Die faschistische Intervention in Spanien

Der Kampf der KPD als fester Bestandteil der internationalen Solidarität mit dem spanischen Volk

Der Wahlerfolg der spanischen Volksfront im Februar 1936 war ein schwerer Schlag gegen die Pläne der spanischen Reaktion, auf legale Weise die Macht erobern zu können. Deshalb wurde ein faschistischer Militärputsch gegen das spanische Volk organisiert. Er begann am 18. Juli 1936 und wurde von Francisco Franco geleitet. Siehe: Der national-revolutionäre Krieg (Bürgerkrieg) in Spanien (1936-1939)

Geführt von der Kommunistischen Partei Spaniens und anderen Parteien der Volksfront, erhoben sich die Volksmassen unter der Losung „No pasaran“ („Sie kommen nicht durch“)zur Verteidigung der Demokratie und schlugen die ersten Angriffe derFaschisten zurück. Durch den Sturm auf Kasernen bewaffneten sich die Arbeiter. Die spanischen Matrosen verhafteten ihre reaktionären Offiziere und sicherten so einen großen Teil der spanischen Kriegsflotte für das republikanische Spanien. Nach kurzer Zeit brachte die Volksfrontregierung die Franco-Putschisten an den Rand der Niederlage. Davor bewahrte sie jedoch die militärische und wirtschaftliche Hilfe des deutschen und italienischen Faschismus. Von 1936 bis 1939 kämpften etwa 50 000 deutsche und 300 000 italienische Soldaten und Offiziere, ausgerüstet mit großen Mengen modernsten Kriegsmaterials, an der Seite der spanischen Faschisten.

Ein faschistisches Spanien sollte Hitler ein zuverlässiger Verbündeter im Rücken Volksfrontfrankreichs sein und ihm günstige Ausgangspositionen schaffen. Zugleich wurden durch diese Intervention die Kapitalanlagen, insbesondere die Rohstoffquellen, der IG Farben, der Elektrokonzerne Siemens und AEG, des Krupp-Konzerns sowie der Deutschen und Dresdner Bank in Spanien gesichert.

Durch diesen Krieg war es den deutschen Militaristen ferner möglich, die neu entwickelten Waffen und Kriegsgeräte zu erproben. Dass dabei Zehntausende unschuldiger Menschen ihr Leben lassen mussten, interessierte sie nur insofern, als daran die Wirksamkeit der neuen Waffen gemessen werden konnte.

Jagdflugzeuge der deutschen Faschisten in Spanien Kopie

Jagdflugzeuge vom Typ Me 109 werden auf einem Feldflugplatz in Spanien von deutschen „Freiwilligen“ der Naziwehrmacht zum Fronteinsatz startklar gemacht.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Jedes dieser Teilziele, das die deutschen Faschisten in Spanien verfolgten, diente so der umfassenden Vorbereitung eines faschistischen Raubkrieges.

Die reaktionärsten imperialistischen Kräfte in Frankreich und Großbritannien verfolgten mit Unbehagen die Erfolge der Volksfront in Spanien. Unter dem Druck ihrer Völker waren sie jedoch nicht in der Lage, die Franco-Putschisten offen zu unterstützen. Sie verfielen deshalb auf das demagogische Manöver einer Politik der Nichteinmischung. Unter dem Vorwand der „Nichteinmischung“ verhinderten Frankreich und England die Lieferungen von Waffen, Lebensmitteln usw. an das republikanische Spanien.

 

Zerstörte spanische Stadt Guernica Kopie

Ruinen der spanischen Stadt Guernica, die von der faschistischen deutschen Luftwaffe vernichtet worden ist

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Nur der erste sozialistische Friedensstaat, die Sowjetunion, vertrat von Beginn an die Interessen des spanischen Volkes. Die UdSSR entlarvte die faschistische Intervention und erklärte am 23. Oktober 1936, dass sie sich nicht mehr an die Vereinbarungen über die Nichteinmischung gebunden fühle, wenn andere Staaten wie Deutschland und Italien ihre Unterstützung der spanischen Faschisten fortsetzten. In kurzer Zeit sammelten die Völker der Sowjetunion 59 Millionen Rubel, zu denen die Regierung noch einen Kredit von 85 Millionen Rubel für die spanische Republik hinzugab.

Überall in der Welt entwickelte sich die solidarische Hilfe für das revolutionäre Spanien. Sie reichte von Beschaffung von Waffen, Nahrungsmitteln und Kleidung bis zur Bildung von Freiwilligeneinheiten. Etwa 30 000 Antifaschisten aller Parteien und Richtungen, ihnen voran die Kommunisten, kamen der spanischen Republik zu Hilfe. Unter ihnen auch Ernest Hemingway. Aus den Reihen dieser Kämpfer formierten sich die Internationalen Brigaden. Die antifaschistischen Freiwilligen gaben ein leuchtendes Beispiel für den proletarischen Internationalismus.

In dieser breiten internationalen Front der Solidarität nahmen deutsche Antifaschisten einen ehrenvollen Platz ein. Mit einem Appell des Zentralkomitees der KPD vom 07. August 1936 an alle militärisch ausgebildeten Antifaschisten schlossen sich in den Bataillonen Etkar André, Hans Beimler, Ernst Thälmann und weiteren Einheiten zusammen.

Karte Spanienkrieg Kopie

Die deutsch-italienische Intervention in Spanien und der Abwehrkampf des spanischen Volkes und der internationalen Brigaden 1936 bis 1939

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Bilder von Spanienkrieg Kopie

Bild oben: Die Bevölkerung Albacetes empfängt Interbrigadisten(1937)                                                    Bild unten: Im November    1936 wehren Soldaten der Volksarmee die Franco-Truppen vor Madrid erfolgreich ab

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Bei der Verteidigung von Madrid und in anderen Schlachten erwarben sich diese Einheiten großen Ruhm. An ihrer Spitze kämpften hervorragende Kommunisten wie Arthur Becker, Hans Beimler, Franz Dahlem, Kurt Hager, Heinz Hoffmann, Erwin Kramer, Heinrich Rau, Albert Schreiner,Richard Staimer, Paul Verner und andere.

Auch zahlreiche Geistesschaffende nahmen an diesen Kämpfen teil, so Willi Bredel, Ernst Busch, Hans Marchwitza, Ludwig Renn, Bodo Uhse und Erich Weinert.

Von 1936 bis 1939 verteidigten etwa 5000 deutsche Antifaschisten an der Seite des spanischen Volkes die Unabhängigkeit Spaniens und zugleich die nationalen Lebensinteressen des deutschen Volkes. 3000 von ihnen gaben für diese hohen Ziele ihr Leben.

Radiointerview mit deutschem InterbrigadistenQuellenangabe Radiointerview

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Der Kampf der Antifaschisten in Spanien, in dem Kommunisten, Sozialdemokraten und andere Antifaschisten zusammengeschmiedet wurden, belebte auch die Anstrengungen im Ringen um die Einheits- und Volksfront in Deutschland.

 

Solidarität deutscher Arbeiter und Seeleuten mit SpanienkämpfernQuellenangabe Solidarität

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

So verbreiteten die Antifaschisten die Wahrheit über die faschistische Intervention in Spanien. In einigen Betrieben wurden unter den Arbeitern Solidaritätsspenden gesammelt. Deutsche Hafenarbeiter und Matrosen spielten bei der Übermittlung des Geldes und von Informationen eine hervorragende Rolle.

Trotz des heldenhaften Kampfes erlag jedoch das republikanische Spanien schließlich der faschistischen Übermacht. Der Abwehrkampf des spanischen Volkes und der Internationalen Brigaden gegen die faschistische Aggression in den Jahren 1936 bis 1939 bleibt dennoch für immer ein Hohelied des antifaschistischen Kampfes und der internationalen proletarischen Solidarität.

 

geschichtsbuch-ddr-9-klasse-kopie-2

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Die faschistische Intervention in Spanien..

 

Ergänzung von Gerd Pehl zum Beitrag

 „Die faschistische Intervention in Spanien“

 

War das wirklich eine Intervention deutscher Faschisten in Spanien?

Franco brauchte die deutsche Luftwaffe um seinen Sieg gegen die Kommunisten und anders denkende Menschen verwirklichen zu können. Dass er nach dem Sieg dem Hitlerfaschismus nicht beitrat, macht die deutsche faschistische Teilnahme an den Spanienkrieg aber nicht zu einer Intervention. Eine Intervention ist eine Einmischung von Staaten. Das faschistische Deutschland hat sich in Spanien nicht eingemischt, sondern ist dem Faschist Franco auf dessen Bitte hilfreich zur Seite gesprungen. Als Reichsminister der Luftfahrt konnte Hermann Göring seine Luftwaffe schon mal für den kommenden Ernstfall 1939 testen.

 

Hans Beimler

Hans Beimler (* 2. Juli 1895 in München als Johannes Baptist Beimler; † 1. Dezember 1936 vor Madrid) war ein deutscher Politiker (KPD). Er wurde bekannt als kommunistischer Reichstagsabgeordneter und als politischer Kommissar des „Thälmann-Bataillons“ der XI. Internationalen Brigade im Spanischen Bürgerkrieg( Nationalrevolutionärer Krieg).

 

Hans Beimler auf DDR-Briefmarke

Hans Baimler auf Briefmarke

Bildquelle:

Stamps of Germany (DDR) 1966, MiNr 1198“ von Hochgeladen von –Nightflyer (talk) 13:26, 19 July 2009 (UTC) – Eigener Scan und Bearbeitung. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons -Bild ist entsprechend verlinkt.

 

Als Sohn eines Landarbeiters besuchte Beimler die Volksschule in Waldthurn in der Oberpfalz, wo er auch aufwuchs. Später erlernte er das Handwerk eines Schlossers und wurde 1913 Mitglied im Deutschen Metallarbeiterverband (DMV). Im Ersten Weltkrieg war er von 1914 bis 1918 Marinesoldat auf einem Minensuchboot und gehörte 1918 in Cuxhaven dem Arbeiter- und Soldatenrat an. Nachdem er im Spartakusbund aktiv war, gehörte er 1919 zu den Gründungsmitgliedern der KPD.
Er beteiligte sich vom 13. April bis 3. Mai 1919 aktiv an den Kämpfen um den Erhalt der Münchner Räterepublik und gründete die KPD-Ortsgruppe München. Nach der Niederschlagung der Räterepublik wurde er für kurze Zeit inhaftiert. Er arbeitete danach erneut als Maschinenschlosser, übte verschiedene gewerkschaftliche Funktionen aus und war Vorsitzender der KPD im Münchner Stadtteil Nymphenburg. Beimler wurde 1921 erneut verhaftet, weil er versucht hatte, einen Truppentransport durch eine Brückensprengung zu unterbinden. Dafür erhielt er im Juni 1921 zwei Jahre Festungshaft und verbüßte die Strafe bis 1923 im Gefängnis Niederschönenfeld. Nach seiner Entlassung arbeitete er in einer Lokomotivfabrik in München und gehörte dem dortigen Betriebsrat an.
Beimler wurde wegen seiner politischen Tätigkeit mehrmals gemaßregelt und gerichtlich verfolgt. Er reiste auf Beschluss der Vollversammlung der Münchner Betriebsräte mit der ersten deutschen Arbeiterdelegation vom 14. Juli bis 28. August 1925 in die Sowjetunion. Beimler wurde von der Bezirksleitung Südbayern der KPD, deren Mitglied er seit Juni 1925 war, mit der Leitung der Betriebsarbeit beauftragt. Bis März 1928 war er als Mitglied des Sekretariats der Bezirksleitung für Gewerkschaftsfragen und für die Arbeit in den Massenorganisationen verantwortlich. Im April 1928 beauftragte die Bezirksleitung ihn mit der Reorganisation der Parteiarbeit im Unterbezirk Augsburg, den er bis Frühjahr 1932 leitete.
1928 schloss die Verbandsleitung Beimler aus dem DMV aus. Beimler gehörte von Dezember 1929 bis August 1932 dem Stadtrat von Augsburg an, von April bis Juli 1932 dem Bayerischen Landtag. Von 1932 bis 1933 war er Abgeordneter im Deutschen Reichstag. Im Frühjahr 1932 kehrte Beimler nach München zurück und wurde Politischer Sekretär des Bezirks Südbayern der KPD.

Nach der Machtübernahme der Faschisten nahm er an der vom ZK einberufenen Tagung der Politischen Sekretäre, ZK-Instrukteure und Abteilungsleiter der KPD am 7. Februar 1933 im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil.
Am 11. April 1933 wurde Beimler nach Wochen illegaler Arbeit verhaftet und im Münchner Polizeipräsidium gefoltert und nach 14 Tagen in das KZ Dachau gebracht. In der Nacht vom 8. Mai zum 9. Mai 1933 gelang ihm die Flucht aus dem Lager, wobei er offenbar einen SS-Mann tötete, um in dessen Uniform zu flüchten. Nach einigen Wochen Unterschlupf bei Gleichgesinnten in Bayern konnte er sich nach Prag absetzen. Bis Ende 1936 arbeitete er unter Emigranten in Prag und Zürich. Im August 1933 erschien seine Broschüre „Im Mörderlager Dachau“, es war der erste authentische Bericht über die Zustände in einem faschistischen KZ. Im November 1934 wurde er ausgebürgert.

Auszug aus seiner Broschüre „Im Mörderlager Dachau“:

„Nun überreichte (der Lagerverwalter Vogel) mir einen 2 Meter langen Kälberstrick von der Stärke eines Fingers und forderte mich auf, denselben am kleinen Wasserleitungshahn aufzuhängen […] Ich stieg auf die Pritsche und hängte den Strick […] an den Hahn. Nachdem ich wieder heruntergestiegen war, gab er mir folgende Weisung: ‚Wenn in Zukunft wieder jemand die Zelle betritt, haben Sie eine militärische Haltung einzunehmen und zu sagen: ‚Der Schutzhaftgefangene Beimler meldet sich zur Stelle‘ und – auf den Strick zeigend – ‚sollten Sie irgendwelche Zweifel bekommen, dann steht er ihnen zur Verfügung.‘“

– Hans Beimler, August 1933

Als im Juli/August 1936 das ZK der KPD von Paris aus die Unterstützung der spanischen Republikaner einleitete, fuhr Beimler am 5. August 1936 nach Barcelona, um mit der Aufstellung des Thälmann-Bataillons und der Internationalen Brigaden (Interbrigaden) die republikanische Seite zu unterstützen. Mit seiner Hilfe konnte ein deutschsprachiger Sender für die Antifaschisten in Barcelona in Betrieb genommen werden. Beimler war dann auch einer der ersten Freiwilligen, die in diesen Brigaden für die Spanische Republik kämpften. In den Interbrigaden war er politischer Kommissar aller deutschen Bataillone.

Am 1. Dezember 1936 beschritt Beimler eine Hohlgasse in der Nähe des Gebäudekomplexes Moncloa-Palast, um die Stellungen der beiden deutschen Bataillone von der XI. Internationalen Brigade zu besichtigen. In dieser Gasse fanden er und sein Kamerad Louis Schuster den Tod, während der dritte Begleiter, Richard Staimer, der spätere Schwiegersohn Wilhelm Piecks, entkam. Beimlers Tod war später Gegenstand zahlreicher Spekulationen.

 

Spekulation Nr. 1

Antonia Stern, eine Freundin von Beimler, sprach zu seinem 20. Todestag in Madrid von einem Mord seitens des sowjetischen Geheimdienstes GPU. Als Grund für die Ermordung Beimlers führt sie seine Kritik an der GPU an, die in die Auseinandersetzungen zwischen der Partido Obrero de Unificación Marxista (POUM) und den Republikanern mehrfach tödlich eingriff, um die soziale Revolution in Spanien auf „stalinistischen Kurs“ zu bringen. Diese Theorie geht davon aus, dass der Überlebende Staimer ein GPU-Agent war und Beimler und Schuster hinterhältig erschoss. Staimer selbst soll Mitglied eines GPU-Kommandos unter Erich Mielke, dem späteren Minister für Staatssicherheit in der DDR, gewesen sein.

Eine antikommunistische Theorie, die selbst bürgerliche Historiker nach 1989 widerlegen.

Dieser antikommunistischen Theorie wird entgegengehalten, dass der Historiker Michael Uhl bei der Auswertung der Akten des KPD-Abwehrapparates in Spanien zu dem Ergebnis kam, dass Beimler nicht an einem GPU-Geschoss starb.
Auch in Untersuchungen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und von Historikern nach 1989 in kommunistischen Archiven ließen sich keine Beweise für einen Mord seitens der GPU finden.
Weiterhin steht dieser Theorie die Tatsache entgegen, dass die Konflikte zwischen Volksfrontregierung und den anarchistischen Gruppen erst ab dem Jahr 1937 eskalierten und blutig ausgetragen wurden.

 

Spekulation Nr. 2

Die andere Theorie, die nach verschiedenen Quellen die glaubwürdigere sein soll, besagt, dass Hans Beimler und Louis Schuster von einem franquistischen Scharfschützen erschossen wurden und nur Richard Staimer diesen Angriff überlebt hat. Diese Theorie zweifelten wiederum viele republikanische Spanienkämpfer an. Sie wird aber inzwischen von den meisten Historikern unterstützt.
Vom Tage der Aufbahrung in Madrid bis zu seiner Beisetzung auf dem Bergfriedhof Montjuïc in Katalonien nahmen mehr als zwei Millionen Spanier von Hans Beimler Abschied.

 

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

Lied

 

 

 

Internationale Brigaden (kurz: Interbrigaden)

…waren aus Freiwilligen von 53 Nationen bestehende Truppenteile der spanischen Volksarmee, die während des national-revolutionären Krieges in Spanien(1936-1939) an der Seite des spanischen Volkes kämpften.

Bild Interbrigaden JEPG

 

Ihre Bildung war von der Regierung der spanischen Republik am 22.10.1936 beschlossen worden. Eine Interbrigade bestand in der Regel aus 3 – 5 Infantriebataillionen, 2 Artilleriebatterien, mehrere Spezialkompanien und einem Kavalleriezug. Sie war bewaffnet mit Gewehren, Pistolen, Handgranaten, schweren und leichten MGs, Granatwerfern, Panzerabwehrkanonen, sowie einigen Geschützen und Panzern. Sie Kämpfte im Bestand einer Division.

Die Interbrigaden waren kampfkräftige Truppenteile mit hoher politischer Moral. Unter den mehr als 42 000 Antifaschisten waren 5 000 Deutsche, die dem Aufruf des ZK der KPD zur Unterstützung der Spanischen Republik gefolgt waren.

Am 23.08.1938 wurden die Interbrigaden von der Volksfrontregierung aus dem Kampf gezogen, da gleichzeitig die ausländischen Interventen abziehen sollten. Aber die Faschisten brachen diese Vereinbarung. Daraufhin gingen deutsche, österreichische und andere Interbrigadisten, die nicht in ihre Heimatländer zurückkehren konnten, 1939 erneut in den Kampf. Nachdem sie sich vor den Faschisten hatten zurückziehen müssen, gingen viele nach Frankreich oder setzten in anderen Ländern ihren Kampf gegen den Faschismus fort.

Zu den deutschen Antifaschisten, die in den Interbrigaden kämpften, gehörten u.a. Hans Baimler(1895-1936), Heinz Hoffmann(1910-1985), der spätere Verteidigungsminister der DDR, Hans Kahle(1899-1947), Heinrich Rau(1899-1961), Ludwig Renn(1889-1979) und Richard Staimer(1907-1982), später Vorsitzender des ZV der GST.

Soldaten, Politarbeiter und Kommandeure der Interbrigaden wirkten aktiv am Aufbau der DDR und der Stärkung ihrer Verteidigungskraft mit und übernahmen Führungsfunktionen in den bewaffneten Kräften der DDR.

Der heldenmütige Kampf deutscher Antifaschisten an der Seite des spanischen Volkes, ihre Waffenbrüderschaft mit den sowjetischen Soldaten und den antifaschistischen Kämpfern aus der ganzen Weltgehörten zu den wertvollsten militärischen Traditionen der DDR.

 

entnommen aus

Jugendlexikon Militärwesen

Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 1984

Interbrigaden

 

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überarbeitet von Petra Reichel