Der Kampf der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung gegen Imperialismus und Kriegsgefahr von 1908 bis 1914

Der Kampf der deutschen Arbeiterbewegung gegen Militarismus und Reaktion

Die besondere Aggressivität des deutschen Imperialismus und die Verantwortung der deutschen Arbeiterklasse

Der deutsche Imperialismus hatte eine führende Stellung unter den europäischen Industriestaaten erlangt. Bei der Verteilung der Welt war er jedoch zu spät gekommen. Der im Vergleich zu anderen imperialistischen Ländern unbedeutende Kolonialbesitz, den Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts erobert hatte, und seine beschränkten Einflussgebiete standen im Widerspruch zu seinen wirtschaftlichen Ansprüchen und Möglichkeiten. (Siehe: „Der Beginn des Imperialismus“)

Dieser Widerspruch war die Ursache für die besondere Aggressivität, mit der der deutsche Imperialismus die Neuaufteilung der Welt zu seinen Gunsten anstrebte.

In seinen Aggressionsbestrebungen konnte der deutsche Imperialismus sich auf die preußisch- militaristischen Traditionen, die durch die Klasse der Junker verkörpert wurden, stützen.

Daraus ergab sich der besonders reaktionäre Charakter des deutschen Imperialismus.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Die Herrschaft des Imperialismus brachte dem deutschen Volk verstärkte Ausbeutung und politische Entrechtung. Der von den herrschenden Klassen gesteuerte Kriegskurs bedrohte die Existenz des deutschen Volkes. Die Beseitigung der unheilvollen Herrschaft des Imperialismus und Militarismus wurde zur vordringlichen Aufgabe. Von ihrer Lösung hing die weitere Entwicklung in Deutschland ab. Nur die sozialistische Revolution konnte letztlich diese Aufgabe lösen.

Die Hauptlast dieses Kampfes und zugleich eine hohe Verantwortung fiel der deutschen Arbeiterklasse, geführt von ihrer Partei, zu. In den harten Klassenauseinandersetzungen mit einem hochorganisierten, über starke Machtmittel verfügenden Bourgeoisie kämpfte sie um unmittelbare Verbesserungen der der Lebenslage der Werktätigen und gegen die volksfeindlichen imperialistischen Kriegspläne.

Als stärkste einflussreiche Partei in der II. Internationale trug die deutsche Sozialdemokratie darüber hinaus eine große Verantwortung vor der internationalen Arbeiterbewegung. Das galt besonders für den weltweiten Kampf gegen Imperialismus, Militarismus und Kriegsvorbereitung. Auf sie wurde geschaut, ihre Maßnahmen und ihre Taktik im Klassenkampf galten als Vorbild für andere Arbeiterparteien.

Streikbewegung in Deutschland von 1900 bis 1913
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Die Formierung der Antikriegsbewegung

Die wachsende Gefahr eines Weltkrieges äußerte sich in internationalen Spannungen und Konflikten.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

1911 kam es erneut wegen Marokko zu einem ernsten Konflikt, zur zweiten Marokkokrise.

Imperialistische Kriege und Aggressionen bis 1914
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Die übrigen imperialistischen Staaten Europas, besonders England, zwangen jedoch die deutsche Regierung, ihren erneuten Vorstoß nach Nordafrika rückgängig zu machen.

Ein Jahr später, im Herbst 1912, beschworen militärische Konflikte zwischen den Balkanstaaten unmittelbar die Gefahr eines Weltkrieges herauf. Auf dem Balkan trafen die Interessen fast aller europäischen imperialistischen Staaten aufeinander. Jede Einmischung in die Balkankriege musste den Weltkrieg zur Folge haben. 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Die Häufung der Konflikte ließ erkennen, dass die Vorbereitung des Krieges um die Neuaufteilung der Welt immer gefährlichere Ausmaße annahm.

Die bürgerlichen Parteien unterstützten fast ohne Ausnahme die Kriegsvorbereitungen ihrer Regierungen. Die bürgerlichen Friedensanhänger besaßen nicht die Kraft zu entscheidenden Aktionen. Nur die Arbeiterklasse unter Führung ihrer sozialistischen Parteien verfügte über die notwendige Organisation und politische Autorität, alle Friedensanhänger zu sammeln und der imperialistischen Kriegspolitik entgegenzutreten.

Die bedrohliche internationale Entwicklung veranlasste die II. Internationale, auf dem Internationalen Sozialistenkongress 1907 in Stuttgart eingehend zu Krieg und Militarismus Stellung zu nehmen.  Etwa 900 Delegierte aus 25 Ländern beteiligten sich an diesem Kongress, davon allein 289 aus Deutschland.

August Bebel eröffnet den Kongress in Stuttgart 1907. (Fotografie)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

In allen Fragen prallten die Auffassungen der Marxisten und die der Opportunisten aufeinander. Die Opportunisten lehnten den Kampf gegen die Kriegsgefahr mit revolutionären Mitteln ab. Sie stellten sich auf den nationalistischen Standpunkt ihrer Regierungen. Verpflichtungen zu gemeinsamen internationalen Aktionen erkannten sie nicht an.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Die revolutionären Vertreter setzten nach heftigen Auseinandersetzungen ihre Auffassungen auf dem Kongress durch. Zum ersten Mal trat auf diesem Kongress eine Gruppe konsequenter Marxisten gemeinsam auf. Ihre hervorragendsten Vertreterinnen und Vertreter waren vor allem W.I. Lenin, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Clara Zetkin und Julian Marchlewski. Auf Antrag Lenins und Rosa Luxemburgs wurde die von August Bebel vorgeschlagene Resolution gegen Militarismus und Kriegspolitik so ergänzt, dass sie eindeutige Forderungen für den revolutionären Antikriegskampf enthielt.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Der folgende Kongress der II. Internationale 1910 in Kopenhagen bekräftigte diese Verpflichtung.

Unmittelbar vor dieser Tagung fand die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen statt. (Die Internationale Sozialistische Frauenbewegung war auf Initiative der deutschen Linken während des Stuttgarter Kongresses 1907 entstanden.) Bedeutendes Ergebnis dieser Beratung war der Beschluss, jedes Jahr einen internationalen Frauentag zu veranstalten. Als Sekretärin der Internationalen Sozialistischen Frauenbewegung wurde Clara Zetkin wiedergewählt.

Der antimilitaristische Kampf der deutschen Linken. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg

Der antimilitaristische Kampf gehörte von jeher zu den besten Traditionen der deutschen Arbeiterbewegung. Unter der berühmt gewordenen Losung

„Diesem System keinen Mann und keinen Groschen!“

lehnte die Sozialdemokratie jede Militär-, Marine- und Kolonialforderung ab. Außerdem wurde der Militarismus mit seinem entwürdigenden Drill und Soldatenmisshandlungen immer wieder angeprangert. In Wort und Tat nahm die Sozialdemokratie gegen die Aggressionen und Kriegsvorbereitungen der deutschen Imperialisten Stellung.

Die deutschen Linken gingen im antimilitaristischen Kampf noch einen Schritt weiter. Sie stellten der Partei die Aufgabe, eine verstärkte Aufklärung gegen den Militarismus durchzuführen und gegebenenfalls auch außerparlamentarische Kampfmittel gegen ihn einzusetzen.  Karl Liebknecht bemühte sich besonders um eine antimilitaristische Jugenderziehung. Bei den jungen Arbeitern sollte, bevor sie zum Militärdienst einberufen wurden, ein proletarisches Klassenbewusstsein geweckt und entwickelt werden, dass keine Kaserne und kein Drill mehr zu verschütten mochten.

Karl Liebknecht (Fotografie)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982
Titelseite der Schreift von Karl Liebknecht
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

1907 erschien die bedeutende Schrift „Militarismus und Antimilitarismus“ von Karl Liebknecht. In ihr hat er das weit verzweigt System des Militarismus aufgedeckt und dessen gefährlichen und volksfeindlichen Charakter nachgewiesen.

Damit gab er der revolutionären Arbeiterbewegung ein Mittel in die Hand, den Kampf gegen Militarismus und Kriegsvorbereitung konsequent zu führen. Wie sehr di herrschenden Klassen diesen antimilitaristischen Kampf fürchteten, beweist die Anklage gegen Karl Liebknecht wegen Hochverrats vor dem Leipziger Reichsgericht.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Karl Liebknecht wurde als Sohn des bedeutenden deutschen Arbeiterführers Wilhelm Liebknecht am 13. August 1871 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er in Leipzig und Berlin Rechtswissenschaft und Nationalökonomie. 1897 promovierte er an der Universität Würzburg. Am 1899 unterhielt er mit seinem älteren Bruder Theodor eine gemeinsame Anwaltspraxis in Berlin. Als Rechtsanwalt verteidigte er vornehmlich angeklagte Sozialisten in politischen Prozessen; beim werktätigen Volk galt er als „Anwalt der Armen und Unterdrückten“. Seit der Jahrhundertwende stand Karl Liebknecht in vorderster Front des politischen Kampfes gegen Imperialismus, Militarismus und Reaktion. 1901 wurde er Stadtverordneter in Berlin, 1908 Abgeordneter des Preußischen Abgeordnetenhauses und 1912 Mitglied des Reichstages. Karl Liebknecht entwickelte sich zu einem hervorragenden revolutionären Führer der deutschen Arbeiterklasse und stand an der Spitze der deutschen Linken.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Rosa Luxemburg wurde am 05. März 1871 in Zamocz (Polen) als Tochter eines Kaufmanns geboren. Als eine der besten Schülerinnen des Gymnasiums in Warschau wurde ihr wegen „ihrer oppositionellen Haltung gegenüber der Autorität“ eine verdiente Auszeichnung nicht gegeben.

Rosa Luxemburg (Fotografie)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Schon in ihrer Schulzeit hatte sie sich der illegalen Bewegung in Polen angeschlossen. Mit 18 Jahren musste sie ihre Heimat verlassen. Sie studierte in Zürich. Nach ihrer Promotion siedelte sie 1898 nach Deutschland über, das ihre zweite Heimat wurde. In Deutschland war sie als Redakteurin sozialdemokratischer Zeitungen, als Lehrerin an der zentralen Parteischule, als Schriftstellerin und Propagandistin tätig. Wie Karl Liebknecht gehörte sie zu den führenden Kräften der deutschen Linken.

Franz Mehring (1846 bis 1919); bedeutender Marxistischer Historiker und Publizist; Redakteur der „Leipziger Volkszeitung“ und führend bei den deutschen Linken. (Fotografie)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Die Wahlrechtskämpfe

Preußen als das mächtigste Land im Deutschen Reich übte einen entscheidenden Einfluss auf die reaktionäre Politik in Deutschland aus. Dabei konnte sich die preußische Regierung auf ein Parlament stützen, das auf besonders undemokratische Weise zustande kam. Das preußische Abgeordnetenhaus wurde nach dem öffentlichen, indirekten Dreiklassen-Wahlrecht gewählt.

Nach ihrem Vermögen, beziehungsweise der Höhe der direkten Steuern, wurden die wahlberechtigten Männer (die Frauen besaßen bis 1918 in Deutschland kein Wahlrecht) in den Wahlbezirken in drei Wahlklassen eingeteilt. Unabhängig von der Zahl der Wähler hatte jede Klasse die gleiche Anzahl von Wahlmännern, die dann erst in einem zweiten Wahlgang die Abgeordneten wählten. Die Wahlen fanden an Arbeitstagen statt, so dass viele Werktätige an der Ausübung ihres Wahlrechts gehindert waren. Die öffentliche Stimmabgabe hatte außerdem für Wähler der Sozialdemokratie noch häufig Nachteile.

Ähnliche reaktionäre Wahlrechtsbestimmungen gab es auch in Sachsen, Mecklenburg und den meisten deutschen Ländern.

Der Kampf um die Beseitigung dieser Wahlsysteme als Teil des Kampfes um die Herstellung wirklich demokratischer Verhältnisse in Deutschland erreichte 1910 seinen Höhepunkt. Mit Versammlungen, Kundgebungen und Demonstrationen protestierten die Arbeiter, unterstützt durch fortschrittliche bürgerliche Kräfte, gegen das Dreiklassenwahlrecht in verschiedenen deutschen Staaten, besonders in Preußen.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982
Plakat des Berliner Polizeipräsidenten gegen die Wahlrechtsdemonstration im Februar 1910
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

An der Spitze der immer machtvolleren Wahlrechtsbewegung standen die deutschen Linken. So hat Rosa Luxemburg dieser Bewegung im Frühjahr 1910 folgende weitergehende Kampfziele gegeben:

Errichtung einer demokratischen Republik und Einführung des Frauenwahlrechtes. Die Erreichung dieser Ziele hätte die Macht der Junker und Monopolisten wesentlich eingeschränkt und günstige Bedingungen für den weiteren Kampf um Demokratie und Sozialismus geschaffen. Doch der Vorstand der Sozialdemokratie, der schwere Zusammenstöße mit dem Staatsapparat befürchtete, machte sich zentristische Auffassungen zu eigen und bremste die Wahlrechtsbewegung ab. Die kampfgewillten Massen wurden von der sozialdemokratischen Führung zur Abrechnung mit dem Klassengegner auf die nächste Reichstagswahl vertröstet.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Die Arbeiterbewegung am Vorabend des I. Weltkrieges

Die weiteren Kämpfe der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung gegen die imperialistische Kriegspolitik

Die zweite Marokkokrise, die erneut die Weltkriegsgefahr verstärkte, löste in Deutschland und anderen Ländern machtvolle Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Aggressions- und Kriegspolitik der imperialistischen Staaten aus.

In Berlin beteiligten sich am 03. September 1911 über 200 000 Werktätige an einer Protestkundgebung gegen die aggressive marokko-Politik der deutschen Imperialisten. Von zehn Tribünen im Treptower Park sprachen sozialdemokratische Führer, darunter Karl Liebknecht, zu den Kundgebungsteilnehmern.

Nachdem Karl Liebknecht im Treptower Park in Berlin gesprochen hat, stimmen die Teilnehmer einer Protestresolution gegen die imperialistische deutsche Marokko-Politik zu. (Fotografie)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

1912 entstand mit den Balkankriegen eine gefährliche Lage für den Weltfrieden. Die sozialistischen Parteien organisierten in allen europäischen Hauptstädten Kundgebungen für den Frieden, an denen Hundertausende teilnahmen. Bereits im Oktober 1912 fand in Berlin eine Kundgebung mit 250 000 Teilnehmern statt.

Im November waren es 150 000 Menschen. In Berlin sprachen O’Grady (England), Jean Jaurès(Frankreich) und Karl Renner (Österreich). Karl Liebknecht trat in Budapest auf, andere deutsche Vertreter in Amsterdam und Paris.

Zu einem Höhepunkt der Antikriegsbewegung gestaltete sich der Außerordentliche Sozialistenkongress der II. Internationale 1912 in Basel. Nach einer eindrucksvollen Demonstration durch Basel sprachen einige der bekanntesten Führer er internationalen Arbeiterbewegung im und vor dem Baseler Münster. Diese Kundgebung brachte sie feste Entschlossenheit der Sozialisten zum Ausdruck, alles zu tun, um den imperialistischen krieg zu verhindern. Der proletarische Internationalismus beherrschte das Antikkriegstreffen der II. Internationale in Basel. In einem umfangreichen Manifest wurden für die einzelnen Parteien der II. Internationale unterschiedliche Aufgaben festgelegt. Die Delegierten gelobten, in ihren Ländern entsprechend den Beschlüssen des Stuttgarter Sozialistenkongresses gegen den drohenden Krieg zu kämpfen.

Massendemonstration während des internationalen Sozialistenkongresses in Basel 1912. (Fotografie)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Der Baseler Kongress der II. Internationale demonstrierte die Macht der sozialistischen Bewegung. Die herrschenden Klassen mussten nicht zuletzt unter der Wirkung dieser mächtigen Aktionen in allen europäischen Ländern auf die Entfesselung des Weltkrieges vorerst noch verzichten.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Die Kraft der internationalen Arbeiterbewegung wurde jedoch zunehmend durch die innere Spaltung geschwächt.

In den meisten Parteien und Gewerkschaften hatten die Opportunisten wichtige Funktionen erobert. Sie lehnten nach wie vor revolutionäre Massenaktionen gegen den Krieg ab. Das jeweilige imperialistische Land betrachteten sie uneingeschränkt als ihr Vaterland und die Teilnahme der Arbeiterklasse an einem imperialistischen Krieg als Selbstverständlichkeit.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Der Widerspruch zwischen den revolutionären Beschlüssen der II. Internationale sowie der Kampfbereitschaft der Arbeiterklasse und der opportunistischen Zersetzung der politischen und gewerkschaftlichen Organisationen der Arbeiter in den einzelnen Ländern wuchs.

August Bebel – ein entschiedener Kämpfer gegen Imperialismus, Militarismus und Kriegsvorbereitung

Am 13. August 1913 starb August Bebel. Lenin würdigte Bebel als „Vorbild eines Arbeiterführers, der in seiner Entwicklung und seiner politischen Tätigkeit eine ganze historische Periode aus dem Leben nicht nur der deutschen, sondern auch der internationalen Sozialdemokratie“ verkörperte. (W.I. Lenin: Werke. Bd. 19, Berlin 1962, S. 291 und S. 285.)

August Bebel. (Fotografie aus seinen letzten Lebensjahren)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Es war in erster Linie das Verdienst August Bebels gewesen, dass es 1869 zur Gründung der ersten marxistischen Massenpartei in Deutschland gekommen war. Unter seiner Führung erlangte die deutsche Sozialdemokratie internationales Ansehen und Gewicht.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Bis zu seinem Tode blieb August Bebel der marxistischen Weltanschauung und dem Kampf für die sozialistische Gesellschaftsordnung treu. Bei der Feier seines 70. Geburtstages 1910 rief er den Genossen zu: „Den Tag möchte ich noch erleben, wo ich euch das rote Banner zum Sturm vorantragen kann.“

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Bebels Auffassungen vom politischen Kampf und von den Aufgaben der Partei waren durch die Verhältnisse des 19. Jahrhunderts geprägt worden. Er konnte sie veränderten Bedingungen und Erfordernisse des Klassenkampfes im imperialistischen Zeitalter nicht immer richtig erkennen. Daraus ergaben sich bei ihm Fehler und Irrtümer in Theorie und Praxis. Doch niemals hat er die revolutionäre Klassenkampfposition verlassen, und er blieb der entschiedene Gegner des Militarismus und Imperialismus.

Obwohl Bebel zu den Auffassungen der Linken nicht mehr vordringen konnte, stand er mit ihnen auf der gleichen revolutionären Klassenposition.

Die Haltung der sozialdemokratischen Führer und Reichstagsabgeordneten zur großen Wehrvorlage von 1913

Im ersten Halbjahr 1913 kam die bisher größte Wehrvorlage im Reichstag zur Verhandlung und Annahme. Die Kostendeckung dieser ungeheureren Militärverstärkung bereitete erhebliche Schwierigkeiten. Es gab darüber erregte Auseinandersetzungen selbst innerhalb der herrschenden Klassen. Bei der Beratung der Wehrvorlage im Reichstag enthüllte Karl Liebknecht die Machenschaften der deutschen und internationalen Rüstungsmonopole, die Spannungen zwischen den Staaten zu verschärfen und die Rüstungen im Interesse des Profits ins Maßlose zu steigern. Unter anderem wies er nach, dass die Firma Krupp in Berlin ein Spionagebüro unterhielt, das vertrauliche Nachrichten über Rüstungsangelegenheiten einzuholen hatte, um auf die Rüstungspolitik Einfluss zu nehmen. Staatsbeamte und Militärs wurden mit hohen Summen bestochen. Dabei wurde eine enge Verbindung der Monopolisten mit der Regierung deutlich.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Folgerichtig lehnten die sozialdemokratischen Abgeordneten die Wehrvorlage ab. Doch bei der Gesetzesvorlage, die zur Finanzierung dieses Wehrgesetzes eingebracht wurde, konnten die opportunistischen Kräfte einen Sieg davontragen, indem sie die Zustimmung zu Teilen des Gesetzes (Wehrbeitrag, Vermögenssteuergesetz) durchsetzen. Mit der Zustimmung zu Teilen der Deckungsvorlage durchbrachen die Opportunisten zum ersten Mal das Prinzip der Sozialdemokratie: „Diesem System keinen Mann und keinen Groschen! Das war das deutliche Zeichen dafür, dass die opportunistischen Kräfte die Sozialdemokratie in eine reformistische Arbeiterpartei umgewandelt hatten.

Kaiser Wilhelm II. und Krupp im Jahre 1912. (Fotografie)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Der Kampf des Spartakusbundes um die Rätemacht

Am 09. November 1918 bestand die große Chance, in Deutschland eine Veränderung zu einer friedlichen, demokratischen und schließlich sozialistischen Entwicklung zu vollziehen. Dazu war es notwendig, den alten Staatsapparat zu zerschlagen, die Rätemacht zu errichten und die ökonomischen Grundlagen der imperialistischen Macht, Großbetriebe, Banken und Großgrundbesitz, zu vergesellschaften.

Die Mehrheit der Arbeiterklasse und der Räte, die ein sozialistisches Deutschland wollte, hatte jedoch infolge des langjährigen opportunistischen Einflusses nur unklare Vorstellungen vom Sozialismus. Sie glaubte, desorientier durch die antibolschewistische Hetze der rechten sozialdemokratischen Führer, mit dem Sturz der Monarchie, der Errichtung der Republik und des allgemeinen Wahlrechts bereits politische Macht erobert und die Voraussetzungen für den Sozialismus geschaffen zu haben.

Die einzige Kraft, die den Weg zum Sieg der Revolution wies, waren Spartakus und die anderen Linken. Sie wandten sich entschieden gegen die von den rechten Führern verbreiteten Illusionen und versuchten, vor allem Klarheit in der Grundfrage der Revolution, der Frage der Macht, zu schaffen.

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Um ihre revolutionären Auffassungen besser in die Massentragen zu können, schuf die Spartakusgruppe am 09. November eine eigene Zeitung, „Die Rote Fahne“.

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Lenin und die Bolschewiki sahen in der Novemberrevolution das wichtigste Kettenglied der internationalen revolutionären Bewegung. Sie rieten den deutschen Arbeitern und Soldaten, die Waffen nicht aus der Hand zu geben und eine Arbeiter-, Soldaten- und Matrosenregierung mit Liebknecht an der Spitze zu bilden. Trotz der schweren Lage Sowjetrusslands waren sie zu jeder Unterstützung bereit und boten als erste Hilfe 50 Waggons Getreide an.

Die Erfahrungen der ersten Tage der Revolution zeigten, dass ein wirksamer revolutionärer Kampf auch bestimmte organisatorische Voraussetzungen erforderte. Deshalb gründeten führende Spartakusvertreter am 11. November 1918 den Spartakusbund.

Es wurde eine Zentrale geschaffen, an deren Spitze Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Franz Mehring, Leo Jogiches und Wilhelm Pieck standen.

Der Spartakusbund blieb zwar noch in der USPD, doch er begann mit der organisatorischen Zusammenfassung der Spartakusanhänger im ganzen Land. Das waren erste Schritte zur Bildung einer revolutionären marxistischen Partei. Der Spartakusbund war bestrebt, das Klassenbewusstsein der Massen zu heben und sie unter der Losung „Alle Macht den Arbeiter- und Soldatenräten“ für die Weiterführung der Revolution zu gewinnen.

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

In zahlreichen Städten und Orten folgten die Räte der revolutionären Linie des Spartakusbundes. Die Polizei Bremens wurde von reaktionären Elementen gesäubert und es entstand eine proletarische „Rote Garde“. Alle militärisch gesinnten Lehrer wurden aus dem Schuldienst entlassen.  In Braunschweig entfernten die Räte die reaktionären Beamten aus den Gerichten. Die herzöglichen Güter wurden zum Eigentum des Volkes erklärt. Die Leitungen(Management)der Leunawerke und Spandauer Staatswerkstätten wurden völlig von den Arbeiterräten übernommen. In Perleberg beschlagnahmte der Arbeiter- und Soldatenrat die Priegnitzer Eisenbahngesellschaft und setzte den Direktor, sowie andere leitende Angestellte ab. Der Landarbeiterrat von Trebbin rief die Gutsbesitzer der Umgebung zu sich und teilte ihnen mit, dass ihre Güter ab sofort enteignet seien.

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Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR der 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR:

der kampf des spartakusbundes um die rätemacht

Der Reichsrätekongress

Vom 16. Bis zum 21. Dezember 1918 tagte in Berlin der I. Reichsrätekongress der Arbeiter- und Soldatenräte. Auf diesem Kongress verfügten die rechten Sozialdemokraten über die absolute Mehrheit. Von 489 stimmberechtigten Delegierten waren mehr als die Hälfte, und zwar 289, Vertreter der SPD. Die USPD hatte 90 Delegierte, darunter 10 Spartakusanhänger, deren Bekannteste Fritz Heckert und Eugen Levine waren. Auf dem Rätekongress waren aber auch 1 Rittergutpächter, 13 aktive Offiziere sowie bürgerliche Delegierte anwesend.

Der Reichsrätekongress hatte über die Grundfrage der Revolution und die Frage der Macht zu entscheiden, die in den Forderungen Rätemacht oder Nationalversammlung gipfelte.

Es ging darum, ob die Macht der deutschen Imperialisten beseitigt und die Rätemacht errichtet oder ob auf dem Wege von Wahlen zu einer Nationalversammlung die Macht des Imperialismus in Form des bürgerlich-parlamentarischen Staates aufrechterhalten werden sollte.

Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht hatten kein Mandat für den Kongress erhalten. Der Kongress lehnte es auch ab, sie mit beratender Stimme zuzulassen. Am Tage der Eröffnung des Rätekongresses demonstrierten über 250 000 Arbeiter und Soldaten für die Forderungen des Spartakusbundes.

kundgebung 16.12.1918 vor tagungsgebäude des reichsrätekongresses

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Zusammensetzung des Reichsrätekongresses zeigte die Schwäche der revolutionären Kräfte. Die deutsche Arbeiterklasse besaß noch keine marxistische Kampfpartei. Die politisch-ideologische und organisatorische kraft sowie die revolutionären Erfahrungen des Spartakusbundes reichten noch nicht aus, um die Mehrheit in den Räten zu gewinnen. Die rechten sozialdemokratischen Führer konnten bei den Wahlen zum Rätekongress den gesamten Partei- und Gewerkschaftsapparat einsetzen. In der Alt-BRD und auch im der heutigen Groß-BRD sind die Gewerkschaften mit der SPD verwoben. Das ist Ursache für die heutige Stärkung des Kapitals und dass die Arbeiterklasse heute politisch keine Rolle mehr spielt. Mit demagogischen Losungen und Hetze gegen den „Bolschewismus“ und den Spartakusbund gewannen sie den bestimmenden Einfluss. Mit den gleichen Methoden arbeitet die SPD heute noch. Hinzugekommen ist nun die Partei DIE LINKE, die ebenso verfährt.

Unter diesen Bedingungen konnten die rechten Führer der SPD ihre konterrevolutionären Pläne durchsetzen. Der Kongress beschloss bis zur Regelung durch die Nationalversammlung dem Rat der Volksbeauftragten die gesamte gesetzliche und vollziehende Gewalt zu übertragen.

Die Wahlen zur Nationalversammlung wurden auf den 19. Januar 1919 festgesetzt. Damit hatte die Mehrheit der Delegierten, die sich infolge ihrer kleinbürgerlichen und reformistischen Illusionen der Tragweite ihrer Entscheidung nicht bewusst war, in der Grundfrage der Revolution, in der Frage der Macht, zugunsten der imperialistischen Bourgeoisie  entschieden.

Die Beschlüsse des Reichsrätekongresses, die das veränderte Kräfteverhältnis zum Ausdruck brachten, leiteten den Niedergang der Rätebewegung ein und kennzeichneten eine Wende in der Revolution.

 

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet und aktualisiert von Petra Reichel

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR.

der reichsrätekongress

 

 

 

Die Angriffe der Konterrevolution im Dezember 1918 und Januar 1919 Die Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs

Nach dem verhängnisvollen Beschluss des Reichsrätekongresses ging die Konterrevolution zum brutalen Angriff auf die Räte über. Ihr erster Schlag richtete sich gegen die Volksmarinedivision, eine Einheit von revolutionären Matrosen, die im Schloss und Marstall von Berlin einquartiert war. Der Rat der Volksbeauftragten hatte konterrevolutionäre Truppen in und um Berlin zusammengezogen. Mit ihnen wollte er die revolutionären Matrosen zur Räumung des Schlosses und zum Abzug aus Berlin zwingen. Am 24. Dezember 1918 ließ Ebert die Truppen mit Maschinengewehren und Artillerie gegen Schloss und Marstall vorgehen.

bericht des matrosen franz baiersdorfquelle bericht franz baiersdorf

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Matrosen hatten sich zwar mit Erfolg verteidigt, aber das Zentrum der Konterrevolution blieb weiter erhalten. Die Oberste Heeresleitung und das Monopolkapital drängten nun zur endgültigen Niederwerfung der revolutionären Kräfte. Sie wollten die Vorhut des Berliner Proletariats zu unvorbereiteten Kämpfen provozieren und in ganz Deutschland abrechnen.

Die Konterrevolution konnte sich dabei auf die ausdrückliche Hilfe der ausländischen Imperialisten stützen. So versprachen Beauftragte des amerikanischen Finanzkapitals Anfang Januar 1919 der Ebert-Regierung die Vergabe von Krediten unter der Bedingung, dass die Nationalversammlung gesichert und eine Räteregierung verhindert wird. Das ausländische Monopolkapital wollte unter allen Umständen ein imperialistisches Deutschland erhalten, um es später als Bollwerk und Stoßtrupp gegen die Sowjetunion zu verwenden.

Ende Dezember hatten die Militaristen neuformierte, zuverlässige Freikorps zum entscheidenden Angriff um Berlin konzentriert. Nun drängten sie die Regierung, zur Niederschlagung der revolutionären Kräfte einen „Arbeiterführer“ an ihre Spitze zu stellen.

Am 06. Januar 1919 übernahm Noske(SPD)mit den Worten: „Meinetwegen! Einer muss der Bluthund werden, ich scheue die Verantwortung nicht!“Zitatquelle: G. Noske: Von Kiel bis Kapp. Berlin 1920, S. 68 den Oberbefehl über die konterrevolutionären Truppen.

aufforderung der konterrevolution

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Vorbereitet durch eine Welle der Hetze und Verleumdung gegen den Spartakusbund, begann am 08. Januar 1919 der Angriff der Noske-Truppen auf die Hauptstadt.

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR, Stand 1982

 

Berlin wurde völlig von den Noske-Truppen besetzt. Über die Stadt wurde der Belagerungszustand verhängt. Immer neue Truppen zogen mit Artillerie, Panzern und Minenwerfern in die Stadt ein.

konterrevolution in berlin

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR, Stand 1982

 

In den Arbeitervierteln raste der weiße Terror. Kommunisten und ihre Führer wurden gehetzt, Tausende von Arbeitern wurden verhaftet und misshandelt. Personen, bei denen Waffen gefunden wurden oder irgendetwas auf die Zugehörigkeit zur KPD hindeutete, wurden erschossen.

letzte ehre für liebknecht und luxemburg

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klassen Stand 1982

 

Am 15. Januar 1919 fielen Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wilhelm Pieck den Noske-Truppen in die Hände. Man brachte sie zum Eden-Hotel, dem Sitz des Kommandos der Gardekavallerieschützendivision. Nach Misshandlungen brachte die Soldateska Karl Liebknecht in den Tiergarten, wo sie ihn hinterrücks erschoss. Rosa Luxemburg wurde schon im Hotel mit Gewehrkolben niedergeschlagen, auf ein Auto geladen und während der Fahrt durch Schüsse ermordet. Ihre Leiche warfen die Mörder in den Landwehrkanal. Wilhelm Pieck gelang es, die Soldaten durch energisches Auftreten und falsche Angaben über seine Person zu verwirren. Nach seiner Überführung in das Berliner Polizeipräsidium konnte er fliehen.

Die heimtückische Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs, „der unvergesslichen Führer der sozialistischen Weltrevolution“(Lenin), war ein schwerer Verlust für die deutsche und internationale revolutionäre Arbeiterbewegung. Die deutsche Arbeiterklasse und die KPD verloren ihre hervorragendsten und erfahrensten Führer. Aber Leben und Kampf von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg waren nicht vergebens: An ihre Stelle traten Zehntausende von Revolutionären, die in ihrem Geiste den Kampf gegen den Imperialismus und für eine neue, sozialistische Gesellschaftsordnung aufnahmen.

Ihre letzte Ruhestätte fanden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde.

letzter artikel von karl liebknechtquelle letzter artikel karl liebknecht

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Was die Brutalität der konterrevolutionären Angriffe und die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht angeht, ist Frank-Walter Steinmeier nicht umhingekommen, dies in seiner Rede zu erwähnen, als der Novemberrevolution vor 100 Jahren gedacht worden ist. Ansonsten ist alles einseitig von sozialdemokratischer und bürgerlicher Seite betrachtet  und verdreht dargestellt worden. Zugute halten wollen wir, dass Frank-Walter Steinmeier es sich als Bundespräsident nicht erlauben kann die Wahrheit zu sagen.

 

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

angriffe der konterrevolution ermordung karl liebknechts und rosa luxemburgs

 

 

 

15.Januar 2017 Liebknecht-Luxemburg-Demo

Kalenderblatt:

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15.Januar 2017:

Liebknecht-Luxemburg-Demo

 

Siehe auch andere Beiträge zum Thema in DIE TROMMLER-ARCHIV.

 

 

 

 

 

Liebknecht-Luxemburg-Demo 2016

 

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Links:

Aufruf:

http://www.ll-demo.de/2016/aufruf/text.htm

 

Hinweis aus „Friedrichshain-Kreuzberg-Portal“

http://www.xhain.info/termine/liebknecht-luxemburg-demo.htm

logo-xhain-Logo

Hinweis/Termine/Info „X-hain“

 

Wer war Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wilhelm Liebknecht

Rosa Luxemburg

Rosa Luxemburg wurde am 05.03.1871 geboren und am 15.01.1919 ermordet. Sie war mit Karl Liebknecht die bedeutendste Vertreterin der deutschen Linken. Rosa Luxemburg war eine bedeutende Theoretikerin und Mitbegründerin der KPD.

Sie wurde mehrfach verfolgt, verhaftet und von konterrevolutionären Offizieren ermordet.

Karl Liebknecht

Karl Liebknecht wurde am 18.08.1871 geboren und am 15.01.1919 ermordet. Er war der Sohn von Wilhelm Liebknecht.

Karl Liebknecht war Rechtsanwalt und erfolgreicher politischer Strafverteidiger. Mit Rosa Luxemburg war er bedeutendster Führer der deutschen Linken. Er engagierte sich gegen Krieg und die Burgfriedenspolitik der SPD. In der Novemberrevolution 1918 in Deutschland verkündete er die „freie sozialistische Republik“.

Als Mitbegründer der KPD übernahm er, gemeinsam mit Rosa Luxemburg, deren Vorsitz. Karl Liebknecht wurde mehrfach verfolgt, verhaftet und am 15.01.1919 von konterrevolutionären Offizieren ermordet.

Wilhelm Liebknecht

Wilhelm Liebknecht war der Vater von Karl Liebknecht. Wilhelm Liebknecht wurde am 29.03.1826 geboren und ist am 07.08. 1900 gestorben. Er war Mitbegründer und Führer der deutschen Sozialdemokratie und war Teilnehmer an der Revolution von 1848/49. Wilhelm Liebknecht war Kampfgefährte von Karl Marx und Friedrich Engels und gründete mit August Bebel 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei und wirkte als Internationalist für die Durchsetzung des Marxismus in der Arbeiterbewegung.

Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg auf BriefmarkeWilhelm Liebknecht

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg                        Wilhelm Liebknecht

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Nachtrag: Liebknecht-Luxemburg-Demo

Die Liebknecht-Luxemburg-Demo ist eine jährliche politische Großdemonstration, die am zweiten Januarwochenende, zum Gedenken an die am 15. Januar 1919 ermordeten revolutionären Sozialisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, stattfindet.

 

Dieses jährliche Gedenken wurde in der Weimarer Republik von 1919 bis 1933 durchgeführt. Nach dem Verbot und der Zerstörung der Gedenkstätte durch die Faschisten, wurde es ab 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 in der DDR als zentrale staatliche Veranstaltung fortgesetzt. Seit der Annextion der DDR 1990 demonstrieren verschiedene Gruppen der politischen Linken an jenem traditionellen Gedenktag.

Seit dem Tod von Lenin (21. Januar 1924) bezog die KPD auch Lenin in das Gedenken ein. Darum wird seit 1990 teilweise auch die Bezeichnung LLL-Demonstration (Liebknecht, Luxemburg, Lenin) verwendet.

1988 missbrauchten Konterrevolutionäre, die sich „Bürgerrechtler“ nannten, die Liebknecht-Luxemburg-Demo für ihre Zwecke. Sie hatten diese Idee schon September 1987. Das MfS(Ministerium für Staatssicherheit) wusste seit November 1987 davon. Gegenmaßnahmen des MfS führten letztendlich nicht zum Erfolg. Im westlichen Ausland wurde das als Eingriff in die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit gesehen und entsprechend propagiert. Diese Aktion gilt auch als Auftakt zur Konterrevolution in der DDR, bzw. Beseitigung 1989/90.

Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg auf Briefmarke

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