Baute Hitler die Autobahnen?

Gastbeitrag von Thomas Kuechenmeister

 

Die Autobahnen als Schnellfahrstrassen waren die Idee von Anderen. Die Bezeichnung Autobahn tauchte zum ersten Mal zu Beginn des Jahres 1927 in einer Fachzeitschrift auf; als Schöpfer gilt der Bauingenieur Robert Otzen, der auch Vorsitzender des Vereins zur Vorbereitung der Autostraße Hansestädte–Frankfurt–Basel (HaFraBa) war. Hitler hat vor allem Truppentransporte in Ost-West-Richtung auf den Autobahnen vorgesehen. Panzer konnte man damals kaum auf Autobahnen transportieren, weil entsprechende Zugfahrzeuge fehlten und Fahrt der Panzer auf den Autobahnen diese beschädigt, zu lange gedauert und zuviel Motorbetriebsstunden gebraucht hätten. Während des Krieges stellte sich dann heraus, dass die Autobahnen für den Nachschub und Truppentransport nicht reichten. Deshalb wurde dann ein Programm von 16000 Kriegslokomotiven aufgelegt. 

 

Die Gründung des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ und der antifaschistische Widerstandskampf in Deutschland

Das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ – der Beginn eines neuen Abschnitts des deutschen antifaschistischen Widerstandskampfe

Die Krise des faschistischen Systems, die Niederlagen der Hitlerwehrmacht an allen Fronten und die wachsende Widerstandsbewegung in den besetzten Gebieten sowie in Deutschland veranlassten die Führung der KPD, sich verstärkt mit dem weiteren Weg des deutschen Volkes nach dem Sturz des Faschismus um dem Ende des Krieges zu beschäftigen. Dabei beachtete die Parteiführung sehr aufmerksam die zunehmende antifaschistische Bewegung unter den deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion. Führende Funktionäre der KPD, so Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht, Erich Weinert u.a. diskutierten mit vielen Kriegsgefangenen Soldaten und Offizieren.

Ein großer Erfolg der politischen Arbeit unter den Kriegsgefangenen war die Gründung des Nationalkomitees „Freies Deutschland“(NKFD) am 13./13. Juli 1943 in Krasnogorsk bei Moskau. Vorsitzender des Nationalkomitees wurde der Arbeiterdichter Erich Weinert. Ihm gehörten führende Kommunisten wie Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht an, aber auch kriegsgefangene Offiziere der Wehrmacht wie Karl Hetz, Heinrich Hoffmann und Ernst Hadermann, die mit dem faschistischen Regime gebrochen hatten und dafür kämpften, den Krieg zu beenden und ein antifaschistisches und demokratisches Deutschland zu schaffen.

Gründungstag des NKFD

Gründungstagung der NKFD am 12. Juli 1943 in Krasnogorsk

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Unter den 38 Mitgliedern des Komitees waren 13 Arbeiter, 1 Bauer, 4 Angestellte, 13 Intellektuelle, 1 Geistlicher, 1. Student, 1 Verleger und 4 Berufssoldaten.

Erich Weinert bei Unterzeichnung des Gründungsmanifests des NKFD

Erich Weinert bei der Unterzeichnung des Gründungsmanifests des NKFD

Bild entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Aus Manifest des NKFDAus Manifest des NKFD 2Quellenangabe Aus Manifest des NKFD

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Mit der Gründung des Nationalkomitees und der Annahme des Manifests wurde die von der KPD auf den Brüsseler und Berner Konferenzen ausgearbeitete antifaschistische Volksfrontpolitik in der neuen Lage 1943 verwirklicht.

Der Bewegung „Freies Deutschland“, die sich bald auch in den Reihen der deutschen politischen Emigranten in England, in Schweden, in der Schweiz, in den USA, in Mexico und in Frankreich entwickelte, gehörten Vertreter der verschiedensten Klassen und Schichten des deutschen Volkes an. Sie schoben alles Trennende ihrer Herkunft, ihres Lebensweges, ihrer religiösen und politischen Anschauung beiseite und fanden sich in der Sorge um die Zukunft des deutschen Volkes zusammen.

Die Bewegung „Freies Deutschland“ war ein Kampfbündnis verschiedener Schichten des Volkes und patriotischer Kräfte der Armee. (Heute haben die Rechten den Begriff „Patriotismus“, „Patriot“ geklaut und umgedeutet.) Die Führung lag bei der Arbeiterklasse und deren Partei, der KPD. Dieses antifaschistische Kampfbündnis war seinem Wesen nach die deutsche Antihitlerkoalition. Es legte einen Grundstein für die Zusammenarbeit der verschiedenen Schichten des deutschen Volkes nach der Befreiung des Hitlerfaschismus.

 

Der verstärkte Widerstandskampf in Deutschland

Die vom Nationalkomitee „Freies Deutschland“ vertretene Politik wurde auch zur politischen Leitlinie des weiteren Widerstandskampfes in Deutschland. Nach den großen Niederlagen der faschistischen Wehrmacht kam es in Deutschland zur Herausbildung großer illegaler Partei- und Widerstandsorganisationen, zu deren Leitern solche hervorragenden Kommunisten wie Bernhard Bästlein, Otto Engert, Franz Jacob, Kurt Kresse, Theodor Neubauer, Magnus Poser, Anton Saefkow, Martin Schwantes, Georg Schumann und Robert Uhrig gehörten.

Die Widerstandsorganisationen unter der Leitung dieser hervorragenden Antifaschisten handelten in voller Übereinstimmung mit den Beschlüssen des Zentralkomitees der KPD. Sie bemühten sich, die Politik der Partei durchzusetzen, um alle Hitlergegner für die Beendigung des Krieges und die Errichtung eines antifaschistisch-demokratischen Deutschlands zu gewinnen.

Führende Vertreter dieser Widerstandsorganisationen bildeten im November 1943 erneut eine unter Führung des Zentralkomitees der KPD stehende operative Leitung der Partei und des antifaschistischen Kampfes in Deutschland. Diese operative Leitung machte die politische Linie des Nationalkomitees zur Richtschnur ihres Handelns.

Aus Aufruf der operativen Leitung der KPDAus Aufruf der operativen Leitung der KPD 2Quellenangabe Aus Aufruf der operativen Leitung der KPD

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

Die Aktionen der deutschen Widerstandsbewegung erreichten im ersten Halbjahr 1944 ihren Höhepunkt. Das veranlasste die Faschisten, den Terror noch mehr zu verstärken und 300 000 deutsche sowie ausländische Antifaschisten zu verhaften. Am 18. August 1944 ermordeten die Faschisten auch Ernst Thälmann.

Ernst Thälmann

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

 

Rudolf Breitscheid

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Kommunistische Widerstandskämpfer

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Aufgerüttelt durch die Schlacht an der Wolga verstärkten auch antifaschistische deutsche Studenten ihren Kampf. In München und andren Städten verbreitete die studentische Widerstandsorganisation „Weiße Rose“ mehr als 90 000 Flugblätter. Bei einer Flugblattaktion in der Münchner Universität wurden am 18. Februar 1943 die Geschwister Scholl und ihre Mitkämpfer verhaftet. Vier Tage später wurden Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Propst hingerichtet.

 

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

Kommunistische Widerstandskämpfer

Kommunistische Widerstandskämpfer

Einige der hervorragendensden kommunistischen Widerstandskämpfer gegen den deutschen Faschismus, deren tapferes Leben unter dem Fallbeil der Nazihenker endete:

Anton Saefkow (1903 bis 1944), Mitglied der Leitung der illegalen Parteiorganisation in Berlin und der operativen Leitung für ganz Deutschland.

Franz Jakob (1906 bis 1944), bis 1942 führender Funktionär des antifaschistischen Widerstandskampfes in Hamburg, danach in Berlin als Mitglied der operativen Leitung tätig.

Martin Schwantes (1904 bis 1945), Mitglied der Leitung der illegalen Parteiorganisation in Berlin und der operativen Leeitung für ganz Deutschland.

Bernhard Bästlein (1894 bis 1944), Organisator einer antifaschistischen Widerstandsorganisation in Hamburg, später Mitglied der operativen Leitung in Berlin.

Adam Kuckhoff (1887 bis 1943), Schriftsteller, Schauspieler, Dramaturg, nach 1933 Mitglied der antifaschistischen Schulze-Boysen/Harnack-Gruppe.

Dr. Theodor Neubauer (1890 bis 1945), Abgeordneter der KPD im Reichstag, führender Funktionär des antifaschistischen Widerstandskampfes in Thüringen und Mitglied der operativen Leitung.

Georg Schumann (1886 bis 1945), Mitbegründer und Reichstagsabgeordneter der KPD, schuf eine antifaschistische Widerstandsorganisation in Sachsen und gehörte der operativen Leitung an.

Robert Uhrig (1903 bis 1944), Leiter der illegalen Berliner Parteiorganisation, die zum Zentrum eines umfangreichen antifaschistischen Widerstandsnetzes wurde.

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

 

 

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Der zweite Weltkrieg wird zum Volkskampf gegen den Faschismus

Die Herausbildung der Antihitlerkoalition

Der durch den faschistischen Überfall erzwungene Kriegseintritt der UdSSR änderte das Kräfteverhältnis im Kriege grundlegend. Für Hitlerdeutschland und seine Verbündeten gab es keine reale Möglichkeit mehr, den Krieg mit einem Erfolg zu beenden.

Da Großbritannien und seine Verbündeten 1940/41 in einer äußerst kritischen Situation befunden hatten, empfanden sie die Kriegsbeteiligung der Sowjetunion als eine große Erleichterung der eigenen Lage. Es entsprach somit auch dem Interesse der herrschenden Kreise dieser Länder, die Sowjetunion gegen den deutschen Faschismus zu unterstützen. Die Werktätigen(arbeitende Menschen/Erwerbstätige) dieser Länder, die mit großer Sympathie den Kampf der UdSSR verfolgten, forderten ihre Regierungen auf, dem sowjetischen Volk in seinem schweren Kampf aktiv Beistand und Hilfe zu leisten.

Aus Erklärung der Kommunistischen Partei Großbritanniens vom 23.06.1941

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Der britische Regierungschef Winston Churchill erklärte am 22. Juni 1941, Großbritannien werde die UdSSR unterstützen. Ebenso verhielten sich die USA, die zwar noch nicht Kriegsteilnehmer waren, jedoch Großbritannien und seine Verbündeten politisch und materiell unterstützten. Beide Staaten versprachen, der Sowjetunion Waffen und Ausrüstungen zu liefern.

So entstand nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die UdSSR ein Kampfbündnis sowohl der Völker als auch der Regierungen gegen den deutschen Faschismus, das die Bezeichnung Antihitlerkoalition erhielt. Das Bündnis beruhte auf der Interessengemeinschaft aller Völker gegen die Weltherrschaftspläne des deutschen Imperialismus und sein barbarisches Herrschaftssystem.

Der Widerstandskampf und die Partisanenaktionen in den besetzten Ländern, die Anstrengungen der Völker aller übrigen Länder um einen aktiven Kampf gegen den Faschismus sowie das Wirken der Antifaschisten und Kriegsgegner in den Staaten des Faschistischen Blocks waren eine Grundlage der Antihitlerkoalition.

Aus der Rede Stalins vom 03.07.1941Quellenangabe aus der Rede Stalins vom 03.07.1941

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Mit der Teilnahme eines sozialistischen Staates wurde der gerechte Kampf der Völker gegen den Faschismus wesentlich verstärkt, und es wandelte sich endgültig der Charakter des Krieges seitens der gegen Hitlerdeutschland kämpfenden Staaten. Sie führten einen gerechten Volkskrieg, einen Befreiungskrieg gegen den Faschismus.

Die Entwicklung der Antihitlerkoalition

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Plakat der Kommunistischen Partei Großbritanniens

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Kräfteverhältnis während des II. Weltkrieges

Kräfteverhältnis während des II. Weltkriegs

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Regierungen Englands und der USA hielten allerdings viele Versprechen nicht ein. Sie sandten weder die versprochene Anzahl an Waffen, noch eröffneten sie schnell in Westeuropa eine zweite Front. Die Sowjetunion musste deshalb jahrelang allein die Hauptlast im Kampf gegen Hitlerdeutschland tragen. Innerhalb der herrschenden Kreise Großbritanniens und der USA gab es unterschiedliche Auffassungen über die Kriegsziele. In den USA sah ein Teil der Ratgeber des Präsidenten Franklin D. Roosevelt im deutschen Faschismus den Hauptfeind der Menschheit. Reaktionäre Kräfte des Finanzkapitals waren daran interessiert, den Krieg auszunutzen, um Hitlerdeutschland und die Sowjetunion sowie Großbritannien zu schwächen und die amerikanische Weltherrschaft zu errichten.

Erklärung von Harry S. Truman

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die antisowjetische Haltung reaktionärere Kräfte in den USA und Großbritannien behinderte die schnelle Entwicklung der Antihitlerkoalition. Es bedurfte großer Anstrengungen der progressiven Kräfte der Völker, um dieses Bündnis zu festigen. Trotz der negativen Haltung imperialistischer Kreise der Westmächte hatte die Antihitlerkoalition welthistorische Bedeutung. Sie errang den Sieg über denFaschismus und bewies, dass die Leninschen Prinzipien des internationalen Zusammenlebens zwischen kapitalistischen und sozialistischen Staaten auch im Kriege Gültigkeit besitzen

Der Zusammenschluss der Mächte in der Antihitlerkoalition gab den unterdrückten Völkern neuen Mut und festigte ihre Kampfentschlossenheit gegen die Aggressoren.

 

Die Ausweitung des II. Weltkrieges

Japan, der fernöstliche Verbündete Hitlerdeutschlands, glaubte, Ende 1941 sie die günstigste Situation, um die langgehegten Aggressionspläne in Asien zu verwirklichen. Sein Plan bestand darin, die reichen Inselgebiete im südlichen Stillen Ozean zu erobern, nachdem er bereits im Jahre 1940 im Raum des Südchinesischen Meeres sowie seit 1937 in China große Gebiete besetzt hatte. Japan wollte auch die Sowjetunion überfallen, jedoch abwarten, bis Hitlerdeutschland einen entscheidenden Sieg errungen hätte.

Richard Sorge

Der deutsche Kommunist und sowjetische Kundschafter Richard Sorge leitete in Japan eine Gruppe, die der sowjetischen Regierung die Kriegspläne der Japaner und der deutschen Faschisten mitteilte. Sorge wurde am 18. Oktober 1941 verhaftet und am 7. November 1944 von den japanischen Imperialisten ermordet.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Der Gegenschlag der Sowjetunion bei Moskau im Dezember 1941 und die danach beginnende Wende des Krieges zwangen jedoch die japanischen Imperialisten, ihre Kriegsabsichten gegen die UdSSR aufzugeben.

Der II. Weltkrieg im fernen Osten

Der II. Weltkrieg im Fernen Osten – Die Zerschlagung der japanischen Aggressoren

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Am 07. Dezember 1941 überfielen ohne Kriegserklärung japanische Flugzeuge und Kriegsschiffe den amerikanischen Stützpunkt Pearl Harbor auf der Hawaii-Insel Oahu. 18 große und mehrere kleine amerikanische Kriegsschiffe und rund 300 Flugzeuge gingen in wenigen Stunden verloren. Die amerikanische Flotte im Pazifik war vorerst kampfunfähig. Damit befanden sich die auch die USA offiziell im Kriege.

Überfall auf Pearl Harbor

Während des japanischen Überfalls auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941. Neben Kreuzern und anderen Einheiten wurden auch zwei Schlachtschiffe versenkt und sechs weitere schwer beschädigt.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Am 11. Dezember 1941 erklärten Hitlerdeutschland und das faschistische Italien den USA den Krieg. Eine Reihe von Staaten Südamerikas traten auf der Seite der USA ebenfalls in den Krieg ein. Ende 1941 befanden sich bereits 29 Staaten im Kriegszustand mit dem faschistischen Block.

In allen japanisch besetzten Gebieten entwickelten sich starke Widerstandsbewegungen und Partisaneneinheiten. Im Mai 1941 begannen die Viet-Minh unter Ho-chi-Minh den Kampf um die Unabhängigkeit des Landes gegen die japanischen Besatzer, den sie nach dem Kriege gegen die französischen Kolonialherren und später gegen die amerikanischen Interventen bis zu Jahre 1975 fortsetzen mussten.

Viet- Minh

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Bis zum Frühsommer 1942 eroberten japanische Truppen Indonesien, die Gilbert-Inseln, Guam und weitere Inselgruppen. Im Juni erlitten sie jedoch in der See-Luft-Schlacht bei den Midway-Inseln große Verluste. Auf diesem Kriegsschauplatz erlangten die anglo-amerikanischen Streitkräfte allmählich das Übergewicht.

 

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Der II. Weltkrieg wird zum Volkskampf gegen den Faschismus -1

 

 

Der grundlegende Umschwung des Krieges. Die neue Etappe des Widerstandskampfes

Die Schlachten an der Wolga und bei Kursk

Ende des Jahres 1941 war der Blitzkrieg der Faschisten gegen die Sowjetunion trotz deren anfänglicher Misserfolge gescheitert. 1942 versuchte die faschistische Führung jedoch nochmals in einem neuen Ansturm, die UdSSR niederzuringen. Die Möglichkeiten Hitlerdeutschlands waren aber viel geringer geworden.

Aus Bericht Oberkommando WehrmachtQuellenangabe aus Bericht Oberkommando Wehrmacht

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Verluste der Hitlerwehrmacht zwangen somit die Faschisten, ihre Pläne für 1942 zu ändern und nicht weiter frontal gegen Moskau vorzugehen. Der Vorstoß zur Wolga und die Eroberung des Kaukasus mit seinen reichen Ölfeldern waren die Hauptziele dieser Offensive. Die faschistische Führung hoffte, die Sowjetunion würde dieses Mal zusammenbrechen und Hitlerdeutschland sein durch die Niederlage vor Moskau geschwundenes Ansehen wiedergewinnen

Die deutschen Faschisten konnten auch 1942 den größten Teil der Wehrmacht an der deutsch-sowjetischen Front konzentrieren. Von insgesamt 177 Infanteriedivisionen standen zum Beispiel 136 im Osten. Das war nur möglich, wie die Westmächte die Sowjetunion militärisch nicht entlasteten und die versprochene zweite Front nicht eröffneten.

Flugzeugfabrik SU

Die Sowjetvölker vollbrachten nicht nur Heldentaten an der Front, sondern auch im Hinterland: Serienherstellung von Iljuschin-Kampfflugzeugen in neuerrichteten Betrieben

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Ende Juni/Anfang Juli 1942 begannen die Faschisten im Süden der Sowjetunion einen Angriff. Es gelang ihnen, über den Don vorzustoßen und Ende August die Wolga nördlich von Stalingrad (heute Wolgograd) zu erreichen. Im Kaukasus drangen sie über den Kuban vor und eroberten das Erdölgebiet bei Maikop. Die vorgesehenen Ziele des Angriffs erreichten sie jedoch nicht. Mitte September begannen langwierige, kräftezehrende Straßenkämpfe in Stalingrad. Am 14. Oktober musste das faschistische Oberkommando den Übergang zur Verteidigung befehlen. Die deutschen Angriffskräfte waren erschöpft. Über eine Million Soldaten hatte die Naziwehrmacht seit dem Sommer verloren.

Die Schlacht an der Wolga 1942-43

Die Schlacht an der Wolga 1942/43

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Am 19./20. November 1942 traten die sowjetischen Armeen an der Wolga zum Gegenangriff an. Innerhalb von 3 Tagen war die deutsche 6. Armee unter ihrem Befehlshaber Paulus mit 300 000 Mann eingeschlossen. Aus dem Kaukasus wurden die faschistischen Truppen ebenfalls zurückgedrängt. Bald wurde die Lage der Eingeschlossenen in Stalingrad hoffnungslos. Es fehlte an Munition, Treibstoff und Verpflegung. Hunger und Seuchen schwächten die Armee. Auf ausdrücklichen Befehl des faschistischen Oberkommandos lehnte der Oberbefehlshaber der 6. Armee jedoch mehrere ehrenvolle sowjetische Kapitulationsangebote ab.

Während der Schlacht riefen deutsche Kommunisten, darunter Walter Ulbricht, Willi Bredel und Erich Weinert aus den vordersten sowjetischen Schützengräben die deutschen Soldaten auf, den sinnlosen Kampf einzustellen. An der Seite der deutschen Kommunisten standen antifaschistische Offiziere und Soldaten, die ihre ehemaligen Kameraden aufforderten, die verbrecherischen Befehle Hitlers und des faschistischen Oberkommandos nicht mehr auszuführen, um weiteres sinnloses Blutvergießen zu vermeiden.

Flugblatt 12.12.1942 1Flugblatt 12.12.1942 2Quellenangabe Flugblatt 12.12.1942

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

W.Ulbricht E.Weinert u.a.

Walter Ulbricht, Erich Weinert und andere Genossen versuchen unter Einsatz ihres Lebens von den sowjetischen Stellungen aus, die deutschen Soldaten vor ihrem sinnlosen Tod für das Hitlerregime zu bewahren

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Nach einem aussichtslosen, über zwei Monate dauernden Kampf mussten sich die Reste der 6. Deutschen Armee in Stalingrad am 2. Februar 1943 ergeben. Nur 91 000 Überlebende, zum Teil halbverhungert und mit schweren Erfrierungswunden, gerieten in sowjetische Gefangenschaft.

Sowjetische Truppen erobern Stalingrad zurück

Sowjetische Truppen erobern Meter für Meter Stalingrad zurück

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Nach der Niederlage an der Wolga hatte die faschistische Wehrmacht keine Möglichkeit mehr, an der gesamten Deutsch-sowjetischen Front eine große Angriffsoperation durchzuführen. Dem deutschen Volk logen die Faschisten vor, die militärische Kraft sei ungebrochen, denn die Armeen stünden ja noch weit in Feindesland. Die deutschen Konzerne forderten die Militärs und Hitler auf, unbedingt die eroberten Gebiete im Interesse der deutschen Rüstungsindustrie zu halten.

Auf einem begrenzten Raum versuchten die Faschisten am 05. Juli 1943 bei Kursk noch einmal einen Angriff. Dieser blieb schon in den ersten Tagen stecken. Am 12. Juli gingen die sowjetischen Truppen zum Gegenangriff über. Die Schlacht bei Kursk führte zu einer neuen großen Niederlage der faschistischen Wehrmacht.

Der Umschwung im Verlauf des Krieges zugunsten der Antihitlerkoalition, der sich mit der Schlacht bei Moskau abgezeichnet hatte und in Stalingrad offensichtlich geworden war, wurde mit dem Sieg der Sowjetarmee bei Kursk vollendet.

Nach der Schlacht bei Kursk setzten sowjetische Truppen an anderen Abschnitten der Front die Offensive fort. Bis Ende des Jahres 1943 mussten sich die Faschisten im Süden der UdSSR um 1200 Kilometer und im Mittelabschnitt um rund 500 Kilometer zurückziehen. Sie verloren zwei Millionen Mann an Toten, Vermissten und Verwundeten.

Reste Schlacht an der Wolga

Reste der faschistischen Armee nach der Schlacht an der Wolga

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Der Sieg der UdSSR bei Stalingrad und Kursk sowie die Befreiung der Hälfte des gesamten von den Faschisten besetzten sowjetischen Gebietes bis Ende 1943 ließen den Glauben an den Sieg bei allen gegen den deutschen Imperialismus kämpfenden Völkern zur Gewissheit werden.

Festsetzung deutscher Monopolkapitalisten

Die deutschen Monopolkapitalisten glaubten, sich für immer in den besetzten sowjetischen Gebieten festsetzen zu können. Eine unmenschliche Ausbeutung und Ausnutzung der Rohstoffreserven brachte für die deutschen Imperialisten jetzt auch Profite aus den der Aggression zum Opfer gefallenen Gebieten

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Der beginnende Zerfall des faschistischen Blocks. Die Niederlagen in Nordafrika und Italien

Die deutschen Faschisten mobilisierten 1943 noch einmal bedeutende Kräfte, um den Krieg weiterzuführen, obwohl die Niederlagen an der deutsch-sowjetischen Front sowie in Nordafrika und Italien deutlich machten, dass der Krieg für sie verloren war. Trotzdem planten die Faschisten den Tod weiterer Millionen deutscher Männer und Frauen ein, um ihre eigene Herrschaft zu verlängern. An der Wende des Jahres 1942/43 wurden umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um die Rüstungsproduktion zu vergrößern und noch mehr Männer zur Wehrmacht einzuziehen. Diese Maßnahmen trugen die Bezeichnung totaler Krieg. Die großen Konzerne nutzten den totalen Krieg, um ihren Einfluss auszudehnen. Die führenden Vertreter der Rüstungs- und Grundstoffindustrie erlangten die absolute Herrschaft über die deutsche Wirtschaft und bestimmten, wer noch was produzieren durfte. Jeder Industriezweig wurde von dem führenden Konzern des entsprechenden Bereichs beherrscht und gelenkt.

Kriegsverlauf 1942-43 Mittelmeerraum 1Kriegsverlauf Mittelmeerraum 1942-43 2

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Diese Maßnahmen und die brutale Ausbeutung der besetzten Länder führten zu einer gewissen Verstärkung der Wehrmacht und der Rüstung. Dennoch brachten sie nicht die erwarteten Erfolge. Unter der kapitalistischen Gesellschaftsordnung war es unmöglich, das Volk restlos für diesen ungerechten Krieg zu mobilisieren, der zum Nutzen der herrschenden Klasse geführt wurde. Das insgesamt für die deutschen Imperialisten unbefriedigende Ergebnis der totalen Kriegsführung zeigte auch, dass beim Volk der Glaube an den Sieg sank und es weitaus weniger als früher bereit war, freiwillig weitere Opfer zu bringen.

Maßnahmen der Faschisten totale Kriegsführung

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Abtransport von Zwangsarbeiterinnen

Sowjetbürgerinnen werden zur Zwangsarbeit nach Deutschland abtransportiert

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Der wachsende Widerstand in den besetzten Gebieten

Nach den faschistischen Niederlagen bei Stalingrad und Kursk kam es zu einem gewaltigen Aufschwung der Partisanen- und Widerstandsbewegung in ganz Europa.

In der Sowjetunion nahm der Kampf der Partisanen den Charakter großer Schlachten an. Allein 1943 verursachten Partisanen im Hinterland der faschistischen Truppen etwa 11 000 Schienensprengungen, 6000 Zugzusammenstöße, vernichteten oder beschädigten die 6000 Lokomotiven, 40 000 Waggons, 22 000 Kraftfahrzeuge und sprengten sie 5500 Straßen- und 900 Eisenbahnbrücken.

Zum Entgleisen gebrachter Zug

Zum Entgleisen gebrachter Transportzug in der Nähe von Wilnjus

Sowjetische Partisanen

Sowjetische Partisanen bereiten eine Sprengung einer Eisenbahnlinie vor

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

In Polen entstanden Volksgarden, die sich bemühten, den gemeinsamen Kampf aller Widerstandskräfte zu organisieren. Auf dem Territorium der Sowjetunion stellten polnische Patrioten mit Hilfe der UdSSR seit Mai 1943 die Volksarmee auf, die im Sommer 1944 die Stärke von 100 000 Mann erreichte und an vorderster Front gegen die Faschisten kämpfte.

Vereidigung eines polnischen Offiziers

Vereidigung eines Offiziers der polnischen Division „Tadeusz Kosciusko“

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Als die SS die im Warschauer Ghetto eingepferchten Juden in die Todeslager von Auschwitz und Majdanek verschleppen wollte, erhoben diese sich am 19. April 1943 zum bewaffneten Aufstand. Brutal ermordete die SS bei seiner Unterdrückung allein in Warschau über 56 000 Juden.

Abtransport von Juden aus Warschauer Ghetto

Abtransport von Juden aus dem Warschauer Ghetto in die Vernichtungslager

 

 

 

 

 

 

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

In Jugoslawien hatte die 1943 rund 300 000 Mann zählende Volksbefreiungsarmee fast die Hälfte des Lands befreit.

Jugoslawische Partisanen

Jugoslawische Partisanen im Einsatz

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

In Griechenland kontrollierten die Patrioten 1943 ein Drittel des Landes.

In Frankreich wurden Ende 1943 alle Kampforganisationen zur Widerstandsbewegung unter der Führung eines Nationalrates zu einer einheitlichen Armee zusammengeschlossen. Zehntausend junger Franzosen entzogen sich durch Flucht und Übergang zu den Partisanen der Zwangsverschickung nach Hitlerdeutschland. Im September 1943 befreiten französische Patrioten die Insel Korsika.

Der Widerstandskampf und die Partisanenbewegung trugen einen internationalen Charakter. Die Ziele der weltweiten Antihitlerkoalition waren auch die Ziele des Widerstandskampfes. Die Arbeiterklasse und die werktätigen Bauern waren die Hauptträger dieser Bewegung. Sie stellten die Masse der illegalen Kämpfer und brachten die meisten Opfer. Die kommunistischen und Arbeiterparteien waren die führende Kraft im Widerstandskampf. Ihre Mitglieder standen in allen Ländern in der ersten Reihe des Kampfes.

Am 08. September 1943 wurde der tschechische Nationalheld Julius Fucik in Berlin von den faschistischen Henkern ermordet. Er schmuggelte aus dem Gefängnis das Buch „Reportage unter dem Strang geschrieben“, ein bedeutendes Dokument des Kampfes der tschechoslowakischen patriotischen Kräfte. Den faschistischen Blutrichtern, die ihm die Treue zur UdSSR vorwarfen, sagte er stolz ins Gesicht: „Jawohl, ich habe der Sowjetunion geholfen. Und das ist das Beste, was ich während der 40 Jahre meines Lebens geleistet habe.“

In der Sowjetunionwaren viele Kommunisten und Komsomolzen am Partisanenkampf beteiligt. In Belorussland kämpften 25 152 Kommunisten und 73 000 Komsomolzen illegal gegen die faschistische Wehrmacht. In der Ukraine waren es 15 000 Kommunisten und 26 000 Komsomolzen. 80 Prozent der 15 000 Mitglieder der Kommunistischen Partei Jugoslawiens fielen im Kampf, aber 100 000 andre Kämpfer traten bis Januar 1945 der Partei bei. Die Kommunistische Partei Frankreichs verlor im Kampf gegen die faschistischen Besatzungstruppen 75 000 Mitglieder.

Die Kraft und Stärke der sowjetischen Soldaten und Partisanen sowie aller antifaschistischen Widerstandskämpfer entsprang den gerechten Zielen ihres Kampfes, die mit den Lebensinteressen der Völker übereinstimmten.

Lenin über Rolle der Volksmassen im KriegeQuellenangabe Lenin über Rolle der Volksmassen im Kriege

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die deutschen Faschisten gingen bei der Unterdrückung des Widerstandskampfes und der Partisanenbewegung, die immer größere Kräfte Hitlerdeutschlands banden, mit größter Grausamkeit vor.

Am 10. Juni 1942 zerstörten sie die Bergarbeitersiedlung Lidice, als „Vergeltung“ für die Erschießung des SS-Mörders und stellvertretenden Reichsprotektors Heydrich durch tschechische Widerstandskämpfer. Sie erschossen wahllos 199 Männer und 9 Frauen und verschleppten 203 Frauen und 93 Kinder in Konzentrationslager. Ebenso grausam wurde als angebliches Versteck von Widerstandskämpfern das französische Dorf Oradour-sur-Glane am 10. Juni 1944 von der SS zerstört, wobei 642 Männer, Frauen und Kinder niedergeschossen oder lebendig verbrannt wurden – die Männer in Scheunen und Garagen, die Frauen und Kinder in der Kirche.

Faschistische Soldaten führen Massenhinrichtungen durch

Faschistische Soldaten führen Massenhinrichtungen durch

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Weder der Terror gegen die Widerstandskämpfer noch die totale Kriegsführung konnten jedoch die herannahende Niederlage Hitlerdeutschlands aufhalten.

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Der grundlegende Umschwung des Krieges. Die neue Etappe des Widerstandskampfes

 

 

 

 

 

 

 

Der Widerstandskampf gegen die faschistische Barbarei nach Kriegsbeginn

Der Widerstandskampf der deutschen Antifaschisten und Hitlergegner

Die Erfolge der faschistischen Wehrmacht in Europa erschwerten zunächst den Kampf aller deutschen Antifaschisten. Viele Menschen glaubten angesichts dieser Siege den Parolen der Faschisten. Neue Verhaftungen trafen die illegalen Organisationen der antifaschistischen Kriegsgegner hart. Die Einberufungen zur Wehrmacht und die stärkere Abriegelung der Grenzen behinderten ihre Tätigkeit. Nur durch Funkverkehr und die illegale Einreise von Beauftragten und Kurieren des Zentralkomitees der KPD, die unter äußerster Lebensgefahr erfolgte, konnte die Verbindung zur Parteiführung aufrechterhalten werden.

Als einzige deutsche Partei sagte die KPD dem deutschen Volk die Wahrheit. Sie erklärte ihm, dass der Krieg im Interesse der deutschen Monopolherren geführt wurde und zu einer unvermeidlichen Niederlage führen musste.

aus Resolution der Berner KonferenzQuellenangabe Berner Konferenz

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Gestützt auf das Wirken der Kommunistischen Internationale und der anderen kommunistischen Parteien schuf die KPD illegale Parteiorganisationen auf Bezirksebene. Sie wirkten in Berlin, im Rhein-Ruhrgebiet, in Sachsen, Süddeutschland u.a. Gebieten als Kern antifaschistischer Widerstandsorganisationen. Beauftragte des Zentralkomitees leiteten diese an und übermittelten die Beschlüsse der Parteiführung. Am 09. September 1939 gab eine Widerstandsorganisation in Berlin-Neukölln, in der der Jungkommunist Heinz Kapelle führend tätig war, das Flugblatt „Ich rufe die Jugend der Welt“ heraus, das von ihren Mitgliedern an vielen Stellen Berlins verteilt wurde.

 

aus Flugblatt -Jugend der Welt-aus Flugblatt -Jugend der Welt- 2Quellenangabe -Jugend der Welt-

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Heinz Kapelle

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Führung der KPD und die illegalen Parteiorganisationen in Deutschland bemühten sich nach Kriegsausbruch verstärkt, den antifaschistischen Kampf gemeinsam mit den Sozialdemokraten zu führen. Viele illegal kämpfende Sozialdemokraten in Deutschland halfen, gemeinsam mit ihren kommunistischen Klassenbrüdern, Antifaschisten und Juden vor der Verhaftung zu retten, Flugblätter herzustellen, die Rüstungsproduktion zu sabotieren, die Nachrichten ausländischer Sender abzuhören und ausländische Zwangsarbeiter zu unterstützen. Dem gegenüber lehnten die Führer der Sozialdemokratie in der Emigration alle Angebote der KPD zum gemeinsamen Kampf ab. Sie glaubten nicht an die Kampfbereitschaft der Arbeiterklasse und gaben dem Widerstand keine Erfolgsaussichten. Sie verbündeten sich vielmehr mit großbürgerlichen Kräften und hofften darauf, dass dies zusammen mit der Generalität Hitler stürzen würden

Die Kommunisten betonten demgegenüber immer wieder, dass vor allem die deutschen Werktätigen (Erwerbstätige/arbeitende Menschen) für die Beendigung des Krieges kämpfen müssten.

aus Artikel -Unser Volk will Frieden-

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

KZ Mauthausen

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die von der illegalen kommunistischen Parteiorganisation in Berlin-Adlershof vervielfältigt herausgegebene „Berliner Volkszeitung“ wies Wege, wie der tägliche Kampf gegen den Krieg zu führen sei.

Mutigen Kommunisten gelang es auch, ab Oktober 1940 in Berlin illegal die Zeitung „Rote Fahne“, das Zentralorgan der KPD, herauszugeben. In Berlin wurden, gestützt auf die illegale Leitung der KPD, Mitte 1940 von Rudolf Hallmeyer, Alfred Grünberg, Kurt Steffelbauer und anderen Beauftragten des Zentralkomitees Voraussetzungen dafür geschaffen, eine operative Leitung der KPD und des antifaschistischen Kampfes in Deutschland zu bilden.

Den mutigen Kampf gegen den Faschismus mussten Hunderttausende deutscher Antifaschisten mit der Haft im KZ oder dem Leben bezahlen. Grausame Behandlung und Mord waren darauf gerichtet, den Widerstandswillen dieser tapferen deutschen Männer und Frauen zu brechen.

Bericht Leichenträger KZ Buchenwald
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Der antifaschistische Kampf der unterworfenen Völker Europas 1939 bis 1941

Die faschistische „Neuordnung“ Europas, die Ausplünderung der besetzten Länder und der Terror gegen die Antifaschisten und Hitlergegner führten zu einer Verstärkung des Widerstandskampfes der Völker in allen überfallenen Ländern.

In den besetzten tschechischen Gebieten kam es im Herbst 1939 zu Massendemonstrationen. Die faschistischen Behörden schlossen daraufhin alle Hochschulen und nahmen über 8000 Verhaftungen vor.

In Polen entstanden die ersten Partisaneneinheiten. Illegal wurde auch der von den deutschen Faschisten in diesem Land verbotene Universitäts- und Schulunterricht wieder aufgenommen

Zu großen Streiks gegen die Verhaftungen von Antifaschisten und Juden sowie gegen den Terror und die Unterdrückung kam es in Belgien, den Niederlanden, in Norwegen und Frankreich. In den Niederlanden beteiligten sich im Februar 1941 über 300 000 Menschen an einem Generalstreik. Besonders stark war die französische Widerstandsbewegung, die Résistance, in der 1940/41 schon etwa 250 000 Menschen kämpften. Drei Wochen streikten im April und Mai 1941 in Frankreich 100 000 Bergarbeiter. Mehrere hundert Motorräder der Firma Renault, die für die Naziwehrmacht bestimmt waren, mussten verschrottet werden, weil die Arbeiter sie unbrauchbar gemacht hatten. Die Kommunistische Partei in Frankreich war ebenso wie die kommunistischen Parteien in anderen Ländern die führende Kraft im Kampf gegen die faschistischen Besatzer und Helfer.

französische Partisanen

Von französischen Partisanen zum Entgleisen gebrachter Zug

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die mutigen Aktionen stählten den Widerstandswillen der unterjochten Völker.

 

Der Charakter des Krieges von 1939 bis 1941

DerII. Weltkrieg war als Folge des Kampfes zwischen zwei imperialistischen Blöcken – Hitlerdeutschland, Italien und Japan einerseits sowie Großbritannien, Frankreich und die USA andererseits – um die Herrschaft in Europa und der Welt als imperialistischer Krieg entstanden. Beide Staatenblöcke verfolgten imperialistische Ziele.

Gemeinsam war ihnen jedoch der Hass gegen den ersten sozialistischen Staat, die Sowjetunion. Deshalb kam es im ersten Kriegsjahr zu einigen Versuchen, den Frieden zwischen den imperialistischen Mächten wiederherzustellen. Die Absicht war dabei, gemeinsam gegen die UdSSR vorzugehen. Die Westmächte hatten darüberhinaus den Hintergedanken, dass sich Deutschland und die Sowjetunion gegenseitig vernichten würden.

Die beiden imperialistischen Blöcke vermochten sich aber nicht zu einigen, da die Eroberungsgelüste des deutschenMonopolkapitals und der Militaristen besonders auf den Willen der britischen und amerikanischen Imperialisten stießen, ihre Machtstellung zu verteidigen.

Im Unterschied zu den imperialistischen Westmächten verfolgte der deutsche Faschismus besonders extreme, auf die Vernichtung ganzer Nationen gerichtete Kriegsziele. Vom ersten bis zum letzten Kriegstag führte der deutsche Imperialismus und Militarismus einen ungerechten Eroberungskrieg.

In heroischen Abwehrkämpfen wehrten sich die überfallenen Völker Europas gegen die faschistischen Eindringlinge. Gegen einen übermächtigen und überraschend angreifenden Feind verteidigte sich wochenlang das polnische Volk. Diesen gerechten Kampf um die nationale Unabhängigkeit und die Existenz musste die Bevölkerung Polens vom ersten Kriegstage an gegen die deutschen Faschisten führen

Bald aber waren auch andere Völker Europas gezwungen, diesen schweren und opferreichen Abwehrkampf gegen den deutschen Imperialismus und Militarismus zu bestehen. Dieser ständig wachsende Kampf der Volksmassen in den angegriffenen und unterdrückten Ländern für die nationale Unabhängigkeit und den Sieg über den Faschismus verstärkte den Prozess der Umwandlung des Charakters des Krieges zum antifaschistischen Befreiungskrieg.

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Widerstand gegen Faschismus nach Kriegsbeginn

 

 

Die Entfesselung des II. Weltkrieges

Die faschistische Provokation von Gleiwitz

Als Anlass für den Beginn des Krieges diente eine von den Faschisten organisierte Provokation. Hitler hatte bereits am 22. August 1939 erklärt:Ich werde propagandistischen Anlass zur Auslösung des Krieges geben, gleichgültig ob glaubhaft. Der Sieger wird später nicht danach gefragt, ob er die Wahrheit gesagt hat oder nicht.“ 1 Dementsprechend wurde folgende Lüge in die Welt gesetzt:

Zitatquelle:

Zitat im Text

 

Meldung faschistische Zeitung

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

In Wirklichkeit hatte es sich so verhalten:

Meldung faschistische ZeitungQuellenangabe Meldung faschistische ZeitungZitatquellen Wahrheit Beginn II. Weltkrieg

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Der Kriegsverlauf bis zum Sommer 1941

In den Morgenstunden des 1. September 1939 fiel die faschistische Wehrmacht ohne Kriegserklärung mit rund 1,5 Millionen Mann, mit 3000 Panzern und 1500 Flugzeugen von Norden, Westen und Südwesten in Polen ein. Die polnische Armee kämpfte sehr tapfer, jedoch war die kräftemäßig unterlegen. Sie konnte nur 600 Panzer und 350 Flugzeuge aufbieten, die zumeist veraltet waren. Infolge des schnellen faschistischen Angriffs gelang es auch nicht, die gesamte polnische Armee zu mobilisieren.

Angriff auf polnische Westernplatte

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens, die am 3. September Hitlerdeutschland den Krieg erklärten, hatten ihrem polnischen Bundesgenossen vor dem Kriege versprochen, einen Entlastungsangriff gegen die deutsche Westgrenze zu führen. Im September 1939 unternahmen sie jedoch nur völlig unbedeutende Vorstöße. Sie ließen, obwohl sie über ausreichende Kräfte verfügten, ihren polnischen Bundesgenossen im Stich und blieben militärisch untätig.

Aussage Jodl 1Aussage Jodl 2Quellenangabe Aussage Jodl

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse Stand 1982

 

Polen erlitt bis Ende September 1939 eine Niederlage. Das geschah, weil das faschistische Deutschland überlegen war, die Westmächte keine militärische Hilfe leisteten und die herrschenden Kreise Polens eine antisowjetische Politik betrieben hatten, die ein Bündnis mit der UdSSR vereitelte, das eine Chance zur Rettung Polens gewesen wäre. Das Land wurde besetzt und von faschistischen Besatzungsbehörden regiert. Die Westgebiete der Ukraine und Belorusslands, die polnische Interventen 1920 der Sowjetunion geraubt hatten, kehrten in den sowjetischen Staatsverband zurück.

 

Ukrainische Volksversammlung 1939

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Imperialisten Großbritanniens und Frankreichs erwarteten, dass Hitlerdeutschland nach dem Sieg über Polen sofort den Krieg gegen die Sowjetunion fortsetzen würde. Das entsprach ihren eigenen antikommunistischen Zielen, denen auch herrschende Kreise der USA zustimmten. Deshalb schürten sie im Winter 1939/40 einen militärischen Konflikt zwischen Finnland und der Sowjetunion, den sie in einen Krieg aller imperialistischen Mächte gegen die UdSSR umzuwandeln gedachten. Sie hofften, Deutschland und die Sowjetunion würden sich dabei gegenseitig so schwächen, dass sie selbst die eigentlichen Sieger des Krieges wären.

Der deutsche Imperialismus fühlte sich nach der Eroberung Polens jedoch nicht stark genug, um sofort das größte Ziel des Krieges, den Überfall auf die Sowjetunion anzusteuern. Erst wollte er die Hilfsquellen ganz Europas beherrschen und sich den Rücken frei machen. Wir können Russland nur entgegentreten, wenn wir im Westen frei sind“ 6, erklärte Hitler am 23. November 1939.

Zitatquelle:

Zitat nach Nürnberger Prozess

 

 

Die faschistische Führung plante deshalb durch eine Aggression gegen Dänemark, Norwegen, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Luxemburg die Herrschaft in Westeuropa zu erobern, die Länder ökonomisch auszubeuten und in den Dienst ihrer weiteren Eroberungspläne zu stellen. Zugleich schmiedeten die deutschen Imperialisten weitgreifenden Pläne zur „Neuordnung“ Europas, zur Besetzung Englands und vor allem zum Überfall auf die UdSSR. Noch weitergehende Pläne sahen Eroberungen in Afrika, im Nahen Osten und in Indien sowie den Krieg gegen die USA vor. An der Ausarbeitung der Pläne zur „Neuordnung“ Europas waren die großen Monopole, wie die IG Farben und der Flick-Konzern, hervorragend beteiligt. Sie sahen ihr Ziel darin, die absolute Vorherrschaft des deutschenMonopolkapitals in der europäischen sowie in der Weltwirtschaft zu sichern.

 

Bomben auf Flüchtlingskolonnen

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Kriegsverlauf April 1940 bis Juni 1941 1Kriegsverlauf von April 1940 bis Juni 1941 2

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Verlauf des II. Weltkrieges bis Frühjahr 1941

Überblick über den Verlauf des II. Weltkrieges in Europa bis zum Frühjahr 1941

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Luftangriff auf Coventry

Die englische Stadt Coventry am Morgen nach dem deutschen Luftangriff vom 14. November 1940. Damit beginnen die deutschen Imperialisten die völkerrechtswidrigen Terrorangriffe gegen die britische Zivilbevölkerung.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

 

Unterdrückung und Ausplünderung der überfallenen Völke

Die Faschisten unterdrückten die überfallenen Völker und plünderten sie systematisch aus. Millionen Menschen erfuhren damit, was die deutschen Imperialisten unter der „Neuordnung“ Europas verstanden. Die rücksichtslose Ausraubung der besetzten Länder, die Verschickung Hunderttausender Zwangsarbeiter nach Hitlerdeutschland und ein grausamer Terror gegen Antifaschisten, Patrioten und Juden waren die Hauptmethoden der faschistischen Besatzungspolitik.

 

Abtransport Franzosen zur Zwangsarbeit in Hitlerdeutschland

Abtransport französischer Zivilisten zur Zwangsarbeit nach Deutschland im Jahre 1940

Vertreibung jüdischer Bürger Polens

Jüdische Bürger Polens werden von Haus und Hof vertrieben und in Vernichtungslager verschleppt

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die Faschisten zerschlugen den polnischen Staat. Teile des Landes wurden Hitlerdeutschland angeschlossen und die übrigen Gebiete zu einem Generalgouvernement erklärt. Die polnische Landwirtschaft und Industrie musste für den Krieg der Faschisten arbeiten. Die Universitäten und Hochschulen des Landes wurden geschlossen. Kein Pole sollte mehr Zugang zur Bildung haben.

 

Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in Hitlerdeutschland

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Himmler erklärte beispielsweise, in einer „vierklassigen Volksschule“ sollte den Polen nur folgendes beigebracht werden: „Einfaches Rechnen bis höchstens 500, Schreiben des Namens, eine Lehre, dass es ein göttliches Gebot ist, dem Deutschen gehorsam zu sein, und ehrlich, fleißig und brav zu sein.“ 8

Zitatquelle:

Zitat im Text 3

 

Aus den besetzten Ländern Nord- und Westeuropas wurden große Mengen Rohstoffe, Kriegsmaterial und Nahrungsmittel nach Deutschland geschafft

Allein im April 1940 bis März 1941 musste Dänemark 83 668 Tonnen Butter, 159 686 Tonnen Schweinefleisch, 97 384 Tonnen Rindfleisch, 73 000 Tonnen Heringe usw. nach Deutschland liefern. Aus Frankreich wurden in einem Jahr 750 000 Tonnen Weizen und 6,5 Millionen Hektoliter Milch, Butter und Käse zwangsweise herausgeholt. In Frankreich, Belgien, Holland und Norwegen wurden 800 000 Tonnen dringend benötigen Flugbenzins erobert. Die deutschen Monopole eigneten sich Fabriken in den besetzten Ländern an. Die IG Farben erhielt zum Beispiel 51 Prozent der Aktien der französischen Chemieindustrie. Flick bekam Erzbergwerke und Kohlegruben.

In Nord- und Westeuropa versuchten die deutschen Faschisten Teile der einheimischen Bourgeoisie zur Zusammenarbeit mit ihnen zu bewegen. Das gelang auch teilweise. Der Name des Norwegers Quisling wurde sogar zum Begriff für solchen nationalen Verrat. Dies auch als Kollaboration bezeichnete Zusammengehen mit Hitlerdeutschland verhinderte oder verminderte die wirtschaftliche Ausplünderung durch die deutschen Konzerne und die Unterdrückung der Völker dieser Länder keineswegs. Im Gegenteil: Es war Verrat an den nationalen Interessen der unterdrückten Völker.

 

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Die Entfesselung des II. Weltkrieges

 

 

 

Der Weg des deutschen Imperialismus in den II. Weltkrieg

Der deutsche Imperialismus und Militarismus wollte seine Vorherrschaft in Europa und in der Welt errichten.  Deshalb hatte er sich nicht mit den Ergebnissen des I. Weltkrieges abgefunden und forderte eine Revision der Grenzen

Im Kampf gegen die UdSSR beabsichtigte er, sowohl sein vorrangiges Klassenziel, den ersten sozialistischen Staat der Welt zu vernichten, als auch seine Eroberungspläne durchzusetzen. Bekanntlich ist der sozialistische Staat UdSSR 1989/90 vernichtet worden.

Seine Hauptziele gegenüber den imperialistischen Konkurrenten waren: der gewaltsame Raub großer Gebiete Polens und Südosteuropas, die Verdrängung Großbritanniens, Frankreichs und der USA aus der führenden Position im Welthandel, die „Rückgabe“ der ehemaligen Kolonien sowie die absolute Herrschaft über Europa und schließlich über die Welt.

Im Krieg sahen die deutschen Imperialisten das erfolgversprechendste Mittel, diese Ziele zu verwirklichen. Zu ihrer Durchsetzung hatten sie die faschistische Diktatur errichtet, die alle Machtmittel des Staates in den Dienst der Kriegsvorbereitung stellte. Monopol– und Bankherren, Generalität, Staatsbeamte, faschistische Schriftsteller, Lehrer und Propagandisten hatten zwei Jahrzehnte lang alles unternommen, um das deutsche Volk für diesen Krieg vorzubereiten.

Stationen zum II. Weltkrieg 1Stationen zum II. Weltkrieg 2Stationen zum II. Weltkrieg 3

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Entscheidende Mittel zur Vorbereitung des Krieges waren die Zerschlagung der legalen Parteien und Organisationen der Arbeiterklasse und die Einkerkerung Zehntausender Kommunisten, Sozialdemokraten und Demokraten in Konzentrationslagern und Gefängnissen. Damit sollte der Widerstand des Volkes gegen den Krieg gebrochen und die Arbeiterklasse ihrer Führung beraubt werden. Es gelang den Faschisten, große Teile des deutschen Volkes irrezuführen und ihnen vorzugaukeln, sie kämpften für Deutschland. In Wirklichkeit missbrauchten sie den Fleiß der Arbeiter, Bauern und Handwerker, die Leistungen der Intelligenz und die Tapferkeit vieler Soldaten und Offiziere zum Nutzen der deutschen Monopolherren und zum Schaden des Volkes. Millionen Opfer an Menschenleben, unermessliche Verluste an Hab und Gut sowie kulturellen Werten waren die Folgen für das deutsche Volk.

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

 

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Der Weg des deutschen Imperialismus in den II. Weltkrieg

 

Die Berner Konferenz und das Programm der neuen Demokratischen Republik

Die Gefahr eines II.Weltkrieges gebot den Antifaschisten, ihre Aktivität trotz aller Schwierigkeiten und Gefahren zu steigern. Mit diesem Ziel fand vom 30. Januar bis 1. Februar 1939 die sogenannte Berner Konferenz der KPD in der Nähe von Paris statt. An ihr nahmen 22 Genossen, unter ihnen Wilhelm Pieck und weitere 11 Mitglieder des Zentralkomitees der KPD teil.

Als wichtigste Aufgabe bezeichnete die Berner Konferenz den Kampf gegen den drohenden Krieg, um das deutsche Volk vor der Katastrophe zu retten. Sollte der Krieg dennoch ausbrechen, müsste er durch den Sturz des Hitlerfaschismus schnellstens beendet werden. Besonders prangerte die KPD die aggressive Haltung der Faschisten zur Sowjetunion an.

Als entscheidende Kraft, den Faschismus zu stürzen, charakterisiert die Berner Konferenz die Herstellung der Einheitsfront und Volksfront.

Referat Wilhelm Pieck auf Berner KonferenzReferat Wilhelm Pieck auf Berner Konferenz 2Quellenangabe Referat Wilhelm Pieck auf Berner Konferenz

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Berner ResolutionQuellenangabe Berner Resolution

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Um den Zusammenschluss aller Hitlergegner zu erleichtern und ihnen ein klares Ziel zu geben, arbeitete sie ein Programm für die Zeit nach dem Sturz des Faschismus aus, das „Programm der demokratischen Republik“.

Berner Resolution Programm demokratische RepublikBerner Resolution Programm demokratische Republik 2Quellenangabe Berner Resolution Programm demokratische Republik

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Diese Programmforderungen entsprachen sowohl den Interessen der Arbeiterklasse als auch der anderen werktätigen(erwerbstätigen)Klassen und Schichten des Volkes. Sie konnten deshalb die Grundlage für den Zusammenschluss aller antifaschistisch-demokratischen Kräfte zum Sturz des Faschismus, zu Verhütung des Krieges, für ein neues Deutschland sein.

Ernst Thälmann in Zuchthaus der Faschisten

Ernst Thälmann in der Zuchthauszelle der Faschisten

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Die wiederholten Angebote der KPD zum gemeinsamen Kampf gegen den Krieg lehnte die sozialdemokratische Führung auch jetzt noch immer wieder ab. Heinrich Mann richtete im Frühjahr 1939 einen Aufruf an die Arbeiterklasse, sich zum einheitlichen Kampf zusammenzuschließen. Während die KPD diesen Aufruf begrüßte, reagierte der sozialdemokratische Emigrationsvorstand auf diesen Vorschlag nicht

Im Frühjahr 1939 gelang es der KPD, eine Anzahl von Streik- und Protestaktionen gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Arbeitshetze und Verlängerung der Arbeitszeit auszulösen. Im Saargebiet, im Rheinland und in einigen Großstädten kam es zu Protestbewegungen.

Lagebericht der Gestapo erstes Quartal 1939Quellenangabe Lagebericht der Gestapo 1. Quartal 1939

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982

 

Trotz des aufopferungsvollen Kampfes der deutschen Antifaschisten gelang es jedoch nicht, aus eigener Kraft die faschistische Diktatur zu stürzen und die Entfesselung des II. Weltkrieges durch den deutschen Faschismus zu verhindern.

 

 

Geschichtsbuch DDR 9. Klasse Kopie

 

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 9. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Die Berner Konferenz 

 

Was ist Faschismus?

Sascha's Welt

antifa_her_zu_unsEine Antwort auf diese Frage gibt die Schrift des Theoretikers der Kommunistischen Internationale (KI), Rajani Palme Dutt, „Faschismus und soziale Revolution“ aus dem Jahr 1934 (in deutscher Sprache erschienen in Materialismus-Verlag, Frankfurt/Main, 1972). Gestützt auf die Analyse des 13. Plenums des Exekutivkomitees der KI (EKKI) „Der Faschismus ist die offene terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals; er ist das Regierungssystem des politischen Banditentums.“ (Thesen des 13. EKKI-Plenums), erklärt er ein Jahr vor dem berühmten VII. Weltkongress der KI (1935) das Phänomen Faschismus:

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