Die Notwendigkeit der Gründung der KPD
Die Spartakusanhänger leisteten eine unermüdlich Arbeit, um die Massen für die Rätemacht zu gewinnen. Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Wilhelm Pieck und andere sprachen fas täglich in mehreren Versammlungen und auf Kundgebungen in Betrieben und Kasernen. In dieser Zeit wurden sie bereits wieder von der Reaktion verleumdet, gehetzt und verfolgt.


Trotz großem Heroismus seiner Mitglieder gelang es jedoch nicht, das Programm des Spartakusbundes zu verwirklichen. Die Monopolbourgeoisie rang im November/Dezember 1918 mit neuen raffinierten Formen und Methoden um die Aufrechterhaltung ihrer macht. Sie stützte sich auf die für sie unentbehrlich gewordenen rechten Führer der Sozialdemokratie, welche die imperialistische Klassenherrschaft gegen das revolutionäre Proletariat verteidigten.
Die Erfahrungen der Novemberrevolution sowie die Lehren der Oktoberrevolution und das Beispiel der Bolschewiki zeigten, dass die Arbeiterklasse nicht siegen kann, ohne eine ideologisch und organisatorisch einheitliche marxistisch-leninistische Partei. Heute muss man dazu ergänzen, dass sie ohne eine funktionierende marxistisch-leninistische Partei den Sieg nicht behaupten kann und wieder verliert.
Der Spartakusbund zog die entscheidende Lehre, dass eine festgefügte revolutionäre Partei, die den Bruch mit dem Opportunismus vollzieht und sich von den Lehren Marx’. Engels’ und Lenins leiten lässt, die Grundbedingungen für die Verwirklichung der historischen Mission der Arbeiterklasse ist.
Der erbitterte Kampf zwischen Revolution und Konterrevolution 1918 machte die objektive Notwendigkeit einer solchen Partei immer sichtbarer.
Die Entwicklung bis zum Reichsrätekongress zeigte, dass die rechten Führer der USPD zwischen den Klassenfronten schwankten, gegenüber der Konterrevolution nachgaben und somit zur Niederlage der Arbeiterklasse beitrugen. Die rechten Führer der USPD gaben den Rat der Volksbeauftragten als „sozialistische“ Regierung aus, deckten das Bündnis Ebert-Groener, nahmen die Entmachtung der Räte und den Beschluss über die Wahlen zur Nationalversammlung tatenlos hin und desorientierten damit breite Massen im Klassenkampf.
Deshalb war es für den Spartakusbund notwendig, völlig mit der USPD zu brechen und sich als selbstständige Partei zu organisieren.
entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982
Der Gründungsparteitag der KPD

Am 29. Dezember 1918 trat in Berlin im Preußischen Abgeordnetenhaus eine Reichskonferenz des Spartakusbundes zusammen. Sie beriet in nichtöffentlicher Sitzung über die Gründung einer eigenen Partei, die nach kurzer Debatte gegen drei Stimmen geschlossen wurde. Am 30. Dezember 1918 trat der Gründungsparteitag zusammen, der bis zum 1. Januar 1919 tagte. An ihm nahmen insgesamt 127 Delegierte aus 56 Orten teil. Nach dem mit stürmischem Beifall aufgenommenen Referat Karl Liebknechts über die Krise der USPD konstituierte sich durch einstimmigen Beschluss der Delegierten die neue Partei unter dem Namen: Kommunistische Partei Deutschlands(Spartakusbund).
Heimatorte der Delegierten:
entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982
Einen weiteren Höhepunkt des Parteitages bildeten die Beratung und der Beschluss über das Programm der KPD, das Rosa Luxemburg begründete. Unter der begeisterten Zustimmung der Delegierten erklärte Rosa Luxemburg: „Nun, Parteigenossen, heute erleben wir den Moment, wo wir sagen können: Wir sind wieder bei Marx, unter seinem Banner.“


Das Programm stellte der antikommunistischen Theorie eines „demokratischen Sozialismus“(Diese antikommunistische Theorie kennen wir ja auch in der heutigen Zeit zur Genüge. So z.B. von der SPD und der LINKEN)die marxistische Auffassung vom Sozialismus entgegen und orientierte auf den revolutionären Sturz des Imperialismus und die Errichtung der Diktatur des Proletariats. Es wurde von den Delegierten einstimmig angenommen.





Die Gründung der KPD war ein Wendepunkt in der Geschichte Deutschlands und der deutschen Arbeiterbewegung. Die deutsche Arbeiterbewegung besaß wieder eine organisierte revolutionäre Vorhut mit einem klaren marxistischen Programm, das der neuen Epoche der Weltgeschichte entsprach und in Grundfragen des Staates und der Revolution mit der Partei Lenis übereinstimmte. Seit der Gründung der KPD wurde in der deutschen Arbeiterbewegung der völlige Bruch mit dem Opportunismus vollzogen und die Voraussetzung für die Überwindung ihrer Spaltung und die Einigung der Arbeiterklasse auf revolutionärer Grundlage geschaffen.
In harten, opferreichen Klassenkämpfen begann vom ersten Tage an der Weg der Entwicklung der jungen KPD zu einer revolutionären Massenpartei nach dem Vorbild der Partei Lenins. Von Anfang an stand die KPD unbeirrbar auf dem Boden des proletarischen Internationalismus und war fest mir dem ersten sozialistischen Staat der Welt verbunden.
Die Entstehung der KPD war ein Beitrag für die Gründung der neuen Kommunistischen Internationale.
Einige Gründer der KPD

Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Wilhelm Pieck, Franz Mehring, Fritz Heckert, Hermann Duncker

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel