Hermann Ludwig Rudolph Duncker, geboren am 24. Mai 1874 in Hamburg, gestorben am 22. Juni 1960 in Bernau bei Berlin, war ein deutscher Politiker und Gewerkschafter.
Hermann Duncker-Denkmal in Rostock
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Der Sohn eines Kaufmanns besuchte von 1883 bis 1891 das Gymnasium in Göttingen. Ab 1893 studierte er Musikwissenschaften in Leipzig und wurde Mitglied der SPD. Im gleichen Jahr brach er das Musikstudium ab und begann ein Studium der Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie, das er mit einer Promotion abschloss. Danach war er in der Redaktion der „Leipziger Volkszeitung“ tätig. 1898 heiratete er Käte Döll. Seit 1903 war er hauptamtlicher Funktionär der SPD und 1906 ihr erster Wanderlehrer. 1911 war er an der Zentralschule der Partei tätig.
Hermann Duncker war Mitbegründer des Spartakusbundes. 1918 gehörte er zu den Gründern der KPD. Er war Gründer und Leiter der Berliner Marxistischen Arbeiterschule und hat zahlreiche Schriften verfasst. 1927 bis 1928 war er Leiter der Bildungsabteilung des ZK der KPD.
Kurz nach der Machtübernahme der Faschisten wurde Duncker im Februar 1933 verhaftet. Er wurde in Spandau und im Zuchthaus Brandenburg eingesperrt und im November 1933 entlassen.
1936 emigrierte er nach Dänemark, 1937 nach Großbritannien und 1938 nach Frankreich. Von dort aus wurde er von 1938 bis 1941 in Marokko interniert, anschließend ging er in die USA. Dort gehörte er den Unterzeichnern des Council for a Democratic Germany an.
Im Mai 1947 kehrte Duncker aus den USA nach Deutschland zurück. Dort trat er in die SED ein. Im September 1947 wurde er Professor und Dekan der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock. Von 1949 bis zu seinem Tod im Juni 1960 war Duncker Direktor der Gewerkschaftshochschule „Fritz Heckert“ in Bernau bei Berlin.
Seine Urne erhielt an der Ringmauer der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde einen Platz.
Grabplatte für Hermann Duncker
Bildquelle: Von 44Pinguine – selbst fotografiert, CC-by-sa 2.0/de, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=2422605
Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel