Die faschistische Aufrüstung stärkte die Positionen des faschistischen deutschen Imperialismus und Militarismus. Deshalb unternahm die Hitlerregierung gleichlaufend wichtige außenpolitische Schritte, um ihre Positionen auszubauen und die Kräfte des internationalen Faschismus zusammenzuschließen
Die drohende Gefahr eines imperialistischen Weltkrieges wurde durch den Krieg, den der italienische Faschismus 1935/36 gegen das Kaiserreich Äthiopien führte, schlaglichtartig deutlich. Die Hitlerfaschisten nahmen gegenüber diesem Aggressionskrieg eine wohlwollende Haltung ein und unterstützten den italienischen Faschismus durch Lieferungen von Kriegsmaterial.

Faschistische italienische Truppen bringen schwere Artillerie in Stellung, um das Feuer auf eine äthiopische Stadt zu eröffnen
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982
Am 07. März 1936 ließ die Hitlerregierung Teile der faschistischen Wehrmacht in jene Gebiete des Rheinlandes einrücken, die entsprechend dem Versailler Vertrag militärisch nicht befestigt oder besetzt werden durften. Dieser Schritt diente der Verbesserung der strategischen Ausgangspositionen für einen Krieg gegen Frankreich. Der Bau des Westwalls entlang der Grenze nach Frankreich begann.

Besetzung der entmilitarisierten Gebiete des Rheinlandes: Faschistische Militärflugzeuge überfliegen den Rhein
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982
Die imperialistischen Westmächte England und Frankreich nahmen auch diese Provokation hin. Sie verurteilten in Worten den faschistischen Einmarsch. Da sie jedoch keinerlei praktische Schritte unternahmen, um das faschistische Deutschland zu zügeln, förderten sie damit die Verderbnis bringende Politik der Hitlerregierung.
Ein nächster Schritt bei der Entwicklung einer aggressiven Mächtegruppierung war die Bildung der Achse Berlin-Rom durch den Abschluss eines Vertrages zwischen den faschistischen Staaten Deutschland und Italien am 25. Oktober 1936. Darin erkannte Hitlerdeutschland die Annexion Äthiopiens durch Italien an. Zugleich verständigte man sich über die Verteilung der Einflusssphären auf dem Balkan.
Nachdem sich mit dem militär-faschistischen Putsch im Februar 1936 auch in Japan die äußerste Reaktion in der Regierung durchgesetzt hatte, wurde am 25. November 1936 zwischen Deutschland und Japan der sogenannte Antikominternpakt abgeschlossen. Diesem Pakt trat am 06. November 1937 auch Italien bei. Das war eine offene Kampfansage dieses Kriegsblocks gegen die Sowjetunion, die internationale Arbeiterbewegung und alle demokratischen Kräfte. Zugleich aber wurde durch die starke Betonung des Kampfes gegen den Kommunismus der Versuch unternommen, sich der gesamten imperialistischen Reaktion als Speerspitze gegen die Sowjetunion anzubieten.

Unterzeichnung des Antikominternpaktes durch die Beauftragten Japans und Hitlerdeutschlands am 25. November 1936 in Berlin
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982
Damit wollten sich die Staaten der Antikominternpaktes die Unterstützung der Imperialisten in aller Welt sichern und gleichzeitig sollten die Westmächte getäuscht werden, um sie von den Kriegsvorbereitungen der Faschisten gegen Frankreich und Großbritannien abzulenken.
Siehe auch den Gastbeitrag von Gerd Pehl: „Der Antikominternpakt“
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel
Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR
Die Außenpolitischen Schritte zur Kriegsvorbereitung des Faschismus