Das MfS war im Ausland erfolgreich und leistete einen wichtigen Beitrag um den III. Weltkrieg zu verhindern. Aber im Inneren war das Wirken des MfS nicht von Erfolg gekrönt.
Das MfS war im Ausland erfolgreich und leistete einen wichtigen Beitrag um den III. Weltkrieg zu verhindern. Aber im Inneren war das Wirken des MfS nicht von Erfolg gekrönt.
Viele Menschen, darunter ehemalige IMs und Angehörige des MfS stellen sich immer wieder diese Frage.
Die Zerschlagung des MfS(und des AfNS, das übergangsweise nur noch eine Alibifunktion hatte), war eine wesentliche Voraussetzung für die Beseitigung der Machtverhältnisse in der DDR. Diese war ein Dreh- und Angelpunkt in der Strategie der Feinde der DDR. Leider können ehemalige Angehörige des MfS diese Vorgehensweise nicht konkret beweisen, da ihnen die Quellen verschlossen sind. Die BStU, die vorgibt Transparenz zu schaffen und Akten des MfS offen zu legen, verschleiert da eher, als dass sie aufklärt. Die BStU scheut sich auch nicht davor Akten zu fälschen, um die Geschichte der DDR im Sinne der heute Herrschenden darzustellen.
Insider des MfS, die damals in verantwortlicher Stellung tätig waren, haben ihre Sicht im Buch „Die Sicherheit“ wiedergegeben. Trotz allen Bemühens um Objektivität prägen doch unvermeidlich persönliche Einsichten, die sie in ihrer damaligen Stellung erlangten, ihr Herangehen. So kann es unter Umständen in Einzelfragen zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen.
Die Mitarbeiter des MfS, insbesondere der unteren Ränge, waren ihrem Staat und dessen führender Partei, der SED, treu ergeben, solide ausgebildet und auch militärisch gut ausgerüstet.
Dennoch konnte dieser Geheimdienst in nur wenigen Monaten zerschlagen werden!
Dies kann man mit folgenden historischen Fakten begründen:
- Der beginnende Zusammenbruch der UdSSR und die Tatsache, dass sie die DDR, die nur als Bündnispartner der UdSSR existieren konnte, als eigenständigen Staat aufzugeben bereit war.
- Der Auflösungsprozess der sozialistischen Staatengemeinschaft, die gleichfalls eine Existenzbedingung der DDR war.
- Der Machtzerfall in der DDR, der infolge ungelöster, sich zuspitzender Widersprüche im Lande und aufgrund der Paralysierung der Führung von SED und Staat immer rascher voranschritt. (Das wurde von der Regierung der BRD unter Kanzler Kohl gnadenlos ausgenutzt, um den Anschluss der DDR an die BRD herbeizuführen, worauf die Herrschenden in der BRD seit 1949, also seit beginn der Existenz der DDR aktiv hingewirkt hatten.)
- Angesichts der gravierenden Zersetzungserscheinungen, die sich in der SED zeigten, sah die Gegenseite offenkundig keine zwingende Notwendigkeit mehr, ihren Hauptstoß gegen diese nun kaum noch kampffähige politische Führungskraft zu richten. Sie richtete ihn folgerichtig auf das als politisch stabil und funktionsmäßig intakt scheinende MfS/AfNS. Dessen Lähmung und Auflösung besaßen für sie Priorität, um den Weg für die Beseitigung der DDR freizumachen.
Eine der wichtigsten Ursachen für diese historische Niederlage sehen die Autoren darin, dass es nicht gelang, die in den sozialistischen Staaten deutlich gewordene tiefe Krise zu bewältigen. Lenin mahnte, dass ohne restlose Verwirklichung der Demokratie der Sozialismus seinen Sieg nicht behaupten kann. Die Lage war gekennzeichnet von der Anhäufung ungelöster Widersprüche, die eine existenzielle Krise des Systems des realen Sozialismus bewirkte. Sie äußerte sich insbesondere in seinem zunehmenden wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Rückstand gegenüber den entwickelten kapitalistischen Ländern und der daraus resultierenden Mangelwirtschaft.
Die Autoren sehen auch Defizite bei der verfassungsgemäßen Realisierung der sozialistischen Demokratie und der Reduzierung politischer Freiheitsrechte. Dieser Punkt ist zu bestreiten. Denn nur wenige ehrliche Leute sind auf die Straße gegangen, um in diesen Punkten Verbesserungen zu fordern. Der Mehrheit war die Politik gleichgültig. Sie waren von der Mangelwirtschaft frustriert und sie sahen im Gegensatz dazu nur die Überfülle des Warenangebots in den entwickelten kapitalistischen Ländern.
Die „Perestroika“ und „Glasnost“-Politik Gorbatschows war Rosstäuscherei. Sie führte nicht aus der Krise, sondern zerstörte die sozialistischen Gesellschaftsordnungen in der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Staaten in Europa.
Weitere Abschnitte dieses Beitrags:
Die Auswirkungen der Sprachlosigkeit der Führung der DDR auf die Mitarbeiter des MfS
Der Hauptstoß richtete sich gegen das MfS, seine Angehörigen und Inoffiziellen Mitarbeiter(Oktober bis 17. November 1989)
Bildung und Auflösung des AfNS
Beschlüsse zur Bildung eines Verfassungsschutzes und eines Nachrichtendienstes der DDR blieben Makulatur
Zwölf Jahre später
Original-Text entnommen aus dem Buch
„Die Sicherheit“
Autoren des Originaltextes dieses Beitrags:
Gerhard Niebling
Original-Text
Das Ende des MfS
Der Text in DIE TROMMLER ist von Petra Reichel bearbeitet worden.
Weitere interessante Beiträge bei
www.mfs-insider.de
Das Buch „Die Sicherheit“ und einzelne Kapitel daraus stehen auf dieser Website zum Download zur Verfügung.