Scharnhorst-Orden

Der Scharnhorst-Orden war ein Orden der DDR, der für Leistungen zur militärischen oder sonstigen Stärkung der DDR verliehen werden konnte. Er wurde am 17. Februar 1966 vom Ministerrat der DDR gestiftet und bis zum Ende der DDR 1990 verliehen.

 

Scharnhorst-Orden Beschreibung

Bildquelle: Wikipedia

 

 

Der Entwurf des Scharnhorst-Orden stammt ursprünglich von Klaus Bernsdorf. Die plastische Darstellung des Ordens selber wurde sodann vom Berliner Bildhauer Fritz Schulz ausgeführt.

Der Scharnhorst-Orden war ein einklassiger Orden und war benannt nach dem preußischen General Gerhard von Scharnhorst. Scharnhorst galt in der DDR als fortschrittlicher Militärtheoretiker, der sich für Reformen im preußischen Militärwesen einsetzte und die Grundlagen eines Volksheeres schuf. Die NVA sah sich direkt in der Tradition der deutschen Freiheitskriege von 1813 bis 1815 sowie in der Erfüllung der NVA als Volksheer.

Die NVA bezog sich in ihrer Tradition auf die deutschen Freiheitskriege von 1813-1815. Als Volksarmee bezog sie sich darauf, dass Scharnhorst das Söldnerheer in ein stehendes Volksheer umwandelte.

Scharnhorst-Orden

Scharnhorst-Orden

Bildquelle: Von 西部方面奇行師団長 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21393649

 

Der Orden wurde verliehen für hervorragende:

  • militärische Verdienste
  • Verdienste um dem Schutz der DDR sowie
  • Stärkung der Landesverteidigung der DDR

an Angehörige, Truppenteile, Verbände und sonstiger Einrichtungen (auch Zivileinrichtungen):

 

Zusätzlich war eine Verleihung des Ordens auch an Angehörige anderer bewaffneter Organe der DDR vorgesehen, die jedoch nicht zwingend in einer bewaffneten Organisation eingebunden sein mussten. Verleihungen waren auch an ausländische Militärangehörige vorgesehen und sind praktiziert worden. So zum Beispiel an den Marschall Wiktor Georgijewitsch Kulikow.

Der Orden wurde am Tag seiner Verleihung stets mit einer aufwendig gefertigten Urkunde überreicht. Dazu gab es eine einmalige Dotation von 5000 Mark.

Obwohl der Scharnhorst-Orden die höchste militärische Auszeichnung der DDR darstellte, erreichte er in der Reihenfolge aller Auszeichnungen der DDR nur den 7. Platz. Daraus ergab sich auch die Platzierung des Ordens an der Ordensschnalle bei höherwertigen Auszeichnungen.

Der Scharnhorst-Orden wurde auf der linken Brustseite an einer pentagonalen Bandspange (nach russischem Vorbild) getragen. Bei mehrfacher Verleihung wurde der Orden entsprechend seiner Verleihungsanzahl getragen.

Scharnhorst-Orden Beschreibung

 

Das Ordenszeichen war seit Beginn seiner Einführung im Jahr 1966 bis 1989 mehrfachen Änderungen unterworfen, wobei das Grundaussehen des Ordens nur unwesentlich geändert wurde. Der Scharnhorst-Orden bestand zeit seines Bestehens aus einem mit goldenen Strahlen unterlegten fünfarmigen Stern. Im Mittenmedaillon des Sterns befand sich in blauem Feld mit weißer Umrahmung ein goldenes Porträt von Scharnhorst, unter dem zwei gekreuzte goldene Dolche platziert waren.

 

  • 1. Ausführung 1966–1972: Produktion des Ordens aus vergoldetem 900er Silber, Rückseitig waren 5 Niete aufgesetzt.
  • 2. Ausführung 1973–1980: Produktion des Ordens aus vergoldetem Buntmetall, Rückseite glatt mit einem zentral gelegenen Niet gehalten.
  • 3. Ausführung 1980–1989: Einführung einer gemusterten (gesprengelten) glatten Rückseite ohne Niete, Medaillon nur noch aufgeleimt. 

Das Ordensband des Scharnhorst-Ordens war blau gehalten mit goldener Perkussion (gleichfarbigen beiderseitigen Streifen). Gleiches Farbspiel spiegelt sich auf der Bandspange wider, auf dessen Mitte eine Miniatur des Medaillons Scharnhorsts aufgesetzt war.

Genaue Maßangaben sind aufgrund unterschiedlicher Anfertigungen hinsichtlich Materialverwendungen nur bedingt möglich. Die Größenangaben basieren deshalb auf Mittelwerten. Diese waren:

  • Höhe einschließlich Öse: 45,45 mm bis 46,37 mm
  • Breite: ca. 42,5 mm
  • Gesamtbreite der Dolche: ca. 30,2 mm
  • Gewicht: 44 g bis 44,5 g

Der Scharnhorst-Orden wurde, wie viele andere Orden der DDR (z.B. Karl-Marx-Orden) an ganze Truppenteile, Verbände oder auch Betriebe in Form eines Fahnenbandes verliehen.

 

Bekannte Träger des Scharnhorst-Ordens:

 

 

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

 

Erich Peter

Erich Peter wurde am 17. Juli 1919 in Salza bei Nordhausen geboren und ist am 11. Oktober 1987 in Bad Saarow gestorben. Er war Generaloberst der Nationalen Volksarmee(NVA) und langjähriger Chef der Grenztruppen der DDR.

Ahlsdorf, NVA-Leutnant Lutz Meier, Beisetzung

ADN-ZB Schaar-22.1.72-ill-Krs. Eisleben: Beisetzung des NVA-Leutnants Lutz Meier- Trauer und Schmerz kennzeichnen die Gesichter der Angehörigen des Leutnants Lutz Meier, der im Alter von 23 Jahren während der Ausübung seines Dienstes zum Schutz der Staatsgrenze ermordet wurde. Am 22.1.72 wurde der postum mit der Verdienstmedaille der NVA in Gold ausgezeichnete Offiezier in seinem Geburtsort Ahlsdorf, Krs. Eisleben, beigesetzt. v.l.: Chef der Grenztruppen, Generalleutnant Erich Peter

Bildquelle:

„Bundesarchiv Bild 183-L0122-0039, Ahlsdorf, NVA-Leutnant Lutz Meier, Beisetzung“ von Bundesarchiv, Bild 183-L0122-0039 / Schaar, Helmut / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons – Bild ist entsprechend verlinkt

„Bundesarchiv Bild 183-L0122-0039, Ahlsdorf, NVA-Leutnant Lutz Meier, Beisetzung“ von Bundesarchiv, Bild 183-L0122-0039 / Schaar, Helmut / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons – Erich Peter, zweiter von links, 1972 bei der Beisetzung Lutz Meiers in Ahlsdorf

Lutz Meier geboren am 20. Oktober 1948 in Ahlsdorf, gestorben am 18. Januar 1972 bei Schierke, war ein Todesopfer an der Grenze zur BRD. Siehe Wikipedia

Über die getöteten Grenzsoldaten erfährt man wenig in den Medien. Wenn doch, wird spekuliert und verdreht. Liste getötete Grenzsoldaten

Der Sohn eines Schmiedes erlernte von 1933 bis 1936 den Beruf eines Schlossers. Nach dem Reichsarbeitsdienst von 1937 bis 1938 arbeitete Peter bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges in dem erlernten Beruf. Von 1939 bis 1945 diente er in der Panzerwaffe der deutschen Wehrmacht. Als Unteroffizier ging Peter 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Von 1945 bis 1946 arbeitete Peter wieder als Schlosser. In dieser Zeit trat er der KPD bei und nach der Gründung der SED wurde er Mitglied der Partei. Peter diente in Nordhausen von 1946 bis 1949 in verschiedenen Dienststellungen bei der dortigen Volkspolizei. Nach einem Sonderlehrgang in der Sowjetunion, in dem die spätere Führungselite der DDR-Streitkräfte geschult wurde, diente Peter von 1950 bis 1956 wieder in der Volkspolizei und in der Kasernierten Volkspolizei (KVP). Nach dem Abschluss des Studiums an der Militärakademie des Generalstabes der Streitkräfte der UdSSR „K. J. Woroschilow“ in Moskau von 1957 bis 1959 war Peter Kommandeur der 9. Panzerdivision in Eggesin. Danach wurde Peter 1960 Chef der Deutschen Grenzpolizei und nach deren Umbenennung Chef der Grenztruppen (Nachfolger von Paul Ludwig). Diese Dienststellung bekleidete er bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst am 14. Juli 1979. Peter wurde am 26. September 1969 zum Generalleutnant befördert.

Im Jahre 1972 erfolgte die formelle Ausgliederung der Grenztruppen aus der NVA. Damit änderte sich die Bezeichnung von Peters’ Dienststellung. Er war nunmehr stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung und Chef der Grenztruppen. Nach seiner Beförderung zum Generaloberst a. D. am 14. Juli 1979 war Erich Peter einer von elf Generälen, die diesen Rang erreichten. Er wurde am 30. April 1979 mit dem Karl-Marx-Orden (höchster staatlicher Orden der DDR), sowie dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold und dem Scharnhorst-Orden ausgezeichnet.

Die 1976 verliehene Ehrenbürgerschaft der Stadt Nordhausen wurde 1990 aberkannt.

Siehe Wikipedia