Vorbereitung der KPD auf den Aufbau der antifaschistisch-demokratischen Ordnung in Deutschland

Während sich die Armeen der Antihitlerkoalition von Osten und Westen den deutschen Grenzen näherten, bereitete die Führung der KPD bereits den Neuaufbau eines antifaschistischen Deutschlands nach der Beendigung des Krieges vor. Ab Februar 1944 tätige Kommissionen des Zentralkomitees der KPD arbeiteten unter anderem ein „Kampfprogramm für Beendigung des Krieges, Frieden und Schaffung eines neuen freien Deutschlands“ und ein „Aktionsprogramm des Blocks der kämpferischen Demokratie“ aus. Das erste zeigte Wege, um durch Aktionen deutscher Arbeiter und ausländischer Zwangsarbeiter die Rüstungsproduktion zu schwächen und Zerstörungen in Deutschland durch die Faschisten zu verhindern. Das zweite Dokument enthielt Maßnahmen, die nach der militärischen Besetzung in Deutschland durchgeführt werden sollten, um eine antifaschistisch-demokratische Ordnung zu errichten.

Aktionsprogramm KPD Block kämpferische DemokratieAktionsprogramm der KPD kämpferische Demokratie 2

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Am 5. April wurde von der Parteiführung Direktiven für die praktische Durchführung der antifaschistisch-demokratischen Umgestaltung in den von der Sowjetarmee befreiten deutschen Gebieten beschlossen.

Sowjetarmee am Brandenburger Tor Berlin Kopie

Die siegreiche Sowjetarmee am Brandenburger Tor in Berlin

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Mit diesen Maßnahmeplänen befand sich die KPD in voller Übereinstimmung mit den Forderungen der Antihitlerkoalition.

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Hitlerdeutschland vor der Niederlage und der Zusammenbruch des Faschistischen Blocks

Angesichts der aussichtslosen Kriegslage suchten die faschistischen Machthaber nach einem Ausweg. Sie gaben sich trügerischen Hoffnungen auf ein Auseinanderbrechen der Antihitlerkoalition hin. Bis dahin gedachten sie mit brutaler Gewalt an der Front und im Hinterland ihre Terrorherrschaft zu verlängern. Dem Volk wurde vorgelogen, es würden noch „Wunderwaffen“ eingesetzt werden, die in letzter Minute Hitlerdeutschland retten könnten.

Anweisung von HimmlerAnweisung von Himmler 2Quellenangabe Anweisung von Himmler

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Zugleich versuchten die Faschisten durch furchtbare Zerstörungen den Vormarsch der Truppen der Antihitlerkoalition aufzuhalten und die Grundlagen für den Wiederaufbau zu vernichten. Diese verbrecherische Methode erhielt die Bezeichnung Taktik der verbrannten Erde.

Faschistische Weisung ZerstörungsmaßnahmenQuellenangabe Faschistische Weisung Zerstörungsmaßnahmen

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Diese verbrecherische Kriegsführung richtete sich auch gegen das deutsche Volk. Neue Maßnahmen zur Verlängerung der Herrschaft des verbrecherischen Hitlerregimes wurden erlassen. So erfolgte am 25. September 1944 die Bildung eines Volkssturmes aus Männern von 16 bis 60 Jahren. Militärisch unausgebildete Jugendliche, Kranke und Frauen schickte der deutsche Faschismus zu Zehntausenden noch in den letzten Monaten des Krieges in den Tod.

Ausbildung des Volkssturms

Ausbildung des Volkssturms für die sinnlos gewordene Verteidigung

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Schließlich sollten auch in Deutschland selbst furchtbare Zerstörungen angerichtet werden, damit ein antifaschistisch-demokratischer Aufbau auf unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen sollte.

Schienenwolf

Der „Schienenwolf“ im Einsatz

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Näheres zum Schienenwolf siehe Wikipedia.

 

Die Niederlagen der Faschisten an allen Fronten führten zum allmählichen Auseinanderbrechen des faschistischen Blocks. Auch in den „verbündeten“ Ländern war die Hitlerwehrmacht zum Besatzer geworden. Sie musste die einheimischen faschistischen Regierungen vor dem Volkszorn schützen und diese Länder mit Gewalt im Krieg halten. Als sich jedoch die Sowjetarmee den Grenzen der ost- und südosteuropäischen Länder näherte, vermochte Hitlerdeutschland die Volksbewegungen in diesen Ländern nicht mehr aufzuhalten.

 

Sowjetarmee an Brandenburger Tor

Die siegreiche Sowjetarmee am Brandenburger Tor in Berlin

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Unter der Führung der Arbeiterklasse wurden nationale Befreiungsfronten gebildet. Sie führten den Kampf breiter Bevölkerungsschichten, um den Krieg zu beenden und danach die antifaschistischen, demokratischen und antiimperialistischen Aufgaben zu lösen.

Zusammenbruch des faschistischen BlocksZusammenbruch des faschistischen Blocks 2

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Befreiung Warschau

Sowjetische und polnische Soldaten befreien den Warschauer Stadtteil Praga

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Obwohl sich Hitlerdeutschland in einer völlig aussichtslosen Lage befand, setzte die faschistische Führung den verbrecherischen Krieg fort. Sinnlos wurden in den letzten Monaten des Krieges noch Hundertausende deutscher Menschen geopfert.

Es starben nicht nur die Soldaten an der Front, sondern es kamen viele Frauen, Kinder und alte Leute durch angloamerikanische Bombenangriffe um.

Nach Bombenangriff auf deutsche Städte

Nach Bombenangriffen auf deutsche Städte

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Diese richteten sich in der letzten Zeit des Krieges vornehmlich gegen die Zivilbevölkerung im künftigen sowjetischen Besatzungsgebiet. Damit sollten in dem von einem sozialistischen Staat besetzten Teil Deutschlands nahezu unüberwindbare Schwierigkeiten geschaffen und antifaschistisch-demokratische Umwälzungen verhindert werden.

Dresdner Altmarkt nach Bombenangriff

Auf dem Dresdner Altmarkt werden noch nach Tagen Leichen der während des Bombenangriffes umgekommenen Menschen verbrannt

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Ohne jede militärische Notwendigkeit wurde am 13. Und 15. Februar 1945 die von Flüchtlingen überfüllte Kunststadt Dresden bombardiert, wobei rund 35 000 Menschen umkamen.

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Hitlerdeutschland vor der Niederlage

 

 

 

 

Die Eröffnung der zweiten Front

Als die Regierungen der Westmächte erkannten, dass die sowjetischen Truppen und bevorstehende nationale Volksaufstände in den unterjochten Ländern in der Lage sein würden, ganz Europa vom Faschismus zu befreien, ließen sie am 6. Juni 1944 in der Normandie ihre Truppen landen.

Landung der Allliierten in Frankreich: Eröffnung der zweiten Front am 6. Juni 1944

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Der machtvolle Vormarsch der Sowjetarmee hatte die Konzentration ausreichend starker deutscher militärischer Kräfte im Westen unmöglich gemacht. Die Anglo-Amerikaner drangen von Westen auf Paris vor. Sie landeten auch an der französischen Mittelmeerküste und marschierten nach Norden.

Die Invasion war für die Widerstands- und Partisanenbewegung in Westeuropa das Signal zum Volksaufstand. Noch bevor die Alliierten marschierten, gelang es französischen Patrioten, große Gebiete selbst zu befreien. Höhepunkt dieses Kampfes war der Volksaufstand in Paris am 18. August.

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Die Eröffnung der zweiten Front

Der Siegeszug der Sowjetarmee

Seit der Niederlage in der Kursker Schlacht im Juli 1943 bestand die Strategie der faschistischen Führung in folgendem: Das Vordringen der Sowjetarmee verzögern und möglichst wenige der eroberten Gebiete preisgeben; Kräfte für einen auch in Westeuropa erwarteten Angriff der Anglo-Amerikaner aufsparen; auf einen Streit innerhalb der Antihitlerkoalition warten, der es Hitlerdeutschland ermöglichen würde, ohne bedingungslose Kapitulation den Krieg zu beenden.

Alle diese Bemühungen und Spekulationen scheiterten sehr bald.

Am 14. Januar 1944 hatte im Raum Leningrad (heute St. Petersburg) eine gewaltige Offensive der sowjetischen Truppen begonnen, die die 900tägige Belagerung der Stadt beendete und die faschistische Wehrmacht zum Rückzug zwang.

Die Stadt Lenins, die 1939 rund 3,2 Millionen Einwohner zählte, war die zweitgrößte Stadt der UdSSR. Von September 1941 bis Januar 1944 war sie von den faschistischen Truppen eingeschlossen. Große Zerstörungen durch Artilleriebeschuss und Bombardierungen waren die Folge. Durch Beschuss und Hunger kamen während der Blockade 632 253 Menschen in der Stadt um. Es gelang den Faschisten jedoch nicht, die Standhaftigkeit der traditionsreichen Leningrader Arbeiterklasse (wovon heute nichts mehr übrig ist, P.R.) zu brechen. Selbst unter schwersten Bedingungen produzierten die Werke der Stadt für die Sowjetarmee. Unter unsäglichen Mühen wurde die einzige Verbindung zum sowjetischen Hinterland, die Eisstraße über den Ladogasee, von Ende November 1941 bis zur Schneeschmelze im April 1942 aufrechterhalten.

An der gesamten über 1000 Kilometer langen deutsch-sowjetischen Front ging die Sowjetarmee zur Offensive über. Im Sommer 1944 war der größte Teil des Territoriums der UdSSR von den Faschisten befreit. Während dieser Zeit erreichte der Volkskampf gegen die faschistischen Besatzer seinen Höhepunkt. Das Zusammenwirken zwischen Partisanenverbänden und der Sowjetarmee hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Kampfhandlungen. Die Partisanen erkundeten die Stärke und die Verteidigungsobjekte der Faschisten, zerstörten die Nachschubwege und banden die Reserven. Im Leningrader Gebiet gelang es der faschistischen Wehrmacht infolge der Partisanenaktionen zum Beispiel nicht mehr, einen regelmäßigen Eisenbahnverkehr aufrechtzuerhalten.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

Der 20. Juli 1944 – Widerstand oder Putschversuch?

Gastbeitrag von Gerd Pehl

 

Viel wurde über diesen Tag an Filmmaterial geschaffen und noch mehr geschrieben. Nun könnte man meinen, dass alles gesagt ist – das er Geschichte ist. Aus der Geschichte sollten die richtigen Lehren für die Gegenwart und Zukunft gezogen werden. Deshalb ist es wichtig, geschichtliche Ereignisse zu verstehen und richtig einzuordnen. Um das Ereignis vom 20. Juli 1944 richtig zu verstehen und einzuordnen, ist es notwendig, die neben der politische auch die militärische Situation des Deutsche Reichs 1944 zu kennen.

Der Zweite Weltkrieg begann mit dem Blitzkrieg gegen Polen 1939 und setzte sich fort mit den Blitzkriegen gegen Dänemark und Norwegen (April–Juni 1940) sowie gegen die Niederlande, Belgien und Frankreich (Mai–Juni 1940), die ebenfalls für die Wehrmacht erfolgreich verliefen. Diese Erfolge stärkten den Glauben der Generäle, Offiziere und Soldaten von einer Unverletzlichkeit der deutschen Armee. Großbritannien hatte Frankreich bei seiner Verteidigung unterstützt und zog sich kurz vor der Kapitulation Frankreichs zurück. Damit hatten Hitler und Goering, Chef der Luftwaffe, ein schmerzliches Problem. Großbritannien war nicht zu schlagen und wollte nicht kapitulieren.
Die Wehrmacht setzte die Erfolge im Balkankrieg gegen Jugoslawien und Griechenland (April 1941) und im Kampf um Insel Kreta (Mai 1941) fort. Die Verluste an Menschen und Material besonders im Krieg gegen Kreta waren hoch, was aber die Kampfmoral der Offiziere und Soldaten nicht schwächte, weil sie die Siege in nur wenigen Tagen errungen hatten.
Am 22. Juni 1941 fiel die Wehrmacht in die Sowjetunion ein. Hitlers Strategie war erneut ein Blitzkrieg. Dazu setzte er drei Heeresgruppen ein – Heeresgruppe Nord: über die Baltischen Staaten nach Leningrad (heute St. Petersburg), Heeresgruppe Mitte: über Belarus nach Moskau, Heeresgruppe Süd: über Ukraine zur Krim. Hinzu kamen Verbände aus dem besetzten Norwegen, die in Richtung Murmansk zu dem dortigen Hafen und der Eisenbahnverbindung vordringen sollten. Soldaten aus den verbündeten Staaten Rumänien, Italien, Slowakei und Ungarn sowie Finnland traten hinzu.

Schon im März 1941 hatte Hitler vor höheren Offizieren verkündet, dass der bevorstehende Krieg ein rassenideologischer Vernichtungskrieg und ohne Rücksicht auf kriegsvölkerrechtliche Normen zu führen sei. Damit war für die Schutzstaffel (SS) und den Sicherheitsdienst (SD) der Weg zur Ermordung der jüdischen Bevölkerung sowie der Funktionäre der KPdSU und des Komsomol bereitet worden.
Die erste schmerzvolle und vernichtende Niederlage erlitt die deutsche Armee im Winter 1941 vor Moskau, indem die Rote Armee sie zum Rückzug zwang. Damit war der Blitzkriegsstrategie Hitlers ein Ende gesetzt. Im Sommer 1942 entbrannte die Schlacht um Stalingrad und Januar 1943 kapitulierte die 6. Armee der Wehrmacht, was zur Absetzung der Generäle der drei Heeresgruppen führte. Im Sommer 1943 machte die Roten Armee in der Schlacht um Kursk große Geländegewinne. Hinzu kam, dass die Alliierten (USA, UK, Kannada) am 10. Juli 1943 auf Sizilien landeten, was Hitler zur Stärkung der Westfront veranlasste. Dennoch versuchte die Wehrmacht zumindest die eroberten sowjetischen Gebiete in der Ukraine, Belarus und das Leningrader Gebiet zu halten. Am 27. Januar 1944 hatte die Rote Armee Leningrad nach 900-tägiger Belagerung befreit. Am 6. Juni 1944 eröffneten die Alliierten ihren Einsatz an der Westflanke der Wehrmacht. Im Juni 1944 zerschlug die Rote Armee die Heeresgruppe Mitte. Der Vormarsch der Roten Armee war nicht mehr aufzuhalten. Aber Hitler wollte den Krieg nicht als verloren akzeptieren.

Diese Ereignisse des 2. Weltkriegs waren für einige Angehörigen alter preußischer Adels-, Offiziers- und Beamtenfamilien ausschlaggebend, sich zu Widerstandsgruppen zu vereinigen. Ihr Ziel war der Sturz Hitlers. Sie konnten die massenhafte Ermordung der Juden und Kommunisten hinter der Frontlinie in der Sowjetunion und anderen Ländern durch die SS, dem SD und der Waffen-SS nicht mittragen, obwohl sie 1933 die Errichtung des Nationalsozialismus begrüßt hatten und als Hitler 1941 zu den dreckigsten Mitteln einer Kriegsführung griff, die den Namen nicht mehr verdiente, begehrten sie auch nicht auf. Die Tradition des Gehorsams versagte ihnen folgerichtig zu handeln. Aber sie konnten sich nicht zu einer gemeinsamen Bewegung zusammenschließen. Sie waren sich zwar einig, dass Hitler als Führer des Deutschen Reichs weg muss. Jedoch gab es keine gemeinsame Auffassung wie die Beseitigung erfolgen soll. Einige lehnten die Ermordung Hitlers ab. Andere lehnte eine Zusammenarbeit mit den im Untergrund agierenden Kommunisten und Sozialdemokraten ab.
Auch gab es keine einheitliche Vorstellung, welche Staatsform nach der Beseitigung Hitlers der deutsche Staat haben soll. Einige wollten die Monarchie errichten, hatten Kontakte zum Kaiserenkel Luis Ferdinand Prinz von Preußen aufgenommen. Stärker war die Vorstellung von einer konservativ-rechtsstaatlichen Republik, dominiert von Eliten des Großkapitals, der Großgrundbesitzer, des Militärs und der Beamtenschaft. Genau sie hatten wesentlich zur Errichtung der Nazidiktatur beigetragen. Einige wie Leber, Leuschner und Maaß waren bereit zur bedingungslosen Kapitulation, andere aber wie Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Hassel, Goerdeler und der im Sommer 1944 zur Opposition zugestoßene Generalfeldmarschall Erwin Rommel wollten einen Waffenstillstand mit den Westalliierten und die Weiterführung des Krieges im Osten.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg, geboren am 15. November 1907, stammt aus einer süddeutschen katholischen Adelsfamilie. Sein Vater war Oberhofmarschall von Wilhelm II., König von Württemberg. Mütterlicherseits hat er Blut preußischer Vorfahren. Der preußische Heeresreformer Graf von Gneisenau war sein Urgroßvater.
Nach erfolgreichem Abitur trat von Stauffenberg im März 1926 dem Bayrischen Reiterregiment bei, wurde nach einem Jahr zur Infanterieschule kommandiert, die er August 1929 mit der Beförderung zum Fähnrich erfolgreich absolviert hatte. Am 01. Januar 1930 wurde er bei der Offiziersprüfung als Jahrgangsbester zum Leutnant (mit Ehrensäbel) befördert. Gegen Ende der Weimarer Republik stand von Stauffenberg Kreisen Konservative Revolution nahe, die zum aufkommenden Nationalsozialismus einige Berührungspunkte hatte wie Führertum, Rassengedanke, Volksgemeinschaft, neue deutschbestimmende Rechtsordnung und den Grundsatz ,Gemeinnutz geht vor Eigennutz‘. Bei der Reichstagswahl April 1932 sprach er sich gegen Hindenburg für Hitler aus und begrüßte am 30. Januar 1933 die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Von Stauffenberg war an der Ausbildung der SA beteiligt, organisierte die Übergabe der Waffendepots an die Reichswehr und wurde am 1. Mai 1933 zum Oberleutnant befördert. 1934 wurde er als Beratender-Offizier zur Kavallerie-Schule Hannover versetzt, wo er sich durch seine Studien über moderne Waffen und Fallschirmjäger auszeichnete. Am 1. Oktober 1936 wurde er zur Generalstabsausbildung an der Kriegsakademie Berlin kommandiert, am 1. Januar 1937 zum Rittmeister befördert und nahm im Juli 1938 als Zweiter Generalstabsoffizier (Ib) an der Besetzung des Sudetenlandes teil.

1939 wurde von Stauffenberg im Polenfeldzug eingesetzt. Von dort schrieb er an seine Frau:
„Die Bevölkerung ist ein unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein Volk, welches sich nur unter der Knute wohlfühlt. Die Tausenden von Gefangenen werden unserer Landwirtschaft recht gut tun. In Deutschland sind sie sicher gut zu gebrauchen, arbeitsam, willig und genügsam.“

Peter Graf Yorck von Wartenburg und Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld baten von Stauffenberg, sich zum Adjutanten Walter von Brauchitschs, der Oberbefehlshaber des Heeres war, ernennen zu lassen, um an einem Umsturzversuch teilnehmen zu können. Von Stauffenberg lehnte ab. Im Januar 1940 wurde er zum Hauptmann i. G. (im Generalstab) ernannt, nahm als Generalstabsoffizier der 6. Panzerdivision an den Feldzug gegen Frankreich teil und wurde am 31. Mai 1940 mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse – also für hervorragende militärische Verdienste – ausgezeichnet. Im April 1941 wurde er zum Major (i. G.) befördert und in das Oberkommando des Heeres versetzt wurde. Von Stauffenberg hatte die im Dezember 1941 in Hitlers Hände übernommene Vereinheitlichung der Befehlsgewalt des Oberbefehlshabers des Heeres und des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht gutgeheißen.
Nun gehörte von Stauffenberg als Gruppenleiter der Gruppe II der Organisationsabteilung im Oberkommando des Heeres (OKH) zu den maßgebenden Offizieren, die bewusst auf einen Wandel der Politik in den besetzten Gebieten hinarbeiteten und wandte sich besonders in dem Zusammenhang mit der Kampfführung der im Kaukasus vordringenden Heeresgruppe A (Hitler hatte die Heeresgruppe Süd im Juli 1942 in Heeresgruppe A – Richtung Kaukasus – und in Heeresgruppe B – Richtung Stalingrad – geteilt) den Fragen der Freiwilligen in den sogenannten Ostlegionen zu, dabei ging es um die Gewinnung von entlassenen Kriegsgefangenen und Überläufern für den Kampf auf deutscher Seite. Hierzu gab seine Abteilung die Richtlinien für die Behandlung turkmenischer und kaukasischer Soldaten – der slawischen Untermenschen – heraus und steuerte im August 1942 die Organisation wie auch den Einsatz der Ostlegionen.
Von Stauffenberg war zwischenzeitlich im Generalstab des Heeres, wurde am 1. Januar 1943 zum Oberstleutnant i. G. befördert und im März 1943 als Ia (Erster Generalstabsoffizier der Führungsgruppe) zur 10. Panzer-Division, die von Frankreich nach Tunis verlegt wurde, um den Rückzug von Generalfeldmarschall Erwin Rommels Armee gegen die in Nordafrika gelandeten Alliierten zu decken. Bei einem Tieffliegerangriff der Engländer am 7. April 1943 wurde er schwer verletzt. Es musste sein linkes Auge, die zerschossene rechte Hand sowie Ring- und Kleinfinger der linken Hand amputiert. Für seine Verwundung wurde ihm das Goldene Verwundetenabzeichen verliehen. Am 8. Mai wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.
Im Herbst 1943 – nach seiner Genesung – ließ er sich nach Berlin versetzen, suchte bewusst Kontakt zu den Hitlergegnern wie dem Leiter des Allgemeinen Heeresamtes General der Infanterie Friedrich Olbricht und der Generalmajor Henning von Tresckow. Er war zu der Auffassung gelangt, dass nur die Wehrmacht als einzige von der Gestapo (Geheimen Staatspolizei) und dem SD kaum infiltrierte Organisation über die nötigen Machtmittel zum Umsturz verfügte. Mitte Juni 1944 wurde er Chef des Stabes bei Generaloberst Friedrich Fromm und wurde am 1. Juli 1944 zum Oberst i. G. befördert.

Spätestens Anfang 1944 war deutlich geworden, dass eine militärische Niederlage und damit der Zusammenbruch des Deutschen Reichs unabänderlich sind. Trotzdem gab das deutsche Militär nicht auf, sondern kämpfte verbittert weiter. Von Stauffenberg und von Treskow fühlten sich dennoch verpflichtet, die Vorbereitungen zur Beseitigung Hitlers voranzutreiben.

Von Stauffenberg arbeitete gemeinsam mit General Friedrich Olbricht, Oberst Albrecht Ritter Merz von Quirnheim und Henning von Tresckow den Operationsplan Walküre aus, der offiziell die Niederwerfung möglicher innerer Unruhen vorsah. Von Stauffenberg und Tresckow fügten dem Plan einige weitere Befehle hinzu und machten aus Walküre einen Operationsplan für den Staatsstreich. Er sah vor, die Ermordung Hitlers zunächst einer Gruppe „frontfremder Parteifunktionäre“ anzulasten, um damit einen Grund für die Verhaftung der Führungsspitzen der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei), der SS, des SD und der Gestapo zu haben. Die Befehlshaber der Wehrkreiskommandos im gesamten Reich sollten sofort nach der Auslösung von Walküre entsprechende Befehle erhalten. Das Militär sollte die ausführende Gewalt übernehmen.

Von Stauffenberg wurde zum Stabschef des Allgemeinen Heeresamtes im Berliner Bendlerblock ernannt und hatte damit Zugang zu den Lagebesprechungen im Führerhauptquartier. Er unterstand General Friedrich Olbricht, baute mit dessen Förderung ein militärisch-oppositionelles Netz auf, koordinierte die Attentatspläne mit Carl Friedrich Goerdeler und Generaloberst Ludwig Beck, hielt Verbindung zum zivilen Widerstand um Julius Leber, Wilhelm Leuschner sowie zu den Mitgliedern des Kreisauer Kreises, zu dem auch sein Cousin Peter Graf Yorck von Wartenburg gehörte.

Am 1. Juli 1944 wurde von Stauffenberg Chef des Stabes beim Befehlshaber des Ersatzheeres (BdE) des Generalobersts Fromm. Damit saß er nun gemeinsam mit Olbricht und Mertz von Quirnheim in der Schaltzentrale für die geplante Operation Walküre. Am 7. Juli 1944 entschloss sich auf Anregung Stauffenbergs der Mitverschwörer Generalmajor Hellmuth Stieff, im Schloss Kleßheim bei Salzburg anlässlich einer Vorführung neuer Uniformen Hitler umzubringen. Stieff versagten jedoch die Nerven und konnte das Attentat nicht auszuführen. Daraufhin entschloss sich von Stauffenberg zum dritten Mal, die Ermordung Hitler auszuführen. Zuvor hatte er zwei Versuche abgebrochen, weil Himmler und/oder Goering nicht anwesend waren.
Am 18. Juli wurde von Stauffenberg für den 20. Juli ins Führerhauptquartier bestellt, um dort über geplante Neuaufstellungen von Truppen zu berichten. Er flog am 20. Juli um 7:00 Uhr mit seinem Adjutanten, Oberleutnant Werner von Haeften, vom Flugplatz Rangsdorf bei Berlin zur Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen. Generalmajor Stieff hatte für das Attentat auf Hitler zwei Sprengstoffpäckchen mit je 975 Gramm und entsprechende Zündmittel beschafft. Von Stauffenberg konnte für die Explosion aus Zeitgründe nur eine vorbereiten. Die vorbereitete Charge legte er in seine Aktentasche, stellte diese im Besprechungsraum unter dem Kartentisch neben einem massiven Tischblock. Unter dem Vorwand telefonieren zu müssen, verließ er die Besprechung. Die zweite Charge, die die Sprengwirkung zweifellos erhöht hätte, verblieb bei Haeften und wurde während der Rückfahrt zum Flughafen Rastenburg aus dem offenen Wagen geworfen, die von der Kriminalpolizei später gefunden wurde. Da es in der Holzbaracke ziemlich warm war, waren die Fenster geöffnet. Die offenen Fenster und der massive Tischblock reduzierten die Wirkung der Sprengladung. Die Sprengladung detonierte um 12:42 Uhr in der mit 24 Personen gefüllten Holzbaracke. Hitler und weitere 19 Anwesende überlebten die Detonation.

Von Stauffenberg und Haeften flogen in dem Glauben, Hitler sei tot, nach Berlin zurück. Wenige Minuten nach der Explosion gelangte die Nachricht, dass Hitler überlebt hatte, nach Berlin. Der Mitverschwörer Oberst Hahn informierte in einem Telefonat aus der Wolfsschanze General Thiele im Bendlerblock, dass Hitler das Attentat überlebte. Thiele benachrichtigte die Generäle Olbricht und Hoepner von dem Telefonat, die daraufhin entschieden, Walküre noch nicht auszulösen. Von Stauffenberg landete um 15:45 Uhr in Berlin, beteuerte in einem Telefonat mit Olbricht wahrheitswidrig, dass er mit eigenen Augen gesehen habe, dass Hitler tot sei, und begab sich zu Olbricht in den Bendlerblock. Erst gegen 16:30 Uhr – fast vier Stunden nach dem Attentat – wurde Walküre ausgelöst.

Schwere Mängel zeigten sich in Vorbereitung und Durchführung des Umsturzversuchs. Das Senden der Fernschreiben zu den Wehrkreisen zog sich über Stunden hin, kreuzten sich ab etwa 16 Uhr mit Fernschreiben aus der Wolfsschanze, dass Befehle aus dem Bendlerblock ungültig seien. Die meisten Offiziere außerhalb des Bendlerblocks verhielten sich wegen dieser widersprüchlichen Lage abwartend und beachteten die Fernschreiben mit den Walküre-Befehlen weitgehend nicht. Zwar hielten sich Georg und Philipp Freiherr von Boeselager bereit, mit ihren Regimentern auf das „führerlose“ Berlin zu marschieren, die ungewisse Lage hielt sie davon ab, es zu tun. Von Stauffenberg, Olbricht, Mertz von Quirnheim und Haeften ließen Generaloberst Fromm verhaften, der sie bis dahin gedeckt hatte, weil er angesichts der unsicheren Nachrichtenlage von einer Beteiligung am Umsturzversuch nichts mehr wissen wollte. Der Einmarsch der Truppen in Berlin unterblieb, und am späten Abend meldete sich Hitler selbst in einer Rundfunkansprache zu Wort.

Gegen 22:30 Uhr verhaftete eine Gruppe regimetreuer Offiziere, unter ihnen Otto Ernst Reimer, von Stauffenberg und die Mitverschwörer. Generaloberst Fromm gab unter Berufung auf ein Standgericht, das angeblich stattgefunden habe, noch am Abend des 20. Juli den Befehl, Claus Schenk Graf von Stauffenberg gemeinsam mit Werner von Haeften, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Friedrich Olbricht zu erschießen; die Erschießungen können kurz vor oder kurz nach Mitternacht erfolgt sein. Die Exekution fand im Hof des statt. Von Stauffenbergs letzte Worte sollen der Ausruf „Es lebe das heilige Deutschland!“ gewesen sein. Am folgenden Tag wurden die Leichen der Erschossenen mit ihren Uniformen und Ehrenzeichen auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Berlin bestattet. Himmler ließ sie ausgraben und ordnete ihre Verbrennung an. Ihre Asche wurde über die Rieselfelder von Berlin verstreut.

Das Scheitern des Unternehmens löste eine gewaltige Terrorwelle aus. Im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Attentatsversuch fielen dieser etwa 180 Menschen zum Opfer: 110 Hitlergegner wurden hingerichtet, 15 in den Selbstmord getrieben, andere ohne Gerichtsurteil ermordet. Zu den Opfern gehört auch der Vorsitzende der KPD Ernst Thälmann, der auf direkter Weisung Hitlers nach 11-jähriger Einzelhaft am 18. August 1944 im KZ Buchenwald erschossen wurde.
Jährlich wird in der Bundesrepublik an den 20. Juli 1944 mit Gedenkveranstaltungen erinnert. Dennoch gibt es nach 74 Jahren innerhalb der Bevölkerung keine einheitliche Sichtweise zu diesem Ereignis. Dass ist auch nicht mit der Benennung von Schulen, Kasernen, Straßennamen, Gedenktafeln usw., die auf Stauffenberg verweisen, zu erreichen. Dass dieses Ereignis eine beachtenswerte Tat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg war, für die er ganz bewusst sein Leben einsetzte, ist unbestritten. Die Historiker waren sich schnell einig, dass dieses Ereignis ein Ausdruck des Widerstands gegen das Hitler-Regime war. Historiker der DDR begannen Anfang der 1980er Jahre davon auszugehen, dass dieses Ereignis als Widerstand gegen Hitler betrachtet werden könne. Die breite Bevölkerung der DDR hat diese Sichtweise nicht in sich verinnerlicht. Es ist den Historikern der BRD und auch der DDR bisher nicht gelungen nachzuweisen, wann Generäle, Offiziere, Großgrundbesitzer, Persönlichkeiten des Bürgertums des Hitler-Regimes wirklichen Widerstand gegen Hitler-Regime leisteten. Es fanden sich gleichgesinnte Militärs und Bürgerleute in Gruppen zusammen und sprachen über eine Änderungen der Politik und des Krieges, aber sie haben keinen Widerstand geleistet. Sie riefen nicht zu Aktionen auf, um den verbrecherischen Krieg zu beenden. Es gab keinen General oder Offizier, der Soldaten aufforderte, das Gewehr oder Geschütz umzudrehen, weil nicht vor ihm, sondern hinter ihm der Feind steht. Auch von Stauffenberg hatte nur das Ziel vor Augen, Hitler zu töten. Das faschistische Regime wollte auch er nicht beseitigen, das ist dem unter seiner Federführung ausgearbeiteten Walküre-Programm deutlich zu entnehmen. Nicht ein Wort enthält das Programm, dass zumindest Himmlers nachstehende Führungskräfte in der SS und die Führungskräfte der Gestapo zu beseitigen sind, die Wehrmacht aus den eroberten Ländern abgezogen werden, sondern dass daran weiter festgehalten wird und wie. Es ist diesem Programm nicht zu entnehmen, wie mit den politischen Gefangenen in den Konzentrationslagern und in den Gefängnissen und Zuchthäusern verfahren wird. Der SD ist zu beseitigen und die Waffen-SS ist dem Heer zu unterstellen, so steht es in dem Walküre-Programm. In den Zusammenhang sei an den Brief, den von Stauffenberg 1939 an seine Frau aus dem besetzten Polen schrieb erinnert. Dieser Feldpostbrief verdeutlicht sein nationalsozialistisches und antisemitisches Denken, das er auch bei dem Tötungsversuch von Hitler behielt. Das verdeutlicht auch die Tatsache, dass von Stauffenberg die zweite Charge nicht in seine Aktentasche legte. Wenn sie auch nicht zur Explosion vorbereitet war, so wäre sie durch die Explosion der vorbereiteten Charge ebenfalls zur Explosion gebracht worden, was die Wirkung wesentlich erhöht hätte. Genau das wollte er nicht. Er bedauerte zuvor in einem Gespräch, dass diese Aktion unschuldige Generäle trifft. Mit seiner militärischen Ausbildung und seinen militärischen Kämpfen, für die er das Eiserne Kreuz 1.Klasse und das Deutsche Kreuz in Gold – die Höchste Auszeichnung im faschistischen Reich – verliehen bekam, ist Ausdruck dafür, dass er nicht wollte, dass die faschistischen Generalstabsleute ums Leben kommen. Wer glaubt, dass, wäre das Attentat gegen Hitler erfolgreich gewesen, der faschistische Staat beseitigt worden wäre, irrt sich gewaltig. Deshalb wurde die Überschrift mit dem Fragezeichen versehen, weil jeder selbst entscheiden muss, ob er das Attentat vom 20. Juli 1944 als Widerstand oder als Versuch eines Putsches bewertet.

 

Nachtrag von Gerd Pehl

Auch Historiker gehen davon aus, dass von Stauffenberg es wusste und somit bewusst seinem Adjutanten Oberleutnant von Haeften die zweite Charge übergab, statt sie in die Aktentasche zu legen, die sie dann auf dem Weg zum Flughafen Rastenburg aus dem Auto warfen. Er wollte eben Hitlers Chefplaner, 1. Generalstabsoffizier Adolf Heusinger, andere gute Generalstäbler nicht töten. So wurde Heusinger bei Konrad Adenauer wieder Chefplaner der Bundeswehr und von April 1961 bis einschließlich März 1964 Vorsitzender des „Ständigen Militärausschusses der NATO“. Für mich ist von Stauffenberg  kein Widerstandkämpfer.

Gustav Noske

Gustav Noske, geboren am 09. Juli in Brandenburg an der Havel, gestorben am 30. November 1946 in Hannover, war  ein deutscher Politiker der SPD.  Bekannt ist er durch seine unrühmliche Rolle während der Novemberrevolution 1918/19 und den nachfolgenden Klassenkämpfen geworden.

gustav noske als mitglied der weimarer nationalversammlung, 1919

Gustav Noske als Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, 1919

Bildquelle: Von unbekannt – Büro des Reichstags (Hg.): Handbuch der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung, Weimar 1919, Carl Heymans Verlag, Berlin, PD-§-134, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=5292162

Von 1874 bis 1882 besuchte Gustav Noske die Volks- und Bürgerschule. 1882 begann er eine Lehre zum Korbmacher. Als Geselle hielt er sich anschließend in Halle an der Saale, in Frankfurt am Main, in Amsterdam und Liegnitz auf. Die harten Arbeits- und Lebensbedingungen (11–13-Stunden-Arbeitstag, keine Fürsorgeeinrichtungen, ungerechte Bezahlung), noch verschärft durch die Heraufsetzung der Akkordsätze und das Sozialistengesetz, motivierten Noske, sich journalistisch zu betätigen und als 17-Jähriger an der Gründung eines Korbmachervereins teilzunehmen. Dieser ging später im Holzarbeiterverband auf. 1890 zählte Noske zu einer dreiköpfigen Delegation, die zum 1. Mai vom Unternehmer einen oder einen halben Tag unbezahlte Arbeitsruhe forderte. Allen drei Arbeitern wurde gekündigt. Daraufhin entstand in der Fabrik eine so große Unruhe, dass die Kündigung rückgängig gemacht wurde. Nach einer Kundgebung in Brandenburg unterhielt sich August Bebel ausführlich mit ihm. Noske war stolz, als Bebel in einer Reichstagsrede aus dieser Unterhaltung zitierte.

1891 heiratete er Martha, geborene Thiel. Die beiden hatten drei Kinder.

1893 wurde er Redakteur der „Brandenburger Zeitung“, 1897 wechselte er zur „Königsberger Volkstribüne“.

Als Redakteur der Chemnitzer „Volksstimme erlangte Noske eine große Anhängerschaft; per Nachwahl (gewählt für den ausgeschiedenen Max Schippel) zog er Anfang 1906 (mit 37 Jahren) als Abgeordneter des Wahlkreises Chemnitz in den Deutschen Reichstag ein. Als neu gewählter Abgeordneter war er dort mit einer großen Debatte um die deutschen Kolonien konfrontiert. Die Sozialdemokraten opponierten mit dem Zentrum gegen die Kolonien. Noske stimmte seinen Genossen zu, wenn sie vortrugen, dass Geldausgaben zur Lösung sozialer Probleme in Deutschland Vorrang haben müssten vor Investitionen in den Kolonien. Nicht folgen konnte er ihnen bei ihren Polemiken gegen die deutsche Kolonialpolitik.

Der Durchbruch in die Spitzengruppe der SPD-Fraktion und des ganzen Reichstages gelang Noske im Jahre 1907, als er gegenüber den Vorwürfen des Kriegsministers Karl von Einem, der „die Begründung des Heeresetats mit heftigen Angriffen gegen die SPD gewürzt und den Sozialdemokraten dabei die nationale Gesinnung abgesprochen hatte“, eine sachkundige Rede hielt, die „jeden ideologischen Seitenhieb vermied.“(siehe Schriften)[3]

Damit distanzierte er sich von August Bebel.

Während des Kieler Matrosenaufstandes Anfang November 1918 schickte Reichskanzler Max von Baden Gustav Noske nach Kiel, um die dortige Lage zu beruhigen. Noske ließ sich umgehend zum Vorsitzenden des örtlichen Arbeiter- und Soldatenrates wählen, um die Revolution im Keim zu ersticken. Das gelang ihm aber nicht. Die Revolution ist auf das gesamte Reichsgebiet übergegriffen.

Am 09. November 1918 erfolgte die Ausrufung der Republik, zum einen von Philipp Scheidemann, der in den heutigen 100-Jahr-Feiern als der Ausrufer der Republik erwähnt wird. Zum anderen hat Karl Liebknecht die sozialistische Republik  ausgerufen. Das ist für die heutige Geschichtsschreibung unangenehm und wird darum oft heruntergeredet, bzw. geschrieben, wenn man dieses Ereignis schon nicht verschweigen kann.

Einen Tag später, am 10.11.1918 floh Kaiser Wilhelm in die Niederlande. Das formelle Ende der Monarchie wurde durch die formelle Abdankung des Kaisers am 28. November 1918, seines Thronfolgers am 01. Dezember 1918 und aller anderen Bundesfürsten besiegelt.

Nachdem die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands(USPD) aufgrund des harten militärischen Vorgehens um die Jahreswende 1918/19 aus dem Rat der Volksbeauftragten ausgeschieden war, wurde Noske als Volksbeauftragter für Heer und Marine verantwortlich für die konterrevolutionären Angriffe im Januar 1919, wobei auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet wurden.

Nachdem der Offizier Waldemar Pabst, der die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht veranlasst hatte, im Jahre 1970 gestorben war, wurde in dessen Nachlass ein Brief aus dem Jahr 1969 gefunden:

„Daß ich die Aktion ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte – mit Ebert im Hintergrund – und auch meine Offiziere schützen musste, ist klar. Aber nur ganz wenige Menschen haben begriffen, warum ich nie vernommen oder unter Anklage gestellt worden bin. Ich habe als Kavalier das Verhalten der damaligen SPD damit quittiert, dass ich 50 Jahre lang das Maul gehalten habe über unsere Zusammenarbeit.[4]

Noske gehörte der Weimarer Nationalversammlung seit ihrer Konstituierung am 6. Februar 1919 an. Als Reichswehrminister im ersten Kabinett Scheidemann trug er die Verantwortung für die Niederschlagung der Aufständischen der Berliner Märzkämpfe, bei denen etwa 1200 Menschen getötet wurden. Hier erließ er am 9. März abends die Weisung: „Jede Person, die mit der Waffe in der Hand, gegen Regierungstruppen kämpfend angetroffen wird, ist sofort zu erschießen.“ Er war auch beteiligt an der Niederschlagung von einigen lokalen Aufständen, bei denen Räterepubliken errichtet werden sollten, unter anderem in München und  in Bremen. Er bekam den Beinamen „der Bluthund“ oder „Blutnoske“, was auf seine eigene Darstellung der Entscheidung zur Niederschlagung des Spartakusaufstandes in seinen 1920 erschienenen Memoiren zurückgeht:

Der Kriegsminister, Oberst Reinhardt, formulierte einen Befehl, durch den die Regierung und der Zentralrat den Generalleutnant von Hofmann, der mit einigen Formationen nicht weit von Berlin war, zum Oberbefehlshaber ernannte. Dagegen wurde eingewendet, dass die Arbeiter gegen einen General die größten Bedenken hegen würden. In ziemlicher Aufregung, denn die Zeit drängte, auf der Straße riefen unsere Leute nach Waffen, stand man im Arbeitszimmer Eberts umher. Ich forderte, daß ein Entschluß gefaßt werde. Darauf sagte jemand: ‚Dann mach du doch die Sache!‘ Worauf ich kurz entschlossen erwiderte:‚Meinetwegen! Einer muss den Bluthund machen! Ich scheue die Verantwortung nicht!‘ Reinhardt meinte, auf den Vorschlag habe er eigentlich immer gehofft. Ein Beschluss wurde mündlich so formuliert, daß die Regierung und der Zentralrat mir weitgehendste Vollmachten zum Zweck der Wiederherstellung geordneter Verhältnisse in Berlin übertrugen.[5]

Noske teilte den Antibolschewismus der Militärs und ließ den von der Reichswehr unterstützten Freikorps weitgehend freie Hand bei ihrem harten Vorgehen gegen Streiks und kommunistische Aufstände.

Weimar, Regierung Scheidemann

Erste Kabinettssitzung des Kabinetts Scheidemann am 13. Februar 1919 in Weimar.

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-R08282 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5368187

Im Sommer 1919 wurde ein Foto veröffentlicht, das Noske gemeinsam mit dem künftigen Reichspräsidenten Friedrich Ebert in Badehose zeigte. Skandalös wurde es vor allem deswegen empfunden, weil auch bei Männern noch in der Kaiserzeit ein Ganzkörperbadeanzug üblich war. Dieses Bild benutzten viele Gegner der Republik, um gegen den Reichswehrminister und die neue, bürgerlich-demokratische Regierungsform zu polemisieren.[6]

Friedrich Ebert u.a. beim Baden im See

Das Badehosen-Foto: Friedrich Ebert und Gustav Noske (stehend, zweiter und dritter von rechts) mit Henry Everling und anderen Mitgliedern der Konsumgenossenschaft Produktion, Haffkrug, 16. Juli 1919

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 146-1987-076-13 / Wilhelm Steffen / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5483384

Aber auch Kommunisten nutzten dieses Bild als Vorlage zur Karikatur, um auf die unrühmliche Rolle Noskes als Verantwortlicher für die konterevolutionären Angriffe aufmerksam zu machen. Die kommunistische Zeitschrift „Die Pleite“ veröffentlichte 1923 eine an das Foto angelehnte Karikatur, die Ebert und Noske in Badehosen zeigte, allerdings nicht in der Ostsee, sondern in einem Meer von Blut.[8]

Nachdem er am 29. Februar 1920 in Absprache mit Ebert die reaktionären Freikorps, u. a. die Brigade Ehrhardt, auflöste, kam es zum reaktionären Kapp-Lüttwitz-Putsch vom 13. März 1920. Auch Reichspräsident Ebert konnte Noske nicht mehr halten; wegen „Begünstigung der Konterrevolution“ wurde Noske nach dem Kapp-Putsch zum Rücktritt als Reichswehrminister gezwungen.

Gustav Noske und Walter Lüttwitz

Gustav Noske (rechts) mit Walther von Lüttwitz (1920)

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-0718-501 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5347329

Noske wurde 1920 auf den Posten des Oberpräsidenten der preußischen Provinz Hannover abgeschoben. Seine Versuche, nach 1920 in der SPD wieder Fuß zu fassen, scheiterten. So forderte z. B. der Bezirksvorstand der SPD Pommerns im Januar 1928 mit einem einstimmigen Beschluss den Parteivorstand der SPD auf, eine Kandidatur Noskes für die Reichstagswahl 1928 zu verhindern.

Noske, der nach dem nach dem Preußenschlag nicht, wie so viele andere sozialdemokratische, bzw. republiktreue Spitzenbeamte entlassen wurde, erhielt nach der Machtergreifung der Faschisten umgehend die Aufforderung sich in Berlin einzufinden. Am 06. Februar 1933 besprach Hermann Göring persönlich  mit ihm die Modalitäten seines Ausscheidens aus dem Amt des Oberpräsidenten. Noske wurde zugesichert, der könnte bis zum 01. Oktober 1933, also bis zum Erreichen der Altersgrenze, im Amt verbleiben. Allerdings müsse er bis dahin Urlaub nehmen. Noske willigte ein. Göring hielt seine Zusage in der Folgezeit nicht ein. Anfang Mai 1933 ließ er mitteilen, dass das Amt des Oberpräsidenten für Viktor Lutze freizumachen sei.

Gustav Noske

Gustav Noske(1933)

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 102-14240 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5481316

Mitte Mai 1933 wurde Noske in den einstweiligen Ruhestand versetzt.  Am 26. September 1933 schließlich unter Bezugnahme auf § 4 (mangelnde nationale Zuverlässigkeit)des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums endgültig entlassen. Ebenfalls 1933 verlor er seine Ehrenbürgerschaft der TH Hannover.

Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums erinnert an den Radikalenerlass in der BRD in den 1970er und den 1980er Jahren.  Ob dieses Nazi-Gesetz als Vorbild diente oder es sich um einen Zufall handelt ist die Frage.

Noske war in die Pläne der Verschwörer eingeweiht, die für das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 verantwortlich sind. Noske war im Schattenkabinett Beck/Goerdeler für den Fall eines gelungenen Staatsstreiches als Politischer Beauftragter im Wehrkreis IX(Kassel)eingeplant. Dass Goerdeler ein Reaktionär war, ist bekannt. Nun ja, man muss ich nicht darüber wundern.

Nach dem missglückten Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Noske verhaftet und zuerst ins Lager Fürstenberg/Havel verbracht, das zum  KZ Ravensbrück gehörte. Er überlebte die insgesamt siebenmonatige Haft in diesem Lager und war dann im Zellengefängnis Lehrter Straße in Berlin-Moabit inhaftiert, aus dem er am 25. April 1945 entlassen wurde.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war Gustav Noske fast 80 Jahre alt und eine weitere politische Karriere war somit für ihn nicht mehr möglich. Dabei hätte er recht gut in das antikommunistische Klima in den Westzonen und der alten BRD gepasst.  Der bekannte antikommunistische Sozialdemokrat der Nachkriegszeit, Kurt Schuhmacher, stand auf der Seite von Gustav Noske, legte aber auf eine weitere politische Aktivität keinen Wert mehr.

Kurz vor seinem Tod im Jahre 1946 verfasste Noske einen Teil seiner Memoiren. Erschreckend, dass er da Nazi-Jargon verwandte, denn er brandmarkte darin den „ostjüdischen“ Einfluss in der deutschen Arbeiterbewegung. Er schrieb z.B. „daß die ostjüdischen ‚Marxisten‘ eine besondere Veranlagung dafür besaßen, den Sozialismus zu einem Dogma auszubilden […] Sie brüteten eine Geheimwissenschaft aus, die den deutschen Arbeitern stets unverständlich geblieben ist.“[12]

Unter Weglassung des Teils betreffs der Juden, wird der gleiche Inhalt seit jeher für antikommunistische Propaganda genutzt.

grab auf dem stadtfriedhof engesohde

Grab auf dem Stadtfriedhof Engesohde

Bildquelle: Von Benutzer:AxelHH – Foto aufgenommen von Benutzer:AxelHH, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11620826

Noskes Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover.

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Der 20. Juli 1944

Angesichts der unaufhaltsam näherrückenden Niederlage und des Aufschwungs der antifaschistischen Widerstandsbewegung suchte die Monopolbourgeoisie nach einem Ausweg. Führende Kreise der Monopolisten und reaktionären Militärs wollten auch nach dem verlorenen Krieg die Machtgrundlagen des deutschen Imperialismus und Militarismus erhalten. Eine grundlegende Umgestaltung der Herrschaftsverhältnisse und die Entmachtung und der imperialistischen Kriegsverbrecher lehnte sie ab.

Zu dieser Gruppierung gehörten neben anderen der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister Goerdeler und der ehemalige Generalstabschef Beck. Sie planten einen Putsch, bei dem Hitler beseitigt werden sollte. Den Krieg gegen die Sowjetunion wollten sie weiterführen, dagegen planten sie, mit den Westmächten sofort Frieden zu schließen.

Die Verschwörergruppe war jedoch politisch nicht einheitlich. Es gab darin auch einige wirklich patriotisch gesinnte Offiziere und Vertreter des Bürgertums. Zu ihnen gehörte vor allem Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg. Seine Auffassung war es, die faschistische Diktatur durch eine demokratische Republik zu ersetzten und sofort sowohl im Westen als auch im Osten Frieden zu schließen.

Stauffenberg

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Stauffenberg bewies große Tatkraft und Mut und brachte selbst am 20. Juli 1944 eine Bombe in das Hauptquartier Hitlers. Das Attentat misslang jedoch, und die Verschwörung brach daraufhin schnell zusammen. Stauffenberg und viele andere Teilnehmer der Verschwörung wurden von den Faschisten hingerichtet.

Die Hauptursache des Misserfolgs der Verschwörer vom 20. Juli war, dass sie es ablehnten sich auf das Volk zu stützen. Sie standen vor allem der Arbeiterklasse und der KPD ablehnend gegenüber. Deshalb suchten sie auch nicht die Unterstützung der antifaschistischen Widerstandsbewegung. Vielmehr wollten sie das Volk auch in Zukunft vom Mitregieren ausschließen. Außenpolitisch beabsichtigten die Verschwörer sich auf die Westmächte zu stützen. Sie hofften sogar auf einen Konflikt mit der Sowjetunion.

In der BRD(die alte BRD, sowie die heutige Groß-BRD) wird  häufig erklärt, die Verschwörung des 20. Juli 1944 sei der einzige bedeutende Widerstandskampf gegen den Faschismus gewesen. Reaktionäre Historiker und Politiker berufen sich auf die Ideen der Verschwörer des 20. Juli und behaupten, die BRD habe ihr Vermächtnis verwirklicht.

Der schon in der alten BRD aufkommende Neo-Faschismus und der nun große Zuspruch der rechten Parteien, wurde in der alten BRD und weiterhin bis heute verharmlost. Zugleich wird mit der Überbewertung der Verschwörung von Teilen der herrschenden imperialistischen Klasse der heldenhafte Kampf Zehntausender deutscher Kommunisten und Antifaschisten gegen den Faschismus abgewertet. Mit dem KPD-Verbot sind ihre Leistungen sogar aberkannt worden. Außerdem sind sie in die Nähe von Landesverrätern gerückt worden.

Mit dieser Darstellung ist der historische Führungsanspruch der Arbeiterklasse bestritten und die Wiedererrichtung des imperialistischen Systems in der BRD gerechtfertigt worden. Nun ist der historische Führungsanspruch der Arbeiterklasse für einen langen historischen Zeitraum zerschlagen worden und der Sieg des Imperialismus wird weiterhin mit dieser Darstellung des historischen Ereignisses gerechtfertigt.

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Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet und aktualisiert von Petra Reichel

 

 

Original-Beitrag aus dem Geschichtsbuch der DDR

Der 20. Juli 1944

 


 

Buchtitel Geschichte in Übersichten Kopie 2

 

Beitrag aus „Geschichte in Übersichten“, DDR 1982

 

 

20.07.1944

PDF-Datei:

20.07.1944