Die bürgerlichen Schreiberlinge der ZEIT können es nicht fassen, dass sich in der sozialistischen Gesellschaftsordnung ein Chef derart einsetzte, dass „sein“ Betrieb wirtschaftlichen Erfolg hatte und er seine Leute hinter sich brachte. Hätte es mehr solcher Leute an verantwortlichen Stellen gegeben, würde die DDR vielleicht noch bestehen.
Wenn Johann Franz auf „seinen“ ehemaligen Betrieb blickt, wird er wehmütig. Bis 1997 hat er die Ställe und Anlagen noch verwaltet. Interessenten aus dem Westen kamen und gingen. Herr Franz sah zu, wie „sein“ Betrieb ausgeweidet wurde. Seine früheren Mitarbeiter hatte er nach und nach entlassen müssen. Heute ist ein niederländischer Landwirt der Nachfolger von Johann Franz. Mit ihm hat er nun seinen Frieden geschlossen, denn er führe den Betrieb ordentlich und Herr Franz erinnert sich an „seine“ Zeiten.
Kurz vor Ende der DDR, am 05. Oktober 1989 wurde Johann Franz gemeinsam mit 54 anderen Arbeitern und Bauern ausgezeichnet.
Als er 1967 nach Nordhausen kam, bezog er mit seiner Frau und Kindern zunächst Zimmer direkt neben seinem Büro. Er wollte Tag und Nacht vor Ort sein. Der Viehzuchtbetrieb hatte keinen guten Ruf unter den Landwirten. Er galt als unrentabel und wegen der vielen Außenstellen schwer zu verwalten. Bevor Herr Franz kam, verbuchte der Betrieb Verluste in Millionenhöhe. Seinerzeit sind viele Leute von der Landwirtschaft in die Industrie gewechselt. Leidenschaftliche Landwirte, wie Johann Franz, gab es wenige.
Herr Franz brachte den Betrieb auf Vordermann. Er ließ Kinderkrippen, Kindergärten, einen Jugendclub und Wohnheime für Auszubildende(damals sagte man Lehrlinge) aufs Gelände bauen.
Durch das Wirken von Herrn Franz verdiente auch der Staat eine Menge Geld. Vom einstigen Verlustbetrieb hatte er nun die höchsten Gewinne im Republikmaßstab gemacht. Außerdem hatte er auch Deviseneinnahmen. Sogar bis zum Schluss. Z.B. Turnierpferde galten als Exportschlager, die beim britischen Königshaus begehrt waren.
Der Betrieb als Ganzes bekam den Karl-Marx-Orden. Herr Franz richtete von dem Preisgeld eine Feier für seine Leute aus.
Herr Franz erinnert sich an Reisen ins Ausland. Darunter ins kapitalistische Ausland. Man wollte ihn dort abwerben, z.B. in den USA. Darauf ließ Herr Franz sich nicht ein.
Herr Franz hat gezeigt, dass es möglich ist im Sozialismus einen Betrieb, bzw. ein Geschäft, wirtschaftlich zu führen. Leider war das nicht selbstverständlich.
Entnommen aus Artikel aus „Zeit online“ vom 20. November 2014, bearbeitet von Petra Reichel