Friedrich (Fritz) Carl Heckert, geboren am 28. März 1884 in Cemnitz, gestorben am 07. April 1936 in Moskau, war ein deutscher Politiker, Mitbegründer des Spartakusbundes und der Kommunistischen Partei Deutschland(KPD). Er gehörte zur Führungsriege der Kommunistischen Internationale(Komintern). Im Jahre 1923 war Fritz Heckert für kurze Zeit Wirtschaftsminister von Sachsen.
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Fritz Heckert war Sohn einer Arbeiterfamilie; sein Vater war Messerschmied und seine Mutter Handschuhweberin. Beide gehörten der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an. Nach der Schule erlernte Fritz Heckert den Beruf des Maurers und besuchte die Gewerbeschule.
Im Jahr 1902 trat Heckert dem Deutschen Bauarbeiterverband und der SPD bei, wo er sich dem linken Flügel anschloss. Auf der Wanderschaft lernte er 1911 in der Schweiz seine spätere Frau Wilma Stammberg (1885–1967) kennen. Die Lettin war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands und brachte Heckert mit Lenin zusammen, der ihn im Sinn der Bolschewiki beeinflusste.
Anfang 1912 nach Chemnitz zurückgekehrt, wurde Heckert hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär. In der Zeit des Ersten Weltkriegs war er einer der Mitbegründer der Spartakusgruppe und der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Im November 1918 wurde er Vorsitzender des Chemnitzer Arbeiter- und Soldatenrates. Heckert gehörte zu den Delegierten des Gründungsparteitags der KPD. Der Name „Kommunistische Partei Deutschlands“ ging auf seinen Vorschlag zurück.
Unter der Leitung Heinrich Brandlers und Heckerts war die Chemnitzer KPD-Organisation eine der stärksten in Deutschland. An der Seite des mit ihm befreundeten Brandler stieg Heckert nach dem Vereinigungsparteitag mit der USPD im Dezember 1920 ins Zentralkomitee der KPD (ZK) auf. Mit kurzer Unterbrechung im Jahr 1924 sollte er ihm bis zu seinem Tod angehören. Zeitweise war Heckert Vertreter der KPD bei der Roten Gewerkschafts-Internationale (RGI) in Moskau, dann ab 1922 der Stellvertreter Jacob Walchers, dem Leiter der Gewerkschaftsabteilung der KPD-Zentrale in Berlin.
Als Mitglied der Brandler-Führung wurde Heckert 1923 im Deutschen Oktober für 19 Tage Wirtschaftsminister der Sächsischen Regierung Zeigner. In dieser Zeit und während der folgenden Illegalität der KPD 1923/24 war Heckert aktiv an den Bürgerkriegsvorbereitungen der Partei beteiligt. Dies hatte im Oktober 1924 seine Inhaftierung zur Folge, die im Juli 1925 ein Reichstagsbeschluss in Anerkennung der Immunität Heckerts beendete.
Bei den Reichstagswahlen im Mai 1924 errang Heckert ein Mandat der KPD, das er bis 1933 behielt. Auf dem XI. Parteitag der 1927 ins Politbüro gewählt, leitete er bis April 1928 die Gewerkschaftsabteilung des ZK, danach versetzte ihn die Komintern zur RGI nach Moskau. Von hier aus trat er während der Wittorf-Affäre mit Walter Ulbricht der Absetzung Ernst Thälmanns entgegen und kam wieder in die Zentrale der KPD nach Deutschland zurück. Seit dem VI. Weltkongress der Komintern 1928 war er Mitglied des Präsidiums des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI).
Der XII. Parteitag der KPD wählte ihn 1929 wieder ins ZK und ins Politbüro. Im Jahr 1931 wurde Heckert in Gelsenkirchen auf einer Kundgebung bei Zusammenstößen mit der SA schwer verletzt.
Als Vertreter der KPD ging er 1932 wieder zum EKKI nach Moskau, wo er bis zu seinem Tod tätig war. Bei der Machtübernahme Hitlers war Heckerts Moskauaufenthalt öffentlich nicht bekannt und es wurde nach ihm gefahndet. Heckerts Name stand auf der am 25. August 1933 veröffentlichten ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs.
Heckert starb 1936 an einem Schlaganfall in Moskau. Seine Urne wurde in der dortigen Nekropole an der Kremlmauer beigesetzt.
In der DDR wurde er geehrt. Es gab zahlreiche Benennungen nach seinem Namen. Von 1955 bis 1990 verlieh der FDGB die Fritz-Heckert-Medaille.
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Sein Geburtshaus befindet sich seit 1974 nach einer Translozierung(Verfahren zur Umsetzung eines Gebäudes, das geschieht vor allem in der Denkmalspflege, falls ein Baudenkaml irgendwo im Wege steht.)um wenige hundert Meter an der Mühlenstraße in Chemnitz. Es ist unter der Bezeichnung „Heck-Art-Haus“ ein Teil der Chemnitzer Kunstszene.
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Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel