuteilen. Die rasche Wiederherstellung der Volkswirtschaft ließ sich nur durch eine zentrale, planmäßig organisierte Zusammenarbeit aller Sowjetrepubliken erreichen.

Die Vereinigung der Sowjetrepubliken zu einem einheitlichen sozialistischen Staat war aber auch aus solchen objektiven Gründen notwendig, wie die der historisch gewachsenen Arbeitsteilung und der Gemeinsamkeit der Verkehrswege.(das entsprechende Geografiebuch der DDR für die 7. Klasse zum Nachsehen steht nicht zur Verfügung)

Die ersten Sowjetrepubliken

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Völker der Sowjetrepubliken erkannten die Notwendigkeit des Zusammenschlusses. Er wurde auf vielen Versammlungen der Parteiorganisationen, der Werktätigen und auf den Sowjetkongressen gründlich beraten. Im Dezember 1922 stimmten die Sowjetkongresse in allen Republiken für die Vereinigung.  Am 30. Dezember 1922 versammelten sich die Delegierten der Republiken im Moskauer Bolschoi-Theater zu einem Sowjetkongress. Er beschloss die Gründung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR).

Die Deklaration über die Bildung der UdSSR verkündete das Prinzip der Freiwilligkeit des Zusammenschlusses, der Gleichberechtigung aller Unionsrepubliken und räumte jeder Republik das Recht des freien Austritts aus der Union ein. Moskau wurde Hauptstadt der UdSSR.

Durch die Zusammenarbeit der Sowjetrepubliken wurde die Bildung der Union in allen wichtigen gesellschaftlichen Bereichen fester, planmäßiger und beständiger. Es wuchs auch die Verteidigungskraft der Sowjetvölker. Geführt von der Kommunistischen Partei, schloss die Arbeiterklasse als einigende Hauptkraft des sozialistischen Unionstaates die Werktätigen der verscheiden Nationalitäten zum Kampf für die Verwirklichung des Leninschen sozialistischen Aufbauplanes fest zusammen.

DeklarationQuelle Deklaration

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

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Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

Original-Text

Sowjetland 1921 bis 1924

 

 

Die Zuspitzung der Klassenkämpfe in den imperialistischen Ländern

Die Weltwirtschaftskrise

Weltwirtschaftskrise New York

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

In das Jahr 1929 fiel der Beginn einer Weltwirtschaftskrise. Das Monopolkapital hatte in den vorangegangen Jahren einerseits um des Profites willen die Warenproduktion unaufhörlich gesteigert, andererseits aber durch die verschärfte Ausbeutung die Kaufkraft der Volksmassen nicht erhöht, im Vergleich zur Produktion sogar gesenkt.

Entwicklung Industrieproduktion 1929 bis 1933

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

So häuften sich die Waren auf dem Markt, weil die Masse der Werktätigen(arbeitenden Menschen) nicht über das notwendige Geldeinkommen verfügte, um diese zu kaufen. Da riesige Mengen an Waren auf dem Markt nicht verkauft werden konnten, fehlte es den kapitalistischen Betrieben auch bald an Kapital zur Fortsetzung des Produktionsprozesses. Es entstand ein außerordentlicher Mangel an Bargeld und Krediten. Vor allem in den USA und in allen imperialistischen Ländern der Welt wurde ein großer Teil der Produktion stillgelegt, Millionen Arbeiter entlassen, Produktivkräfte zerstört.

Vergleich Arbeitslosigkeit 1932

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Abgerissene Hochöfen während Weltwirtschaftskrise

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Während am Vorabend der Weltwirtschaftskrise 6 Millionen Arbeiter ohne ständigen Erwerb waren, wuchs die Anzahl der Erwerbslosen jetzt auf 30 bis 40 Millionen an. Das heißt, es mussten – die Familienmitglieder zugerechnet- in der kapitalistischen Welt mehr als 120 Millionen Menschen die furchtbaren Folgen der Arbeitslosigkeit ertragen.

Viele Menschen suchten verzweifelt nach irgendwelcher Arbeit, aber Hundertausende Maschinen waren stillgelegt worden. Millionen  Arbeiter hungerten, doch das Getreide der guten Ernte faulte in den Lagern, weil es an genügend zahlungskräftigen Käufern fehlte. Weizen wurde in Lokomotiven verheizt, Milch in die Abwässer geschüttet und Obstplantagen abgeholzt, um die Preise hochzuhalten.

Auch heutzutage werden Lebensmittel vernichtet, um die Preise hochzuhalten. Anderseits bekommen Bauern, wie z.B. die Milchbauern, keinen ausreichenden Erlös für ihre Arbeit und müssen ihre Existenzen aufgeben. Ausländische Bauern bekommen ebenso zu wenig Erlös für die von Ihnen produzierten Lebens- und Genussmittel, die in den Export gehen. Es gibt zwar fair gehandelte Waren, doch dies ist nur eine Nische und nicht die Masse. So ist die Kampagne „fairer Handel“ zwar eine gute Sache, doch die Masse der Geringverdiener und Arbeitslosen kann sich diese Waren nicht leisten. Es hat sich an diesen Zuständen nichts geändert.

Brasilien Kaffe wird ins Meer geschüttet

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Texas Großfarmer schütten Milch in Gully

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Die Imperialisten nutzten den Prozess der Verschmelzung der Monopole mit dem Staatsapparat aus und ließen sich große Krisen-Zuschüsse zahlen. Die Regierung der USA gab zum Beispiel den größten Banken und Industriemonopolen 3,5 Milliarden Dollar aus Steuergeldern, während den kleineren Unternehmen solche finanziellen Unterstützungen vorenthalten wurden. Mehr als 100 000 kleinere Handels- und Industrieunternehmer nachten bankrott. Viele wirtschaftlich schwache Unternehmen wurden von den großen Monopolen aufgesogen, die somit auch während der Krise den Prozess der Konzentration des Kapitals vorantrieben.

Auch das kommt uns bekannt vor, da heutzutage ebenso verfahren wird.

 

Die Verschärfung der Klassenkämpfe und die Förderung des Faschismus durch kreise der Monopolbourgeoisie

In der Weltwirtschaftskrise verschärften sich die Klassengegensätze. Teile der Arbeiterklasse wahrten sich mit Streiks und Demonstrationen gegen die wachsende Verelendung.

Aktionen Arbeiterklasse gegen Unterdrückung in Weltwirtschaftskrise

Aktionen gegen Ausbeutung und Unterdrückung während der Weltwirtschaftskrise

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

In den USA wuchs die Zahl der Streikenden von 337 000 im Jahre 1931 bis mehr als eine Million im Jahre 1933. Millionen Arbeitslose organisierten  1931 einen Hungermarsch durch Washington. Großes Ausmaß nahmen auch die Demonstrationen der Arbeitslosen in Japan an. Sie forderten Arbeitslosenunterstützung, kostenlose Verteilung der Reisvorräte und Erlass der Wohnungsmieten. In England beteiligten sich in dreieinhalb Jahren der Krise 1 260 000 Arbeiter an Streiks. Französische Berg-, Metall- und Textilarbeiter, Eisenbahner und Seeleute erhoben sich zu gewaltigen Streikaktionen, die sich nicht selten zu Barrikadenkämpfen gegen die Polizei entwickelten. In Spanien formierte sich aus den unzufriedenen Arbeiter, Bauern sowie kleinen und mittleren Unternehmern eine antimonarchistische revolutionäre Bewegung. Massenstreiks, Demonstrationen, Meutereien von Truppenteilen und Straßenkämpfe erschütterten das monarchistische Regime. Der König floh 1931 ins Ausland. Der Block der Bourgeoisie und der liberalen Großgrundbesitzer verkündete offiziell die Errichtung der Republik.

In vielen kapitalistischen Ländern war die Monopolbourgeoisie nicht mehr imstande, ihre Ausbeutungs- und Eroberungspolitik gegen den wachsenden Wiederstand der Werktätigen(arbeitenden Menschen) im Inneren und gegen die ausländischen imperialistischen Konkurrenten mit herkömmlichen bürgerlich-parlamentarischen Herrschaftsmetoden und mit ökonomischen und diplomatischen Mitteln durchzusetzen. Sie waren bestrebt, den Ausweg in einer offen terroristischen Herrschaftsform, in der faschistischen Diktatur zu suchen.

Bezeichnung Faschismus

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR, für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Durch diese offene Diktatur nach innen sollte der Aggressionskrieg nach außen vorbereitet werden.

In einigen imperialistischen Ländern entwickelte sich der Faschismus zunächst als eine politische Bewegung und ideologische Strömung, die den Ausbeutungs- und Eroberungsinteressen der reaktionärsten Kreise entsprach. Diese Gruppen förderten den Faschismus, um damit die Herrschaft des Monopolkapitals zu stabilisieren.

In Japan versuchte die faschistische Nationale Föderation junger Offiziere 1932 eine offene Militärdiktatur zu errichten. Sie verbreiteten Flugblätter, in denen sie demagogisch erklärten, dass die jungen Offiziere das Volk in seinem Kampf gegen die „Geschäftemacher und Spekulanten“, gegen die „Liebhaber müheloser Profite“ unterstützen wollten. Am 15. Mai 1932 ermordeten faschistische Verschwörer den japanischen Ministerpräsidenten Inukai. Aber wegen ihrer demagogischen agitatorischen(propagandistischen) Angriffe auf das Finanzkapital wurden die faschistischen Verschwörer von führenden Monopolgruppen mehr für gefährlich als nützlich gehalten. Deshalb endete die Verschwörung nur mit einem Teilerfolg. Ihr Führer erhielt lediglich im neuen Koalitionskabinett der „nationalen Einheit“ den Posten des Kriegsministers.

Ebenfalls im Jahre 1932 forderten die reaktionärsten Vertreter der Großbourgeoisie Frankreichs die Beseitigung des parlamentarischen Regierungssystems und die Errichtung eines Autoritären Regimes. Um alle linksorientierten Kräfte zu isolieren, bezichtigten die profaschistischen Elemente die Kommunisten des Mordes am Präsidenten Doumer. Doch die kommunistische Presse entlarvte rechtzeitig den Mörder als Weißgardisten und Verbindungsmann der französischen Geheimpolizei. Die Provokation scheiterte.

Kundgebung Volksfront Paris 1934

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Anfang Februar 1934 unternahmen mehr als 20 000 bewaffnete französische Faschisten einen Putsch mit dem Ziel, die faschistische Diktatur im Interesse französischer Industrie- und Bankmonopolisten zu errichten. In gewaltigen Aktionen unter Führung der Kommunistischen Partei Frankreichs und des Unabhängigen Allgemeinen Gewerkschaftsbundes, die in einen Generalstreik von 4,5 Millionen Arbeitern am 12. Februar 1934 mündeten, wurden die Faschisten zurückgeschlagen. Das sogenannte einheitliche Handeln der Arbeiterklasse im antifaschistischen Kampf schuf auch die Grundlagen für eine demokratische Bewegung in Frankreich. Unter dem Druck einer wachsenden antifaschistischen Massenbewegung waren schließlich im Juli 1935 die Führer der französischen Sozialisten gezwungen, ein Einheitsfrontabkommen mit der Kommunistischen Partei abzuschließen. Gemeinsam mit anderen demokratischen, antifaschistischen Parteien und Organisationen bildeten sie die Volksfront, die bei den Parlamentswahlen 1936 einen Sieg errang. Damit war bewiesen, dass die einheitliche Aktion der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten den Faschismus schlagen kann.

In Österreich nahm im Februar 1934 ein Teil der Arbeiterklasse den bewaffneten Kampf gegen bewaffnete Banden der sogenannten Heimwehr und der Nazipartei auf, um die Demokratie zu verteidigen. Da es hier durch die Haltung rechter sozialdemokratischer Führer nicht zum Generalstreik kam, erlitten die Arbeiter im dreitägigen Kampf eine blutige Niederlage.

Österreichische Regierungstruppen

Österreichische Regierungstruppen sorgen in Wien für „Ruhe und Ordnung“

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Im Oktober 1934 nahmen die Arbeiter Spaniens in einheitlicher Front den Massenkampf gegen die Vorstöße der Reaktion auf. In Asturien ging der Generalstreik teilweise in den bewaffneten Kampf über. Die mehrtägigen Kämpfe endeten mit einer Niederlage der Arbeiter. In der Folgezeit wuchs jedoch die Einheitsfrontbewegung und der Einfluss der Arbeiterorganisationen an. Das führte schließlich am 15. Januar 1936 zu einem Volksfrontabkommen zwischen der Kommunistischen Partei Spaniens, der Linksrepublikanischen und Sozialdemokratischen Partei. Die Volksfront ging aus folgenden Wahlen im Februar 1936 als Sieger hervor. Volksfrontparteien bildeten in Spanien eine antifaschistische Regierung.

Madrid am Tage der Ausrufung der Republik

Madrid am Tage der Ausrufung der Republik

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

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Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

Orignal-Text

Zuspitzung der Klassenkämpfe in imperialistischen Ländern

 

Der Aufschwung der revolutionären und freiheitlichen Bewegung der Volksmassen in den kapitalistischen Ländern und Kolonien nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution(1917 bis 1923)

Die revolutionäre Bewegung in den kapitalistischen Ländern

 

Die Große sozialistische Oktoberrevolution hatte der Arbeiterklasse und den werktätigen Massen aller Länder gezeigt, dass es möglich ist, mit Krieg und Imperialismus, mit Ausbeutung und Unterdrückung Schluss zu machen und ihnen auch den Weg zum Sieg gewiesen.

Das „russische Beispiel“ wurde zum mächtigen  Impuls für die Entwicklung einer weltweiten antiimperialistischen revolutionären Bewegung.

In allen kapitalistischen Ländern der Welt kämpften die Werktätigen(arbeitenden Menschen)in den Jahren 1917 bis 1923, der Periode der revolutionären Nachkriegskrise, Für Frieden und Demokratie, für die Beseitigung der Herrschaft des Monopolkapitals und des Großgrundbesitzes.

Revolutionäre Nachkriegskrise 1919 bis 1923

entnommen aus Geschichte in Übersichten, DDR 1982

 

In Finnland erhoben sich Ende Januar 1918 die Arbeiter und errichteten im Süden des Landes eine Rätemacht. Im Oktober/November 1918 brachen in Österreich-Ungarn und in Deutschland machtvolle Volksrevolutionen aus. Der Habsburger Vielvölkerstaat zerbrach, und es entstand eine Reihe neuer Staaten: Polen, die Tschechoslowakei, heute sind es zwei Staaten, Tschechien und die Slowakei, Ungarn, das Königreich der Serben, Kroatien und Slowenen, das spätere und nun vergangene und wieder in viele Einzelstaaten zerfallene Jugoslawien, und Österreich.

Im Kampf der Arbeiterklasse für eine revolutionäre und demokratische Staatsmacht kam es in einigen Ländern zeitweilig zur Errichtung von Räterepubliken. März 1919 in Ungarn, April 1919 in Bayern, Juni 1919 in der Slowakei.

Im Juli/August 1920 konnte in einem Teil Polens  eine Regierung der Arbeiter und der werktätigen Bauern gebildet werden. Außer in den bereits genannten Ländern entwickelten sich unter dem Einfluss der Ideen des Roten Oktober gewaltige Massenaktionen, Generalstreiks, bewaffnete Kämpfe der Arbeiter, Aufstände in Armee und Flotte, revolutionäre Bauernerhebungen, vor allem in Bulgarien und Rumänien, in Frankreich und Italien, aber auch in Dänemark, Großbritannien, Japan, Kanada, den Niederlanden, der Schweiz, Spanien und den USA.

Auswirkungen Oktoberrevolution auf Welt

(Karte Auswirkungen Oktoberrevolution)

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Millionen und aber Millionen Menschen aller werktätigen Klassen und Schichten waren in den kapitalistischen Ländern in Bewegung und nahmen in den verschiedensten Formen am weltweiten Kampf gegen den Imperialismus teil.

 

Die nationale Befreiungsbewegung in den abhängigen und kolonialen Ländern

 

Der Sieg der sozialistischen Revolution in Russland gab auch der nationalen Befreiungsbewegung der Völker der abhängigen und kolonialen Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas machtvollen Auftrieb. (Das Geographielehrbuch der DDR für die 8. Klasse, wo man nachsehen soll, steht leider nicht zur Verfügung.)

Im August 1919 konnten das feudal beherrschte Afghanistan und 1921/22 die Türkei, die eine bürgerlich-nationale Revolution durchführte, ihre Unabhängigkeit gegen den englischen Imperialismus erkämpfen. 1921 siegte die antifeudale und antiimperialistische Volksrevolution in der Mongolei. Auch in zahlreichen anderen Ländern Asiens nahm die antiimperialistische nationale Befreiungsbewegung einen großen Aufschwung. Im koreanischen Volksaufstand, im März/April 1919, kämpften etwa zwei Millionen Arbeiter und Bauern gegen die japanische Kolonialherrschaft. In China, Indien, Indonesien(damals niederländisch Indien) und Persien(heute Iran)entwickelten sich machtvolle Massenbewegungen. In verschiedenen Gebieten dieser Länder kam es zu Massenstreiks, Bauererhebungen und bewaffneten national-demokratischen Aufständen gegen die imperialistischen Unterdrücker.

Am 13. April 1919 schoss britisches Militär ohne Warnung in eine Massenprotestkundgebung in Amritsar(Indien). 1000 Menschen wurden getötet und etwa 2000 verwundet.

Auf dem afrikanischen Kontinent entwickelte sich in Ägypten eine breite Befreiungsbewegung gegen die englische Kolonialherrschaft. Dort kam es 1919 und 1921 zu spontanen bewaffneten Aufständen der Volksmassen in Stadt und Land, die von den britischen Truppen nach erbitterten Kämpfen blutig niedergeschlagen wurden. In Marokko erhoben sich 1921 die arabischen Stämme des Rif-Gebietes gegen die spanische Kolonialmacht. Sie errichteten eine unabhängige Rif-Republik, die sich 1926 gegen die spanischen und französischen Kolonialarmeen behaupten konnte.

Die Kolonien im tropischen Afrika gehörten zu den rückständigsten Gebieten der Welt. Hier begannen sich nach der Oktoberrevolution die ersten Anfänge einer Befreiungsbewegung gegen die französische und britische Kolonialherrschaft zu entwickeln. In Gambia, Nigeria und Sierra Leone kam es zu Streiks und Bauernunruhen. In der Südafrikanischen Union gab es bereits Massenstreiks afrikanischer Arbeiter und Aufstände afrikanischer Stämme.

Heutzutage ist die Mehrheit dieser Länder wieder rückständig und bitterarm. Sie sind ökonomisch von europäischen Ländern und den USA abhängig. Man spricht auch vom Neo-Kolonialismus. Oftmals greifen die monopolistischen Großkonzerne selbst zu Unterdrückungs- und Abhängigkeitsmaßnahmen. Ein Beispiel ist „Nestle“. „Nestle“ pumpt das Wasser ab und das Land trocknet aus. „Nestle“ verkauft das Wasser nun teuer in Flaschen. Die Menschen sind nun angewiesen dieses teure Wasser zu kaufen. Außerdem sind diese Länder von Kriegen, bzw. kriegsähnlichen Zuständen überzogen. Die Menschen dort leiden Not und haben keinerlei Perspektive. Viele Menschen dort sehen eine Hoffnung darin in europäische Länder einzuwandern. Wir kennen ja alle die heutige Flüchtlingskrise. Diese löst Unmut bei den Einheimischen aus und die neofaschistischen Parteien erhalten Zulauf und werden somit gestärkt. Die Welt dreht sich eben wieder rückwärts, insbesondere nach der Niederlage 1989/90.

Tiefen Einfluss übten die Ideen der Oktoberrevolution auf die nationale Befreiungsbewegung Lateinamerikas aus, in der die Arbeiterklasse mit wachsender Aktivität hervortrat. Vor allem in Argentinien, Brasilien, Chile, Kuba und Peru brachen machtvolle Massenstreiks und revolutionäre Erhebungen der Werktätigen aus. In den Hauptstädten Argentiniens und Brasiliens kam es zu Straßen- und Barrikadenkämpfen. Allein in der „Blutwoche von Buenos Aires“, im Januar 1919, wurden 800 Arbeiter getötet und etwa 4000 verwundet. In fast allen Ländern Lateinamerikas erhoben sich auch die Bauer, die vor allem in Mexico, zu den Partisaneneinheiten zusammengeschlossen, jahrelang revolutionäre Kämpfe führten.

Alle diese Massenbewegungen und Kämpfe der unterdrückten und entrechteten Völker waren-trotz der Unterschiede in der Entwicklung der einzelnen Länder, in den konkreten Formen, der Breite und der politischen Führung, in den Zielen und Ergebnissen-ein untrennbarer Bestandteil des weltweiten revolutionären Kampfes gegen den Imperialismus.

Die Große Sozialistische Oktoberrevolution und ihre Auswirkungen hatten eine neue Epoche in der Entwicklung der nationalen Befreiungsbewegungen eingeleitet. Ihr machtvoller Aufschwung, der sich auf drei Kontinente mit etwa 60 Prozent der Erdbevölkerung erstreckte, löste die tiefe, unheilbare Krise des imperialistischen Kolonialsystems aus.

Auswirkungen Oktoberrevolution auf Welt

(Karte „Auswirkungen der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution auf die internationale Arbeiterbewegung und die nationalen Befreiungskämpfe in den Kolonien und abhängigen Ländern.)

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

Original-Text

Aufschwung revolutionäre und freiheitliche Bewegungen in verschiedenen Ländern 1917 bis 1923-&

 

Zur Innenpolitik der imperialistischen Staaten in den 1920er Jahren

Die kapitalistische  Rationalisierung und ihre Folgen

Nach dem I. Weltkrieg leiteten die Monopolherren in Europa nach amerikanischem Beispiel eine Reihe von Maßnahmen technischer und organisatorischer Art zur Beschleunigung und besseren Ausnutzung der Produktion ein. Die kapitalistische Rationalisierung sollte durch ein System von Maßnahmen den Profit steigern. Dazu gehörte vor allem die Übersteigerung des Arbeitstempos durch zu schnellen Rhythmus des Produktionsablaufs, durch raffinierte Kontrollsysteme und insbesondere durch weite Verbreitung der Akkordarbeit. Gleichzeitig wurden veraltete Produktionsanlagen dank der schöpferischen Kräfte der Wissenschaftler, Techniker und Arbeiter innerhalb weniger Jahre modernisiert und erneuert. Es entstanden viele völlig neue Industriebauten. Die Elektrizität wurde der entscheidende Energiespender für die Industrie. Der Anwendungsbereich der Chemie erweitere sich; die chemische Industrie gewann neben der Eisen- und Stahlindustrie größere Bedeutung. Durch den Einsatz neuer Maschinen und durch Standardisierung der Erzeugnisse wurden in vielen Betrieben die Produktionsmethoden vervollkommnet. Weil sich aber diese Vervollkommnung des Produktionsapparates unter kapitalistischen Verhältnissen vollzog, war die Rationalisierung in Ziel und Charakter ein arbeiterfeindlicher Wirtschaftsprozess. Am deutlichsten trat das in der kapitalistischen Fließbandproduktion zutage.

Fließbandarbeit Opelwerke 1923

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Grünberg über FließbandarbeitQuelle Grünberg über Fließbandarbeit

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Durch die kapitalistische Rationalisierung verloren in den kapitalistischen  Ländern Millionen Werktätige(arbeitende Menschen/Erwerbstätige) ihren Arbeitsplatz. Viele von ihnen fanden trotz der allgemeinen Belebung der kapitalistischen Wirtschaft keine Arbeit mehr. In den Hauptländern des Kapitalismus waren nunmehr in eine Konjunkturperiode ebenso viele Werktätige(arbeitende Menschen/Erwerbstätige) arbeitslos, wie in den Krisenjahren.

Im Grunde hat sich an diesen Zuständen bis heute nichts geändert.

Folgenschwer, wie in allen imperialistischen Staaten, verlief die kapitalistische Rationalisierung  auch in England. Hunderttausende wurden in die ohnehin große Erwerbslosenarmee gestoßen. In England war in diesen Jahren von 1924 bis 1929 jeder achte Arbeiter ohne Erwerb.

In den Kohleschächten sank zum Beispiel die Anzahl der Bergleute in den Jahren von 1924 bis 1929 um 275 000 Mann. Die Anzahl der Unfälle stieg beträchtlich. Der durchschnittliche Vierteljahreslohn des englischen Bergmannes sank in den Jahren von 1926 bis 1928 von 34 Pfund 6 Shilling 4 Pence auf 28 Pfund 9 Shilling 2 Pence. Ähnlich wirkte sich die kapitalistische Rationalisierung auf andere Teile der englischen Arbeiterklasse aus. Was den Arbeitern so das Letzte an Nerven- und Muskelenergie abverlangte und ihren Lebensstandard senkte, brachte den Monopolen höhere Profite. Sie stiegen in England von 1924 bis 1929 um etwa 14 Prozent. In Deutschland wuchs von 1925 bis 1928/29 im Verlaufe der Rationalisierung der Reingewinn der Aktiengesellschaften mit einem Aktienkapital von über 1 Million Mark sogar um mehr als 62 Prozent.

Entwicklung Import-Anteil USA

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Für die Monopolbourgeoisie war die Rationalisierung gleichzeitig eine scharfe Waffe im Kampf um die Absatzmärkte. Die USA-Imperialisten nutzten die Ergebnisse der Rationalisierung, um die Positionen der amerikanischen Monopole auf dem Weltmarkt auf Kosten anderer Länder zu vergrößern. Sowohl die Steigerung der Arbeitsintensität als auch die Standardisierung der Produktion, Verbesserung der Technik und die Senkung der Produktionskosten hatten die Konkurrenzfähigkeit der amerikanischen Waren erhöht. Deshalb vermochte die stärkste Macht des Imperialismus in vielen Ländern ihren Marktanteil beträchtlich zu vergrößern.

New York 1920er Jahre

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Arbeitslosensiedlung New York 1920er Jahre

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Heute müssen nicht nur Arbeitslose in den USA so leben. Die Arbeit wird dort so schlecht bezahlt, dass sich die Menschen, insbesondere in den großen Städten, keine Wohnung leisten können. So leben auch arbeitende Menschen in solchen Siedlungen, in Zelten etc. In den USA ist es üblich 3 Jobs zu haben, um leben zu können. Da bleibt keine Zeit und Energie mehr zum Nachdenken und aufzubegehren, geschweige denn Demonstrationen zu organisieren bzw. daran teilzunehmen.

Die Rationalisierung, die verstärkte Ausbeutung der Werktätigen(arbeitenden Menschen) und die Ungleichmäßigkeit der Entwicklung der imperialistischen Länder erschwerten den Absatz der Waren auf dem Weltmarkt und spitzten die Widersprüche in und zwischen den imperialistischen Ländern zu.

 

Festigung und Verschleierung der Diktatur der Monopolbourgeoisie

Der zeitweilige Aufschwung der kapitalistischen Produktion und Wirtschaft, die Niederlagen und das Abebben der revolutionären Bewegung in den kapitalistischen Ländern ermöglichten es dem Imperialisten, ihre Herrschaft mit Hilfe des Parlamentarismus aufrechtzuerhalten. Der Parlamentarismus ist eine bürgerliche Herrschaftsform, in der nach der Verfassung die Regierung von einem aus Wahlen hervorgegangenen Parlaments abhängig ist, das die Gesetze ausarbeitet und beschließt. In Wahrheit bewirkt die ökonomische Macht der Konzerne und ihr beherrschender Einfluss in den Regierungsämtern und in den Parlamentsausschüssen, dass kein wichtiger Gesetzentwurf eingereicht oder vom Parlament verabschiedet wird, der nicht den Interessen des Monopolkapitals dient. Der bürgerliche Parlamentarismus gibt dem Volk den trügerischen Schein, dass es in Parlamentswahlen demokratisch darüber entscheiden könne, welche der politischen Parteien die Regierungspolitik bestimmt und dass die Staatsgewalt vom Volk ausgeht. Wegen dieser ideologisch verwirrenden Wirkung erschien der Parlamentarismus den Imperialisten als Verschleierung ihrer Diktatur besonders geeignet. Ihre Zeitungskonzerne, Film- und Rundfunkgesellschaften verhinderten darüber hinaus, dass die Volksmassen die wahren politischen Zusammenhänge erkannten. Durch den Einsatz gewaltiger Finanzmittel wurde das Denken und Handeln der Wählermassen und der Mehrheit der Abgeordneten im Sinne der volksfeindlichen Interessen der Imperialisten beeinflusst. Die Vertreter der monopolistischen Unternehmerverbände besprachen alle wichtigen Gesetzentwürfe mit den zuständigen Regierungsstellen und Parlamentsausschüssen. Erst dann wurden sie dem Parlament zur Verabschiedung vorgelegt.

In vielen kapitalistischen Ländern kauften sich die Konzerne einfach die nötige Anzahl von Parlamentsabgeordneten um „ihre“ Gesetzentwürfe verabschieden zu lassen.

Daran hat sich nichts geändert. Wenn es ganz schlimm kommt und man diese Machenschaften doch bekanntgeben muss, wird Empörung vorgeheuchelt.

Die Werktätigen(arbeitenden Menschen/Erwerbstätige)besaßen, bzw. es ist heute auch noch so, also besitzen, dennoch die Möglichkeit einige Regeln des bürgerlichen Parlamentarismus für die Durchsetzung ihrer Interessen zu nutzen. Die Führer der Arbeiterklasse mussten deshalb lernen, in den Parlamentswahlen und von der Tribüne des Parlamentes herab die noch rückständigen Schichten des Proletariats aufzurütteln und aufzuklären.

Es galt neben dem unerlässlichen außerparlamentarischen Kampf und in Verbindung mit ihm in den bürgerlichen Parlamenten von innen heraus einen hartnäckigen ideologischen Kampf zur Überwindung der Illusion und Vorurteile der von den Monopolherren verwirrten Werktätigen(arbeitende Menschen) zu führen. Wie diese langwierige Arbeit mit Erfolg zu machen war, hatte die revolutionäre Parlamentsfraktion der Partei Lenins auf ihrem Weg zur Großen Sozialistischen Oktoberrevolution gezeigt.

Im Gegensatz dazu wurde der bürgerliche Parlamentarismus von den reformistischen Arbeiterführern überbewertet. Sie verbreiten in den kapitalistischen Ländern die Irrlehre, dass die Arbeiterklasse nur durch den Parlamentarismus und nur durch Zusammenarbeit mit den Imperialisten zu Wohlstand gelangen könne. Reformistische Gewerkschaftsführer redeten den Arbeitern ein, dass sie durch Aufkaufen von Aktien zum Miteigentümer kapitalistischer Unternehmen werden könnten. Tatsächlich aber erhielt der Arbeiter durch eine derartige Klein-Aktie keinen Einfluss auf die kapitalistische Aktiengesellschaft. Denn die wenigen kleinen Aktien die die Arbeiter für einen Teil ihres Lohnes erwerben konnten, waren gegenüber den großen Aktienpaketen, die die Monopolherren besaßen, praktisch bedeutungslos. Die Entscheidung über die Geschäftsführung des Unternehmens blieb nach wie vor bei den Großaktionären. Der Arbeiter, der eine Klein-Aktie besaß, blieb Lohnarbeiter und Ausgebeuteter. Die Klein-Aktie beseitigte nicht den Klassengegensatz, sondern verschleierte ihn lediglich.

Es hat sich an diesen Zuständen nichts geändert. Wo einst der Sozialismus herrschte, ist man zu diesen Zuständen wieder zurückgekehrt. Die Welt dreht sich rückwärts.

 

Die Unterdrückung der fortschrittlichen Kräfte in den imperialistischen Staaten und der Widerstand der Werktätigen

UnterdrückungsmaßnahmenUnterdrückungsmaßnahmen 2

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Streik Textilarbeiter Pennsylvania

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Folgen der kapitalistischen Rationalisierung riefen in der Arbeiterklasse der imperialistischen Staaten wachsende Unzufriedenheit hervor. Vor allem in England, den USA und Deutschland beantworteten die Arbeiter entgegen dem Willen der reformistischen Arbeiterführer vielfach das Vorgehen der Großbourgeoisie mit Klassenkampfaktionen.

Bei den englischen Bergarbeitern stießen die Versuche der Grubenbesitzer, die Löhne zu senken und die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern auf entschiedene Gegenwehr. Die Kommunistische Partei rief zum Generalstreik auf. Arbeiter der anderen Industriezweige unterstützten die Bergleute mit einem Generalstreik vom 4. Bis zum 12. Mai 1926. Insgesamt legten fast 6 Millionen Arbeiter die Arbeit nieder. Da setzte die Regierung Panzerwagen gegen die Streikenden ein, Polizei griff in vielen Orten Streikposten an, das Oberste Gericht erklärte den Streik für ungesetzlich, und die reformistischen Gewerkschaftsführer nutzten diese Entscheidung des Gerichts, um den Generalstreik umgehend abzuwürgen.  Die Bergarbeiter kämpften zwar noch bis Mitte Dezember 1926, mussten jedoch schließlich eine Kürzung des Lohnes und eine Verlängerung des Arbeitstages von sieben auf acht Stunden hinnehmen.

Im April 1927 legten in den USA 200 000 Bergleute die Arbeit nieder; aber auch dieser Streik endete wegen des Verrats der reformistischen Arbeiterführer mit einer schweren Niederlage. Dessen ungeachtet nahmen die Arbeiter in der Textilindustrie und in einigen anderen Industriezweigen den Klassenkampf mit der Waffe des Streiks auf. In Frankreich demonstrierten am 6. November 1926 Hunderttausende Arbeiter gegen die kapitalistische Rationalisierung.

Nach der großen Niederlage 1989/90 sind wieder überall auf der Welt solche Zustände wieder eingetreten. Nur spielt die Arbeiterklasse heute politisch keine Rolle mehr.  Zugeständnisse, die in den vergangenen Kämpfen der Arbeiterklasse den Kapitalisten abgerungen wurden, werden ausgehöhlt, da nun die Produktion ins Ausland verlagert worden ist, wo man die arbeitenden Menschen uneingeschränkt unterdrücken kann. Wenn es ganz schlimm kommt, wie bei den brennenden Textilfabriken in Bangladesch, wo es Tote und Verletzte gab, wird sich empört und Skandal geschrien.  Lässt sich die Produktion nicht ins Ausland verlagern, bedient man sich der Leiharbeit und sonstiger prekärer Beschäftigung und baut reguläre Arbeitsverhältnisse ab. Die Fluktuation ist sehr hoch. Kollegialität kann nicht entstehen. Hilft das alles nichts, wird Mobbing gefördert. Die Uneinigkeit der Arbeiterschaft ist das Plus für die Kapitalisten. Es heißt ja in der Liedzeile „Unsere Herrn, wer sie auch seien, sehen unsere Zwietracht gern, denn wenn sie uns entzweien, bleiben sie doch unsere Herren.“ 

 

 

 

 

 

Was sich seit damals geändert hat, ist die Unmöglichkeit für die Arbeiterklasse politisch eine Rolle zu spielen.

Frankreich ist ein Land in Europa, wo sich die arbeitenden Menschen nicht alles gefallen lassen. Dort wird protestiert, wie es aktuell die „Gelbwesten“ tun.

 

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Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

Original-Text 

Innenpolitik imperialistischer Staaten in 1920er Jahren

 

 

 

 

Die Außenpolitik der imperialistischen Staaten und des Sowjetstaates in den 1920ern und Anfang 1930er Jahre

Die Konferenz von Genua

Nachdem die Versuche der imperialistischen Großmächte, die sozialistische Sowjetmacht mit militärischer Gewalt zu zerschlagen, gescheitert waren, glaubten einige Kreise der Imperialisten, nun den Sowjetstaat mit diplomatischen Mitteln und durch die Wirtschaftsbeziehungen unterminieren und zerstören zu können.

Die Auswirkungen einer Wirtschaftskrise in England veranlasste vor allem die britische Regierung unter Lloyd George, diese neue konterrevolutionäre Taktik zu versuchen. Sie griff deshalb den sowjetischen Vorschlag auf, eine internationale Konferenz zur Lösung strittiger Fragen einzuberufen. Die herrschenden Kreise Großbritanniens hofften, auf einer solchen Konferenz Sowjetrussland durch kollektiven Druck mehrerer imperialistischer Staaten zu wesentlichen Zugeständnissen zu zwingen.  Die Ententemächte beschlossen 1922 die Einberufung einer Wirtschafts- und Finanzkonferenz  aller europäischen Länder nach Genua.

Die sowjetische Regierung nahm dien Einladung an, weil sie die Konferenz für die Festigung des Friedens und die Entwicklung des Handels mit  den kapitalistischen Ländern nutzen wollte. Jedoch er erneut anwachsende Druck besonders aggressiver Monopolgruppen auf die Diplomaten der Westmächte führte zu einem Ergebnis der Konferenz, das die großen Erwartungen enttäuschte, welche die friedliebenden Menschen Europas in diese Konferenz gesetzt hatten.

Die imperialistischen Mächte strebten unter anderem danach, die russische Volkswirtschaft einer internationalen monopolkapitalistischen Kontrolle zu  unterwerfen. Sie stellten Forderungen an den Sowjetstaat, die seine politische und ökonomische Unabhängigkeit versetzten und die deshalb von den Vertretern Sowjetrusslands auf der Konferenz von Genua entscheiden zurückgewiesen werden mussten.

Den französischen Imperialisten und den hinter den Kulissen wirkenden Vertretern der USA-Monopole gelang es zwar, gleichberechtigte Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Ententemächten. Und Sowjetrussland zu verhindern, aber eine antisowjetische Einheitsfront aller imperialistischen Länder der Welt vermochten sie nicht zu bilden.

Zwischen den Siegermächten des I. Weltkrieges und dem besiegten deutschen Imperialismus traten vor allem in der Reparationsfrage während der Konferenz in Genua die Widersprüche scharf hervor.

Der Vertrag von Rapallo

Als die Ententeimperialisten in Genua Sowjetrussland und auch Deutschland praktisch wie abhängige Kolonialstaaten behandelten, griffen die Vertreter Deutschlands, Wirth und Rathenau, das sowjetische Angebot auf, ein Sonderabkommen mit dem Sowjetstaat zu schließen.

Delegationsleiter Rapallo-Konferenz

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Sowjetrussland, das als sozialistischer Staat außenpolitisch vor allem an der Erhaltung des Friedens interessiert war, strebte ein Friedliches Nebeneinander der Systeme des Sozialismus und des Kapitalismus an.  Die Sowjetregierung schlug eine allgemeine Rüstungsbeschränkung vor und ein Verbot der Luftangriffe und der Anwendung von Giftgasen. Gelichzeitig bemühte sich die sowjetische Außenpolitik um eine Annäherung an die unterdrückten und abhängigen Länder.  Deshalb verzichtete sie beispielsweise entschädigungslos auf alle imperialistischen Vorrechte, die das zaristische Russland in Persien(heute Iran), Afghanistan und in der Türkei besessen hatte. Sowjetrussland trat zugleich als einziger Staat dafür ein, dass Deutschlands schwierige Lage erleichtert werden sollte. Es nutzte auch  auf der Konferenz von Genua  die imperialistischen Gegensätze im Interesse der Erhaltung des Friedens und der Verbesserung der außenpolitischen Positionen Sowjetrusslands.

So kam es am 16. April 1922 in Rapallo, einem kleinen Kurort bei Genua, zwischen Sowjetrussland und Deutschland zu Unterzeichnung des Rapallo-Vertrages.

Wichtigste Bestimmungen Rapallo-VertragMeistbegünstigung

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Der Vertrag von Rapallo trug zur Verhinderung einer antisowjetischen imperialistischen Einheitsfront bei und diente somit zeitweilig der Erhaltung des Weltfriedens. Gleichzeitig gab der Vertrag Deutschland die Möglichkeit, sich auf dem Wege enger wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Sowjetland durch Leistungen der friedlichen Arbeit beim Sowjetvolk und bei den anderen Völkern Vertrauen und Achtung zu erwerben. Aber diese Chance der Entwicklung einer wirklich nationalen dauerhaften deutschen Friedenspolitik wurde bald von den Vertretern der besonders aggressiven Kreise des deutschen Imperialismus zugunsten der Vorbereitung eines Revanchekrieges vertan.

 

Der Einfluss der USA auf die Politik in Europa

Erklärung US-Präsident Wilson 1919Quelle Erklärung US-Präsident Wilson 1919

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die USA strebten im Sinne ihres Anspruches auf Weltherrschaft auch nach der Vorherrschaft in Europa. Hier betrachteten sie amerikanischen Imperialisten Deutschland als einen möglichen Bundesgenossen gegen die englischen und französischen Rivalen und zugleich als Stoßkeil gegen die Sowjetunion. Die amerikanischen Imperialisten nutzten die Rivalität zwischen Frankreich und Großbritannien, um sich 1923 mit diesem über ein den amerikanischen Wünschen entsprechendes Verhältnis zu Deutschland zu einigen. Beide Großmächte wollten Frankreichs Vormachtstellung auf dem europäischen Kontinent einschränken und Deutschland zum Vorposten gegen die Sowjetunion machen. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, kamen Großbritannien und die USA überein, dem deutschen Imperialismus bei der Wiederherstellung seiner Großindustrie finanziell zu helfen. Die amerikanischen Monopolherren schalteten sich direkt in die Arbeit der Sachverständigenausschüsse der Reparationskommission ein, die Vorschläge für eine Lösung des Reparationsproblems ausarbeiten sollten. Charles G. Dawes, Direktor der Morgan-Bank in Chicago, wurde Vorsitzender des Ausschusses, in dem alle grundlegenden Fragen behandelt wurden. Der von diesem Ausschuss ausgearbeitete Bericht wurde Dawesplan genannt. Er sah vor, die monopolkapitalistische Industrie Deutschlands durch eine Anleihe von 800 Millionen Goldmark rasch exportfähig zu machen. Die amerikanischen Monopolherren rechneten damit, dass Deutschland verstärkt Waren in die UdSSR exportieren, diesen Staats vom Kurs auf die sozialistische Industrialisierung abbringen und gleichzeitig mit den erzielten Profiten einen Teil der Reparationen abdecken werde.

In Verbindung mit dem Dawesplan hoben die Siegermächte auch das im Versailler Vertrag festgelegte Kontrollsystem über die deutsche Rüstungsindustrie auf. Das förderte die Wiederherstellung des deutschen Imperialismus.

 

Die Locarno-Verträge

Ermuntert von den englischen und amerikanischen Imperialisten, schlug die deutsche Regierung Anfang 1925 den Regierungen in London und Paris vor, Verträge abzuschließen, die die in Versailles festgelegte deutsch-französische und deutsch-belgische Grenze garantieren sollten. Anfang Oktober 1925 konferierten die Außenminister Deutschlands, Englands, Frankreichs, Italiens und Belgiens im Schweizer Kurort Locarno.

Deutschland erklärte sich in den Locarno-Verträgen des Jahres 1925 lediglich bereit, die im Versailler Vertrag festgelegten Westgrenzen anzuerkennen. Frankreich, Belgien und Deutschland unterzeichneten entsprechende Abkommen. England und Italien verpflichteten sich, demjenigen Vertragspartner, dessen Grenzen verletzt werden sollten, Beistand zu gewähren. Mit den Vertretern Polens und der Tschechoslowakei schloss Deutschland jedoch nur Schiedsabkommen, die keinerlei Erklärung über die Anerkennung der Grenzen ihrer Länder zu Deutschland enthielten.

In den Locarno-Verträgen kamen zwei aggressive Grundlinien der Außenpolitik der imperialistischen Staaten zum Ausdruck:

 

  • Erstens das verstärkte Streben aller imperialistischen Kräfte nach Vereinigung gegen die Sowjetunion.

 

  • Zweitens der Kurs des deutschen Imperialismus auf einen auf lange Sicht geplanten Revanchekrieg.

 

 

Der Kampf der Sowjetunion für den Frieden und für die Stärkung ihrer internationalen Position

Die sowjetische Regierung begegnete den Versuchen der imperialistischen Großmächte, eine antisowjetische Einheitsfront zu schaffen und neue Interventionen zu organisieren, mit einer Reihe von Nichtangriffs- und Neutralitätsverträgen, die sie vor allem mit den Nachbarländern abschloss.

Nichtangriffs- und Neutralitätsverträge

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Diese Verträge hatten im wesentlichen folgenden Inhalt: Die vertragschließenden Seiten verpflichten sich, den Partner nicht anzugreifen und bei einem Angriff durch eine dritte Macht Neutralität zu wahren. Das dienste der Sicherung der sowjetischen Grenzen und der Herstellung gutnachbarschaftlicher Beziehungen.

Von besonderer Bedeutung war der deutsch-sowjetische Nichtangriffs- und Neutralitätsvertrag. In ihm verpflichteten sich beide Vertragspartner, bei einem Angriff durch eine dritte Macht oder Mächtegruppe neutral zu bleiben sowie in Friedenszeiten nicht an wirtschaftlichen Boykottmaßnahmen teilzunehmen, die gegen den Vertragspartner gerichtet waren.

 

Die Versuche des englischen Imperialismus zur Isolierung der UdSSR

Die Wiederherstellung der Volkswirtschaft der UdSSR, die Festigung der Sowjetmacht und die Erfolge der sowjetischen Außenpolitik machten es vor allem den englischen Imperialisten klar, dass ihnen Zeit und Gelegenheit für einen Antisowjetfeldzug verlorenzugehen drohten. Deshalb starteten sie rasch einen neuen großangelegten Versuch der ökonomischen und politischen Isolierung der Sowjetunion.

Mit der Veröffentlichung von gefälschten Materialien löste die englische Regierung 1926 eine neue Hetzkampagne gegen die Sowjetunion aus. Daran beteiligten sich besonders aktiv Henry Deterding, Generaldirektor der Shell Transport- und Handelsgesellschaft, die in der Zeit vor 1917 in Baku und Grosny große Erdölfelder besessen hatten. Als Schürer eines hemmungslosen Antisowjetismus betätigte sich auch Leslie Urquart, dem vor der Oktoberrevolution Eisenerzgruben und Metallwerke im Ural und in Sibirien gehört hatten.

Die monopolistischen Kreise wollten mit der Hetze gegen die Sowjetunion den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Großbritannien und der UdSSR und einen darauf folgenden Interventionskrieg vorbereiten.

Chronik Provokationen gegen Sowjetunion

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Aber mit dieser Kette gefährlicher Provokationsakte erreichten die aggressivsten Kreise des englischen Imperialismus die Auslösung des Krieges gegen den Sowjetstaat nicht. Denn die Regierung der UdSSR ließ sich nicht in bewaffnete Auseinandersetzungen hineinziehen. Sie sorgte jedoch dafür, das Großbritanniens Monopolherren ihre feindseligen Aktionen mit dem Verlust der dringend benötigten sowjetischen Produktionsaufträge bezahlen mussten. Die wurden zum großen Teil an Deutschland und an die Tschechoslowakei weitergeleitet. Das brachte einflussreiche Kreise der englischen Großbourgeoisie zur Vernunft. Bereits im Frühjahr 1929 sandten 150 englische Industrie- und Handelsfirmen eine Delegation in die Sowjetunion, um über sowjetische Aufträge zu verhandeln. Die Vertreter der Sowjetunion erklärten ihnen: Aufträge an englische Firmen werden nur bei Wiederherstellung der englisch-sowjetischen diplomatischen Beziehungen vergeben; denn normaler Handel erfordert auch normale diplomatische Beziehungen. Eine Reihe von Faktoren wirkte in diese Richtung. Besonders hervorzuheben sind davon: Erstens das große Interesse vieler englischer Industrieller und Geschäftsleute am Handel mit der Sowjetunion. Zweitens die Forderungen der Werktätigen(arbeitenden Menschen)nach Normalisierung der britisch-sowjetischen Beziehungen. Drittens das konsequente und zugleich elastische Verhalten der Sowjetregierung. Die ständig wachsende Wirkung dieser Faktoren führte schließlich im Spätsommer 1929 zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der UdSSR und Großbritannien.

 

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Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Außenpolitik imperialistischer Staaten und des Sowjetstaates

 

Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskriese auf Deutschland

Die Auswirkungen der Krise auf die deutsche Wirtschaft und die Verschärfung des Klassenkampfes

Deutschland wurde neben den USA von der Weltwirtschaftskrise (mehr dazu in der nächsten Ausgabe DIE TROMMLER)am heftigsten erfasst. Die engen Bindungen des deutschen Monopolkapitals an die westlichen Imperialisten, besonders an die USA-Monopole, bewirkten in Deutschland verheerende Folgen.

Die Krise begann in der Investitionsgüterindustrie, griff 1930 auf die Zweige der Schwerindustrie über und führte zum Bankrott einiger Banken. Produktion und Außenhandel sanken schnell ab, und nur noch ein kleiner Teil der Produktionskapazität konnte ausgenützt werden.  Die wirtschaftliche Lage wurde durch die Reparationszahlungen, die Deutschland zu leisten hatte, noch verschlechtert.

Die Behauptung der rechten sozialdemokratischen Führer, der Kapitalismus werde sich krisenfrei weiterentwickeln, entlarvte sich als Irrlehre.

Die Monopole wälzten die Lasten der Krise auf die Werktätigen(arbeitende Menschen)ab, deren Lebenslage immer schlechter wurde. Zahlreiche Fabriken schränkten die Produktion ein oder legten sie still. Dadurch stieg die Arbeitslosigkeit schnell an. 1932 gab es in Deutschland über 8 Millionen Erwerbslose und viele Millionen Kurzarbeiter.

Arbeitssuchende Berliner Arbeitsamt

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Ansteigen Kurzarbeit und Erwerbslosigkeit 1928-1932

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

60 000 mittlere und kleinere Betriebe brachen zusammen. Mit Hilfe von Krediten und mit Unterstützung des Staates kauften die Monopole viele dieser bankrotten Betriebe auf und stärkten dadurch ihre wirtschaftliche Macht.

Die Lage der Gewerbetreibenden und werktätigen Bauern verschlechterte sich ebenfalls rapide. Die Bauern konnten immer weniger landwirtschaftliche Produkte verkaufen und verschuldeten. Durch Zwangsversteigerungen verloren allein im Jahre 1930 20 000 Klein- und Mittelbauern ihre Höfe.

Erntepfändung

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Krise in der Landwirtschaft(Agrarkrise)wirkte ihrerseits verschärfend auf die Krise anderer Teile der Wirtschaft.

Durch die wachsende Notlage und die immer neuen Angriffe des Monopolkapitals auf die Lebenslage der Werktätigen(arbeitende Menschen)verschärfte sich der Klassenkampf.

Obdachlose auf Treppen der Berliner Volksbühne

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

In vielen Demonstrationen und Streiks der Arbeiter und Erwerbslosen wehrten sich die Unterdrückten gegen die Unternehmerangriffe und die staatlichen Verordnungen zur Senkung der Löhne und Unterstützungen. Während die rechten sozialdemokratischen und Gewerkschaftsführer sich immer wieder bemühten, die wachsende revolutionäre Bewegung einzudämmen, stand die Kommunistische Partei an der Spitze der Aktionen der Werktätigen(arbeitenden Menschen). Sie lehrte die Massen, dass das Proletariat nur durch aktiven Massenkampf seine elementarsten Lebensrechte verteidigen kann und damit zugleich die Lebensinteressen des gesamten Volkes vertritt.

Streiks 1930-31

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Demo im Mansfelder Revier

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Der weitere Abbau der Demokratie durch die Monopolbourgeoisie

Angesichts des wachsenden Kampfes der Arbeiter gegen die Verelendungs- und Unterdrückungsmaßnahmen war die Monopolbourgeoisie nicht mehr in der Lage, ihre Politik mit dem bürgerlichen Parlamentarismus durchzusetzen. Zur Verwirklichung ihrer Revanche- und Expansionsziele orientierten sich die reaktionärsten Kräfte des deutschen Monopolkapitals auf die völlige Beseitigung der bürgerlichen Demokratie und die Errichtung einer brutalen Terrorherrschaft. Mit der Regierung des Zentrumpolitikers Brüning, die am März 1930 regierte, wurden zunächst Präsidialkabinette eingesetzt, die nur auf dem „Vertrauen des Reichspräsidenten“ und nicht auf dem des Reichstags beruhten. Sie reagierten mit Notverordnungen. Diese waren nicht an die Zustimmung des Reichstages gebunden, sondern wurden auf Grund des Artikels 48 der Weimarer Verfassung allein vom Reichspräsidenten verordnet. Die erste Notverordnung erschien im Juli 1930. Sie brachte Gehaltssenkungen für Angestellte und Beamte, eine Verminderung der Steuern für Unternehmer um insgesamt 1,4 Millionen Mark und die Erhöhung der Steuern für die Werktätigen(arbeitende Menschen)um 10 Prozent. Gleichzeitig wurde der Reichstag aufgelöst, weil sich seine Mehrheit gegen dies Verordnung ausgesprochen hatte.

Reichstag wird eingesargt

Fotomontage von John Heartfield

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Eine weitere Notverordnung war das „Osthilfegesetz“, durch das die Junker über 4 Milliarden Mark Staatsgelder erhielten.

Entwicklung Notverordnungspolitik 1930-1932

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Mit diesen Notverordnungen und anderen politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen bereiteten sich die Regierung Brüning und die ihr 1932 folgende Papenregierung den Übergang von der bürgerlich-parlamentarischen Herrschaftsform zur offenen faschistischen Diktatur vor.

 

Die Nazibewegung als neue Massenpartei für die reaktionärsten Kreise der Monopolbourgeoisie

Zur Errichtung eines offenen, brutalen Terrorregimes brauchten die Imperialisten ein Werkzeug, eine Partei, die die Massen der Werktätigen(arbeitenden Menschen)spalten und irreführend sollte. Für dies Aufgabe förderten die reaktionärsten Kräfte des Monopolkapitals , vor allem in den Jahren der Krise, die von Hitler geführte Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei(NSDAP), wie sie sich zur Täuschung der Volksmassen nannte. In ihrem Programm verkündete sie, dass Deutschland im Osten „Lebensraum“ erobern und darum Krieg führen müsse. Zugleich forderte sie die Revision der Westgrenzen. Als ihre Hauptaufgabe bezeichneten die Nazis, den Kommunismus auszurotten. Diese Zielstellung entsprach am meisten der imperialistischen Machtpolitik der deutschen Monopolbourgeoisie.

Die am schwersten von der Krise betroffenen Teile des Monopolkapitals, besonders Vertreter der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie, drängten am heftigsten zum Faschismus. Seit 1930 führten die Kohlekonzerne jährlich über 6 Millionen Mark an die Nazi-Partei ab. Stahlkönig Thyssen fianzierte den Kauf des „Braunen Hauses“, des Parteihauses der Nazis, in München. Aber auch ausländische Imperialisten, wie Henry Ford, Henry Deterding, Ivar Kreuger und der Shell-Konzern, waren an der Finanzierung der Nazipartei beteiligt. Dies ermöglichte es den Faschisten, Terrorbanden, die SA und SS aufzustellen und zu bewaffnen, Versammlungen und Aufmärsche zu organisieren.

Aufmarsch SA Braunschweig 1931

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Hauptmethode der Politik und Propaganda der faschistischen Partei waren der Antikommunismus und die soziale und chauvinistische Demagogie, lügenhafte Versprechungen zur Irreführung der Volksmassen, die man die zu halten gedachte. Das falsche Versprechen begann bereits beim Namen der Partei. Die Faschisten wussten, dass die Idee des Sozialismus in der Arbeiterklasse verwurzelt und auch das Lebensziel anderer Werktätiger(arbeitender Menschen)war. Deshalb missbrauchten die Faschisten den Begriff Sozialismus und bezeichneten ihr Ziel, die Errichtung einer faschistischen Diktatur, als „nationale Revolution“.

Auch heutzutage, wie auch in der alten BRD spricht man in der offiziellen Geschichtsschreibung vom Nationalsozialismus und bezeichnet die Nazis nicht als Faschisten, sondern als Nationalsozialisten. Das kommt daher, das nun der Faschismus mit dem Sozialismus geleichgestellt wird. Das entspricht der antikommunistischen Propaganda.

Den Arbeitern versprachen die Nazis Arbeit und Brot und die Verstaatlichung  der Monopole, den Bauern eine Bodenreform, den Kaufleuten und Handwerkern eine gesicherte Existenz. Ihre monopolkapitalistischen Auftraggeber wussten, dass dies nur demagogische Versprechungen waren.

Interview New York Times zu NSDAP 1930

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Als sich 1931 die wirtschaftliche Lage zuspitzte und sich der Klassenkampf verstärkte, bemühten sich einzelne Kreise des deutschen Finanzkapitals immer nachdrücklicher um eine Vereinigung aller reaktionären Kräfte, einschließlich der Faschisten, zum Kampf gegen die revolutionäre Arbeiterbewegung und zur Durchsetzung ihrer aggressiven imperialistischen Ziele. Im Oktober 1931 bildeten diese ärgsten Feinde des deutschen Volkes die Harzburger Front.

Harzburger Front

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Entschließung Harzburger Front 1931Quellenangabe Entschließung Harzburger Front

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die wirtschaftlichen und politischen Gegensätze innerhalb des Monopolkapitals waren die Ursache dafür, dass zunächst nur ein Teil die Nazipartei unterstützte. Nachdem Hitler am 27. Januar 1932 vor führenden Monopolvertretern in Düsseldorf, darunter Krupp, Borsig, Duisberg, Flick, und Vögler, sein Programm zur Unterdrückung der revolutionären Kräfte und zur Führung eines Eroberungsfeldzuges erläutert hatte, flossen neue Gelder von den Industriellen in die Kassen der Nazipartei.

Hitler und Göring im Industrieclub Düsseldorf

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

In der alten BRD war es tabu die Finanzierung  der Nazi-Partei durch Großkapitalisten zu benennen. Auch heute wird das nur in Spezialpublikationen zur Sprache gebracht.

In den Wahlen im Juli 1932 wurde die NSDAP zur stärksten Partei im Reichstag und Göring Reichstagspräsident.

 

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

Original-Text:

Auswirkungen Weltwirtschaftskrise Deutschland