Die Anfänge des nationalen Befreiungskampfes

Obwohl Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht stand, wurden die deutschen Patrioten deshalb nicht mutlos. Insgeheim bereiteten sie den Befreiungskampf gegen die Napoleonische Fremdherrschaft vor, während die deutschen Fürsten nationalen Verrat übten.

Unter den Patrioten befanden sich hervorragende Offiziere, Wissenschaftler und Schriftsteller. Ihre Zahl wuchs ständig an. Diese unerschrockenen Männer(Frauen konnten damals nicht in diese Positionen kommen) wussten sehr genau, dass sie nur dann stark waren, wenn das Volk hinter ihnen stand. Deshalb taten sie alles, um die Bauern und Bürger wachzurütteln und zum Kampf anzuspornen.

In vielen Flugblättern und Schriften wurden Napoleon  und seine deutschen Helfer angeprangert. Es bildeten sich verschiedene Geheimorganisationen. An manchen Orten legte man geheime Waffenlager an. Auch die zahlreichen französischen Spione, die sich in Deutschland befanden, konnten diese Vorbereitungen zum Kampf nicht verhindern.

In diese Zeit wurde Friedrich Ludwig  Jahn als „Turnvater“ bekannt. Durch das Turnen wollte er den Körper stählen und vor allem die Jugend zum Kampf gegen Napoleon erziehen. In Berlin hielt Johann Gottlieb Fichte furchtlos sein „Reden an die deutsche Nation“. Er entfachte damit nationale Begeisterung.

Aufruf Fichtes

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Nicht weniger vorbildlich wirkte der Dichter Ernst Moritz Arndt. Er war der Sohn eines ehemaligen Leibeigenen und verstand daher die Sorgen und Nöte der Bauern besonders gut. Wegen seiner patriotischen Schriften wurde er von den Franzosen verfolgt. 1812 ging er nach Russland, wo sich auch der Freiherr vom Stein aufhielt. Gemeinsamt setzten sie ihre nationalen Bestrebungen fort.

Ernst Moritz. Arndt

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Das Jahr 1809 brachte für Napoleon eine schwierige Situation. In Spanien fügte das heldenhaft kämpfende Volk den französischen Truppen schwere Verluste zu. Mit Österreich brach ein neuer Krieg aus. In verschiedenen europäischen Gebieten bekamen die Franzosen den gewachsenen Widerstandswillen der unterdrückten Völker zu spüren. Der preußische König verhielt sich jedoch untätig und abwartend. Einige deutsche Patrioten aber sahen eine günstige Gelegenheit zu Losschlagen. So dachte auch der Major Ferdinand von Schill, der sich zu einer kühnen Tat entschloss. Mit seinem Reiterregiment verließ er Ende April 1809 Berlin, um damit das Zeichen für eine allgemeine Erhebung gegen Napoleon zu geben. Allerorts wurde er mit seinen Getreuen von der Bevölkerung begeistert empfangen.

Aufruf Schills

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

 

Ferdinand von Schill

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Noch war das Volk nicht entschlossen genug, diesen Aufruf in die Tat umzusetzen. Wohl meldeten sich zahlreiche Freiwillige, aber zu einer allgemeinen Erhebung kam es nicht. Schill führte schließlich seine Schar nach der Festung Stralsund. Die dortige französische Besatzung konnte überwältigt werden, doch der Gegner führte neue Truppen heran. In einer blutigen Schlacht unterlag die tapfere Schar Schills einer vielfachen Übermacht. Mehr als 800 Tote wurden beklagt, darunter auch der im Straßenkampf gefallenen Ferdinand von Schill. An den 600 Gefangen übten die Sieger grausame Rache: Die Mehrzahl von ihnen wurde als Galeerensträflinge nach Frankreich verschleppt. Ein Sturm der Empörung ging durch ganz Deutschland, als das Schicksal der 11 in Gefangenschaft geratenen Offiziere bekannt wurde. Napoleon ließ sie in Wesen erschießen.

 

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

Bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Anfänge des Nationalen Befreiungskampfes

Ferdinand von Schill

Ferdinand Baptista von Schill, geboren am 06. Januar 1776 in Wilmsdorf bei Dresden, gestorben am 31. Mai 1809 in Stralsund, war ein preußischer Offizier, der als Freikorpsführer in den Kriegen von 1806/07 und 1809 bekannt wurde.

Ferdinand von Schill Kopie

Ferdinand von Schill

 

Bildquelle: Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

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Schill entstammte einer Soldatenfamilie. Sein Vater Johann Georg von Schill (1736–1822) war Kavallerieoffizier in der österreichischen, später in der sächsischen, zuletzt in der preußischen Armee.

 

 

Geburtshaus in Wilmsdorf (Ferdinand von Schill)

Geburtshaus in Wilmsdorf

Bildquelle: Von Bernievancastle, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2533472

 

Von seinem Vater wurde Schill im Jahr 1790 dem Grafen Kalckreuth vorgestellt, dem Kommandeur des renommierten Dragonerregiments Anspach-Bayreuth mit dem Ehrennamen „Die Hohenfriedberger“, welcher Schill als Fähnrich aufnahm. In Pasewalk diente Schill, seit 1793 als  Sekondeleutnant, im genannten Dragonerregiment, das seit März 1806 den Namen „Königin-Dragoner“ trug. Sein Wohnhaus befand sich in der Grünstraße 17.

 

Freikorps Schill in Pommern 1806/07

1806 zog Schill in den vierten Koalitionskrieg, wurde in der Schlacht bei Auerstedt durch einen Säbelhieb auf den Kopf schwer verwundet und rettete sich über Magdeburg und Stettin bis nach Kolberg, wo er sich beim Kommandanten Oberst Lucadou gesund meldete. Dieser gestattete Schill, mit wenigen Leuten Streifzüge in die Umgebung zu unternehmen. Er sollte Verteidigungsmittel, Rekruten und Geld in die Festung bringen sowie Aufklärung betreiben. Aber Schill begann einen Kleinkrieg gegen französische Besatzungstruppen in Pommern. Für den gelungenen Überfall auf Gülzow am7. Dezember 1806 wurde er vom König FriedrichWilhelm III. noch im selben Monat zum Premierleutnant befördert und mit dem Orden Pour le Mérite dekoriert. Aufforderungen seines Regimentskommandeurs, zum Regiment nach Ostpreußen zurückzukehren, ignorierte er. Schill wurde schnell berühmt und seine Truppe wuchs rasch an.

Der König gestattete ihm per Kabinettsorder vom 12. Januar 1807, mit eigenen Mitteln ein Freikorps aus versprengten oder ranzionierten Soldaten der preußischen Armee aufzustellen. Von der Bevölkerung nach Kräften unterstützt, verliefen die kleineren Unternehmungen des Korps meist glücklich, die größeren aber unglücklich. Der am 15. Februar 1807 versuchte Überfall auf Stargard wurdemit Verlusten zurückgeschlagen, das befestigte Naugarder Amt von Schill, der zum Rittmeister befördert worden war, tapfer, aber erfolglos verteidigt. Schon bei diesen Aktionen zeigte sich eine verhängnisvolle Selbstüberschätzung Schills. Er musste verwundet nach Kolberg zurück, wo sich der Gegensatz zum Kommandanten Lucadou infolge seines vom König nicht klar festgelegten Unterstellungsverhältnisses verschärfte.

Mitte März ging Schill nach Stralsund,um ein gemeinsames Vorgehen mit den Schweden zu verabreden, Mitte April in derselben Mission nach Stockholm. Am 12. Mai schiffte er sich mit seiner Kavallerie von Kolberg nach Vorpommern zu Blücher ein, während die Infanterie zur Verteidigung der Maikuhle zurückblieb. Nachdem die Schlacht beiFriedland am 14. Juni 1807 Preußen zum Frieden von Tilsit gezwungen hatte, mussten sich Schill und seine Truppe – ohne an Kämpfen teilgenommen zu haben – mit Blücher in den Demarkationsbezirk zwischen Kammin und Köslin zurückziehen; das Korps wurde in den Ausbildungsdienst versetzt.

Für seine Verdienste am 30. Juni 1807 vom preußischen König zum Major befördert, wurde Schill im September zum Inhaber des aus seiner Reiterei gebildeten 2. Brandenburgischen Husarenregiments („von Schill“) ernannt. Seine Fußtruppe gliedert der König als Leichtes Bataillon von Schill in das neue Leib-Infanterie-Regiment ein. Am 10. Dezember 1808 ritt Schill nach dem Abzug der französischen Besatzer im Triumph mit seinem Husarenregiment an der Spitze der zurückkehrenden Truppen in Berlin ein.

 

Erhebung 1809

Der jubelnde Beifall der Bevölkerung, der wieder erwachte Patriotismus und wohl auch eine gewisse Portion Selbstüberschätzung hoben den Husarenoffizier Schillüber sich selbst hinaus und verleiteten ihn zu unüberlegten, mit der Armeeführung nicht abgestimmten Handlungen. In den für 1809 vorgesehenen Aufständen gegen die Herrschaft Napoléon Bonapartes in Deutschland war ihm eine wichtige Rolle zugedacht, aber Schill wollte nicht abwarten. Vergeblich versuchte auch General Ernst von Rüchel, mit dessen Tochter Elise sich Schill verlobt hatte und auf dessen hinterpommerschen Gut Haseleu er gelegentlich zu Gast war, mäßigend einzuwirken. Nach Ausbruch des Fünften Koalitionskriegs verließ Schill am 28. April – wie zum Manöver – mit seinem Regiment Berlin. Eine Meile außerhalb der Stadt hielt er seinen Soldaten eine Ansprache, die den Eindruck verstärkte, erhandele in höherem Auftrag. Den Befehl der Kommandantur zur sofortigen Rückkehr beachtete er nicht.

Er wandte sich zunächst nach Dessau, das er am 2. Mai besetzte. Dort ließ er seinen Aufruf „An die Deutschen“ drucken.

Aufruf Schills Kopie

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die7. Klasse, Stand 1982

 

Die Anfang Mai eintreffende Nachricht von der Niederschlagung der Erhebung in Österreich versetzte seinem Tatendrang einen deutlichen Dämpfer, aber er ließ sich von seinen Offizieren mitreißen und lieferte sich am 5. Mai bei Dodendorf unweit von Magdeburg mit der Schlacht bei Dodendorf ein auch für die französische Seite verlustreiches Gefecht mit einer Abteilung der Magdeburger Garnison. Am selben Tag hatte Jérôme Bonaparte, der Bruder Napoleons und König von Westphalen, einen Preis von 10.000 Francs auf seinen Kopf ausgesetzt. Der König von Preußen sprach sich scharf gegen seine eigenmächtige Tat aus.

Sein Regiment, das durch Anwerbung von Nachwuchs noch anwuchs, ging an die untere Elbe und von dort, durch Holländer unter Carl Heinrich Wilhelm Anthing und Dänen verfolgt, in Richtung Stralsund, dessen aus Polen und Mecklenburgern bestehende Besatzung ihm entgegenkam, aber schon bei Damgarten geschlagen wurde

 

Das Ende in Stralsund

Am 25. Mai 1809 traf aus Damgarten das schillsche Korps gegen zehn Uhr in Stralsund ein. Er zog durch das Tribseer Tor in die Stadt ein, die er noch aus dem Jahr 1807 kannte. Nachdem er in Damgarten erfolgreich gekämpft hatte, hoffte er in der Festungsstadt Stralsund auf ein Fanal für die Befreiung von der französischen Fremdherrschaft. Seinem Mitkämpfer Leutnant Leopold von Lützow rief er zu: „Wir brauchen Stralsund als Stützpunkt für den Kleinkrieg, auch wenn wir ehrenvoll fallen sollten.“

Schills Einzug in Stralsund begleitete ein Sieg gegen in der Mönchstraße kämpfende französische Artilleristen. Mit Hilfe des in schwedischen Diensten stehenden Offiziers Friedrich Gustav von Petersson gelang es Schills Truppen, die französische Besatzung der Stadt zu vertreiben. Er trieb nun die Wiederanlage der geschleiften Verteidigungsanlagen voran und zog dazu bis zu 1000 Bauern der Umgebung heran. Sein Eintreffen begeisterte die Stralsunder allerdings nicht wie erhofft, da sie weniger patriotisch gesinnt waren als Schill und eher über die erneute Einbeziehung ihrer Stadt in Kampfhandlungen stöhnten, die immer Belastungen der Bürger mit sich brachten. Zweifel kamen auch in Schills Truppen auf angesichts der aussichtslos erscheinenden Lage in Stralsund. Truppen der Generäle Gratien und Ewald zogen heran, die mit 6000 Mann (Dänen und Niederländer) eine Übermacht darstellten. Einige der Offiziere Schills zogen aus Stralsund ab, darunter auch Leo von Lützow.

Am 31. Mai 1809 griffen die Franzosen, wie von Schill erwartet, die Stadt am Tribseer Tor an, durch das Schill selbst sechs Tage zuvor eingerückt war. Der erste Angriff konnte abgewehrt werden. Jedoch rückten die angreifenden Truppen am Tribseer Tor nur zur Ablenkung an. Ihre Hauptmacht konzentrierte sich auf das Kniepertor, wo sie schnell in die Stadt vordringen konnte. Gegen die Übermacht wehrten sich die schillschen Truppen verzweifelt. Nur einem kleinen Teil gelang die Flucht durch das Frankentor; die meisten fielen im Kampf. Einige Offiziere gerieten in Gefangenschaft und wurden zunächst im Keller des Hauses Fährstraße/Alter Markt gefangen gehalten, woran eine Gedenktafel über dem Kellereingang noch heute erinnert.

Kellergefängnis der Schillschen Offiziere im Haus Fährstr.:Alter Markt

Kellergefängnis der Schillschen Offiziere im Haus Fährst./Alter Markt

Bildquelle: Von Hermann Junghans – Eigenes Werk Originaltext: eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47621228

 

Schill selbst wurde nach einem Fluchtversuch, der ihn in der Annahme, die Stadt dort verlassen zu können, ins Johanniskloster geführt hatte, beim Ritt durch die Fährstraße vor dem Haus Nummer 21 von einer Kugel tödlich getroffen.

Gedenkstein an der Stelle, an der Schill fiel

Gedenkstein an der Stelle, an der Schill fiel

Bildquelle: Von Klugschnacker aus Stralsund – selbst fotografiert mit Fujifilm Finepix A510, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1240717

 

Sein Leichnam mit einer Verletzung im Gesicht und mit von einem Bajonett durchbohrten Unterleib, wurde in das Haus des städtischen Chirurgen am Alten Markt gebracht. Am 1. Juni 1809 fand in der Stadt eine Siegesparade statt. Anschließend wurde in Gegenwart Gratiens der Kopf Schills abgetrennt und als Trophäe an König Jerome geschickt. Schills Körper wurde am 2. Juni 1809 auf dem Stralsunder St.-Jürgen-Friedhof an unbekannter Stelle verscharrt. Schills Kampfgefährte von Petersson geriet in Gefangenschaft und wurde am 4. Juni 1809 vor dem Kniepertor erschossen. Daran erinnert heute eine Gedenktafel.

 

Schills Totenmaske

Schills Totenmaske

 

Bildquelle: Von Sendker – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2409529

 

 

Etwa 200 Reiter und einige Jäger schlugen sich durch und erzwangen die Bewilligung freien Abzugs nach Preußen, wo die Soldaten in ihre Heimat entlassen wurden. Die Offiziere des Korps wurden, teilweise in Abwesenheit, vor ein Kriegsgericht gestellt. Einige wurden freigesprochen, andere mit Festungshaft bestraft, und sechs Offiziere, die Schill erst nachträglich gefolgt waren, wegen Desertion zu unehrenhafter Entlassung aus dem Militärdienst (Kassation) verurteilt.

Eine andere Abteilung entkam von Rügen aus zu Wasser nach Swinemünde, der Rest des Korps aber blieb im Gefecht. In Gefangenschaft gingen 557 Unteroffiziere und Mannschaften. Nach Loswurf wurden vierzehn der Gefangenen in Braunschweig an der Stelle des heutigen Schill-Denkmals erschossen. Der Rest kam in französische Bagnes (so hießen in Italien und Frankreich seit dem 17. Jahrhundert die Strafanstalten, in denen zur Zwangsarbeit Verurteilte ihre Strafe verbüßten.)

Elf gefangene Offiziere wurden nach Wesel verbracht und am 16. September 1809 standrechtlich erschossen. 1835 wurde ihnen hier von der preußischen Armee ein Denkmal errichtet. Der Desertionsprozess(Prozess wegen Fahnenflucht) gegen den gefallenen Schill wurde vom König niedergeschlagen, da er ja schon tot war. Schills Vermögen dagegen wurde, wie bei Desertionen üblich, für den Staat beschlagnahmt.

Der Ausspruch „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“ geht auf von Schill und auf diese Zeit zurück und bringt seine Entschlossenheit zum Ausdruck, in einer Situation ein schnelles Ende herbeizuführen, auch wenn man dabei größere Nachteile in Kauf nehmen muss.

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Ferdinand von Schill

Ferdinand von Schill

Bildquelle: Von Unbekannt – NYPublic Library, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56829510

 

Erinnerung und Ehrung

Bereits am 18. Oktober 1838 legten Stralsunder Bürger an Schills Grab eine Eisentafel mit der (im Original lateinischen, aus Vergils „Aeneis“ stammenden) Inschrift:

„Großes gewollt zu haben ist groß. Er sank hin durch das Schicksal. Am Gestade liegt der mächtige Rumpf. Ward entrafft auch das Haupt, ist doch der Körper nicht namenlos.“

Am 30. Mai 1859 fand in Stralsund eine Gedenkfeier von überlebenden schillschen Kampfgefährten und Stralsundern statt, 1909 wurde das bronzene Schill-Denkmal in den Schillanlagen errichtet.

An Schill erinnern außerdem eine in den Bürgersteig eingelassene steinerne Gedenktafel am Ort seines Falles in der Fährstraße. Die Schillstraße in der Nähe seines Todesortes erinnert ebenfalls an ihn.

 

Bildquelle: Von Klugschnacker aus Stralsund – selbst fotografiert mit Fujifilm Finepix A510, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1240717
Gedenkstein an der Stelle, an der Schill fiel

Gedenkstein an der Stelle, an der Schill fiel

 

 

 

 

 

 

Erst 1837 wurde Schills Kopf, der sich lange in einem Naturalienkabinett im niederländischen Leiden befunden hatte, in einer Urne nach Braunschweig gebracht. Dort war im selben Jahr ein Schill-Denkmal errichtet worden, unter dem sich eine Gruft befindet, in der Schills vierzehn erschossene Kampfgefährten beigesetzt worden waren. Die Urne mit Schills Schädel wurde am Fuße des Denkmals in der Schillstraße beigesetzt.

1870 wurde eine Straße in Berlin-Tiergarten nach Ferdinand von Schill benannt. In Dodendorf erinnert ein Gedenkstein an das Gefecht bei Magdeburg. Auf dem Marktplatz von Arneburg steht ein Gedenkstein zu seinen Ehren.

1870 wurde eine Straße in Berlin-Tiergarten nach Ferdinand von Schill benannt. In Dodendorf erinnert ein Gedenkstein an das Gefecht bei Magdeburg. Auf dem Marktplatz von Arneburg steht ein Gedenkstein zu seinen Ehren.

In Wilmsdorf bei Dresden steht das Geburtshaus Schills, das sogenannte Schillgut. Außer einer Gedenktafel am Haus wurde hier 1904 ein Schill-Denkmal errichtet und 1984, zum 175. Todestag Schills, die Dorfstraße in Ferdinand-von-Schill-Straße umbenannt.

Geburtshaus in Wilmsdorf (Ferdinand von Schill)

Geburtshaus in Wilmsdorf

Bildquelle: Von Bernievancastle, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2533472

 

 

 

Anlässlich des 200. Geburtstags prägte die Münze der DDR 1976 eine 5-Mark-Gedenkmünze in einer Auflage von 100.000 Stück.

5-Mark-Gedenkmünze der DDR zum 200. Geburtstag von Ferdinand von Schill aus dem Jahr 1976

5-Mark-Gedenkmünze der DDR zum 200. Geburtstag von Ferdinand von Schill aus dem Jahr 1976

Bildquelle: Von Matd13, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12729426

 

Das Kampfhubschraubergeschwader 67 (später: Kampfhubschraubergeschwader 3) der Armeefliegerkräfte der NVA erhielt 1984 den Traditionsnamen „Ferdinand von Schill“.

Unmittelbar an der Baumgartenbrücke zwischen Werder/Havel und Geltow an der Bundesstraße 1 im Landkreis Potsdam-Mittelmark befindet sich der Schill-Gedenkstein. Dort biwakierte am 28. April 1809 Major Ferdinand von Schill mit seinem 2. Brandenburgischen Husarenregiment.

Schill-Gedenkstein an der Baumgartenbrücke in Geltow

Schill-Gedenkstein an der Baumgartenbrücke in Geltow

Bildquelle: Von Biberbaer 18:16, 19 April 2007 (UTC) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1970509

 

Zur Erinnerung an den Major Ferdinand von Schill wird seit 2005 an jedem zweiten Septemberwochenende durch die Stralsunder Schützencompagnie 1451 die Schlacht um Stralsund als Reenactment nachgestaltet.

Im Hotel „Norddeutscher Hofin Stralsund, direkt am Neuen Markt, befindet sich eine „Schillstube“, in der Zeugnisse und Dokumente über das Leben und Wirken Schills gezeigt werden.

Schilldenkmal in Stralsund

Schilldenkmal in Stralsund

Bildquelle: Von D.j.mueller 17:26, 11 November 2007 (UTC) – Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3073594

 

Die Kaserne der Bundeswehr in Torgelow heißt Ferdinand-von-Schill Kaserne. In den Bundeswehrstandorten Lütjenburg und Wesel wurden weitere Kasernen nach Ferdinand von Schill benannt, dort heißen sie Schill-Kaserne.

Gedenktafel in Wittenberg

Gedenktafel am Schloßplatz, in der Lutherstadt Wittenberg

Bildquelle: Von OTFW, Berlin – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15856663

 

 

Schill diente mehrfach als Motiv der Literatur und für Spielfilme

  • „Der Feuerreiter“, Spielfilm um Ferdinand von Schill, 1940
  • „Kolberg“, Spielfilm um die Verteidigung Kolbergs, 1945
  • „Die elf Schill’schen Offiziere“, Märkische Film GmbH Berlin

 

 

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel