Anschläge gegen die Staatsgrenze der DDR und Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft

Der ökonomische und politische Fortschritt in der DDR stieß auch weiterhin auf den erbitterten Hass der Feinde des Sozialismus in der BRD und in Westberlin. Während die Regierung der BRD alle Vorschläge der DDR zur Normalisierung der Beziehungen zwischen der DDR und der BRD ablehnte, häuften sich zugleich die Anschläge gegen die Staatsgrenze der DDR. Revanchistische Kräfte ermordeten Grenzsoldaten der DDR, beschädigten Grenzsicherungsanlagen und versuchten, bewaffnete Konflikte zu provozieren. Auf Hetzkundgebungen in der BRD und in Westberlin wurde immer häufiger zur gewaltsamen Beseitigung der Staatsgrenze der DDR aufgefordert. Vertreter des Senats von Westberlin verlangten ein militärisches Eingreifen der Westmächte.

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Zur großen Liste bitte Link klicken: Große Liste ermordeter Grenzsoldaten der DDR

Zum Bericht eines Überlebenden bitte Link klicken: Bericht eines Überlebenden

Die imperialistischen Politiker der Stärke hatten also ihren Plan nicht aufgegeben, den Sozialismus in der DDR zu beseitigen und sie in die imperialistische BRD einzugliedern.  Was ihnen damals nicht gelang, ist ihnen 1989/90 gelungen.

Westberliner Rowdys versuchen Grenzsicherungsorgane der DDR mit Steinen zu bombardieren (28. August 1961)
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Auch als die Konterrevolution bereits wütete, randalierten abermals Rowdys an den Grenzanlagen der DDR von Westberlin aus. Diese waren am massenweisen illegalen Verlassen der DDR über Ungarn im Sommer 1989 beteiligt. Dieses Ereignis hat der Konterrevolution enormen Schub gegeben. Im selben Jahr ist die Grenzöffnung erfolgt.

 


Angesichts dieser Situation konnten sich die Arbeiterklasse und alle Werktätigen (Erwerbstätigen) der DDR nicht auf die Lösung der ökonomischen Aufgaben im Produktionsaufgebot beschränken. Damals war Arbeit und Beruf mit hohem Engagement verbunden. Sie mussten zugleich die Verteidigungsbereitschaft erhöhen, um die Ergebnisse ihrer Arbeit sicher zu schützen. Deshalb erklärten sich fast 300 000 Mitglieder der FDJ im Rahmen eines Aufgebotes des sozialistischen Jugendverbandes bereit, ihren Ehrendienst in den bewaffneten Organen zu leisten. Die DDR leitete weitere Maßnahmen zum Schutz ihrer Grenzen ein.

Im September 1961 wurde das Verteidigungsgesetz der DDR beschlossen, und im Januar 1962 verabschiedete die Volkskammer das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht. Mit diesem Gesetz wurde die Wehrpflicht von 18 Monaten für alle wehrtauglichen Bürger im Alter von 18 bis 25 Jahren eingeführt. Wie bei den Maßnahmen zur Sicherung der Staatsgrenze, so bewährte sich auch jetzt die brüderliche Solidarität der Sowjetunion und aller Mitglieder des Warschauer Vertrages. Dank ihrer Hilfe wurde die Nationale Volksarmee der DDR mit modernen Waffen ausgerüstet und noch besser für den Schutz der sozialistischen Errungenschaften befähigt. Das trug wesentlich dazu bei, die aggressiven Pläne des Imperialismus gegenüber der sozialistischen Staatengemeinschaft zu vereiteln und besonders die Staatsgrenze der DDR gegenüber der BRD und Westberlin zuverlässig zu schützen. Damit konnte der Frieden in Europa sicherer gemacht werden.

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981, bearbeitet und aktualisiert von Petra Reichel

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Mordanschläge auf DDR-Grenzsoldaten

Bericht des Überlebenden

Karl-Heinz Schulze

Der ehemalige Grenzsoldat Schmidt wollte mich während eines Streifenganges ermorden. Andere Grenzsoldaten setzten ihn noch vor Dienstantritt fest.

Ein weiterer Fall war auch aufgedeckt worden. So sollte unser Hptm. „Rommel“ während der Schießausbildung von einem Gefreiten ermordet werden. Auch dieser Verräter wurde von seinen einfachen Mitsoldaten rechtzeitig enttarnt und festgenommen.

Noch zu erwähnen sei auch die Zielübungen oder Schüsse des BGS in Niedersachsen auf DDR Grenzposten und somit Verletzung der Staatsgrenze, trotz des Helsinkiabkommens. (KSZE – Friedfertigkeitsabkommen mit dem Imperialismus)

Auch ein Anschlag der BRD Seite auf den Gefreiten Stechbarth, Sohn des Stellvertreters des Verteidigungsministers konnte durch das MfS aufgeklärt und verhindert werden.

Scharnhorst-Orden

Der Scharnhorst-Orden war ein Orden der DDR, der für Leistungen zur militärischen oder sonstigen Stärkung der DDR verliehen werden konnte. Er wurde am 17. Februar 1966 vom Ministerrat der DDR gestiftet und bis zum Ende der DDR 1990 verliehen.

 

Scharnhorst-Orden Beschreibung

Bildquelle: Wikipedia

 

 

Der Entwurf des Scharnhorst-Orden stammt ursprünglich von Klaus Bernsdorf. Die plastische Darstellung des Ordens selber wurde sodann vom Berliner Bildhauer Fritz Schulz ausgeführt.

Der Scharnhorst-Orden war ein einklassiger Orden und war benannt nach dem preußischen General Gerhard von Scharnhorst. Scharnhorst galt in der DDR als fortschrittlicher Militärtheoretiker, der sich für Reformen im preußischen Militärwesen einsetzte und die Grundlagen eines Volksheeres schuf. Die NVA sah sich direkt in der Tradition der deutschen Freiheitskriege von 1813 bis 1815 sowie in der Erfüllung der NVA als Volksheer.

Die NVA bezog sich in ihrer Tradition auf die deutschen Freiheitskriege von 1813-1815. Als Volksarmee bezog sie sich darauf, dass Scharnhorst das Söldnerheer in ein stehendes Volksheer umwandelte.

Scharnhorst-Orden

Scharnhorst-Orden

Bildquelle: Von 西部方面奇行師団長 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21393649

 

Der Orden wurde verliehen für hervorragende:

  • militärische Verdienste
  • Verdienste um dem Schutz der DDR sowie
  • Stärkung der Landesverteidigung der DDR

an Angehörige, Truppenteile, Verbände und sonstiger Einrichtungen (auch Zivileinrichtungen):

 

Zusätzlich war eine Verleihung des Ordens auch an Angehörige anderer bewaffneter Organe der DDR vorgesehen, die jedoch nicht zwingend in einer bewaffneten Organisation eingebunden sein mussten. Verleihungen waren auch an ausländische Militärangehörige vorgesehen und sind praktiziert worden. So zum Beispiel an den Marschall Wiktor Georgijewitsch Kulikow.

Der Orden wurde am Tag seiner Verleihung stets mit einer aufwendig gefertigten Urkunde überreicht. Dazu gab es eine einmalige Dotation von 5000 Mark.

Obwohl der Scharnhorst-Orden die höchste militärische Auszeichnung der DDR darstellte, erreichte er in der Reihenfolge aller Auszeichnungen der DDR nur den 7. Platz. Daraus ergab sich auch die Platzierung des Ordens an der Ordensschnalle bei höherwertigen Auszeichnungen.

Der Scharnhorst-Orden wurde auf der linken Brustseite an einer pentagonalen Bandspange (nach russischem Vorbild) getragen. Bei mehrfacher Verleihung wurde der Orden entsprechend seiner Verleihungsanzahl getragen.

Scharnhorst-Orden Beschreibung

 

Das Ordenszeichen war seit Beginn seiner Einführung im Jahr 1966 bis 1989 mehrfachen Änderungen unterworfen, wobei das Grundaussehen des Ordens nur unwesentlich geändert wurde. Der Scharnhorst-Orden bestand zeit seines Bestehens aus einem mit goldenen Strahlen unterlegten fünfarmigen Stern. Im Mittenmedaillon des Sterns befand sich in blauem Feld mit weißer Umrahmung ein goldenes Porträt von Scharnhorst, unter dem zwei gekreuzte goldene Dolche platziert waren.

 

  • 1. Ausführung 1966–1972: Produktion des Ordens aus vergoldetem 900er Silber, Rückseitig waren 5 Niete aufgesetzt.
  • 2. Ausführung 1973–1980: Produktion des Ordens aus vergoldetem Buntmetall, Rückseite glatt mit einem zentral gelegenen Niet gehalten.
  • 3. Ausführung 1980–1989: Einführung einer gemusterten (gesprengelten) glatten Rückseite ohne Niete, Medaillon nur noch aufgeleimt. 

Das Ordensband des Scharnhorst-Ordens war blau gehalten mit goldener Perkussion (gleichfarbigen beiderseitigen Streifen). Gleiches Farbspiel spiegelt sich auf der Bandspange wider, auf dessen Mitte eine Miniatur des Medaillons Scharnhorsts aufgesetzt war.

Genaue Maßangaben sind aufgrund unterschiedlicher Anfertigungen hinsichtlich Materialverwendungen nur bedingt möglich. Die Größenangaben basieren deshalb auf Mittelwerten. Diese waren:

  • Höhe einschließlich Öse: 45,45 mm bis 46,37 mm
  • Breite: ca. 42,5 mm
  • Gesamtbreite der Dolche: ca. 30,2 mm
  • Gewicht: 44 g bis 44,5 g

Der Scharnhorst-Orden wurde, wie viele andere Orden der DDR (z.B. Karl-Marx-Orden) an ganze Truppenteile, Verbände oder auch Betriebe in Form eines Fahnenbandes verliehen.

 

Bekannte Träger des Scharnhorst-Ordens:

 

 

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

 

Erich Mielke zur Staatsgrenze der DDR(1989)

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leichtsinnige Mutter

Trotz BGS-Warnschilder auf der BRD-seite stellt sich eine unvorsichtigen Mutter mit Kind unmittelbar an einer DDR-Grenzsäule. Die Säulen befinden sich in der Regel zwischen 2-5m hinter dem eigentlichen DDR-Grenzverlauf. Die beiden Personen befinden sich faktisch auf DDR-Gebiet; in der GT-Dienstsprache handelt es sich bei dieser Situation schon um eine „Grenzverletzung“. Das Foto wird um 1985 durch einen Grenzaufklärer im GR-15 erstellt. Gut zu erkennen ist die Grenzsäulennummer auf der Rückseite der Grenzsäule. Die Säulen selbst trägt häufig als oberen Abschluss einen mittigen Stahlstab, dieser soll Vögel davon abhalten, sich auf den Säulen abzusetzten und so die Säule evtl. zu verschmutzen. Grundsätzliche wird die o.g. Grenzsäulennummer zur Lokalisierung von Vorgängen immer in den Berichten und Fotos als „GS-Nr.“ angegeben. Die links oben abgebildete schwarze Grenzsäulennummertafel ist eine Ersatztafel für Grenzaufklärer bei Ersatzmaßnahmen an beschädigter bzw. entwendeter Kennzeichnungen. ( Privatarchiv d. Verf.)

 

Bildquelle nebst Bildunterschrift:

Kommando Grenztruppen der DDR


 

Provokation an der Staatsgrenze der DDR zu Westberlin. (bereits während der Konterrevolution)


 

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Power Point-Vortrag als PDF-Datei:

ERich Mielke zur Staatsgrenze der DDR 1989.pptx

Entnommen aus der Mediathek der BStU.

Siehe auch Zusammenfassung und Auswertung dieses Referats.

Bildnachweise:

Erich Mielke (1976) Kopie

Erich Mielke(1976)
Bildquelle:„Bundesarchiv Bild 183-R0522-177, Erich Mielke“ von Bundesarchiv, Bild 183-R0522-177 / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons –  Bitte auf´ s Bild klicken.

 

Tonbandgerät Kopie 3

Tonbandgerät
Bildquelle: Wikipedia

 

BStU Mediathek Kopie

 

MfS- Mediathek

Bildquelle: https://award.typo3.org/shortlist-award-2016/

 

DEU DDR STASI SCHIESSBEFEHL

Bildquelle:
Flucht und Ausreise Diskussionsforum

 

böser Mensch

Bildquelle:
Gesund im Job – Der Gesundheitsblog

 

Ausreiseantrag

 

Bildquelle: Aktion Mensch, entsprechende Seite nicht auffindbar

 

 

Sicherheit und Ordnung

Bildquelle:
CDU

 

leichtsinnige Mutter

Bildquelle nebst Bildunterschrift:
Kommando Grenztruppen der DDR

 

Medienzirkus

 

Bildquelle:
Wikimedia

 

KRAZ Kipper Bild002 _2_ _2_

Krazkipper
Bildquelle: www.baumaschinenbilder.de

Anwendung Schusswaffe

 

Bildquelle:
Fotosearch

 

DDR-GRenze Ordnung

Bildquelle:
Made for minds

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bericht eines DDR-Grenzers

Gastbeitrag von Holger Marks

Die »Grenztruppen der DDR« wurden – zunächst unter anderem Namen – bereits am 1. Dezember 1946 gegründet. Ich wurde erst 20 Jahre Später geboren.
Am 1. Dezember 1984 fand ich mich im Gebäude des Wehrkreiskommando Reichenbach/Vogtl. wieder. Da, wo ich mich zuvor zu 3 Jahren verpflichtet hatte. Freiwillig! Ohne deswegen studieren zu wollen.
Wir waren dort sicher mindestens 30 junge Männer aber in dem Raum hätte man eine Stecknadel auf den Boden knallen hören.
Nach einer endlos langen Zugfahrt kam ich in der Uffz-Schule „Egon Schultz“ in Perleberg an. Dort wurden wir von Kindern zu Männern gemacht und es hat keinem von uns geschadet. Wir wurden sechs Monate lang ausgebildet im Grenzdienst und für den Fall eines militärischen Angriffes zur Verteidigung unseres Landes im Waffengefecht. Und dazu, eine Gruppe aus 10 bis 12 Soldaten auszubilden und zu führen.
Danach war ich im Grenzregiment 1 (Mühlhausen) zunächst in Lauchröden und dann in Neuenhof (beides bei Eisenach). An der Grenze zwischen Thüringen und Hessen.
Einige meiner „Untergebenen“ waren deutlich älter als ich. Aber wir alle wussten, dass wir nur MIT-einander dort agieren konnten. Wir waren dort nicht, weil wir „Lust“ gehabt hätten, einen potenziellen Grenzverletzer zu erschießen, sondern um die Grenze in beiden Richtungen zu sichern. Und diesen Dienst nahmen wir alle sehr ernst! Selbst bei nachts Minus 30 Grad im Winter 1986.
Ja. Wir trugen eine Maschinenpistole und hatten 60 Schuss scharfe Munition dabei. Aber außer auf dem Schießplatz hat niemand von uns je davon Gebrauch machen müssen. Wir waren junge, damals sportliche Männer und konnten mindestens so schnell rennen, wie ein Mensch, der die 20 Warn-Schilder zuvor übersehen haben musste.
Und die Mär: „Für einen erschossenen Grenzverletzer bekamen die Grenzer Sonderurlaub!“ ist völlig weltfremd. Danach hätte die Untersuchung durch militärische und zivile Staatsanwaltschaft begonnen und statt Sonderurlaub hätten wir derweil Ausgangs- und Urlaubssperre bekommen.
Uns gegenüber, wenige Meter entfernt taten die Beamten des Bundesgrenzschutz (BGS) und Grenzzolldienst (GZD) ihren Dienst. Auch mit Schusswaffen.
Gerne haben sie nachmittags Schulklassen, Einheimische und Touristen mit Bussen an die Grenze gebracht, auf einer Aussichtsplattform versammelt und während die Herrschaften uns wie exotische Tiere im Zoo fotografierten, gefiel es manchmal einem der Beamten, mit seiner Schusswaffe „aus Spaß“ auf mich zu zielen. Ich habe mich dann nicht geduckt, sondern stand mit meinen 193 Zentimetern Körperhöhe eisern da, wie ein Soldat das so macht. Im Leben hätte der sich mit so vielen Zeugen nicht getraut, abzudrücken. Und getroffen hätte er mich ohnehin nicht?
Ich würde heute gerne mal mit einem dieser Beamten, die auf mich mit einer Schusswaffe gezielt haben, persönlich sprechen. Es hat sich aber bislang nie einer bei mir gemeldet.
Die Damen und Herren, die sich auf den Weg gemacht hatten, um die DDR (nicht nur nachts!) über den Zaun zu verlassen, waren uns aber auch nicht wohlgesonnen. Selbstgebastelte Schusswaffen, Flaschen mit Salzsäure und natürlich Messer hatten sie dabei.
Übrigens gab es dafür den Weg der „Ständigen Ausreise aus der DDR“ und liebe Leser: Sie würden sich wundern, wie oft das stattfand!
Aber dann in geordneten Verhältnissen, ohne zuhause zurückgelassene schlafende Kinder und über eine offizielle Grenzübergangsstelle!
Zwei Jahre nach meiner Entlassung wurden die Grenzsicherungsanlagen entfernt. Aber das macht mich nicht zornig und stellt nicht den Sinn meines dreijährigen Dienstes an dieser Grenze in Frage. Es war richtig und gut so. Mein Dienst wie auch der Wegfall der Grenzanlagen.
Meine Kameraden und ich, vom Soldat bis zum General, haben den Auftrag erfüllt, den heute noch viele Menschen rund um den Erdball ausführen: Die Einhaltung einer Vorschrift / eines Gesetzes zu gewährleisten.
Ich stehe bis heute dazu und danke allen aufrichtigen Kameraden!
Holger Marks
Ufw. a.D.

 

Grenztruppen der DDR

Einsatzübung im Kreis Mühlhausen am 27. März 1982

Einsatzübung im Kreis Mühlhausen am 27. März 1982

Bildquelle:

„Bundesarchiv Bild 183-1982-0327-006, Kreis Mühlhausen, Einsatzübung von Grenztruppen“ von Bundesarchiv, Bild 183-1982-0327-006 / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons – Bild ist entsprechend verlinkt

Die Grenztruppen waren in den Staaten des Warschauer Vertrags Schutzorgane, die dafür bestimmt waren die Unverletzlichkeit der Staatsgrenzen und die Ordnung und Sicherheit im Grenzgebiet zu gewährleisten.

Grenztruppen, bzw. Grenzschutz oder Grenzpolizei gab es zur damaligen Zeit und gibt es auch heute noch in zahlreichen anderen Staaten der Welt. Dort haben sie in der Regel auch eine innere Funktion. In der alten BRD war es der Bundesgrenzschutz, die heutige Bundespolizei. Z.B in der Schweiz sind es die Grenzwächter(Swissborderguard). Siehe You Tube Kanal der Swissborderguard. Die historischen Videos aus der Schweiz gibt es leider nicht mehr auf YouTube.

Im November 1946 wurden die ersten Einheiten der Deutschen Grenzpolizei aufgestellt. Offiziell galt der 01.12. als Gründungsdatum. Darum ist das der Ehrentag der Grenztruppen der DDR. An diesem Tag ehren heute noch Freundinnen und Freunde der DDR die damaligen Angehörigen der Grenztruppen der DDR.

Angesichts eines geplanten Überfalls von NATO-Streitkräften auf die DDR erließ der Minister für Nationale Verteidigung am 12.08.1961 den Befehl über die militärische Sicherung der Staatsgrenze zur BRD und zu Westberlin. Entsprechend einem Beschluss des Nationalen Verteidigungsrats der DDR vom 15.09.1961 wurde die Deutsche Grenzpolizei zu Grenztruppen reorganisiert und dem Ministerium für Nationale Verteidigung unterstellt. Gleichzeitig wurde das Kommando der Grenztruppen als deren Führungsorgan gebildet.

Grenztruppen DDR im Winter

DDR-Grenztruppen im Winter

Zu den Grenztruppen der DDR gehörten die Truppenteile für die Grenzsicherung(Grenzregimenter) und für die Ausbildung(Grenzausbildungsregimenter). Außerdem gab es Spezialtruppen, wie z.B. Nachrichten- und Pioniereinheiten, Hubschrauberkräfte für die Aufklärung und andere Aufgaben, sowie Bootskompanien für die Sicherung der Staatsgrenze auf Flüssen und anderen Binnengewässern und maritime Kräfte für die Sicherung der Seegrenze. Ihre Bewaffnung und Ausrüstung entsprach ihren Aufgaben, d.h. sie waren vor allem mit Schützenwaffen(Maschinenpistolen, Maschinengewehre, Panzerbüchsen) ausgerüstet. Außerdem gehörten zur Ausrüstung geländegängige Kraftfahrzeuge, Schneemobile, Mehrzweckhubschrauber vom Typ Mi-2 und Grenzsicherungsboote.

Emblem für Fahrzeuge der Grenztruppen

Emblem für Fahrzeuge der Grenztruppen

Bildquelle:

„Vehicle roundel of Border Troops of GDR“ von vektorisiert: Jwnabd – Verordnung über Flaggen, Fahnen und Dienstwimpel der Deutschen Demokratischen Republik. – Flaggenverordnung – vom 12. Juli 1979.. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons -Bild ist entsprechend verlinkt

Die Grenztruppen der DDR(kurz GT) waren als bewaffnetes Schutzorgan der sozialistischen Staatsmacht ein Bestandteil der Landesverteidigung der DDR. Ihre Hauptaufgabe war es, alle erforderlichen Maßnahmen für den zuverlässigen Schutz der Staatsgrenze zu treffen und im engen Zusammenwirken mit den anderen Schutz-und Sicherheitsorganen die territoriale Integrität(Integrität=im Völkerrecht Begriff der territorialen Unversehrtheit)der DDR und die Unverletzlichkeit ihrer Staatsgrenze und Territorialgewässer zu gewährleisten. Sie hatten in Zusammenarbeit mit den zuständigen Staatsorganen und der Bevölkerung die Sicherheit und Ordnung in den Grenzgebieten und den Seegewässern zu garantieren. Ihre Pflichten und Befugnisse waren in dem von der Volkskammer am 25.03.1983 beschlossenen „Gesetz über die Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik – Grenzgesetz“ festgelegt.

Bestenabzeichen (1986–1990)

Bestenabzeichen (1986-1990)

Bildquelle:

„Bestenabzeichen DDR Grenztruppen“ von Fornax – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons -Bild ist entsprechend verlinkt

Die Grenztruppen sicherten die 1400 km lange Staatsgrenze zur BRD, die 164 km lange Staatsgrenze zu Westberlin und die Seegrenze der DDR an der Ostseeküste mit einer Basislänge von 310 km. Außerdem überwachten sie die Staatsgrenzen der DDR zu den damaligen verbündeten Ländern. Das waren die damalige Volksrepublik Polen und die CSSR mit einer Gesamtlänge von etwa 700 km.

Einweisung eines Grenzpostens

Die Sicherung der Staatsgrenze der DDR zur BRD war eine außerordentlich bedeutsame und verantwortungsvolle Aufgabe, denn diese Grenze war Trennlinie zwischen Sozialismus und Imperialismus. Auf dem Territorium der alten BRD war die stärkste Gruppierung der NATO stationiert.

Ebenso wichtig war die Sicherung der Staatsgrenze zu Westberlin, da die reaktionärsten imperialistischen Kreise versuchten dieses Territorium als Brückenkopf der Diversion(Spionage, ideologische Zersetzung, politische Aktionen gegen die Staatsmacht, Terror, Wirtschaftssabotage, bewaffnete Aktionen konterrevolutionärer Kräfte) und Spionage gegen die DDR zu benutzen.

Grenze Berlin

Bildquelle:

Bhetanews

Die Sicherung der Staatsgrenze zur BRD und zu Westberlin war eine Gefechtsaufgabe für den Frieden. Sie war für die Sicherung des Friedens und Gewährleistung der Sicherheit der Völker der sozialistischen Staatengemeinschaft von großer Bedeutung. Das ergab sich insbesondere aus dem Anspruch der BRD-Regierung einen imperialistischen deutschen Staat in den Grenzen von1937 zu schaffen. In diesem Zusammenhang wurde die völkerrechtswidrige These von der „innerdeutschen Grenze“ benutzt. Auch im Nachhinein wird diese These von der offiziellen Geschichtsschreibung benutzt. Dieses Ziel war im Bezug auf die osteuropäischen Staaten für die Politik der BRD-Regierung nicht auf Dauer haltbar. Der Kniefall von Willy Brandt am 07.12.1970 am Ehrenmal der Helden des Ghettos in Warschau war das Symbol zur Änderung der Politik gegenüber Osteuropa. Allerdings war die Gefahr nicht gebannt. Auch wenn sich die offizielle Regierungspolitik der BRD geändert hat, so agierten die Revanchistenverbände weiterhin. Was die DDR betrifft, ist dieses Ziel erreicht worden.

Flagge Grenzbrigade Küste

Flagge der Grenzbrigade Küste

Bildquelle:

„Flag of border brigade coast (East Germany)“ von User Jwnabd from German-Wikipedia – Jugendlexikon. a-z. 10. Auflage. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, Leipzig 1981. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons -Bild ist entsprechend verlinkt

Bis zum Ende der DDR gab es zahllose Anschläge auf die Staatsgrenze der DDR zur BRD und Westberlin, die den Frieden in Europa gefährdeten.  Denn auch nach der Änderung der Politik gegenüber den osteuropäischen Ländern, war es weiterhin die Politik der BRD die DDR nicht als Ausland anzusehen und die These von der „innerdeutschen Grenze“ ist weiterhin beibehalten worden.

Ehemalige Grenztruppenunterkunft in Oebisfelde-Buchhorst im Drömling

Ehemalige Grenztruppenunterkunft in Oebisfelde-Buchhorst im Drömling

Bildquelle:

„Oebisfelde Grenztruppenkaserne“ von Benutzer:AxelHH – Foto aufgenommen von Benutzer Benutzer:AxelHH. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons –  Bild ist entsprechend verlinkt

Dienstlaufbahnabzeichen der Grenztruppen.

Dienstlaufbahnabzeichen der Grenztruppen

Bildquelle:

„Dienstlaufbahnabezeichen der Grenztruppen der DDR“ von Hauptinspekteur der Nationalen Volksarmee – Handbuch Militärisches Grundwissen NVA-Ausgabe 1980 – Ausbildungsmittel für Offiziere der NVA. Lizenziert unter CC0 über Wikimedia Commons – Bild ist entsprechend verlinkt

Entnommen aus „Jugendlexikon Militärwesen“ Stand vom 30.11.1983, bearbeitet und aktualisiert von Petra Reichel

Grenztruppen DDR Buch Jugendlexikon Militärwesen