RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor)

Der RIAS war eine Rundfunkanstalt im amerikanischen Sektor von Westberlin. Der Sitz des Senders war im Westberliner Bezirk Schöneberg, Kufstein Straße.

Wer da glaubt, dass der RIAS ein Regionalsender für den amerikanischen Sektor in Westberlin war, irrt. Der RIAS war ein antikommunistischer Propagandasender und in der ganzen DDR zu empfangen.

 

RIAS-Logo

RIAS-Logo

Bildquelle.Von Unbekannt – selbst vektorisiert, Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Viele DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürger fielen auf die Propaganda dieses Senders herein und ließen sich verwirren. Auch wenn die „Bundeszentrale für Politische Bildung“ das umgedreht darstellt, war es so. Die „Bundeszentrale für politische Bildung“ ist ein Propagandainstrument des Staates in der heutigen Zeit.

Bei den Ereignissen des 17. Juni 1953 spielte der Sender eine große Rolle. Die Akteure, die nichts mit den Arbeitern, die gegen die Normerhöhungen protestierten, zu tun hatten, ließen sich vom RIAS anleiten.

Egon Bahr spielte eine wichtige Rolle beim RIAS im Zusammenhang mit den Ereignissen des 17. Juni 1953. Die Person Egon Bahr hat sich Vielen als die eines Friedensengels und geschickten Verhandlungsführers ins Bewusstsein eingebrannt, aber seine Rolle beim RIAS am 17. Juni 1953 ist Vielen nicht bewusst. Egon Bahr spielte eine entscheidende Rolle als Akteur der sozialdemokratischen „Entspannungspolitik“. Die politisch Verantwortlichen der DDR fielen auf ihn herein und verschwiegen seine Rolle beim RIAS während er Ereignisse des 17. Juni 1953. Egon Bahr ist nicht vom Saulus zum Paulus geworden. Er hat lediglich seine Strategie gewechselt.

Auch westliche Spione, die in der DDR agierten, bekamen vom RIAS ihre Anweisungen.

In der DDR war „RIAS-Ente“(in Anlehnung an Zeitungs-Ente für Falschmeldung) ein gängiger Begriff. Im Februar 1955 startete der spätere Minister für Staatssicherheit Erich Mielke die „Aktion Enten“, „um nicht nur die Agenturen des RIAS zu zerschlagen und sie ihrer gerechten Bestrafung zuzuführen, sondern durch richtige politisch-operative Maßnahmen dem RIAS einen solchen Schlag zuzufügen, der es möglich macht, diesen amerikanischen Sender vor dem gesamten deutschen Volk und der Weltöffentlichkeit als Spionagezentrale des amerikanischen Geheimdienstes zu entlarven.“

49 Personen wurden im Rahmen der Verhaftungsaktion „Enten“ festgenommen, darunter auch der RIAS-Rundfunksprecher Richard Baier, der während der Zeit des Faschismus beim „Großdeutschen Rundfunk“ tätig war und Propaganda der Faschisten verbreitete. In dem Prozess am 24. Juni 1955 spielte es keine Rolle, ob dies nun im RIAS zu wahren oder zu Falschmeldungen, eben „Enten“, geführt hatte. Es ging um den Schaden, welchen diese Leute der DDR zugefügt haben.

Der RIAS entstand unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg im in vier Zonen aufgeteilten, zerstörten Berlin. Die Sowjetische Militäradministration(SMAD) weigerte sich den westlichen Siegermächten Sendezeit im „Berliner Rundfunk“ einzuräumen. Daraufhin trafen die Briten und US-Amerikaner Vorbereitungen um selbstständige Rundfunkstationen in ihren Sektoren einzurichten.

Es fehlte an eigenen terrestrischen Sendeanlagen, weshalb das U.S. Headquarter, Berlin District, zum 17. Dezember 1945 anordnete, die (weitgehend unterirdisch verlegten und intakten) Telefonkabel zur Signalleitung zu verwenden – den sogenannten Drahtfunk. Der Sender unterstand der direkten Aufsicht der Information Services Control Section.

Die ersten Sendungen liefen ab Februar 1946 unter dem Namen Drahtfunk im amerikanischen Sektor (DIAS); das Sendestudio befand sich im Fernmeldeamt Winterfeldtstraße in Schöneberg. Bis 1949 druckten Rundfunkzeitungen im Ostsektor der Stadt noch das Programm des neuen Westsenders ab. Doch ab 1949 erkannte die damals junge DDR, dass der RIAS ein Propagandainstrument des politischen Gegners ist und gab eine entsprechende Erklärung ab.

Januar 1946 Werbeblatt für DIAS

Januar 1946: Werbeblatt für den „DIAS“

 

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Von Anagoria – Eigenes Werk, CC0, Bild ist entsprechend verlinkt

Am 7. Februar 1946 ging erstmals der „Drahtfunk im amerikanischen Sektor“ (DIAS) über Telefonleitungen im amerikanischen Sektor auf Sendung. Die Sendestelle war in Schöneberg im Fernamt Winterfeldtstraße (das spätere Fernmeldeamt 1 Berlin) untergebracht. Gesendet wurde täglich von 17 bis 24 Uhr im Langwellenbereich auf den Frequenzen 210 und 245 kHz. Ab Juni 1946 wurde der Sendebetrieb auch auf den Britischen Sektor Westberlins ausgeweitet.
Der erste terrestrische Mittelwellensender, ein fahrbares Aggregat der US-Armee, wurde am 5. September 1946 in Betrieb genommen und damit der Übergang vom Drahtfunk zum Rundfunk vollzogen. Der mobile Sender in Berlin-Britz, Standort auch des späteren RIAS-Großsenders, strahlte mit einer relativ geringen Leistung von 800 Watt auf der Frequenz 610 kHz. Er wurde im Juni 1947 durch einen 1935 gebauten 20-kW-Sender der ehemaligen Wehrmacht ersetzt. Am 6. Juli 1948 wurde das neue RIAS-Funkhaus in der Kufsteiner Straße 69 (heute: Hans-Rosenthal-Platz) eingeweiht. Nach Sendebeginn der „Stimme Amerikas“(ebenfalls ein antikommunistischer Propagandasender) auf Kurzwelle am 6. Juli 1948 vom Sender Ismaning bei München aus und der Verbesserung der Antennenanlagen in Britz wurde mit der Inbetriebnahme des 20-kW-Mittelwellensenders Hof am 1. November 1948 im oberfränkischen Hof an der Saale deutlich gemacht, dass das Verbreitungsgebiet des RIAS auch auf das Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone ausgedehnt werden sollte.
Nachdem der Mittelwellensender Berlin-Britz bereits 1949 auf 100 kW verstärkt worden war und von dort ab 7. August 1951 ein zweiter Kurzwellensender aus sendete, ging im März 1952 in Britz der erste durch die Frequenzmodulation relativ störresistente UKW-Sender in Betrieb. Ab dem 15. Januar 1953 wurde von Britz auf der Mittelwelle 989 kHz mit 300 kW gesendet, damals die höchste Sendeleistung in Mitteleuropa. Die DDR hatte begonnen, ihr gesamtes Territorium mit einem Netz von Störsendern zu überziehen. Das wiederum veranlasste den RIAS zu einer immensen technischen Aufrüstung. Mit alternativen Sendezeiten von wechselnden Senderstandorten, um dem Störbetrieb der DDR auszuweichen, wurde am 1. November 1953 das Programm RIAS 2 gestartet. Gleichzeitig wurde eine neue Mittelwellen- und eine neue UKW-Frequenz in Westberlin in Betrieb genommen. Im Laufe des Jahres 1954 kamen zwei weitere Mittelwellenfrequenzen hinzu und in Kooperation mit dem US-Auslandssender „Stimme Amerikas“(ebenfalls ein antikommunistischer Propagandasender) konnte die leistungsstarke Frequenz 173 kHz auf Langwelle genutzt werden. Mitte der 1950er Jahre standen dem RIAS insgesamt vier Mittelwellenfrequenzen zur Verfügung, die abwechselnd im Tag-Nacht-Betrieb von den beiden Sendern in Berlin und Hof genutzt wurden. Hinzu kamen zwei UKW-Frequenzen (Berlin), eine Lang- und eine Kurzwellenfrequenz. Am effektivsten waren die UKW- und Kurzwellenfrequenzen, die kaum zu stören waren. Erst als mit der Einführung des Genfer Wellenplans von 1958 (1978 in Kraft getreten) die DDR-Störsender abgeschaltet wurden, konnte der RIAS zu einem konstanten Sendebetrieb übergehen.

Der RIAS lockte mit einem attraktiven Programm die Menschen in die Falle und überzog die DDR mit amerikanischer Propaganda und leiteten Agenten an(siehe oben).

Das Gebäude des RIAS befand sich in der Kufsteiner Straße 69(siehe oben). Heute beherbergt das Funkhaus das Deutschlandradio mit der Adresse Hans-Rosenthal-Platz.

Funkhaus in Berlin-Schöneberg

Das Funkhaus in Berlin-Schöneberg

 

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Von Avda – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Hans Rosenthal gehörte zu den RIAS-Mitarbeitern der ersten Jahre. Hans Rosental ist vielen Älteren noch bekannt aus der Fernsehshow „Dalli Dalli“. Hans Rosenthal machte auch viele Unterhaltungssendungen im Radio, durch die er bekannt wurde, und schrieb somit auch Radiogeschichte.

Hans Rosenthal

Hans Rosenthal

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Von Unbekannt – Gert Rosenthal, his son., CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Von Beginn an war die Programmgestaltung Vorbild für die westliche Rundfunkszene. Dies war stets mit antikommunistischer Propaganda verbunden. Die Programme des RIAS standen unter dem Motto „Eine Stimme der freien Welt“. Vom 24. Oktober 1950 an wurde jeden Sonntag
um 12 Uhr das Läuten der Westberliner Freiheitsglocke vom Schöneberger Rathaus übertragen, gefolgt vom Verlesen des „Freiheitsgelöbnisses“.
Während der Anteil der politischen Programme der öffentlich-rechtlichen Sender in den 1950er Jahren lediglich bei 15 Prozent lag, hatte er beim RIAS einen Umfang von etwa 34 Prozent. RIAS hatte als erster aktuelle Zeitfunksendungen im Programm und führte als erste Rundfunkstation auf deutschem Gebiet mehrstündige Zeitfunkmagazine ein. Schwerpunkt der Berichterstattung und Kommentierung war neben Westberlin das Geschehen in der DDR. Die Propaganda gegen die DDR war ja schließlich die Hauptaufgabe des RIAS.

Auf dem Gebiet der Unterhaltung und Kultur war der RIAS sehr attraktiv. Schließlich war das ja der Köder für die Bürgerinnen und Bürger der DDR.

Der bereits in der Anfangszeit gegründete RIAS-Kammerchor und das RIAS-Symphonie-Orchester sorgten für kulturelle Höhepunkte in Westberlin. Brillanter Beobachter und Kritiker der Berliner kulturellen Szene war Friedrich Luft, dessen „Stimme der Kritik“ erstmals am 9. Februar 1946 ausgestrahlt wurde und bis zum Tode Lufts 1990 wöchentlicher Programmpunkt war.

In der Unterhaltungsmusik war das RIAS-Tanzorchester weit über Westberlin hinaus aktiv. Besonders unter seinem Leiter Werner Müller begleitete es zahlreiche öffentliche Veranstaltungen in der BRD, sowie im Fernsehen. Der RIAS ist auch als Erfinder der Hitparade im deutschen Rundfunk anzusehen. Bevor diese 1958 von Radio Luxemburg gestartet wurde, hatte der RIAS schon 1947 die wöchentlichen „Schlager der Woche“ in seinem Programm. Als erster deutscher Sender begann RIAS in den 1970er Jahren mit der Ausstrahlung von Marathon-Popnächten unter dem Titel „Rock over RIAS“. Nach der am 30. September 1985 vollzogenen Umwandlung von RIAS 2 in einen 24-Stunden-Popmusik-Kanal wurde auch dieser Wegbereiter für viele andere Jugendprogramme. Nach der Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls überwand der RIAS die trennende Grenze über den Äther mit seiner sonntäglichen Grußsendung „Musik kennt keine Grenzen“.

Neben dem bereits erwähnten Hans Rosenthal gab es noch Kabaretts, die später einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten.

Das Programm RIAS 1 wurde über Mittelwelle vom Sender Berlin-Britz und vom RIAS-Sender Hof sowie über UKW aus Berlin und Bayern aus der Region um Hof gesendet.

RIAS 2 wurde am 1. November 1953 vom Rundfunk im amerikanischen Sektor neben RIAS 1 als zweites Hörfunkprogramm eingerichtet und sendete auf Mittelwelle und UKW über die Sender Berlin-Britz und in Bayern in der Region Hof über den Sender Großer Waldstein.
Am 30. September 1985 wurde RIAS 2 zu einem 24-Stunden-Jugend-Programm umgestaltet (Jingle: RIAS 2 – Typisch Berlin). Die „Berliner Zeitung“ sprach rückblickend von einem fulminanten Start. „Allein in West-Berlin erreichte man mit RIAS 2 auf Anhieb 300.000 Hörer pro Durchschnittsstunde.“ Auch in der DDR war RIAS 2 sehr populär.

Am 22. August 1988 startete der RIAS mit seinem Fernsehprogramm „RIAS-TV“ in Berlin. Hier führte er als erster das Sendeformat des Frühstücksfernsehens in Deutschland ein, das später auch von anderen Sendern übernommen wurde.

Im Jahr 1990, nach der Annexion der DDR hatten die USA nach einem Bericht der U. S. Advisory Commission on Public Diplomacy 1989/1990 eine weitere Rundfunkpräsenz vom RIAS erwogen. Der RIAS sollte weiterhin ein Propagandasender der USA für Ostdeutschland bleiben.

Am 1. April 1992 wurde RIAS-TV von der Deutschen Welle übernommen, die fortan unter der Bezeichnung DW-TV ein Fernsehprogramm für das Ausland produzierte und ausstrahlte. Am 19. Mai 1992 wurde zwischen den Regierungen der BRD und den USA ein Abkommen über die Gründung der RIAS Berlin Kommission unterzeichnet, das am 26. Oktober 1992 in Kraft trat. Die Kommission hat sich zur Aufgabe gemacht, „die Tradition der deutsch-amerikanischen Kooperation im Rundfunk weiter fortzusetzen und als neue Tradition im transatlantischen Mediendialog Begegnungen und Verbindungen zwischen Rundfunkjournalisten auf beiden Seiten des Ozeans zu ermöglichen“. Das ist verklausuliert ausgedrückt und heißt im Klartext, dass die Propaganda der USA nun neue Wege gefunden hat.

Am 1. Juni 1992 wurde RIAS 2 privatisiert und in rs2 umbenannt. rs2 sendet heute in Berlin auf derselben UKW-Frequenz 94,3 MHz, auf der zuvor RIAS 2 ausgestrahlt wurde, sowie über ein Netz weiterer UKW-Frequenzen in Brandenburg. Die Hofer RIAS-2-Frequenz 91,2 MHz wurde 1992 aufgelassen. Die einstige Berliner Mittelwellenfrequenz 855 kHz von RIAS 2 wurde für DRM-Übertragungen und Sondersendungen des Deutschlandradios genutzt. RIAS 1 (UKW 89,6 MHz) wurde zunächst weitergeführt und ging zum 1. Januar 1994 zusammen mit Deutschlandsender Kultur und dem Deutschlandfunk im Deutschlandradio, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, auf. Anfangs hatte diese Anstalt mit dem DeutschlandRadio Berlin und dem Deutschlandfunk (Köln) zwei Programme, derzeit (Stand: 2013) besteht Deutschlandradio aus den Programmen Deutschlandradio Kultur, Deutschlandfunk und DRadio Wissen.

Die Klangkörper sind heute überwiegend in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin zusammengefasst.

Das ehemalige Funkhaus des RIAS liegt am nach dem populären Moderator benannten Hans-Rosenthal-Platz direkt an der Bezirksgrenze zwischen Schöneberg und Wilmersdorf am Rudolph-Wilde-Park beziehungsweise am Volkspark Wilmersdorf mit dem sogenannten RIAS-Spielplatz. Von hier wird das Programm Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt.

Der Sendeschluss des RIAS war am 31. Dezember 1993 um 23.55 Uhr. Die letzten Worte sprach der Programmdirektor Siegfried Buschschlüter.
Am 4. September 2013 ging in Berlin-Britz ein bedeutendes Stück deutscher Rundfunkgeschichte und der Geschichte des Kalten Krieges zu Ende: Der Betrieb des rund 65 Jahre zuvor vom RIAS aufgebauten Mittelwellensenderstandortes wurde endgültig eingestellt.

siehe Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

Funkhaus Nalepastraße

Die Hörfunkprogramme wurden anfangs im „Haus des Rundfunks“ produziert, das im britischen Sektor lag. Im Sommer 1951 wurde damit begonnen, ein leerstehendes Fabrikgebäude in der Nalepastraße zum Funkhaus auszubauen.

Von hier aus wurden ab 1952 alle Hörfunkprogramme der DDR gesendet.

Im September 1952 entstanden als erste Maßnahme des neu gegründeten Staatlichen Rundfunkkomitees die neuen Programme Berlin I mit politischem Schwerpunkt, Berlin II mit Wortsendungen, zum Beispiel aus populärwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Vorträgen. Aber alle diese interessanten Wortsendungen sollten, wie auch bei den anderen beiden Sendern nicht mehr als 36 Prozent der täglichen Sendezeit ausmachen. Den Rest des Tages wurde Musik gesendet. Das Programm Berlin III wendete sich vor allem an die einzelnen Berufsgruppen. Der Mitteldeutsche Rundfunk Leipzig und die Landessender wurden aufgelöst. Dafür wurden in den einzelnen Bezirksstädten Studios eingerichtet, die die bunte Vielfalt der Ereignisse in der DDR einfangen sollten. Alles Material wurde dann zentral in Berlin gesammelt und über Berlin I, II oder III gesendet. Zu dem völlig neuen Gewand haben sich die drei Sender auch ein neues Pausenzeichen zugelegt. [3] Das Programm übernahm auch die Kurzwelle des bisherigen Deutschlandsenders (DLS).

Im August 1953 wurde der Rundfunk neu organisiert. Es entstanden wieder der Deutschlandsender, der Berliner Rundfunk und Radio DDR. Von Juni 1954 bis September 1955 hieß das Programm des Berliner Rundfunks vorübergehend Berlin 1. Programm, im Gegensatz zum Programm von Radio DDR, das Berlin 2. Programm hieß. Der Berliner Rundfunk strahlte sein Programm bis zum 31. Dezember 1991 über Mittelwelle (657, 693, 999, 1170, 1431 und 1575 kHz) und UKW aus.

Berliner Welle

Vom 2. Februar 1958 an produzierte der Berliner Rundfunk auch ein 2. Programm, das zunächst als „Berliner Rundfunk 2. Programm“ ausgestrahlt und im Dezember 1959 in „Berliner Welle“ umbenannt wurde. Dieses Programm wurde nur in Berlin auf UKW 95,05 MHz ausgestrahlt und wandte sich vor allem an Hörer in West-Berlin. Die Berliner Welle stellte am 14. November 1971 ihren Sendebetrieb ein und wurde mit dem Deutschlandsender zur „Stimme der DDR“ fusioniert.

Privatisierung

Im Zusammenhang mit der Abwicklung des DDR-Hörfunks wurde der Berliner Rundfunk Ende 1991 mit Wirkung vom 1. Januar 1992 privatisiert und in Berliner Rundfunk 91.4 umbenannt. Grund war ein Gesetz beziehungsweise Beschluss der Berliner CDU-geführten Landesregierung, der (von der SPD heftig befehdet) den SFB zur alleinigen Landesrundfunkanstalt Berlins machte.

Die Berliner UKW-Frequenz 91,4 MHz wurde von dem Nachfolgesender übernommen. Die ehemaligen DDR-Frequenzen in anderen Bundesländern übernahmen regionale Programme der ARD.

Textpassagen aus Wikipedia entnommen

Die Links im Text führen zur Wikipedia-Erklärung weiterer Sender der DDR

Berlin, Nalepastraße, Sendezentrum, Spree

Bild vom 1. Juli 1970 „Bundesarchiv Bild 183-J0701-0301-001, Berlin, Nalepastraße, Sendezentrum, Spree“ von Bundesarchiv, Bild 183-J0701-0301-001 / CC-BY-SA. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons –

Stimme der DDR

Stimme der DDR war ein Radiosender der DDR, der auch für deutschsprachige Hörerinnen und Hörer außerhalb der DDR gedacht war. Dieser Sender hatte einen hohen Wortanteil, bot Informationen, Unterhaltung und Kultur. Oft wird gesagt, dass dieser Sender, wie alle Sender der DDR, ein Instrument der Regierungspartei SED war. Dazu kann man sagen, dass überall auf der Welt Radio und Fernsehen mehr oder minder durch Parteien und der staatstragenden Politik beeinflusst sind.

Bis 1971 und ab 1990 hieß Stimme der DDR, Deutschlandsender.

Im Jahre 1971 hatte das Staatliche Rundfunkkomitee beschlossen die auf die BRD und Westberlin ausgerichteten Sender Deutschlandsender und Berliner Welle durch Stimme der DDR zu ersetzen. Das neue Programm startete am 15.11.1971. Die Redaktionen saßen im Funkhaus Nalepastraße.

Der Sender versuchte seinem Programmauftrag „dem wachsenden Interesse am Internationalen Kampf für Frieden und Sozialismus und gegen den Krieg und Imperialismus Rechnung zu tragen“.

Am 12. Februar 1990 wurde Stimme der DDR in Deutschlandsender (DLS)rückbenannt. Vier Monate später, am 16 Juni 1990,wurde der Sender mit Radio DDR II zum Sender DS Kultur fusioniert. DS Kultur ging am 01.01.1994 im Deutschlandradio auf.

Stimme_der_DDR

Bildquelle: Wikipedia

Radio DDR, Radio DDR I und Radio DDR II

Radio DDR, der ursprüngliche Name war Radio DDR und Berlin 2. Programm, bot ein gemischtes Programm aus Information und Unterhaltung, mit Schwerpunkt auf das Geschehen in der DDR. Die Sendungen waren hauptsächlich deutschsprachig, ergänzt mit Beiträgen auf Sorbisch. Dies war der erste deutsche Sender, der Sendungen in den beiden sorbischen Sprachen im Programm hatte. Dies begann Mitte der 1950er Jahre und wird heute durch den ORB, bzw. RBB und MDR bis heute fortgesetzt.

Oktober 1958 folgte Radio DDR II, das nur über UKW sendete. Radio DDR, bzw Radio DDR I sendete bis 1991 und wurde über Mittelwelle und UKW ausgestrahlt.

Näheres auf Wikipedia

Im April 1990 wurde Radio DDR I in Radio Aktuell umbenannt. Das Programm sendete dann erstmals Werbeblöcke. Nach der Gründung der eigenständigen Landesrundfunkanstalten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR (MDR,ORB) und dem Beitritt Mecklenburg-Vorpommerns zum Sendegebiet des NDR, übernahmen diese die Sendefrequenzen von Radio Aktuell. Die Frequenz des Senders Brocken, die stärkste UKW-Frequenz Deutschlands, ging an den neu gegründeten Privatsender Radio Brocken wird heute von 89.0 RTL belegt.

Ausführliches auf Wikipedia

Radio Berlin International

Radio Berlin International (RBI) war der Auslandsrundfunksender der DDR. Er wurde im Mai 1959 offiziell gegründet. Bereits seit April 1956 wurden von Radio DDR fremdsprachige Sendungen produziert und ausgestrahlt.

Ziel des Senders war den Hörerinnen und Hörern der ganzen Welt den sozialistischen deutschen Staat näher zu bringen und im Ausland lebende Deutsche über die DDR zu informieren. Im Laufe der Zeit wurden die Programme weiter ausgebaut und über Kurz- und Mittelwelle verbreitet.

Pausenzeichen des Senders waren die ersten acht Töne der Nationalhymne der DDR. Redaktion und Studios befanden sich im Funkhaus Nalepastraße in Berlin. Senderstandorte waren die Kurzwellenzentren in Nauen und Königs-Wusterhausen.

Nach der Annexion der DDR, am 03.10.1990 stellte RBI mit Ablauf des 2.10.1990 als erster Sender des DDR-Rundfunks seine Sendungen ein. Die Frequenzen und einige Leute vom Personal des RBI wurden von der Deutschen Welle übernommen und werden zum Teil noch heute von dieser genutzt.

Die Deutsche Welle ist der Auslandssender der BRD.

Ausführliches auf Wikipedia

RBI

Bildquelle:Taringa!

DT 64

DT 64war das Jugendprogramm des DDR-Rundfunks. Es war ein wesentliches Merkmal der Jugendkultur in der DDR

DT 64 wurde 1964 gegründet und 1986 ein eigenständiger Sender, der bis Mai 1993 bestand. Der Nachfolgesender ist MDR Sputnik.

DT 64 wurde zum Deutschlandtreffen der Jugend 1964 in Berlin/DDR als „Sonderstudio Deutschlandtreffen 1964“ ins Leben gerufen. Dieses strahlte im Mai 1964 99 Stunden ohne Unterbrechung für die Teilnehmer des Treffens ein Programm mit internationaler Musik und mit hohem Live-Anteil aus.

Später übernahm der Berliner Rundfunk für die ganze DDR das „Jugendstudio DT64“ auf Mittelwelle und UKW. Es war das erste Radioprogramm der DDR, das sich gezielt an Jugendliche richtete.

Erich Honecker kritisierte auf dem 11. Plenum der SED(16.12.1965-18.12.1965), dass viel Beatmusik gesendet wurde. In dieser Zeit hatte man sich auch im Westen über Beatmusik aufgeregt.

1976 begannen die „DT 64 Jugendkonzerte“ und ab dem 01.09.1981 startete zusammen mit dem Jugendfunk der Stimme der DDR ein regelmäßiges Abendprogramm zwischen 19 Uhr und 24 Uhr. Zu beginn war das Programm nur in Berlin, später auch in der gesamten DDR zu hören.

Nach der Einrichtung einer eigenen DDR-weiten UKW-Senderkette wurde DT64 am 7. März 1986 ein eigenständiger Sender, der von 13 bis 24 Uhr zu empfangen war. Im Dezember 1987 wurde das Programmangebot auf täglich 20 Stunden ausgeweitet.

Ausführliches und zu der Zeit des Endes der DDR bis zur Übernahme durch den MDR auf Wikipedia.

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DT 64 Bildquelle Wikipedia

Deutscher Freiheitssender 904

Der „Deutsche Freiheitssender 904“(DFS 904) wurde als Reaktion auf das KPD-Verbot in der alten BRD gegründet. Der Sender meldete sich erstmalig am Abend des 17. August 1956, dem Tag des Urteilsspruchs des Bundesverfassungsgerichtes.

Der Sender ging morgens und am darauffolgenden Tag in den Abendstunden in den Regelbetrieb.

Der Schwestersender war der „Deutsche Soldatensender 935“(DSS935)

Der Name des Senders knüpfte an den Kurzwellensender im republikanischen Spanien „Deutscher Freiheitssender 29.8“ an.

Später wurde weniger gesendet, da sich der Kreis der Zuhörerschaft verringert hat. Der finanzielle Aufwand stand in keinem Verhältnis dazu.

Nach der Konstituierung der DKP gab es keinen Grund mehr für die Weiterführung der Sender. Am 30. September 1971 (DFS 904) bzw. 30. Juni 1972 (DSS 935) wurde der Betrieb beider Sender eingestellt.

Weitere Ausführungen könnt Ihr Wikipedia entnehmen.

Der „Berliner Rundfunk“

Der „Berliner Rundfunk“ war ein Radiosender der DDR. Dieser Sender hatte einen politischen Schwerpunkt und informierte über das Geschehen der Hauptstadt der DDR.

Am 01.Januar 1992 wurde der Sender privatisiert und sendet seitdem unter dem Namen „Berliner Rundfunk 91.04.“

Unter dem Namen „Radio Berlin“ wurde am 13.Mai 1945 , unter Kontrolle der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland(SMAD), die erste Sendung über den Sender Tegel auf Mittelwelle ausgestrahlt. Wenige Tage danach zog der Sender in das „Haus des Rundfunks“ in der Masurenalle. Das war der ehemalige Sitz der „Reichs-Rundfunk-Gesellschaft“ in Berlin. „Radio Berlin“ wurde nun in „Berliner Rundfunk“ umbenannt. Damit war der „Berliner Rundfunk“ der älteste Radio-Sender der DDR.

Nach Einzug der westalliierten Truppen am 1.Juli 1945 befand sich das Haus des Rundfunks im britischen Sektor. Der „Berliner Rundfunk“ war exterritoriales Gebiet der Sowjets. Die Sendeanlagen standen in Tegel, also im französischen Sektor. Bereits im Herbst 1945 nahmen die Spannungen zwischen den West-Alliierten und den Sowjets zu.

Während der Berlin-Blockade verschärfte sich die Situation weiter. Der sowjetisch kontrollierte „Berliner Rundfunk“ im britischen Sektor wurde nun seinerseits von den Briten blockiert. Der in Berlin-Tegel stehende Sendeturm wurde, ohne Rücksprache mit dem sowjetischen Stadtkommandanten zu nehmen, auf Befehl des französischen Stadtkommandanten in die Luft gejagt. Wegen angeblicher Gefährdung des Luftverkehrs wurde diese Aktion begründet. Nach der Sprengung des Sendeturms wird das Programm über einen Notsender bei Potsdam ausgestrahlt. Im April 1949 geht ein neuer, leistungsstarker Sender bei Königs Wusterhausen in Betrieb.

Ab 1952 wurden alle Hörfunkprogramme der DDR aus dem Funkhaus Berlin, Nalepastraße gesendet. Von da an hatte der „Berliner Rundfunk“ dort seinen Sitz.

Bundesarchiv_B_14F003013-0010,_Berlin erstes Funkhaus DDR in Westberlin

Bildquelle: Wikipedia und Bundesarchiv „Bundesarchiv B 145 Bild-F003013-0010, Berlin, Zonengrenze“ von Bundesarchiv, B 145 Bild-F003013-0010 / Brodde / CC-BY-SA. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons –