Adolf Hennecke

Adolf Hennecke, geboren am 25 März 1905 in Meggen/Westfalen; gestorben am 22. Februar 1975 in Berlin/DDR war FDGB– und SED-Funktionär. Berühmt wurde er durch seine Höchstleistung als Bergmann und Namensgeber der Hennecke-Aktivistenbewegung in der DDR.

Adolf Hennecke (1949)
Bildquelle: Von Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6536081

Hennecke war der Sohn eines Bergmanns und wuchs nach dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel auf. Nach der Schule absolvierte er von 1919 bis 1922 eine kaufmännische Lehre. Ab 1925 arbeitete er als Bergmann und wechselte 1926 in den sächsischen Steinkohlenbergbau nach Oelsnitz/Erzgeb. 1931 trat er in die Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition und nach dem II. Weltkrieg 1946 in die SPD ein und wurde mit der Vereinigung von SPD und KPD SED-Mitglied. 1948 wurde er in die Betriebsgewerkschaftsleitung gewählt und war Mitglied der Wettbewerbskommission des Karl-Liebknecht-Werkes sowie im Verwaltungsrat der VVB Kohle. 1950 wurde Hennecke zum Studium an die Bergakademie Freiberg delegiert. Im Oktober 1950 wurde er in die Volkskammer gewählt. Später wurde Adolf Hennecke leitender Mitarbeiter der Staatlichen Plankommission der DDR und war bis zu seinem Tod Mitglied des Zentralkomitees der SED.

Adolf Hennecke wurde, nachdem der jüngere Bergmann Franz Franik die Durchführung einer Hochleistungsschicht abgelehnt hatte, da er die Reaktionen seiner Kollegen auf die „von oben“ angeordnete Sonderschicht fürchtete, vom Revierdirektor ausgewählt, um nach dem Vorbild des sowjetischen Bergmanns Alexei Stachanow eine Aktivistenbewegung in der Sowjetischen Besatzungszone (der späteren DDR) zu initiieren. Hennecke war 43 Jahre alt, SED-Mitglied und hatte eine Parteischule besucht. Anfangs weigerte er sich, da er befürchtete, dass ihm die Arbeitskollegen diese Aktion übelnehmen könnten (was dann auch in Form des Rufes Normbrecher geschah). Aber später erklärte er sich bereit, seine Hochleistungsschicht zu fahren. Der Unterschied zwischen einem „Strebi“, der in der kapitalistischen Welt den Akkord kaputt macht und einem Aktivisten in der sozialistischen Welt, der die Norm bricht, war der Mehrheit der arbeitenden Menschen nicht bekannt. So galt jemand, der den Akkord kaputt macht, bzw. die Norm bricht, überall als „Kollegenschwein“, bzw. Arbeiterverräter.

Adolf Hennecke vollbringt am 13. Oktober 1948 seine historische Förderleistung
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 10. Klasse, Stand 1981

Adolf Hennecke fuhr in den Karl-Liebknecht-Schacht des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers ein und förderte am 13. Oktober 1948 statt der üblichen 6,3 Kubikmeter (Hauer-Norm) in einer gut vorbereiteten Schicht 24,4 Kubikmeter Kohle. Die Abbaustelle hatte er sich am Tag zuvor ausgesucht. Damit erfüllte er die Arbeitsnorm mit 387 Prozent. Für diese Leistung erhielt Hennecke 1,5 Kilogramm Fettzulage, drei Schachteln Zigaretten, eine Flasche Branntwein, 50 Mark Geldprämie sowie einen Blumenstrauß des Kollektivs (des Teams). Diese Normübererfüllung wurde zum Auslöser der sogenannten Hennecke-Bewegung. Ein Jahr später erhielt Hennecke 1949 als eine der ersten Personen den neu gestifteten Nationalpreis der DDR I. Klasse, der mit 100.000 Mark dotiert war. 1965 und 1970 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold geehrt und 1964 mit dem Karl-Marx-Orden ausgezeichnet.

Der 13. Oktober wurde in der SED-Geschichtsschreibung zum Jahrestag der bahnbrechenden Tat Adolf Henneckes“ und in der DDR als Tag der Aktivisten gefeiert.

Plakat der Hennecke-Aktivistenbewegung 1948
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 175-01453 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5338535
Propagandaplakat der Bewegung (Fotomontage mit einmontierten Arbeitern)
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 175-00118 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5337526

Die erste Hennecke-Aktivisten-Konferenz des FDGB fand am 4. und 5. Februar 1949 in Berlin/DDR der Deutschen Staatsoper (später Metropol-Theater im Admiralspalast) statt. Zum Themenkreis der 1200 Hennecke-Aktivisten aus der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und aus Berlin gehörten u. a. Fragen des Leistungslohns und die Entwicklung der Aktivistenbewegung zu einer Massenbewegung.



Er wurde in der Grabanlage „Pergolenweg“ der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt. Die Grabstätte befindet sich im Pergolenweg 3.

Grab von Adolf und Helene Hennecke
Bildquelle: Von SpreeTom – Self-published work by SpreeTom, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1130953

Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Ehrenmedaille der Nationalen Front der DDR

Die Ehrenmedaille der Nationalen Front war eine Auszeichnung der Nationalen Front der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), welche 1975 in einer Stufe gestiftet wurde. Ihre Verleihung erfolgte für vorbildliche Mitarbeit bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft sowie für den Kampf um die Erhaltung und Sicherung des Friedens. Sie war Nachfolger der Ernst-Moritz-Arndt-Medaille, deren Verleihungen 1975 eingestellt wurden.

 

Aussehen:

 

Die Ehrenmedaille der Nationalen Front mit verdrehter Interimspange

Die Ehrenmedaille der Nationalen Front mit verdrehter Interimspange

Bildquelle: Von BrThomas in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17958693

 

Die Ehrenmedaille der Nationalen Front, Rückseite

Die Ehrenmedaille der Nationalen Front, Rückseite

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:BrThomas

 

 

Die silberfarbene Medaille mit einem Durchmesser von 40,5 mm zeigt auf ihrem Avers in der oberen Hälfte das erhaben geprägte Staatswappen der DDR sowie zwei darunter liegende nach oben gebogene Lorbeerzweige, die beidseitig das Staatswappen flankieren. Die Umschrift lautet: EHRENMEDAILLE (oben) und NATIONALE FRONT (unten). Das Revers zeigt die erhaben geprägte dreizeilige Inschrift: DEUTSCHE / DEMOKRATISCHE / REPUBLIK. Darunter finden sich zwei Lorbeerblätter mit einer Frucht. Getragen wurde die Medaille an einer rechteckigen stoffbezogenen Spange deren Grundfarbe blau ist an der linken oberen Brustseite. In das Ordensband sind zusätzlich drei senkrechte dunkelblaue Mittelstreifen eingewebt, deren mittlere 1 mm und seine äußeren jeweils 3 mm breit sind. Ihr Abstand vom linken Saum betrug 3 mm. Als Miniatur wurde auf der Interimspange zusätzlich ein silberner Lorbeerzweig aufgelegt.

 

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Ernst-Moritz-Arndt-Medaille

Die Ernst-Moritz-Arndt-Medaille war eine Auszeichnung des Nationalrates der Nationalen Front der DDR, deren Stiftung 1955 erfolgte. Mit ihr wurden Leistungen im Kampf um die Sicherung der Friedens gewürdigt. Ihre Verleihungsanzahl belief sich bis 1975 auf etwa 10.000, wobei der Großteil dieser Verleihungen an Kulturschaffende erfolgte. Bekannte Empfänger der Medaille waren unter anderem Johannes R. Becher und Karl-Eduard von Schnitzler. 1975 wurden die Verleihungen der Medaille eingestellt. Ihr Nachfolger wurde die Ehrenmedaille der Nationalen Front.

Aussehen und Trageweise

Die aus Silber bestehende nichttragbare Medaille mit einem Durchmesser von 44 mm zeigt auf ihrem Avers das vom Betrachter aus gesehen links blickende Porträt von Ernst Moritz Arndt sowie seinen darüber liegende Namenszug: ERNST MORITZ ARNDT. Umschlossen wird dieses Porträt von einem Lorbeerkranz, dessen unteres Viertel von einem Schriftband geschlossen wird. Auf ihm war bis 1970 die erhaben geprägte zweizeilige Aufschrift: DAS GANZE DEUTSCHLAND / SOLL ES SEIN zu lesen. Ab 1970 zeigt die Medaille dann einen durchgehenden Lorbeerkranz. Bis 1959 zeigte die Medaille an ihrem unteren Rand auch ein wehendes Fahnenband in den Farben Schwarz-Rot-Gold, welches in der Folge dann wegfiel.

Schade, dass es kein Bild dieser Medaille gibt.

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

 

Philipp-Müller-Medaille

Die Philipp-Müller-Medaille war eine Auszeichnung der Freien Deutschen Jugend(FDJ) der Deutschen Demokratischen Republik(DDR), welche anlässlich der Volkswahlen(Volkskammerwahlen)am 17. Oktober 1954 gestiftet wurde. Die Verleihung erfolgte an FDJ-Mitglieder, welche bei der Vorbereitung und Durchführung der Volkswahl(Volkskammerwahl) hervorragende Leistungen vollbracht hatten.

Philipp-Müller-Medaille

Philipp-Müller-Medaille

Bildquelle: Von Zentralrat der FDJ – Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16705344

 

Die Medaille hat die Form einer wehenden blauen Flagge mit dem Bildnis von Philipp Müller. Darunter ist die zweizeilige Inschrift: „Alles für d. Sieg d. National. Front/bei den Volkswahlen 1954“ zu lesen. Umschlossen wird die Flagge am linken und unteren Rand von einem Eichenlaubkranz. Getragen wurde sie an der Linken oberen Brustseite des Beliehenen.

Entnommen Wikipedia

siehe auch

Volkskammer

Philipp Müller

DDR-Kabinett Bochum

 

 

 

Scharnhorst-Orden

Der Scharnhorst-Orden war ein Orden der DDR, der für Leistungen zur militärischen oder sonstigen Stärkung der DDR verliehen werden konnte. Er wurde am 17. Februar 1966 vom Ministerrat der DDR gestiftet und bis zum Ende der DDR 1990 verliehen.

 

Scharnhorst-Orden Beschreibung

Bildquelle: Wikipedia

 

 

Der Entwurf des Scharnhorst-Orden stammt ursprünglich von Klaus Bernsdorf. Die plastische Darstellung des Ordens selber wurde sodann vom Berliner Bildhauer Fritz Schulz ausgeführt.

Der Scharnhorst-Orden war ein einklassiger Orden und war benannt nach dem preußischen General Gerhard von Scharnhorst. Scharnhorst galt in der DDR als fortschrittlicher Militärtheoretiker, der sich für Reformen im preußischen Militärwesen einsetzte und die Grundlagen eines Volksheeres schuf. Die NVA sah sich direkt in der Tradition der deutschen Freiheitskriege von 1813 bis 1815 sowie in der Erfüllung der NVA als Volksheer.

Die NVA bezog sich in ihrer Tradition auf die deutschen Freiheitskriege von 1813-1815. Als Volksarmee bezog sie sich darauf, dass Scharnhorst das Söldnerheer in ein stehendes Volksheer umwandelte.

Scharnhorst-Orden

Scharnhorst-Orden

Bildquelle: Von 西部方面奇行師団長 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21393649

 

Der Orden wurde verliehen für hervorragende:

  • militärische Verdienste
  • Verdienste um dem Schutz der DDR sowie
  • Stärkung der Landesverteidigung der DDR

an Angehörige, Truppenteile, Verbände und sonstiger Einrichtungen (auch Zivileinrichtungen):

 

Zusätzlich war eine Verleihung des Ordens auch an Angehörige anderer bewaffneter Organe der DDR vorgesehen, die jedoch nicht zwingend in einer bewaffneten Organisation eingebunden sein mussten. Verleihungen waren auch an ausländische Militärangehörige vorgesehen und sind praktiziert worden. So zum Beispiel an den Marschall Wiktor Georgijewitsch Kulikow.

Der Orden wurde am Tag seiner Verleihung stets mit einer aufwendig gefertigten Urkunde überreicht. Dazu gab es eine einmalige Dotation von 5000 Mark.

Obwohl der Scharnhorst-Orden die höchste militärische Auszeichnung der DDR darstellte, erreichte er in der Reihenfolge aller Auszeichnungen der DDR nur den 7. Platz. Daraus ergab sich auch die Platzierung des Ordens an der Ordensschnalle bei höherwertigen Auszeichnungen.

Der Scharnhorst-Orden wurde auf der linken Brustseite an einer pentagonalen Bandspange (nach russischem Vorbild) getragen. Bei mehrfacher Verleihung wurde der Orden entsprechend seiner Verleihungsanzahl getragen.

Scharnhorst-Orden Beschreibung

 

Das Ordenszeichen war seit Beginn seiner Einführung im Jahr 1966 bis 1989 mehrfachen Änderungen unterworfen, wobei das Grundaussehen des Ordens nur unwesentlich geändert wurde. Der Scharnhorst-Orden bestand zeit seines Bestehens aus einem mit goldenen Strahlen unterlegten fünfarmigen Stern. Im Mittenmedaillon des Sterns befand sich in blauem Feld mit weißer Umrahmung ein goldenes Porträt von Scharnhorst, unter dem zwei gekreuzte goldene Dolche platziert waren.

 

  • 1. Ausführung 1966–1972: Produktion des Ordens aus vergoldetem 900er Silber, Rückseitig waren 5 Niete aufgesetzt.
  • 2. Ausführung 1973–1980: Produktion des Ordens aus vergoldetem Buntmetall, Rückseite glatt mit einem zentral gelegenen Niet gehalten.
  • 3. Ausführung 1980–1989: Einführung einer gemusterten (gesprengelten) glatten Rückseite ohne Niete, Medaillon nur noch aufgeleimt. 

Das Ordensband des Scharnhorst-Ordens war blau gehalten mit goldener Perkussion (gleichfarbigen beiderseitigen Streifen). Gleiches Farbspiel spiegelt sich auf der Bandspange wider, auf dessen Mitte eine Miniatur des Medaillons Scharnhorsts aufgesetzt war.

Genaue Maßangaben sind aufgrund unterschiedlicher Anfertigungen hinsichtlich Materialverwendungen nur bedingt möglich. Die Größenangaben basieren deshalb auf Mittelwerten. Diese waren:

  • Höhe einschließlich Öse: 45,45 mm bis 46,37 mm
  • Breite: ca. 42,5 mm
  • Gesamtbreite der Dolche: ca. 30,2 mm
  • Gewicht: 44 g bis 44,5 g

Der Scharnhorst-Orden wurde, wie viele andere Orden der DDR (z.B. Karl-Marx-Orden) an ganze Truppenteile, Verbände oder auch Betriebe in Form eines Fahnenbandes verliehen.

 

Bekannte Träger des Scharnhorst-Ordens:

 

 

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel