Durch die ungleichmäßige Entwicklung der kapitalistischen Staaten hatten sich die Gegensätze verschärft. Die imperialistischen Großmächte drängten auf die Neuaufteilung der Welt.
Am 28. Juni 1914 verübten serbische Nationalisten in Sarajevo ein Attentat auf den österreichischen Thronfolger. Das war der Vorwand für die deutschen Kriegstreiber, dieses Ereignis als Anlass für den 1. Weltkrieg zu benutzen.
Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn an Serbien den Krieg. Jetzt wurden die Kriegsbündnisse wirksam. Am 1. August erklärte die deutsche Regierung Russland und am 3. August Frankreich den Krieg. In den nächsten Jahren wurden viele andere Völker in den Krieg getrieben.
Schließlich befanden sich 38 Staaten im Kriegszustand. Der erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918.
Die Imperialisten aller Länder heuchelten vor ihren Völker, sie müssten das eigene Land vor den Angreifern verteidigen. In Wirklichkeit ging es um die Interessen der herrschenden Klassen ihre imperialistischen Ziele mit Hilfe dieses Krieges zu verwirklichen.
In der alten BRD lernte man in Geschichte, dass Deutschland bei der Aufteilung der Kolonien zu spät gekommen wäre. Vermutlich wird so ein Unsinn auch heute, nun in ganz Deutschland, im Fach Geschichte gelehrt. DIE TROMMLER orientiert sich nun an einem alten Geschichtsbuch aus der DDR, um eine andere Sichtweise zu vermitteln.

Kriegsziele einiger imperialistischer Staaten
(weitere Ausführungen siehe Auszug aus dem Geschichtsbuch der DDR(PDF-Dokument im Anschluss diesen Beitrages)
Diese Kriegsziele, an deren Grundsätzen die deutsche Regierung während des Krieges festhielt, wurden lange vor dem Volk geheim gehalten.

Annexionsziele Deutschlands im I. Weltkrieg in Europa
Kriegsziel I. Weltkrieg seitens Deutschlands:
Kriegsziel erster Weltkrieg seitens Deutschland: Die Gründung eines mitteleuropäischen Wirtschaftsverbandes unter deutscher Führung.
Nun ja, heute haben wir die EU, die diese Funktion erfüllt. Hat sich im Nachgang doch das damalige deutsche Kriegsziel verwirklicht.
Die Volksmassen wollten keinen Krieg. Am 26. Juli 1914 leiteten in Deutschland die klassenbewussten Arbeiter Leipzigs mit einer großen Antikriegskundgebung eine Kette von Protestveranstaltungen ein. (weitere Ausführungen siehe Auszug aus dem Geschichtsbuch der DDR(PDF-Datei).
Entgegen dem Friedenswillen großer Teile des deutschen Volkes versuchte die opportunistische Führung der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften die Volksmassen irre zu führen. Um das Vertrauen der Mitglieder nicht zu verlieren, ging der sozialdemokratische Parteivorstand dem Schein nach auf die Antikriegsstimmung ein. Er empfahl den Arbeitern am 25. Juli, ihren Friedenswillen in Massenversammlungen zu bekunden.
Gleichzeitig verhandelten die sozialdemokratischen Führer heimlich mit der Reichsregierung. Sie versicherten den Herrschenden, dass die sozialdemokratische Partei und die Gewerkschaften nichts gegen den Krieg unternehmen würden.
Als die deutsche Regierung an Russland und Frankreich den Krieg erklärte, gingen die rechten Parteiführer offen in das Lager des Imperialismus über. Da Deutschland sich jetzt verteidigen müsse, so erklärten sie, sei der Klassenkampf abzubrechen. Auch die Arbeiter müssten jetzt ihr „Vaterland“ verteidigen.
So schloss die rechte sozialdemokratische Parteiführung Burgfrieden mit dem Todfeind der Arbeiterklasse, dem deutschen Imperialismus.
Am 04. August wurde der Reichstag einberufen. Die Abgeordneten sollten der Regierung die Kriegskredite bewilligen. Vor der Sitzung des Reichstages berieten die Mitglieder des Reichstages in den Fraktionen über den Antrag der Regierung. Die meisten der 110 sozialdemokratischen Abgeordneten waren Opportunisten. Nur 14 von ihnen – darunter Karl Liebknecht– forderten in der Fraktionssitzung die Ablehnung der Kriegskredite. Dem Willen der Mehrheit der sozialdemokratischen Abgeordneten entsprechend(Fraktionszwang, dass kennen wir ja heute noch), stimmte die Fraktion in der Reichstagssitzung geschlossen für die Kriegskredite.
In der Mehrheit aller Parteien der II. Internationale (Zusammenschluss sozialdemokratischer Parteien), besaßen die Opportunisten die Oberhand. In England und Österreich-Ungarn fassten sie ähnliche Beschlüsse, wie in Deutschland. In Russland reifen die Menschewiki(russische Sozialdemokraten) die Arbeiter auf, die Kriegspolitik des Zarismus zu unterstützen. In Deutschland, Frankreich und Belgien traten einige opportunistische Arbeiterführer während des Krieges sogar als Minister oder hohe Beamte in die imperialistischen Regierungen und Verwaltungen ein. So unterstützten sie die Kriegspolitik der herrschenden Klassen ihrer Länder und zerschnitten das brüderliche Band zwischen den Parteien der II. Internationale und sprengten die Einheit der internationalen Arbeiterklasse.
Am 2. Dezember sollte der Reichstag weitere Kriegskredite bewilligen. In der sozialdemokratischen Fraktion hielten zwar einige Abgeordnete Liebknechts Forderung, die Gelder zu verweigern, für richtig. Aber sie beugten sich wieder dem Fraktionszwang. Karl Liebknecht jedoch stimmte gegen die neuen Kriegskredite.
Die Kunde von seiner mutigen Tat drang bis in die Schützengräben. Sein „Nein“ rüttelte die Welt auf. Um Karl Liebknecht mundtot zu machen, wurde er als Soldat eingezogen und nur zu den Reichstagssitzungen beurlaubt.
Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 8. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel
Link zum Quelltext, bzw. zu den näheren Erläuterungen:
Beginn 1.Weltkrieg
Das ist ja mein Geschichtsbuch! ))))) Wunderbar. Hier lernt man alles, was man von den Anfängen der internationalen und deutschen Arbeiterbewegung bis zum Imperialismus über die deutsche Geschichte wissen muß! Erst dann kann man die Gegenbwart ddes heutigen deutschen Imperialismus verstehen!!! Danke Petra! Siehe auch: https://sascha313.wordpress.com/2016/06/14/vom-kapp-putsch-bis-zur-dollarsonne-die-vorgeschichte-der-nazis/ (Klasse 9)
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Schade, dass das Wissen der guten Schulbücher nicht verinnerlicht wurde. Die Jugend war vom Westen beeinflusst und die meisten Älteren auch.
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„Schade, dass das Wissen der guten Schulbücher nicht verinnerlicht wurde.“
Sie und „Sascha“ scheinen Ihre Gehirnwäsche nicht ganz überlebt zu haben!
„Die Jugend war vom Westen beeinflusst und die meisten Älteren auch.“
Von wem waren Sie denn beeinflusst.
Das Problem von „Schulbüchern“ ist, dass sie vom jeweiligen Sieger geschrieben wurden. Lesen Sie zeitgeschichtliches Material – wenn Sie die Fakten denn auch interessiert.
HG
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