Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls: Welche Reaktionen gab es im Westen?

„Der Westen tut nichts“ titelte die Asphaltpresse und zündelte in einer angespannten Situation.

Die sogenannte seriöse Presse drückt sich moderater aus. Da ist von einer Ankündigung die Rede, dass die USA protestieren wollen.

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Warum war die Reaktion der USA so milde und warum ließ sich der damalige Präsident der USA nicht aus der Ruhe bringen, als der Antifaschistische Schutzwall errichtet wurde?

DIE TROMMLER ist diesen Fragen nachgegangen und in folgenden Beiträgen Antworten zusammengetragen.
Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls: Wie reagierte John F. Kennedy?

Welche Rolle spielte der US-Politiker J. William Fulbright? Wer war das?
Wie reagierte Die BRD, Westberlin und die Westalliierten?

 

Die historischen Titelblätter der damaligen Zeitungen stehen als PDF-Datei zur Verfügung.

BILD zu Antifasch. Schutzwall

RZ zu Antifasch. Schutzwall

 

Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls: Wie reagierte John F. Kennedy?

In der Folge der Berlinkrise traf sich Kennedy am 3. Juni 1961 in Wien mit Chruschtschow. Dieses Treffen brachte immerhin eine atmosphärische Auflockerung, auch wenn Chruschtschow inhaltlich auf seinem Ultimatum beharrte.

Am 25. Juli 1961 deutete Kennedy in einer Fernsehansprache einen Ausweg aus der verfahrenen Situation an: Die drei essentials, die er nannte, klangen zwar wenig kompromissbereit:

a) das Recht auf Anwesenheit amerikanischer Truppen in Berlin,
b) das Recht auf Zugang dorthin und
c) das Recht der West-Berliner auf Selbstbestimmung und die freie Wahl ihrer Lebensform.

Indem sie sich aber nicht auf die Bewegungsfreiheit der DDR-Bürger bezogen, wurde Moskau Bewegungsfreiheit signalisiert. Kennedy schickte am 25. und 26. Juli 1961 den ehemaligen Hohen Kommissar John Jay McCloy zu Chruschtschow in dessen Sommerfrische nach Sotschi und ließ ihn ausrichten, dass die Vereinigten Staaten gegen einseitige sowjetische Maßnahmen im Ostsektor Berlins allenfalls protestieren, ihnen aber sonst nichts entgegensetzen würden.

Kennedys offizielles Porträt im Weißen Haus Kopie

Kennedys offizielles Porträt im Weißen Haus

Bildquelle: Von Aaron Shikler – The White House Historical Association, Gemeinfrei,Bild ist entsprechend verlinkt

Auf die Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls reagierte Kennedy daher erleichtert. Nach außen aber zeigte er Empörung: Zum 15. Jahrestag der Berliner Luftbrücke am 26. Juni 1963 besuchte er als erster Präsident der USA Westberlin. Begleitet wurde Kennedy von Außenminister Dean Rusk und General Lucius D. Clay. Am Rathaus Schöneberg hielt Kennedy vor rund 1,5 Millionen Menschen eine scharf antikommunistische Rede, in der er alle, die noch ein gutes Haar am Kommunismus ließen, nach Berlin einlud. An der Seite des damaligen Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt sagte er seinen berühmten Satz: „Ich bin ein Berliner. Kennedy sagte auch zukünftig der Stadt und der BRD die Unterstützung der USA als alliierte Schutzmacht zu.

siehe „Kalter Krieg und Entspannungspolitik“

William Fulbright, Politiker der USA

James William Fulbright

James William Fulbright

Bildquelle: Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

sagte am 30. Juli 1961, zwei Wochen vor Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls, in einem Fernsehinterview folgendes:

„Ich verstehe nicht, weshalb die Ostdeutschen ihre Grenze nicht schon längst geschlossen haben; ich glaube, sie haben jedes Recht dazu.“

Möglicherweise hat Kennedy Fulbright vorgeschickt, um Chruschtschow zu signalisieren, dass die Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls als akzeptabler Weg aus der Berlinkrise angesehen würde.

siehe Wikipedia

Wer war J. William Fulbright?

James William Fulbright, geboren am 09. April 1905 in Sumner,Chariton County, Missouri; gestorben am 9. Februar 1995 in Washington, D.C.) war ein Politiker der USA(Demokratische Partei) Fulbright vertrat den Bundesstaat Arkansas in beiden Kammern des Kongresses.

James William Fulbright

James William Fulbright

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildquelle: Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

Im Jahr 1942 wurde Fulbright als Abgeordneter der Demokratischen Partei ins Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten gewählt. Von 1944 bis 1974 war er anschließend für Arkansas Mitglied des US-Senats. Dort war er unter anderem Mitglied und von 1959 bis 1974 Vorsitzender des Senate Committee on Foreign Relations. Im Jahr 1948 war er Präsident des American Committee for a United Europe.

Als Senator von Arkansas vertrat Fulbright teils Positionen gegen die Mehrheit des Senats. So stimmte er 1954 als einziger Senator gegen die Einrichtung des McCarthy-Komitees und hegte 1961/62 Bedenken gegen die von Präsident John F. Kennedy geplante Invasion Kubas. Seine Zustimmung zu einer Eskalation des Vietnamkrieges bereute er später.
Fulbright vertrat oft die Ansicht, die Vereinigten Staaten würden sich häufig zu sehr in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen. Während seiner gesamten politischen Karriere war Fulbright ein Anhänger internationalen Rechts und der Vereinten Nationen (UN).

Während einerseits Fulbright vernünftige Ansichten vertrat, war er auf der anderen Seite als Abgeordneter aus dem Süden der USA lange Zeit ein Anhänger der Rassentrennung und stimmte sowohl gegen den Civil Rights Act von 1964 als auch gegen den Voting Rights Act, der der schwarzen Bevölkerung in den USA das volle Wahlrecht zusprach.

Am 30. Juli 1961, zwei Wochen vor der Errichtung der Antifaschistischen Schutzwalls, sagte Fulbright in einem Fernseh-Interview: „Ich verstehe nicht, weshalb die Ostdeutschen ihre Grenze nicht schon längst geschlossen haben; ich glaube, sie haben jedes Recht dazu.“

Möglicherweise hat Kennedy Fulbright vorgeschickt, um Chruschtschow zu signalisieren, dass die Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls als akzeptabler Weg aus der Berlinkrise angesehen würde.

International ist Fulbright heute vor allem durch das schon zu seinen Lebzeiten nach ihm benannte Fulbright-Programm der Fulbright-Kommission bekannt, das auf seine Anregung im Jahre 1944 hin bereits am 1. August 1946 mit dem Ziel beschlossen wurde, Studenten, Lehrern und Professoren den Austausch zwischen ihrem Heimatland und den Vereinigten Staaten und umgekehrt zu ermöglichen und so das Verständnis zwischen Völkern und Kulturen zu fördern. Er bezog sich dabei auf seine Erfahrungen in Oxford. Zur Finanzierung sollte ein Teil des Erlöses dienen, der durch den Verkauf von überschüssigen und nicht in die Staaten zurückgeführten amerikanischen Kriegsgütern erzielt wurde. Der erste Austausch begann im Akademischen Jahr 1948/49 mit China, danach mit anderen verbündeten Ländern. Österreich folgte 1951/52, die BRD 1953/54.

Fulbright(links) im Oval Office bei einem Gespräch mit Präsident Johnson, 1968

Fulbright(links) im Gespräch mit Präsident Johnson, 1968

Bildquelle.
Von Yoichi Okamoto – http://www.lbjlibrary.org/collections/photo-archive.html serial no. c9829-22, Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Zahlen Fakten und Weiteres siehe Wikipedia

Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls: Wie reagierten die Westalliierten?

John F. KennedyÜber die Reaktion der USA, bzw. des damaligen Präsidenten der USA John F. Kennedy hat DIE TROMMLER bereits einen Beitrag verfasst.

Kennedys offizielles Porträt im Weißen Haus Kopie

John F. Kennedy, offizielles Porträt im Weißen Haus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildquelle:
Von Aaron Shikler – The White House Historical Association, Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Zu einer direkten Konfrontation zwischen amerikanischen und sowjetischen Truppen kam es am 27. Oktober 1961 am Checkpoint Charlie auf der Friedrichstraße, als – infolge von Unstimmigkeiten – jeweils 30 Kampfpanzer der amerikanischen und sowjetischen Armee unmittelbar am Grenzstreifen einander gegenüber auffuhren. Am nächsten Tag wurden allerdings beide Panzergruppen wieder zurückgezogen. Dieses „kalte Scharmützel“ hatte aber enorme politische Bedeutung, weil es den USA auf diese Weise gelungen war, zu belegen, dass die DDR nicht alleine für die Grenzsicherung verantwortlich war, sondern die Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls mit Zustimmung der UdSSR erfolgte. Beide Seiten wollten den Kalten Krieg nicht wegen Berlin eskalieren lassen oder gar einen Atomkrieg riskieren.

Berlin, Mauerbau, US-Soldaten, Volkspolizisten

Soldaten der USA und Volkspolizisten der DDR, Oktober 1961.

 

Bildquelle:
Von Bundesarchiv, Bild 183-87605-0002 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Der Außenminister der USA, Dean Rusk sprach sich in einem Fernsehinterview am 28. Februar 1962 für die Schaffung einer internationalen Behörde zur Überwachung des freien Zugangs nach Westberlin und gegen eine Anerkennung der DDR aus. Am 24. April erklärte Rusk, die Regierung der USA halte den freien Zugang nach Westberlin mit Befugnissen der DDR-Behörden an den Zugangswegen für unvereinbar. Der Außenminister der BRD, Heinrich von Brentano und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle wiederum sprachen sich in Pressekonferenzen gegen eine internationale Zugangskontrollbehörde für Westberlin aus.

Im Juni 1963 besuchte der damalige Präsident der USA, John F. Kennedy, Westberlin. Er hielt da seine berühmte Rede mit dem Spruch: „Ich bin ein Berliner“. Mit diesem symbolischen Akt signalisierte er den Westberlinern, dass die USA hinter Westberlin stehen. Dieser symbolische Akt ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass John F. Kennedy aufgrund der weltpolitischen Situation die Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls akzeptierte.

Für die Westalliierten und die DDR bedeutete die Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls eine politische und militärische Stabilisierung. Der Status quo von Westberlin wurde festgeschrieben – die Sowjetunion gab ihre im Chruschtschow-Ultimatum 1958 formulierte Forderung nach einer entmilitarisierten, freien Stadt (selbstständige politische Einheit) Westberlin auf.

10  Jahre Antifaschistischer Schutzwall Briefmarke der DDR von 1971

10 Jahre Antifaschistischer Schutzwall, Briefmarke der DDR von 1971

 

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Von Hochgeladen und Bearbeitet von –Nightflyer (talk) 22:15, 8 January 2011 (UTC) – Eigener Scan, Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Die Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls war eine konkrete Manifestierung des Status Quo. Hierzu die Zitate des damaligen Präsidenten der USA, John F. Kennedy und des damaligen britischen Premierministers Harold Macmillan:

„Eine Mauer ist verdammt noch mal besser als ein Krieg“
John F. Kennedy, US-Präsident

„Die Ostdeutschen halten den Flüchtlingsstrom auf und verschanzen sich hinter einem noch dichteren Eisernen Vorhang. Daran ist an sich nichts Gesetzwidriges.“
– Harold Macmillan, britischer Premierminister

 

Am 22. August 1962 wurde die sowjetische Kommandantur in Berlin aufgelöst. Am 28. September 1962 erklärte der US-amerikanische Verteidigungsminister Robert McNamara in Washington, dass der freie Zugang nach Westberlin mit allen Mitteln zu sichern sei. Die Außenminister der drei Westmächte und der BRD kamen am 12. Dezember 1962 in Paris überein, dass der Sowjetunion keine neuen Vorschläge zur Berlin-Frage gemacht werden sollten.

Anlässlich eines Arbeitsbesuches von Bundeskanzler Ludwig Erhard am 11. Juni 1964 in Paris bot der französische Präsident Charles de Gaulle für den Fall eines militärischen Konflikts um Berlin oder der BRD den sofortigen Einsatz französischer Atomwaffen an.

Die Regierungen der drei Westmächte bekräftigten in einer gemeinsamen Erklärung am 26. Juni 1964 zum Freundschaftsvertrag zwischen der Sowjetunion und der DDR vom 12. Juni 1964 ihre Mitverantwortung für ganz Berlin.

 

Zahlen und Fakten entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls: Wie reagierten Politiker aus Westberlin und der BRD?

Der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer rief noch am selben Tag über Radio die Bevölkerung zu Ruhe und Besonnenheit auf. Erst am 22. August, neun Tage nach Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls, besuchte er Westberlin.

Auf politischer Ebene protestierte allein der damalige Regierende Bürgermeister von Westberlin, Willy Brandt energisch. Willy Brandt war zum damaligen Zeitpunkt nicht in der Position an der Weltlage etwas ändern zu können. Sein Protest hatte lediglich symbolischen Charakter. Als Willy Brandt später Bundeskanzler wurde, war er einer der Akteure der „Entspannungspolitik“, welche die DDR und die anderen sozialistischen Länder durch indirekte Strategie destabilisierte und letztendlich zu Fall brachte.

Am 16. August 1961 kam es zu einer Protestdemonstration von Willy Brandt und 300.000 Westberlinern vor dem Rathaus Schöneberg.

Die Bundesländer der BRD gründeten die Zentrale Erfassungsstelle in Salzgitter. Das war eine bösartige Behörde, die z. B. Behördenangestellte in der DDR kriminalisierte.

siehe Wikipedia

Eine Sendung des SFB am Beginn der Konterrevolution

 

 

Eines der üblichen Bilder der Demonstrationen mit den Rufen „Wir wollen raus“. An wohin und wie es weiter geht, haben diese Demonstranten nicht gedacht.

Dann eine Feierlichkeit der SED mit dem Lied „Die Partei hat recht“. Dieses Lied ist oft verlacht worden. Wer im Westen, wer heute kennt die wahre Bedeutung dieses Liedes?

„Privates Glück“ soll nicht der Ersatz für „fehlende Aussicht auf Reformen“ sein. Was Reform bedeutet, wissen wir ja. Es war bereits seinerzeit so. Rückschritt und Sozialabbau bedeutet seit damals das Wort „Reform“. Allerdings hatte niemand darüber nachgedacht.

Der Herr von „Neuen Forum“ gibt zu, dass nicht nur die regierende SED, sondern auch die konterrevolutionären Gruppen schwach waren. Was der West-Fernseh-Beitrag nicht sagt: Die sogenannte Opposition ist vom Westen aus gestärkt worden, insbesondere von den GRÜNEN.

Die Kirche dient als Puffer und macht Schaukelpolitik. Sie gibt einerseits den Konterrevolutionären Raum, andererseits dämpft sie konterrevolutionäre Aktivitäten.

Es wird kurz auf den Schriftstellerverband eingegangen. Dass bekannte Schriftsteller ein Interview ablehnen, wird als Schwiegen gedeutet.

Wieder wird auf die damalige (noch) schwache „Opposition“(=konterrevolutionäre Kräfte) hingewiesen, die Jugend da wenig Interesse daran hat und dass die FDJ (noch) aktiv ist und marschiert. Der Fernsehsprecher hofft auf Oppositionelle innerhalb der Institutionen und greift den Slogan der „68er“ aus der BRD auf und fragt nach dem „Marsch durch die Institutionen“. Pfarrer Friedrich Schorlemmer fragt nach den der Konterrevolution dienenden Intellektuellen. Er glaubt, dass diese Leute in der SED verborgen seien und bei „Reformen“ diese dann in die Öffentlichkeit treten und aktiv würden.(also „Schläfer“)

Dann wird Prof. Rolf Reißig als Kämpfer für mehr „Pluralismus“ dargestellt. Dieser hätte das vor zwei Jahren(also 1987) gefordert, doch es wäre nichts draus geworden. In welchem Zusammenhang der Redebeitrag von Prof. Rolf Reißig steht, wird in dem Fernsehbeitrag nicht erwähnt.

Dann als Kontrast ein Beitrag zum Unterhaltungsprogramm des DDR-Fernsehens. Es wäre damals jeden Freitag „Dirty Dancing“ gebracht worden, um der Jugend was zu bieten.

Nun wird Karl-Eduard von Schnitzler in einer Jugendsendung des DDR-Fernsehens gezeigt. Laut Fernsehsprecher in derselben Sendung, wo auch „Dirty Dancing“ gebracht wird. Als Kontrastprogramm sozusagen. Karl-Eduard von Schnitzler ist ehrlich und sein Beitrag ist selbstkritisch. Aber da hatte ja bekanntlich niemand hingehört. Dann wieder ein Ausschnitt aus „Dirty Dancing“ als Überleitung zum Wegwollen aus der DDR und es kommen neoliberale Töne, wie „sich ausprobieren“ und „selbst bestimmen“. Das bezieht sich auf junge Leute. Im Widerspruch dazu, dass die Jugend wenig Interesse an konterrevolutionären Aktivitäten hätte. Was denn nun?
Wieder eine Szene von „Dirty Dancing“ und dann ein Musikstück aus „Dirty Dancing“. Mit dieser Musik wird eine versuchte Republikflucht untermalt.

Nun wird das Parteihaus der SED, bzw. der Sitz des Zentralkomitees der SED gezeigt.
Dass die Worte „Reform“ und „Demokratisierung“ Umschreibungen für zum Zurück zum Kapitalismus sind, ist in der SED erkannt worden. Natürlich wird das vom Fernsehsprecher als negativ hingestellt. Professor Otto Reinhold spricht wahre Worte. Das sei all denen ins Stammbuch geschrieben, die an eine „andere“, bzw. „bessere“, „reformierte“ und mit dergleichen Attributen bezeichneten DDR glaubten. Das wäre nichts Anderes, als eine kapitalistische DDR gewesen. Professor Reinhold erklärt richtig, dass eine kapitalistische DDR neben der kapitalistischen DDR keinen Sinn und keine Existenzberechtigung hätte. Er warnt vor einem leichtfertigen Spiel mit dem Sozialismus und der sozialistischen Staatsmacht. Er hat Recht behalten.

Nun wird wieder eine der Demonstrationen gezeigt. Auch der Fernsehsprecher muss zugeben, dass seinerzeit es nur wenige und versprengte „Oppositionelle“ waren, denen die Staatsmacht „eine Abfuhr erteilte“.

Als Abschluss Erich Honecker mit dem Spruch: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs´noch Esel auf“.

Nun ja es ist anders gekommen.

Nun ja ihre Zukunft, bzw. ihre Nicht-Zukunft haben, diejenigen, die damals auf der Straße danach gerufen haben, heute. Ob sie sich das wirklich so vorgestellt haben, ist die Frage.

So ein Fernsehbetrag wird meist nebenbei gesehen. In der Schnelle kann man das nicht auswerten und „Lieschen Müller“ und „Otto Normalverbraucher“ wird das wohl kaum wollen. So hat es DIE TROMMLER aus der Sicht von heute getan.

Die Namen der weniger bekannten Personen entschwinden wieder in Schall und Rauch. Damals gab es kein Wikipedia zum Nachschlagen und ein „Who ist Who?“(Wer ist Wer?)-Lexikon hat „Lieschen Müller“ und „Otto Normalverbraucher“ in den wenigsten Fällen zu Hause gehabt. Aber nun hat aus der Sicht von heute DIE TROMMLER sich mit genannten Personen beschäftigt. (Bitte auf die Namen klicken. Diese Links führen zu den Personenbeschreibungen)

Bitter ist, dass zum damaligen Zeitpunkt die Konterrevolutionäre noch schwach waren. Aber die Mehrheit der Bevölkerung ließ sich nicht nur von den Westmedien, sondern auch von Gorbatschow irre führen. Auch viele Verantwortungsträger innerhalb der SED fielen auf Gorbatschow herein. Der Weg für die Konterrevolution wurde so geebnet.

 

RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor)

Der RIAS war eine Rundfunkanstalt im amerikanischen Sektor von Westberlin. Der Sitz des Senders war im Westberliner Bezirk Schöneberg, Kufstein Straße.

Wer da glaubt, dass der RIAS ein Regionalsender für den amerikanischen Sektor in Westberlin war, irrt. Der RIAS war ein antikommunistischer Propagandasender und in der ganzen DDR zu empfangen.

 

RIAS-Logo

RIAS-Logo

Bildquelle.Von Unbekannt – selbst vektorisiert, Gemeinfrei, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Viele DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürger fielen auf die Propaganda dieses Senders herein und ließen sich verwirren. Auch wenn die „Bundeszentrale für Politische Bildung“ das umgedreht darstellt, war es so. Die „Bundeszentrale für politische Bildung“ ist ein Propagandainstrument des Staates in der heutigen Zeit.

Bei den Ereignissen des 17. Juni 1953 spielte der Sender eine große Rolle. Die Akteure, die nichts mit den Arbeitern, die gegen die Normerhöhungen protestierten, zu tun hatten, ließen sich vom RIAS anleiten.

Egon Bahr spielte eine wichtige Rolle beim RIAS im Zusammenhang mit den Ereignissen des 17. Juni 1953. Die Person Egon Bahr hat sich Vielen als die eines Friedensengels und geschickten Verhandlungsführers ins Bewusstsein eingebrannt, aber seine Rolle beim RIAS am 17. Juni 1953 ist Vielen nicht bewusst. Egon Bahr spielte eine entscheidende Rolle als Akteur der sozialdemokratischen „Entspannungspolitik“. Die politisch Verantwortlichen der DDR fielen auf ihn herein und verschwiegen seine Rolle beim RIAS während er Ereignisse des 17. Juni 1953. Egon Bahr ist nicht vom Saulus zum Paulus geworden. Er hat lediglich seine Strategie gewechselt.

Auch westliche Spione, die in der DDR agierten, bekamen vom RIAS ihre Anweisungen.

In der DDR war „RIAS-Ente“(in Anlehnung an Zeitungs-Ente für Falschmeldung) ein gängiger Begriff. Im Februar 1955 startete der spätere Minister für Staatssicherheit Erich Mielke die „Aktion Enten“, „um nicht nur die Agenturen des RIAS zu zerschlagen und sie ihrer gerechten Bestrafung zuzuführen, sondern durch richtige politisch-operative Maßnahmen dem RIAS einen solchen Schlag zuzufügen, der es möglich macht, diesen amerikanischen Sender vor dem gesamten deutschen Volk und der Weltöffentlichkeit als Spionagezentrale des amerikanischen Geheimdienstes zu entlarven.“

49 Personen wurden im Rahmen der Verhaftungsaktion „Enten“ festgenommen, darunter auch der RIAS-Rundfunksprecher Richard Baier, der während der Zeit des Faschismus beim „Großdeutschen Rundfunk“ tätig war und Propaganda der Faschisten verbreitete. In dem Prozess am 24. Juni 1955 spielte es keine Rolle, ob dies nun im RIAS zu wahren oder zu Falschmeldungen, eben „Enten“, geführt hatte. Es ging um den Schaden, welchen diese Leute der DDR zugefügt haben.

Der RIAS entstand unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg im in vier Zonen aufgeteilten, zerstörten Berlin. Die Sowjetische Militäradministration(SMAD) weigerte sich den westlichen Siegermächten Sendezeit im „Berliner Rundfunk“ einzuräumen. Daraufhin trafen die Briten und US-Amerikaner Vorbereitungen um selbstständige Rundfunkstationen in ihren Sektoren einzurichten.

Es fehlte an eigenen terrestrischen Sendeanlagen, weshalb das U.S. Headquarter, Berlin District, zum 17. Dezember 1945 anordnete, die (weitgehend unterirdisch verlegten und intakten) Telefonkabel zur Signalleitung zu verwenden – den sogenannten Drahtfunk. Der Sender unterstand der direkten Aufsicht der Information Services Control Section.

Die ersten Sendungen liefen ab Februar 1946 unter dem Namen Drahtfunk im amerikanischen Sektor (DIAS); das Sendestudio befand sich im Fernmeldeamt Winterfeldtstraße in Schöneberg. Bis 1949 druckten Rundfunkzeitungen im Ostsektor der Stadt noch das Programm des neuen Westsenders ab. Doch ab 1949 erkannte die damals junge DDR, dass der RIAS ein Propagandainstrument des politischen Gegners ist und gab eine entsprechende Erklärung ab.

Januar 1946 Werbeblatt für DIAS

Januar 1946: Werbeblatt für den „DIAS“

 

Bildquelle:
Von Anagoria – Eigenes Werk, CC0, Bild ist entsprechend verlinkt

Am 7. Februar 1946 ging erstmals der „Drahtfunk im amerikanischen Sektor“ (DIAS) über Telefonleitungen im amerikanischen Sektor auf Sendung. Die Sendestelle war in Schöneberg im Fernamt Winterfeldtstraße (das spätere Fernmeldeamt 1 Berlin) untergebracht. Gesendet wurde täglich von 17 bis 24 Uhr im Langwellenbereich auf den Frequenzen 210 und 245 kHz. Ab Juni 1946 wurde der Sendebetrieb auch auf den Britischen Sektor Westberlins ausgeweitet.
Der erste terrestrische Mittelwellensender, ein fahrbares Aggregat der US-Armee, wurde am 5. September 1946 in Betrieb genommen und damit der Übergang vom Drahtfunk zum Rundfunk vollzogen. Der mobile Sender in Berlin-Britz, Standort auch des späteren RIAS-Großsenders, strahlte mit einer relativ geringen Leistung von 800 Watt auf der Frequenz 610 kHz. Er wurde im Juni 1947 durch einen 1935 gebauten 20-kW-Sender der ehemaligen Wehrmacht ersetzt. Am 6. Juli 1948 wurde das neue RIAS-Funkhaus in der Kufsteiner Straße 69 (heute: Hans-Rosenthal-Platz) eingeweiht. Nach Sendebeginn der „Stimme Amerikas“(ebenfalls ein antikommunistischer Propagandasender) auf Kurzwelle am 6. Juli 1948 vom Sender Ismaning bei München aus und der Verbesserung der Antennenanlagen in Britz wurde mit der Inbetriebnahme des 20-kW-Mittelwellensenders Hof am 1. November 1948 im oberfränkischen Hof an der Saale deutlich gemacht, dass das Verbreitungsgebiet des RIAS auch auf das Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone ausgedehnt werden sollte.
Nachdem der Mittelwellensender Berlin-Britz bereits 1949 auf 100 kW verstärkt worden war und von dort ab 7. August 1951 ein zweiter Kurzwellensender aus sendete, ging im März 1952 in Britz der erste durch die Frequenzmodulation relativ störresistente UKW-Sender in Betrieb. Ab dem 15. Januar 1953 wurde von Britz auf der Mittelwelle 989 kHz mit 300 kW gesendet, damals die höchste Sendeleistung in Mitteleuropa. Die DDR hatte begonnen, ihr gesamtes Territorium mit einem Netz von Störsendern zu überziehen. Das wiederum veranlasste den RIAS zu einer immensen technischen Aufrüstung. Mit alternativen Sendezeiten von wechselnden Senderstandorten, um dem Störbetrieb der DDR auszuweichen, wurde am 1. November 1953 das Programm RIAS 2 gestartet. Gleichzeitig wurde eine neue Mittelwellen- und eine neue UKW-Frequenz in Westberlin in Betrieb genommen. Im Laufe des Jahres 1954 kamen zwei weitere Mittelwellenfrequenzen hinzu und in Kooperation mit dem US-Auslandssender „Stimme Amerikas“(ebenfalls ein antikommunistischer Propagandasender) konnte die leistungsstarke Frequenz 173 kHz auf Langwelle genutzt werden. Mitte der 1950er Jahre standen dem RIAS insgesamt vier Mittelwellenfrequenzen zur Verfügung, die abwechselnd im Tag-Nacht-Betrieb von den beiden Sendern in Berlin und Hof genutzt wurden. Hinzu kamen zwei UKW-Frequenzen (Berlin), eine Lang- und eine Kurzwellenfrequenz. Am effektivsten waren die UKW- und Kurzwellenfrequenzen, die kaum zu stören waren. Erst als mit der Einführung des Genfer Wellenplans von 1958 (1978 in Kraft getreten) die DDR-Störsender abgeschaltet wurden, konnte der RIAS zu einem konstanten Sendebetrieb übergehen.

Der RIAS lockte mit einem attraktiven Programm die Menschen in die Falle und überzog die DDR mit amerikanischer Propaganda und leiteten Agenten an(siehe oben).

Das Gebäude des RIAS befand sich in der Kufsteiner Straße 69(siehe oben). Heute beherbergt das Funkhaus das Deutschlandradio mit der Adresse Hans-Rosenthal-Platz.

Funkhaus in Berlin-Schöneberg

Das Funkhaus in Berlin-Schöneberg

 

Bildquelle:
Von Avda – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Hans Rosenthal gehörte zu den RIAS-Mitarbeitern der ersten Jahre. Hans Rosental ist vielen Älteren noch bekannt aus der Fernsehshow „Dalli Dalli“. Hans Rosenthal machte auch viele Unterhaltungssendungen im Radio, durch die er bekannt wurde, und schrieb somit auch Radiogeschichte.

Hans Rosenthal

Hans Rosenthal

Bildquelle:
Von Unbekannt – Gert Rosenthal, his son., CC BY-SA 3.0 de, Bild ist entsprechend verlinkt

 

Von Beginn an war die Programmgestaltung Vorbild für die westliche Rundfunkszene. Dies war stets mit antikommunistischer Propaganda verbunden. Die Programme des RIAS standen unter dem Motto „Eine Stimme der freien Welt“. Vom 24. Oktober 1950 an wurde jeden Sonntag
um 12 Uhr das Läuten der Westberliner Freiheitsglocke vom Schöneberger Rathaus übertragen, gefolgt vom Verlesen des „Freiheitsgelöbnisses“.
Während der Anteil der politischen Programme der öffentlich-rechtlichen Sender in den 1950er Jahren lediglich bei 15 Prozent lag, hatte er beim RIAS einen Umfang von etwa 34 Prozent. RIAS hatte als erster aktuelle Zeitfunksendungen im Programm und führte als erste Rundfunkstation auf deutschem Gebiet mehrstündige Zeitfunkmagazine ein. Schwerpunkt der Berichterstattung und Kommentierung war neben Westberlin das Geschehen in der DDR. Die Propaganda gegen die DDR war ja schließlich die Hauptaufgabe des RIAS.

Auf dem Gebiet der Unterhaltung und Kultur war der RIAS sehr attraktiv. Schließlich war das ja der Köder für die Bürgerinnen und Bürger der DDR.

Der bereits in der Anfangszeit gegründete RIAS-Kammerchor und das RIAS-Symphonie-Orchester sorgten für kulturelle Höhepunkte in Westberlin. Brillanter Beobachter und Kritiker der Berliner kulturellen Szene war Friedrich Luft, dessen „Stimme der Kritik“ erstmals am 9. Februar 1946 ausgestrahlt wurde und bis zum Tode Lufts 1990 wöchentlicher Programmpunkt war.

In der Unterhaltungsmusik war das RIAS-Tanzorchester weit über Westberlin hinaus aktiv. Besonders unter seinem Leiter Werner Müller begleitete es zahlreiche öffentliche Veranstaltungen in der BRD, sowie im Fernsehen. Der RIAS ist auch als Erfinder der Hitparade im deutschen Rundfunk anzusehen. Bevor diese 1958 von Radio Luxemburg gestartet wurde, hatte der RIAS schon 1947 die wöchentlichen „Schlager der Woche“ in seinem Programm. Als erster deutscher Sender begann RIAS in den 1970er Jahren mit der Ausstrahlung von Marathon-Popnächten unter dem Titel „Rock over RIAS“. Nach der am 30. September 1985 vollzogenen Umwandlung von RIAS 2 in einen 24-Stunden-Popmusik-Kanal wurde auch dieser Wegbereiter für viele andere Jugendprogramme. Nach der Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls überwand der RIAS die trennende Grenze über den Äther mit seiner sonntäglichen Grußsendung „Musik kennt keine Grenzen“.

Neben dem bereits erwähnten Hans Rosenthal gab es noch Kabaretts, die später einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten.

Das Programm RIAS 1 wurde über Mittelwelle vom Sender Berlin-Britz und vom RIAS-Sender Hof sowie über UKW aus Berlin und Bayern aus der Region um Hof gesendet.

RIAS 2 wurde am 1. November 1953 vom Rundfunk im amerikanischen Sektor neben RIAS 1 als zweites Hörfunkprogramm eingerichtet und sendete auf Mittelwelle und UKW über die Sender Berlin-Britz und in Bayern in der Region Hof über den Sender Großer Waldstein.
Am 30. September 1985 wurde RIAS 2 zu einem 24-Stunden-Jugend-Programm umgestaltet (Jingle: RIAS 2 – Typisch Berlin). Die „Berliner Zeitung“ sprach rückblickend von einem fulminanten Start. „Allein in West-Berlin erreichte man mit RIAS 2 auf Anhieb 300.000 Hörer pro Durchschnittsstunde.“ Auch in der DDR war RIAS 2 sehr populär.

Am 22. August 1988 startete der RIAS mit seinem Fernsehprogramm „RIAS-TV“ in Berlin. Hier führte er als erster das Sendeformat des Frühstücksfernsehens in Deutschland ein, das später auch von anderen Sendern übernommen wurde.

Im Jahr 1990, nach der Annexion der DDR hatten die USA nach einem Bericht der U. S. Advisory Commission on Public Diplomacy 1989/1990 eine weitere Rundfunkpräsenz vom RIAS erwogen. Der RIAS sollte weiterhin ein Propagandasender der USA für Ostdeutschland bleiben.

Am 1. April 1992 wurde RIAS-TV von der Deutschen Welle übernommen, die fortan unter der Bezeichnung DW-TV ein Fernsehprogramm für das Ausland produzierte und ausstrahlte. Am 19. Mai 1992 wurde zwischen den Regierungen der BRD und den USA ein Abkommen über die Gründung der RIAS Berlin Kommission unterzeichnet, das am 26. Oktober 1992 in Kraft trat. Die Kommission hat sich zur Aufgabe gemacht, „die Tradition der deutsch-amerikanischen Kooperation im Rundfunk weiter fortzusetzen und als neue Tradition im transatlantischen Mediendialog Begegnungen und Verbindungen zwischen Rundfunkjournalisten auf beiden Seiten des Ozeans zu ermöglichen“. Das ist verklausuliert ausgedrückt und heißt im Klartext, dass die Propaganda der USA nun neue Wege gefunden hat.

Am 1. Juni 1992 wurde RIAS 2 privatisiert und in rs2 umbenannt. rs2 sendet heute in Berlin auf derselben UKW-Frequenz 94,3 MHz, auf der zuvor RIAS 2 ausgestrahlt wurde, sowie über ein Netz weiterer UKW-Frequenzen in Brandenburg. Die Hofer RIAS-2-Frequenz 91,2 MHz wurde 1992 aufgelassen. Die einstige Berliner Mittelwellenfrequenz 855 kHz von RIAS 2 wurde für DRM-Übertragungen und Sondersendungen des Deutschlandradios genutzt. RIAS 1 (UKW 89,6 MHz) wurde zunächst weitergeführt und ging zum 1. Januar 1994 zusammen mit Deutschlandsender Kultur und dem Deutschlandfunk im Deutschlandradio, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, auf. Anfangs hatte diese Anstalt mit dem DeutschlandRadio Berlin und dem Deutschlandfunk (Köln) zwei Programme, derzeit (Stand: 2013) besteht Deutschlandradio aus den Programmen Deutschlandradio Kultur, Deutschlandfunk und DRadio Wissen.

Die Klangkörper sind heute überwiegend in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin zusammengefasst.

Das ehemalige Funkhaus des RIAS liegt am nach dem populären Moderator benannten Hans-Rosenthal-Platz direkt an der Bezirksgrenze zwischen Schöneberg und Wilmersdorf am Rudolph-Wilde-Park beziehungsweise am Volkspark Wilmersdorf mit dem sogenannten RIAS-Spielplatz. Von hier wird das Programm Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt.

Der Sendeschluss des RIAS war am 31. Dezember 1993 um 23.55 Uhr. Die letzten Worte sprach der Programmdirektor Siegfried Buschschlüter.
Am 4. September 2013 ging in Berlin-Britz ein bedeutendes Stück deutscher Rundfunkgeschichte und der Geschichte des Kalten Krieges zu Ende: Der Betrieb des rund 65 Jahre zuvor vom RIAS aufgebauten Mittelwellensenderstandortes wurde endgültig eingestellt.

siehe Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

Frauen für den Frieden

Frauen für den Frieden – unter diesem Namen agieren Frauen aus aller Welt als Teil der Internationalen Friedensbewegung. Frauen für den Frieden ist in den 1970er Jahren aus dem Einsatz von Frauen gegen den Nordirlandkonflikt entstanden.

In Westberlin und der BRD entstanden fast hundert neue Frauenfriedensgruppen zwischen dem Kongress der Courage 1979 gegen Atom und Militarismus, dem Appell der Anstiftung der Frauen für Frieden vom 27. Februar 1980 und der Umweltfrauenkonfernz in Kopenhagen im Juni 1980 ermuntert durch den in der „taz“ abgedruckten Appell skandinavischer Frauen zur Abrüstung zwischen NATO und Warschauer Vertrag. Diese Gruppen gingen von der Supermachttheorie aus, die als autonome Frauen-Friedensgruppen eine Vielzahl von Aktionen und Kampagnen insbesondere gegen den atomaren Rüstungswettlauf zwischen NATO und Warschauer Vertrag initiierten.

Insgesamt ca. 40.000 Unterschriften wurden für die UNO-Frauenkonferenz im Juni 1980 in Kopenhagen gesammelt und übergeben.

Vom 1. bis 8. März 1981 organisierten Frauengruppen aus der BRD eine bundesweite Aktionswoche in hunderten von Städten der BRD zum Thema Atomenergie und Atomwaffen, Friedenserziehung und Umwelterziehung, Gewaltbilder in den Medien, Gewalt gegen Frauen, Abrüstung etc. Zusammen mit den skandinavischen Frauen für Frieden. 1981 gab es einen großen Friedensmarsch von Kopenhagen nach Paris, wo der 24. Mai als Aktionstag der Frauen für Frieden und Abrüstung ausgerufen wurde.

Als Nachbereitung für den Friedensmarsch Kopenhagen-Paris 1981 fand in Westberlin ein Frauen-Plenum statt. Es sollten dann mehrere Friedensmärsche quer durch Europa stattfinden. Eine Wegstrecke von Westberlin nach Bremen sollte auch durch die DDR führen, was von den DDR-Behörden nicht erlaubt wurde. Durch bürokratisches Ablehnen des Marsches bot man den Konterrevolutionären Anlass die Friedensbewegung in der DDR für sich zu vereinnahmen.

Der Friedensmarsch 1982 (1200 km gewaltfreie Aktion) für eine atomwaffenfreie Welt, gegen Krieg und Gewalt und gegen Umweltzerstörung, schließt ab mit dem „Wiener Appell“ der Frauen für den Frieden und der Donaufrauen, einem Empfang im Bundeskanzleramt in Wien, einem Friedens-Camp und einer großen Abschlusskundgebung, an der mehrere zehntausend Menschen teilnehmen. Es noch einmal eine internationale Frauen-Friedenskonferenz in Wien und den internationalen Widerstandstag der Frauen für Frieden am 17. Oktober 1983 in der Aktionswoche der Friedensbewegung.

Sommer 1983 fanden weitere Friedensmärsche statt. Die Frauen für den Frieden organisierten erneut einen Frauenfriedensmarsch.

Zum internationalen Frauentag organisierten sie mit Hildegard von Meier und vielen andern eine Frauenkette zwischen der US-Botschaft und dem UdSSR-Konsulat in Westberlin-Dahlem.

Organisatorinnen von Frauen für den Frieden waren auch in der Geschäftsführung des Koordinierungsausschuss der Friedensbewegung führend bei der Organisation der großen Bonner Friedensdemonstrationen 1981–1983 der Unterstützung der Blockade in Mutlangen, später in Hasselbach, der Demos in Stuttgart und vor allem durch ihre Initiative zur Menschenkette 1983, die die DFG/VK dann mit den Kirchen und Gewerkschaften organisierte vertreten, eine besondere Frauenfriedensaktion war die Umzingelung der Hardthöhe (Standort des Verteidigungsministeriums der BRD). Frauen für Frieden vernetzten sich europaweit und teilweise weltweit und waren waren an der Organisation großer Friedensdemos in Europa und den USA beteiligt.

Wie die übrige Friedensbewegung, war auch Frauen für den Frieden in den Händen von Konterrevolutionären. Der äußere Anlass für die Gründung Frauen für den Frieden durch Frauen der Konterrevolution war das damals neue Wehrdienstgesetz vom März 1982. Die konterrevolutionären Frauen behaupteten, dass dieses Gesetz die Wehrpflicht für Frauen beinhalten würde und richteten einen Protestbrief an Erich Honecker. Der Protestbrief war sinnlos, denn ihre Behauptung entsprach nicht der Wahrheit. Die Wehrpflicht für Frauen hätte es nur im Falle eines Krieges, bzw. Mobilmachung gegeben. Ansonsten konnten Frauen freiwillig in der NVA und den Grenztruppen Dienst tun. Z.B. im Nachrichtenwesen und dem medizinischen Dienst.

Bild Funkerin DDR

Wehrdienst Frauen in der DDR JEPG

entnommen aus Jugendlexikon-Militärwesen, DDR 1984

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Mit vielfältigen spektakulären Aktionen waren die Frauen in den 1980er Jahren in konterrevolutionären Gruppen aktiv, insbesondere gegen die Sicherheitspolitik der DDR.
1989 waren die sogenannten Friedensfrauen bei der Konterrevolution aktiv und gründeten konterrevolutionäre Gruppen.

Obwohl die Politik der DDR Friedenspolitik war, ist es der SED, der FDJ, dem Friedensrat und sonstiger Organisationen nicht gelungen, offiziell und einheitlich, unter Einbeziehung der Bevölkerung, die Friedensbewegung zu bilden und gemeinsam mit der Friedensbewegung aus westlichen Ländern zu agieren. Tragisch, da es doch gerade die DDR und die anderen sozialistischen Länder waren, die als Erste von den Atomwaffen bedroht waren.

Die Frauen für Frieden und vielerlei Friedensfrauen sind weiter aktiv. Einige haben das Thema in die Europapolitik gebracht, andere arbeiten weiter in globalen Frauen-Friedensnetzwerken und konkreten Hilfsaktionen für Frauen und Kinder in Kriegs- und Krisenregionen: Tschernobyl, Bosnien, Mittelamerika oder Tschetschenien. Einige der Frauen für Frieden sind inzwischen grandmothers for peace.

entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel