Joachim Herrmann

Joachim  Herrmann, geboren am 29. Oktober 1928 in Berlin, verstorben am 30. Juli 1992 ebenfalls in Berlin, war Chefredakteur des „Neuen Deutschlands“ und Mitglied des Politbüros des ZK der SED. 

Joachim Herrmann

Joachim Herrmann(1988)

Bildquelle:  Von Bundesarchiv, Bild 183-1988-0704-416 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5424360

 

Joachim Herrmann besuchte von 1939 bis 1945 die Oberrealschule Langhans in Berlin. Er war 1938 bis 1945 Mitglied im Deutschen Jungvolk und wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges als Luftwaffenhelfer eingezogen.

Bis 1949 arbeitete er bei der „Berliner Zeitung“ und dem „Start“. 1948 trat er der SED bei. Von 1949 bis 1952 war er stellvertretender Chefredakteur und von 1954 bis 1960 Chefredakteur des FDJ-Zentralorgans „Junge Welt“. Von 1952 bis 1961 war er Mitglied des Zentralrates der FDJ.

1960 bis 1962 war er als stellvertretender Abteilungsleiter im ZK der SED, von 1962 bis 1965 als Chefredakteur der „Berliner Zeitung“, bis 1971 als Staatssekretär für Westdeutsche Fragen und bis 1978 als Chefredakteur des SED-Zentralorgans „Neues Deutschland“, tätig.

Berlin-Friedrichsfelde, Gedenkstätte

70. Jahrestag der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg

v. l. n. r. Willi Stoph, Joachim Herrmann (Redner), Erich Honecker, Erich Mielke am 15. Januar 1989 bei der Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in Berlin-Friedrichsfelde

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-0115-011 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5346994

 

 

Er wurde 1967 Kandidat und 1971 Mitglied des ZK der SED, 1973 Kandidat und 1978 Mitglied des Politbüros des ZK der SED, dort seit 1979 für Medien, befreundete und Blockparteien und die Nationale Front zuständig. 1978 bis 1989 war Herrmann Sekretär des ZK der SED. Die Medien in der DDR standen unter seiner Kontrolle.

Es es gab nur „Hofberichterstattung“, d.h. ausschließlich Erfolgsmeldungen und Positives, auch wenn die Wahrheit anders aussah. Die Zeitungen und Nachrichtensendungen der DDR wirkten langweilig, auch für interessierten Besuch aus der BRD, Westberlin u.a. westlichen Ländern. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass die Bevölkerung der DDR sich überwiegend über das Westfernsehen informierte und manipulieren ließ.

Am 10. November 1989(nach der Grenzöffnung und dem Ende der DDR als Arbeiter- und Bauernstaat) wurde er aus dem Zentralkomitee der SED ausgeschlossen. Da war es bereits zu spät. Die verfehlte Medienpolitik der DDR unter seiner Verantwortung war ein entscheidendes Manko in der DDR, was auch den Sieg der Konterrevolution begünstigte.

Am 20. Januar 1990 wurde er aus der Partei(inzwischen SED-PDS)ausgeschlossen.

 

entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel