Das Entstehen einer revolutionären Situation(1787-1789)

Die Not des Volkes

Wenn die Bauern alle Abgaben an den Feudalherren, den Staat und die Kirche geleistet hatten, konnten sie noch ein kümmerliches Leben fristen. Im Sommer 1788 zerstörte aber der Hagel einen großen Teil des reifen Getreides. Dazu kam der strenge Winter 1788/89, und im Frühjahr 1789 setzten große Überschwemmungen ein. Obwohl die meisten Bauern kein Getreide mehr für die neue Aussaat besaßen, verlangten die Feudalherren weiter Getreide und Geld von ihnen.

Die Handwerker, Gesellen und Arbeiter in den Städten litten auch unter der Not der Bauern.

Das wenige Getreide, das in die Stadt kam, wurde von den Händlern zu Wucherpreisen an die Bäcker verkauft. Der Brotpreis stieg, und im Winter 1788/89 wurde das Brot überhaupt knapp. Lange Schlangen bildeten sich vor den Bäckerläden, die die Hungernden manchmal sogar stürmten.

Zur selben Zeit fanden 200 000 Arbeiter der französischen Webereinen und Spinnereien keine Arbeit, da billige Stoffe aus England eingeführt wurden. Das Volk auf dem Land und in der Stadt, von Hunger und Arbeitslosigkeit gequält, wollte und konnte so wie bisher nicht mehr weiterleben.

 

Die Ausweglosigkeit des absoluten Königtums

Während das Volk hungerte, vergeudete der Hof Ludwigs XVI. Millionen für den Bau von Schlössern. Die Staatskassen aber waren durch die Verschwendung des Hofes und die vielen Kriege seit Ludwig XIV. leer. Mit der Hälfte der Steuereinnahmen mussten die Zinsen für die Schulden gedeckt werden. Die Bankherren vertrauten diesem Staat nicht mehr und wollten ihm kein Geld borgen. Aus dem Volke konnte man nichts mehr herauspressen.

Um die Staatskasse zu füllen, sollten nach Meinung des Finanzministers auch der 1. und der 2. Stand entsprechend ihrem Vermögen Steuern zahlen. Die vom König befragten Vertreter des Adels und der hohen Geistlichkeit lehnten jedoch entrüstet ab, und der König entließ den Finanzminister. Aber auch der nächste wusste keinen Ausweg.

Vertreter der drei Stände

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Der Streit zwischen König, seinen Ministern und dem Adel machte allen Menschen in Frankreich klar, dass die herrschende Klasse uneins war und nicht mehr mit den alten Mitteln weiterregieren konnte. Das Volk wollte sich nicht mehr mit den bestehenden Missständen abfinden. Es war eine revolutionäre Situation entstanden. Der 3. Stand und besonders die Bourgeoisie konnten diese für sich ausnutzen.

 

Die Einberufung der Generalstände

Um doch noch Geld zu erhalten, sah sich der König gezwungen, die seit 1614 nicht mehr zusammengetretenen Generalstände einzuberufen.

An einem strahlend schönen Frühlingstag, dem 4. Mai 1789, zogen die von den drei Ständen gewählten Abgeordneten zur feierlichen Eröffnung ihrer Sitzungen durch die Straßen von Versailles. An der Spitze, in schlichter schwarzer Tracht, die Vertreter des 3. Standes. Es waren meist Rechtsanwälte, Kaufleute und Bankiers. Unter ihnen als Vertreter der Stadt Arras der Rechtsanwalt Maximilian Robespierre. Das französische Volk blickte voller Hoffnung und Vertrauen auf diese Männer. In prächtigen, farbigen Gewändern mit großen Federhüten folgten die Vertreter des Adels und schließlich die Pfarrer und hohen Kirchenfürsten.

Die Abgeordneten des 3. Standes waren aber nicht nach Versailles gekommen, um dem König Geld zu bewilligen. Sie wollten Frankreich von Grund auf umgestalten. Dabei handelten sie im Auftrage der  Bourgeoisie. Aber auch die Handwerker und Bauern hatten in den Wahlversammlungen ihre Beschwerden in Heften zusammengefasst und den Abgeordneten des 3. Standes mit auf den Weg gegeben. Diese wurden deshalb auch von den Bauern und Handwerkern als ihre Führer angesehen. Sie forderten von den Generalständen:

  1. Beseitigung des Absolutismus und Teilnahme der Bourgeoisie an der Regierung. Das sollte in der Verfassung niedergelegt werden.
  2. Gleiche Steuern für alle Stände.
  3. Aufhebung der Feudallasten.

Der Adel und der König wandten sich gemeinsam gegen die vom 3. Stand erhobenen Forderungen. Da schworen die Abgeordneten des 3. Standes, denen sich zahlreiche Pfarrer anschlossen, nicht eher auseinanderzugehen, bis die Frankreich eine Verfassung gegeben hätten.

Sie erklärten sich jetzt zur Nationalversammlung, da sie wirklich die gesamte Nation vertraten.

Der König stellte sich so, als ob er sich dem Willen des Volkes füge. Heimlich ließ er aber Truppen heranholen, um die Nationalversammlung auseinanderzujagen. Es sollte alles beim alten bleiben.

 

Geschichtsbuch DDR 7. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Entstehung revolutionärer Situation (1787-1789)

 

 

 

 

Der Ausbruch der Revolution

Der Sturm auf die Bastille

Die Nationalversammlung verlangte vom König, er solle die um Versailles und Paris versammelten Regimenter zurückziehen. Aber Ludwig der XVI. weigerte sich.

Mit Windeseile verbreitete sich am 12. Juli 1789 diese Nachricht in den Straßen von Paris. Die Straßen und Parks waren voller Menschen. Überall sprachen Redner zum Volk. Einer von ihnen hieß Camille Desmoulins. Er arbeitete bei einer Zeitung und war eng mit Robespierre befreundet. Mit zwei Pistolen in der Hand sprang er auf den Tisch vor einem Kaffeehaus und rief: „Bürger, es ist kein Augenblick zu verlieren. Noch an diesem Abend werden die Regimenter hereinrücken, um uns zu erwürgen. Nur eine Rettung bleibt uns, zu den Waffen zu greifen! Zu den Waffen, Volk von Paris!“

12.Juli 1798 Aufruf zum Kampf

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Die Sturmglocke wurde geläutet, und das Volk stürmte die Läden der Büchsenmacher, um sich zu bewaffnen. Die meisten Soldaten schlossen sich dem Volk an. Am 14. Juli ging die Suche nach Waffen weiter. Die Menge drang in das königliche Waffenarsenal ein und entdeckte dort 32 000 Gewehre. Jetzt ertönte der Ruf: „Zur Bastille!“  Sie allein war noch in der Hand königlicher Truppen. Diese verhasste Festung mit ihren acht Türmen, den 30 Meter hohen Mauern und Wassergäben besaß zahlreiche Geschütze und ein großes Pulvermagazin. Der adlige Kommandant hatte die Geschütze auf die Häuser der Vorstadt Antoine richten lassen. Zweimal wies er Abgesandte des Volkes, die ihn aufforderten, die Waffen herauszugeben, zurück. Als sich die dritte Abordnung näherte, ließ er auf sie schießen. Es gab zahlreiche Tote. Das erregte den Zorn des Volkes. Die bewaffneten Handwerker, Gesellen und Arbeiter erwiderten das Feuer. In einem vierstündigen Kampf drangen die Belagerer durch die äußeren Höfe gegen das Haupttor vor. Dann rollten Soldaten, die zum Volk übergegangen waren, Kanonen herbei und nahmen das Tor unter Feuer. Der Kommandant wollte die Festung in die Luft sprengen, doch seine Soldaten hinderten ihn daran. Er ergab sich schließlich und ließ die Zugbrücke herab. Das Volk stürmte in den Innenhof der Festung. Der Kommandeur fiel dem gerechten Zorn des Volkes zum Opfer. In Paris verbreitete sich der Ruf: Sieg, Sieg! Die Bastille ist gefallen!“ Paris jubelte; auf den Straßen und Plätzen wurde getanzt, wie seither an jedem 14. Juli.

Frankreich 1789

Frankreich im Jahre 1789

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

 

Sturm auf die BastilleBildunterschrift Sturm auf die Bastille

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

 

Die Ausbreitung der Revolution

Wie in Paris, übernahmen nach dem 14. Juli 1789 in allen anderen Städten Frankreichs bürgerliche Stadtverwaltungen die Macht und bildeten Nationalgarden. Die Beamten des Königs wurden verjagt.

Auch die Bauern hatten die Tagungen der Generalstände voller Hoffnung verfolgt. Sie sahen aber, dass der König und der Adel nicht auf die feudalen Abgaben verzichten wollten. Deshalb bewaffneten sich die Dorfbewohner mit Sensen, Dreschflegeln und Jagdgewehren und zogen vor die Schlösser und Klöster. Sie verlangten von den Adligen und den Äbten, die Urkunden herauszugeben, auf denen die Feudalrechte verzeichnet waren. Unter großem Jubel wurden diese verbrannt. Wenn sich die Feudalherren weigerten, die Urkunden auszuliefern, zündeten ihnen die Bauern die Schlösser an. Die Bauern jagten den Adligen solche Furcht ein, dass viele von ihnen das Land verließen.

Bauern verbrennen Urkunden

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Unter dem Eindruck der Revolution auf dem Lande beschloss die Nationalversammlung in der Nacht vom 4. August 1789, den Kirchenzehnten, alle Frondienste und das Recht der Grundherren auf die Jagd und die Taubenhaltung und andere Vorrechte abzuschaffen. Sie ließ aber die Abgaben an Geld und Getreide bestehen. Davon konnte sich der Bauer jetzt loskaufen, wenn er das Zwanzigfache der Jahresabgaben bezahlte. Mit der Revolution auf dem Lande und den Beschlüssen vom 4. August 1789 war auch die wirtschaftliche Stellung des Adels und der Kirche erschüttert.

 

Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte

Erklärung Menschen- und Bürgerrechte

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Im August 1789 zwang die Nationalversammlung den König, einer von ihr ausgearbeiteten Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte zuzustimmen.

 

Geschichtsbuch DDR 7. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel.

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Der Ausbruch der Revolution

 

Die Großbourgeoisie an der Macht

Der Aufbau des neuen Staates

Nachdem das Volk den Absolutismus gestürzt hatte, arbeiteten die Abgeordneten der Nationalversammlung das Gesetz aus, nach dem der neue Staat regiert werden sollte. Diese Verfassung wandelte die absolutistische Monarchie in die konstitutionelle Monarchie um. Die Rechte des Königs wurden eingeschränkt. Er konnte keine Gesetze mehr erlassen und keine Richter ernennen. Er ließ die Gesetze nur ausführen, er ernannte aber noch die Beamten und befehligte das Heer.

Beschlossen wurden die Gesetze von der Nationalversammlung. Sie allein entschied über die Steuern und über Krieg und Frieden. Die Verfassung legte aber auch fest, dass nur die vermögenden Bürger die Abgeordneten wählen durften. Daraus sprach die Angst der Fabrikbesitzer und Bankherren, der Großbourgeoisie vor dem Volke. Ein besonderes Gesetz verbot deshalb auch den Arbeitern, zu streiken und Gewerkschaften zu bilden.

Die Nationalversammlung schaffte auch die alten Provinzen ab. Es entstanden 83 neue Verwaltungsbezirke, Departments, die heute noch bestehen. Zünfte und Zölle im Inneren des Landes verschwanden.

Frankreich erhielt einheitliche Maße und Gewichte auf der Grundlage des Dezimalsystems(Meter und Gramm). Die Ländereien der Kirche, der Klöster und der geflüchteten Adligen wurden vom Staat beschlagnahmt und verkauft. Auf diese Weise gestaltete die Großbourgeoisie Frankreich in einen bürgerlichen Staat um.

 

Die Feinde der Revolution

Die Großbourgeoisie wollte die Revolution beenden. Sie war zufrieden, die Macht mit dem König und Adel zu teilen, wie es in England seit 1688 der Fall war. Doch König Ludwig XVI. stellte sich nur so, als gehorche er der neuen Verfassung. Er und der Adel wollten, dass alles wieder so werde wie vor 1789. Deshalb sammelten die geflüchteten französischen Adligen in Koblenz ein Heer, an dessen Spitze der Bruder des Königs trat. Der Papst in Rom verdammte die Revolution und rief alle Gläubigen in Frankreich zum Ungehorsam gegenüber der Nationalversammlung auf. Ludwig XVI. selbst sandte heimlich Briefe an seinen Schwager, den Kaiser in Wien, und an andere Fürsten Europas. Er forderte sie auf, Krieg gegen Frankreich zu beginnen. Es sammelten sich also Kräfte, die gegen die Revolution waren und den Absolutismus wiederherstellen wollten. Wir nennen eine solche Bewegung Konterrevolution.

 

Das Ende des Königtums

Die Fürsten Europas befürchteten, dass der revolutionäre Funke auch auf ihre Länder überspringen könnte. Um dieser Gefahr zu begegnen, setzten der preußische König und der Kaiser im April 1792 ihre Armeen gegen Frankreich in Marsch. Es begann der Krieg der feudalabsolutistischen Konterrevolution gegen die bürgerliche Revolution.

Ludwig XVI. und seine Anhänger unternahmen alles, um den Feinden das Vordringen zu erleichtern. Der König hielt Verbindung mit dem feindlichen Ausland. Die adligen Offiziere gaben bereits den Befehl zum Rückzug, als sich die ersten Österreicher zeigten. Schließlich wurde sogar der französische Feldzugsplan an die Österreicher verraten. Da das Königtum die Revolution und das ganze Volk an die Konterrevolution verriet, musste es beseitigt werden.

Der Rechtsanwalt Robespierre und der Arzt und Gelehrte Marat, die sich von Beginn der Revolution an für die Forderungen des Volkes eingesetzt hatten und dem Klub der Jakobiner angehörten, riefen das Volk zum Aufstand auf.

Jakobiner

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Robespierre(1758-1794)

Robespierre

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Marat(1744-1793)

Marat

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

In der Nacht vom 09. Zum 10. August 1792 läuteten die Jakobiner die Sturmglocken. In allen Stadtbezirken von Paris strömten bewaffnete Arbeiter zu den Sammelplätzen. 20 000 Aufständische marschierten am 10. August gegen das Königsschloss, die Tuilerien.

Volk stürmt Tulerien

Das Volk stürmt die Tulerien

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

900 Schweizer und 300 Adlige empfingen sie mit einem mörderischen Feuer. Viele Tote blieben auf den Höfen der Tuilerien, und das Volk musste sich zurückziehen. Aber der zweite Angriff, den Artillerie unterstützte, gelang. Das Volk eroberte die Tuilerien. Ludwig XVI. wurde gefangengenommen, abgesetzt und später als Landesverräter hingerichtet.

Jetzt erhielt das Volk auch das Wahlrecht. Es nahm an den Wahlen zu einer neuen Volksvertretung, dem Konvent, teil. Dieser erklärte Frankreich im September 1792 zur Republik.

Die Jakobiner hatten zusammen mit dem Volk von Paris den König gestürzt, die Republik errichtet und damit die Revolution weitergeführt.

 

Geschichtsbuch DDR 7. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Großbourgeoisie an der Macht(1789-1792)

 

 

Das Vaterland in Gefahr

Jakobiner und Girondisten

Dem Klub der Jakobiner, der das Volk beim siegreichen Aufstand vom 10. August 1792 geführt hatte, gehörten Handwerker, Ladenbesitzer, kleine Fabrikbesitzer, Schriftsteller, Rechtsanwälte und Ärzte an. In ihrem Klub berieten sie jeden Abend über die Lage des Volkes und wie die Revolution weitergeführt werden sollte. Die Beschwerden des Volkes, die im Jakobinerklub vorgetragen wurden, brachten denn diejenigen Mitglieder, die Abgeordnete des Konvents waren, dort vor.

In den Departments gab es auch Jakobinerklubs, die dem Klub in Paris ständig berichteten, was auf dem Lande vorging. Alle Jakobiner einte der Wille fest verbunden mit dem Volk die Feinde der Revolution zu schlagen.

Doch nach dem 10. August 1792 hatten zunächst die Girondisten die Herrschaft angetreten. Sie kamen aus dem Gebiet der Gironde und vertraten die Interessen der Handelsbourgeoisie in den Hafenstädten. Auch sie waren für die Republik, hatten aber wenig Verbindung zum Volk. Auch fehlte ihnen die nötige Entschlossenheit im Kampf gegen den Feind. Als im August 1792 die preußisch-österreichische Armee gegen Paris marschierte, wollte die Regierung der Girondisten nach Südfrankreich fliehen.

Danton(1759-1794)

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Darauf geißelte Danton diese Feigheit.

Dantons Rede gegen Feigheit der Regierung

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

 

Der Sieg von Valmy

Die Jakobiner zwangen der Regierung entschlossen Maßnahmen zur Abwehr des Feindes auf. 100 000 Freiwillige, meist Bauern, Handwerker und Gesellen, zogen an die Front.

Werbung von Freiwilligen für Revolutionsarmee

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Der Herzog von Braunschweig, der die preußisch-österreichische Armee befehligte, drohte, „Paris dem Erdboden gelichzumachen, falls dem König oder seiner Familie die kleinste Gewalttätigkeit zugefügt“ werde. Doch unerschrocken sangen die Franzosen, die an die Front marschierten, das Lied der Freiwilligen aus Marseille, Dieses Lied, die Marseillaisegenannt wurde zur französischen Nationalhymne.

 

 

 

Erste Strophe Marseille

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Die französischen Soldaten waren nur mangelhaft ausgerüstet und die vielen Freiwilligen noch ungeübt im Kriegsdienst. Aber sie beseelte der Gedanke: Wir müssen den Feind zurückschlagen, sonst bleiben alle Opfer, die wir seit dem Sturm auf die Bastille für die Revolution gebracht haben, umsonst. Die französischen Soldaten waren überzeugt, für eine gute und gerechte Sache zu kämpfen. Und das verlieh ihnen ungeheure Kraft. Am 20. September 1792 trafen bei Valmy die beiden Armeen aufeinander. Die Kanonenkugeln der Österreicher und Preußen rissen große Lücken in die Reihen der Franzosen. Doch der Ruf „Es lebe die Nation“ gab ihnen immer wieder Mut. Sie wehrten die Angriffe der gut ausgebildeten Truppen des Feindes ab und zwangen sie zum Rückzug. Goethe, der den Herzog von Weimar begleitete, beobachtete die Schlacht.

Goethe über Schlacht bei Valmy

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Mit dem Erfolg bei Valmy errang das revolutionäre Frankreich in einem gerechten Krieg einen ersten Sieg über die konterrevolutionären Feudalmächte. Die französischen Armeen retteten die Revolution und gingen jetzt zum Gegenangriff über.

 

Errichtung der Jakobinerherrschaft

In den Städten und Dörfern Frankreichs jubelten die Menschen über den Sieg von Valmy und die Ausrufung der Republik. Doch bald verbreiten sich Enttäuschung und Zorn. Die Regierung der Girondisten ließ es zu, dass die Getreidehändler und die Kaufleute in den Häfen den Kriegszustand ausnutzten, um das Korn und den Zucker zu Wucherpreisen zu verkaufen. Das Brot wurde immer teurer, und oft brachten die Händler überhaupt kein Getreide auf den Markt, um die Preise noch höher zu treiben. Im Frühjahr 1793 hungerte das Volk genauso wie vor der Revolution. An vielen Orten stürmte die Menge die Bäckerläden. Es bildeten sich bewaffnete Abteilungen, die Mehltransporte anhielten und das Mehl zu niedrigen Preisen verkauften. Auch die Bauern erhoben sich, da sie weiterhin die Abgaben für den Boden bezahlen sollten.

Der Zorn des Volkes gegen die Girondisten erreichte seinen Höhepunkt, als es durch die Zeitung Marats „Der Volksfreund“ erfuhr, dass einige girondistische Generäle Verhandlungen mit dem Feind anknüpften. Robespierre klagte im Konvent die Führer der Girondisten des Verrats an und forderte ihre Verhaftung. Die Pariser Stadtbezirke sandten täglich Abordnungen zum Konvent, die das Gleiche verlangten.

Am 02. Juni 1793 bewaffneten sich die Handwerker, Gesellen und Arbeiter von Paris erneut. Sie umzingelten den Konvent und erreichten, dass die Führer der Girondisten verhaftet und die Regierung den Jakobinern übergeben wurde.

Die Jakobiner errichteten für die Zeit des Krieges eine Revolutionsregierung, die Jakobinerdiktatur. Dabei wurde die politische Macht im Wohlfahrtsausschuss zusammengefasst, der im Auftrag des Konvents regierte.

Durch die Revolutionsauschüsse und Beauftragte(Kommissare)bei den Armeen und in den Departments konnte der Wohlfahrtsausschuss, in dem Robespierre der führende Kopf war, seinen Willen in allen Teilen Frankreichs durchsetzen.

Organisation Jakobiner-Herrschaft

Wie die Jakobiner ihre Herrschaft organisierten

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Geschichtsbuch DDR 7. Klasse Kopie

 

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Das Vaterland in Gefahr

 

Die Jakobiner als Retter der Revolution

Der Kampf gegen die Tyrannei

Nachdem die Jakobiner die Revolution vollendet und die inneren Feinde niedergeworfen hatten, blieb aber noch das Schwerste zu tun: Der Kampf gegen die tödliche Bedrohung durch die Feudalmächte Europas. Mit englischem Geld stellten diese Mächte ein Heer nach dem anderen auf, um Frankreich zu erobern und die Herrschaft des Königs wiederherzustellen.

Beachte: Das bürgerliche England verbündete sich mit den großen Feudalstaaten gegen das bürgerliche Frankreich!

Wollte Frankreich diesen Krieg erfolgreich beenden, mussten alle Franzosen ihren Teil dazu beitragen. Deshalb nahm der Konvent das vom Wohlfahrtsausschuss geforderte Gesetz über die Teilnahme aller Bürger am Kampf gegen die äußeren Feinde an.

Gesetz über Teilnahme am Kampf gegen äußere Feinde

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Eine Schwierigkeit im Kampf mit den äußeren Feinde bestand darin, dass die Soldaten bekleidet, verpflegt und bewaffnet werden mussten, während die englischen Kreuzer alle Zufuhren aus Übersee sperrten. Der Wohlfahrtsausschuss ließ deshalb Geschütz- und Gewehrfabriken bauen. Berühmte französische Gelehrte erhielten ein Schloss und einen Park zur Verfügung gestellt. Dort erfanden sie ein Verfahren, Das Kupfer aus der Bronze der Glocken auszuscheiden. Dort entwickelten sie die ersten Zeichentelegraphen und die ersten militärischen Luftballons.

Der Wohlfahrtsausschuss entsandte auch Kommissare zu den Armeen. Zu ihnen gehörte Saint Just, der selbst Mitglied des Ausschusses war.

Saint Just(1767-1794)

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Er kam nach Straßburg zur Rheinarmee. Sofort befahl er: Die Reichen der Stadt haben innerhalb von 24 Stunden 9 Millionen Livres zur Versorgung der Armee zu bezahlen und 2000 Betten für die Verwundeten bereitzustellen. Das Geld und die Betten waren zur Stelle. Als Saint Just sah, dass die meisten Soldaten keine Schuhe mehr hatten, sagte er der Stadtverwaltung von Straßburg: „Zehntausend Menschen in der Armee sind ohne Schuhe; heute noch müsst Ihr allen Adligen von Straßburg die Schuhe ausziehen, damit morgen um 10 Uhr früh Zehntausend Paar Schuhe auf dem Wege zur Armee sind!“ Auch die Schuhe waren zur Stelle.

Mit Hilfe des gesamten französischen Volkes organisierten die Jakobiner in kurzer Zeit eine schlagkräftige Millionenarmee.

 

Die Umgestaltung der Armee

Neben Saint Just war im Wohlfahrtsausschuss besonders Lazare Carnot für die Armee verantwortlich. Er erhielt später den Beinamen „Organisator des Sieges“. Im Heer des Königs war er Pionierhauptmann gewesen und durfte nicht einmal eine Kompanie führen. Jetzt leitete er mit seinen Kollegen im Wohlfahrtsausschuss eine Millionenarmee. Doch Carnot war nur ein Beispiel für viele: Wer tapfer und klug war, konnte in der Armee schnell befördert werden. Es herrschte eine strenge, aber keine kleinliche Disziplin. Das Schlagen, Auspeitschen und Spießrutenlaufen, wie es in den Armeen der Fürsten üblich war, gab es nicht.

Die Jakobiner schufen aus den zu Eigentümern ihres Bodens gewordenen Bauern eine Armee von bewussten und treuen Kämpfern, die die Sache der Revolution verteidigten.

Kampf des revolutionären Frankreich gegen innere und äußere Feinde

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Schlachtordnung

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Einschätzung französischer Revolutionssoldaten durch Deutschen

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Mitglied des Wohlfahrtsausschusses über den Krieg

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Bereits im Herbst 1793 war Toulon, das die Engländer besetzt hielten, nach längerer Belagerung zurückerobert worden. Ein junger Artilleriehauptmann, Napoleon Bonaparte, hatte den Plan zur Rückeroberung der Stadt ausgearbeitet und seine Durchführung geleitet. Der Konvent beförderte ihn dafür zum General. Bis zum Ende des Jahres 1793 waren die Feinde vom französischen Boden vertrieben.

In der Schlacht kämpften die Revolutionssoldaten sehr geschickt. Sie stellten sich nicht in langen Linien auf, wie die Heere der Fürsten. Sie bildeten Kolonnen, die schnell von einem zum anderen Flügel der Front eilen konnten. Um dem Artilleriefeuer zu entgehen, lösten die Franzosen dann ihre Kolonnen auf. Jeder Soldat suchte Deckung im Gelände. Es entstanden lose Schützenschwärme, die schnell die starre Schlachtordnung der Österreicher und Preußen durcheinanderbrachten.

Um den Feind, der auch noch im Frühjahr 1794 die Grenzen Frankreichs bedrohte, endgültig zu schlagen, drangen die Revolutionsarmeen in die Nachbarländer ein.

Befehl Carnots an die Generäle

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Diesen Befehl setzten die von revolutionärer Begeisterung erfüllten Offiziere und Soldaten in die Tat um. Sie errangen im Sommer 1794 den entscheidenden Sieg über die europäische Konterrevolution. Die Anstrengungen der Jakobiner hatten es möglich gemacht, den Feind so zu schlagen, dass die Gefahr einer Eroberung Frankreichs und einer Wiederherstellung der alten Zustände gebannt wurde.

 

Geschichtsbuch DDR 7. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Jakobiner als Retter der Revolution

 

 

Die Vollendung der Revolution durch die Jakobiner

Die Republik im Sommer 1793

Durch den Sieg von Valmy waren die äußeren Feinde der Revolution noch nicht endgültig geschlafen. Im Gegenteil: Im Januar 1793 trat auch England in den Krieg ein, um sich die französischen Kolonien anzueignen. Während die Engländer Truppen an der Küste Frankreichs landeten, drang die preußisch-österreichische Armee wiederum bis an die französischen Grenzen vor. Auch im Inneren des Landes hatte die Revolution noch nicht endgültig gesiegt.

Nach dem Aufstand vom 02. Juni 1793 reifen die Girondisten zur Erhebung gegen die Jakobiner in Paris auf. Das ermutigte die Anhänger des Königs, wieder aus ihren Schlupfwinkeln hervorzukommen. Sie überfielen die Jakobiner und ermordeten sie. Überall verbreiteten sie Schrecken. So kam auch eine adlige Konterrevolutionärin nach Paris und ermordete dort heimtückisch den vom Volk geliebten Marat. Die Jakobiner hatten also im Sommer 1793 eine sehr schwere Aufgabe zu lösen, um die der Revolution drohenden Gefahren abzuwenden.

 

Die Jakobiner im Bunde mit Bauern und Sansculotten

Sansculotte

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Die Jakobiner im Wohlfahrtsausschuss handelten kühn und entschlossen, so wie es die gefährliche Lage erforderte. Zuerst erfüllten sie die Forderungen der Bauern:

  1. Alle noch bestehenden Feudallasten wurden ohne Entschädigung aufgehoben.
  2. Das den Bauern vor der Revolution von den Feudalherren geraubte Gemeindeland wurde ihnen zurückgegeben.

 

Die Jakobinerherrschaft befreite die Bauern von allen feudalen Fesseln und machte sie zu freien Eigentümern ihres Landes. Damit vollendete sie die bürgerliche Revolution in Frankreich. Wegen dieser Maßnahmen hörten die Bauern nicht auf die Aufrufe der Girondisten. Sie vertrauten Robespierre und dem Wohlfahrtsausschuss.

Der Wohlfahrtsausschuss befreite auch die arbeitenden Menschen in der Stadt von der schlimmsten Not. Er erhöhte die Löhne und setzte Höchstpreise für Brot und andere Lebensmittel fest. Eine besondere Armee wurde aufgestellt, die das Getreide in die Städte holte und alle Wucherer hart bestrafte.

 

Der Kampf gegen die inneren Feinde

Der Wohlfahrtsausschuss musste die Feinde der Revolution erbarmungslos bekämpfen. Er war das dem französischen Volk schuldig, das sich nicht noch einmal unter das Joch der Feudalherren und des absoluten Königs beugen wollte. Das Volk forderte die strenge Bestrafung der inneren Feinde. Nur dadurch, dass man die Konterrevolutionäre in Schrecken versetzte, konnte man sie besiegen. Auch Robespierre vertrat diese Ansicht.

Robespierre über revolutionären Terror

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Der Wohlfahrtsausschuss entsandte Kommissare mit bewaffneten Abteilungen in die aufrührerischen Provinzen. Viele Konterrevolutionäre wurden hingerichtet. Mit Hilfe des Volkes stellten die Kommissare in kurzer Zeit die Herrschaft der Jakobiner über ganz Frankreich wieder her. So sicherte der Wohlfahrtsausschuss die Errungenschaften der Revolution gegen den Ansturm der inneren Feinde.

 

Das Volk unter der Jakobinerherrschaft

Die Jakobinerherrschaft brachte den Konterrevolutionären Verfolgung und Tod, dem Volk aber Ordnung, Sicherheit und Brot.

Polizeibericht über Stimmung des Volkes während der Jakobinerherrschaft

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Es gab keine Standesschranken mehr. Einer redete den anderen mit „Bürger“ und „du“ an. Die Kleidung der Sansculotten wurde zur allgemeinen Mode.

Das tägliche Leben richtete sich jetzt nicht mehr nach dem kirchlichen, sondern nach dem Revolutionskalender. Mit dem September 1792 begann das Jahr I der Republik. Dieser Kalender galt bis 1804. Die Monate erhielten neue Namen, die den Vorgängen in der Natur entsprachen. So gab es den „Brumaire“, den „Floreal“, den Blütenmonat und den „Thermidor“, dne Hitzemonat. Statt der Sonntage feierte man „Dekadenfeste“. An den Revolutionsfesten, so zum Beispiel am 14. Juli und 10. August, veranstaltete  das Volk glanzvolle Umzüge. Dabei wurde gesungen und getanzt. Die Künstler malten Bilder und komponierten Lieder für die Feste.

Geschichtsbuch DDR 7. Klasse Kopie

 

Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Vollendung der Revolution durch Jakobiner

 

 

Ende und Auswirkungen der Revolution

Die Beseitigung der Jakobinerherrschaft

Die französische Großbourgeoisie hatte die Herrschaft der Jakobiner geduldet, solange die Republik in Gefahr war. Nun aber wollten die französischen Großkaufleute und Fabrikbesitzer die lästige Preiskontrolle und die Aufsicht über den Innen- und Außenhandel durch den Wohlfahrtsausschuss beseitigen. Ihr Besitz an Manufakturen, Fabriken, Reedereien und Handelshäusern war von den Jakobinern nicht angetastet worden, die Herrschaft Robespierres und seiner Freunde hinderte sie daran, sich unbeschränkt zu bereichern. Die Großbourgeoisie besaß noch Geld und Einfluss genug, um im Konvent und in den Ausschüssen eine Verschwörung gegen Robespierre und seine engsten Freunde zustande zu bringen.

Am 27. Juli 1794, dem 9. Thermidor des Jahres II nach dem Revolutionskalender, ließen die Verschwörer Robespierre, Saint Just und andere Jakobiner verhaften. Am nächsten Tag wurden sei hingerichtet. Damit trat die Großbourgeoisie wieder die Herrschaft an. Nach und nach wurden die Jakobiner und Sansculotten aus den Ausschüssen und allen Verwaltungsstellen verdrängt. Banden von jungen Bürgersöhnen, die man die „Goldene Jugend“ nannte, schlugen auf der Straße mit Knüppeln auf alle ein, die als Jakobiner bekannt waren. Dann wurde der Jakobinerklub geschlossen. In vielen Teilen Frankreichs mordeten konterrevolutionäre Banden. Sie verbreiteten den „weißen Terror“ gegen die Anhänger der Jakobiner.

Sturz Robespierres

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Der Konvent hob das Gesetz über die Höchstpreise auf. Jetzt begannen die Händler und Fabrikanten, zügellos die Preise in die Höhe zu treiben. Den Arbeitern zahlten sie dagegen immer weniger Lohn. Das Volk wurde, im Gegensatz zur Zeit der Jakobinerherrschaft, dem Hunger und der Not preisgegeben.

 

Das Ende der Revolution (1795)

Seit 1789 hatten die Pariser Sansculotten für die bürgerliche Revolution gekämpft. Sie stellten auch 1794/95 immer noch eine Macht dar, weil sie bewaffnet und militärisch organisiert waren. Nachdem aber die inneren und äußeren Feinde der Revolution geschlagen worden waren, wollte die Großbourgeoisie das Volk wieder unterdrücken. Die Gelegenheit dazu bot sich im Frühjahr 1795. Die Hungersnot veranlasste die Handwerker, Gesellen und Arbeiter, erneut zu den Waffen zu greifen. Sie zogen zum Konvent. Dort forderten sie Brot und die Wiederherstellung der Jakobinerherrschaft. Aber der Konvent setzte, das erste Mal während der Revolution, die Armee gegen das Volk von Paris ein. Die Sansculotten unterlagen und mussten sich entwaffnen lassen. Viele wurden verhaftet und aus Frankreich verbannt.

FahnenträgerBildunterschrift Fahnenträger

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Bereits im Oktober 1795 wagten die Anhänger des Königtums, in Paris einen Aufstand anzuzetteln, um die Ergebnisse der Revolution wieder rückgängig zu machen. Aber die Großbourgeoisie wollte ihre Macht nicht mit einem König und dem Adel teilen. Napoleon Bonaparte wurde vom Konvent an die Spitze der Armee in Paris gestellt. Seine Soldaten empfingen die angreifenden Monarchisten mit einem mörderischen Feuer aus ihren Kanonen. Der Aufstand brach zusammen.

So endete 1795 die bürgerliche Revolution in Frankreich damit, dass die Großbourgeoisie das Volk unterwarf, um ihre eigene Ausbeuterordnung aufzurichten. Sie schlug gleichzeitig den Angriff der Konterrevolution zurück. In ihrem Ergebnis war die französische Revolution der entscheidende Sieg des Kapitalismus über den Feudalismus.

 

Gesellschaftsaufbau nach Abschluss der Revolution(1795)

Gesellschaftsaufbau nach Abschluss der Revolution(1795)

 

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klassen, Stand 1982

 

 

Verlauf Französische Revolution

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klassen, Stand 1982

 

 

Die französische Revolution als großes Beispiel

Der bürgerlichen Revolution in Frankreich folgten weitere Erhebungen in Europa und Amerika. Die Nachrichten von der Erstürmung der Bastille, von der Aufhebung der Feudallasten, vom Sturz des Königtums und von den Siegen der Revolutionsarmeen erweckten auch in anderen Ländern die Hoffnung, das feudale Joch abschütteln zu können. Mutige Bürger, Bauern und Handwerker erhoben sich gegen Fürsten und Feudalherren.

Die Erklärung der Menschen- und Bürgerechte, die die Gleichheit aller Menschen verkündete, fand besonders großen Wiederhall unter der Bevölkerung der französischen, spanischen und portugiesischen Kolonien in Mittel und Südamerika.

Auf der Insel Haiti, die zu einem Teil Frankreich, zum anderen Spanien gehörte, erhoben sich 1791 die Sklaven gegen die Herrschaft der Plantagenbesitzer. Unter ihrem Führer Toussaint L’Overture, den der Konvent zum General ernannte, siegten sie. 1794 hob der Konvent für alle französischen Kolonien die Sklaverei auf. 1804 erklärten die Kampfgefährten Toussaint L’Overtures Haiti zur unabhängigen Republik. Damit blieb die erste Befreiungsrevolution gegen die Kolonialherren in Mittel- und Südamerika, und zwar mit Hilfe der Jakobiner in Frankreich, siegreich.

Abschaffung Sklaverei auf Haiti

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klassen, Stand 1982

 

Toussaint L'Overture

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

In den Jahren 1810 bis 1825 kämpften auch die spanischen und portugiesischen Kolonien in Mittel- und Südamerika um ihre Freiheit. Die Kolonisten in Südamerika wehrten sich dagegen, dass alle Reichtümer der Kolonien in die Taschen der spanischen und portugiesischen Feudalherren und Könige flossen. Die Kolonisten wollten Fabriken errichten und selbst mit anderen Ländern Handel treiben.

Angespornt von den Ideen der französischen Revolution marschierten die Kolonnen der Freiheitskämpfer Bolivar und Miranda durch Urwälder, über hohe Gebirge und durch weite Steppen. Sie entrissen den Spaniern und Portugiesen eine Stadt nach der anderen und machten ihrer Herrschaft ein Ende. Es entstand eine neue Welt unabhängiger Staaten. Meist waren es Republiken. Jetzt erst konnte auch hier die kapitalistische Produktionsweise eingeführt werden.

Bürgerliche Bewegungen als Folge der französischen Revolution

Wichtige bürgerliche Bewegungen im Gefolge der französischen bürgerlichen Revolution

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klassen, Stand 1982

 

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entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Ende und Auswirkungen der Revolution

 

 

 

 

Die Wirkung der Schriftsteller im alten Frankreich auf die Volksmassen

Neben Montesquieu und Rousseau gab es noch viele andere Schriftsteller in Frankreich, welche die Wahrheit über das absolute Königtum verbreiten wollten. Ludwig der XVI. und seine Gerichte wollten diese Wahrheit unterdrücken.

Viele Gegner des Königs wurden auch ohne Gerichtsurteil verhaftet und in die Bastille geworfen. Alte Systeme treten niemals freiwillig ab. Der kleinste Funke von fortschrittlichem Denken wird gleich ausgelöscht. Das wird nicht immer mit strafrechtlicher Verfolgung getan. Auch die Wegnahme der Existenz ist ein wirksames Mittel der Einschüchterung und Fortschrittsbremse. Wenn alte Systeme ein fortschrittliches System besiegen, sieht es anders aus.  1989 hat die Konterrevolution kampflos gesiegt.

Verfolgung fortschrittlicher Schriftsteller im alten Frankreich

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

„Gefährliche“ Schriften, wie zum Beispiel von Rousseau, wurden vom Henker verbrannt. Das oberste königliche Gericht in Paris erkannte die Gefahr, die in den neuen Büchern lag. Deshalb verbot es auch ein Werk über die Feudallasten der Bauern.

Bücherverbrennungen gab es auch z.B. bei den Nazis. Fortschrittliche Schriften wurden oft als  Gefahr gesehen und verboten.

Die Befürchtungen des Gerichts sollten sich bewahrheiten. In gelehrten Gesellschaften, in den Salons der Kaufleute und Bankherren las man aus Büchern der Schriftsteller vor und sprach darüber. Zu damaliger Zeit war der Kapitalismus gegenüber dem Feudalismus ein fortschrittliches System. Daher befasste sich obengenannter Personenkreis mit den Büchern fortschrittlicher Schriftsteller und Denker.

Auch die Handwerker, Gesellen und Arbeiter rissen sich Zeitungen und Flugblätter aus der Hand. Oft fand sich ein Student oder Journalist, der ihnen aus einem verbotenen Buch vorlas. Zur damaligen Zeit konnten viele Arbeiter und Handwerker nicht lesen und schreiben, das für Kinder aus diesen Kreisen ein Schulbesuch unerschwinglich war und die Kinder frühzeitig mitarbeiten mussten, um die Familie zu ernähren.

Somit bereiten die Schriftsteller die französische Revolution vor.

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Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Wirkung der Schriftsteller auf die Volksmassen

 

Rousseaus Vorstellungen von der Volksherrschaft

Die zahlreichen Handwerker und kleinen Ladenbesitzer, Gesellen und armen Bauern wollten sich nicht damit zufriedengeben, dass nur der Adel und die Bourgeoisie die Herrschaft ausüben sollten.  Sie fanden ihren Sprecher in Rousseau. Er kannte ihr Leben. Alle Menschen hätten die gleichen Rechte und darum müsste jeder etwas, aber keiner zuviel besitzen.

Jean Jaques Rousseau

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Rousseau lehnte die Gewaltenteilung ab. Es sollte nur eine oberste Staatsgewalt geben und die müsste das Volk ausüben.

Die Republik

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Dabei hatte er ein Vorbild, seine Heimatstadt Genf.  Sie war eine Republik und kannte keinen König. Nach Rousseaus Vorstellungen wählte das ganze Volk Abgeordnete für die Volksvertretung. Diese erließ die Gesetze und beauftragte erfahrene Männer(damals gab es nur Männer in diesen Funktionen)mit der Rechtsprechung und mit der ausführenden Gewalt, der Regierung.

Befugnisse der Regierung nach Rousseaus

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Das Modell von Rousseau kommt den sozialistischen Staaten, bzw. der DDR näher. So lässt sich erklären, dass es dort keine Gewaltenteilung gab. Anhand des Modells von Rousseau kann man erkennen, dass die Gewaltenteilung nicht das Ideal ist, wie es in bürgerlich-demokratischen Staaten stets propagiert und in der politischen Bildung stets eingetrichtert wird.

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Entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982, bearbeitet von Petra Reichel

 

 

 

 

 

Original-Text aus dem Geschichtsbuch der DDR

Rousseaus Vorstellungen von der Volksherrschaft

 

 

Jean-Jacques Rousseau

Jean-Jacques Rousseau wurde am 28. Juni 1712 in Genf geboren und ist am 02. Juli 1778 in Emenonville bei Paris gestorben.

Jean Jaques Rousseau

entnommen aus dem Geschichtsbuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1982

 

Rousseaus Vater Isaac lebte von 1672 bis 1748 und war ein Uhrmacher und Forscher, dessen protestantische Vorfahren aus Glaubensgründen von Frankreich in die damals unabhängige Stadtrepublik Genf ausgewandert waren.

Jean-Jacques  Rousseau war ein Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung. Rousseau hatte großen Einfluss auf die Pädagogik und die politische Theorie des späten 18. sowie des 19. und 20. Jahrhunderts in ganz Europa. Er war ein wichtiger Wegbereiter der Französischen Revolution. Sein Werk ist unlösbarer Bestandteil der französischen und europäischen Literatur- und Geistesgeschichte. Der ihm häufig – aber fälschlich – zugeschriebene Aufruf „Zurück zur Natur!“ hat viele Wissenschaftler geprägt und spätere Gegenbewegungen zur Industrialisierung ausgelöst.

Den Lebensweg Rousseaus und dessen vielfältiges Wirken kann man Wikipedia entnehmen. Der Beitrag würde zu lang, wenn man das alles wiedergeben wollte. Darum liegt hier der Schwerpunkt auf der Politischen Philosophie.

Rousseau stellt sich in seinen staatstheoretischen Texten die Frage, wie ein von Natur aus wildes und freies Individuum seine Freiheit behalten kann, wenn es aus dem Naturzustand in den Zustand der Gesellschaft eintritt bzw. diesen Zustand begründet. Rousseau geht davon aus, dass die Menschen im Naturzustand in kleinen Gemeinschaften im Wesentlichen unabhängig voneinander leben. Sie verfügen über ausreichend Güter und sind friedlich. Insbesondere ist der Mensch weder der Philosophie und der Wissenschaft noch der Gier nach Luxusgütern verfallen. Im Unterschied zu Hobbes zeichnet Rousseau ein positives Bild vom Menschen im kaum kultivierten, tiernahen Zustand. Den genuin menschlichen Vermögen, so v. a. der Vernunft, steht er hingegen kritisch gegenüber. Anderen Vertragstheoretikern wirft er vor, bei ihren Schilderungen des Urmenschen nicht naturgetreu geblieben zu sein und ihm überwiegend negative Attribute zugeschrieben zu haben.

Für den Verlust von Freiheit und Autonomie sieht Rousseau die Einführung des Privateigentums als Ursache:

„[…] da die Menschen außerdem begannen, ihre Blicke in die Zukunft zu richten, und alle sahen, dass sie einige Güter zu verlieren hatten, gab es niemanden, der die Repressalie für das Unrecht, das er einem anderen zufügen konnte, nicht für sich selbst zu fürchten hatte. Dieser Ursprung ist umso natürlicher, als es unmöglich ist zu begreifen, wie die Vorstellung des Eigentums aus etwas anderem als der Handarbeit entstehen könnte; denn man vermag nicht zu sehen, was der Mensch beisteuern kann, um sich die Dinge anzueignen, die er nicht geschaffen hat, außer seiner Arbeit. Allein die Arbeit, die dem Bauern ein Recht auf das Produkt des Feldes gibt, das er bestellt hat, gibt ihm folglich ein Recht auf den Boden, zumindest bis zur Ernte, und so von Jahr zu Jahr – was, da es einen ununterbrochenen Besitz schafft, sich leicht in Eigentum verwandelt… (Es zeigt sich), dass die Aufteilung des Grund und Boden eine neue Art von Recht hervorgebracht hat. Das heißt, das Eigentumsrecht, das von dem Recht, welches aus dem natürlichen Gesetz resultiert, verschieden ist.“

Die Wurzel der Entstehung des Eigentums sieht Rousseau in der Gemeinheitsteilung des Allmendeguts:

„Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen „Dies gehört mir“ und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: „Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört.“

und:

„Aus der Bebauung des Grund und Bodens folgte notwendigerweise seine Aufteilung und aus dem Eigentum, war es einmal anerkannt, die ersten Regeln der Gerechtigkeit. Denn um jedem das Seine zu geben, muss jeder etwas haben können.“

Das Entstehen des Eigentums, meint Rousseau, spaltet also die Menschheit in Klassen. Das Eigentum offenbart sich als die Ursache des gesamten gesellschaftlichen Unglücks. Über die Entstehung eines „alles verschlingenden Ehrgeizes“, „künstlicher Leidenschaften“ und die „Sucht, sein Glück auf Kosten anderer“ zu machen, schreibt er:

„[…] alle diese Übel sind die erste Wirkung des Eigentums und das untrennbare Gefolge der entstehenden Ungleichheit.“

Durch das Auftauchen der Institution des Eigentums entstehen erste gesellschaftliche Strukturen. Der Mensch ist nicht mehr autark, sondern von anderen abhängig; sei es als Herr oder als Knecht. Um seinen Leidenschaften folgen zu können, unterdrückt der Eigentümer seine Knechte. Dies sind nach Rousseau die „schlechten“ Gesellschaftszustände, die er in seiner Abhandlung zum Sozialvertrag (contrat social)kritisiert. Grundlage dieser Zustände ist ein Vertrag, der jedem ermöglicht, sich wieder so frei zu fühlen wie im Naturzustand. Dabei unterscheidet Rousseau „natürliche Unabhängigkeit“ von „bürgerlicher Freiheit“. Im Gegensatz zu Montesquieu wollte er das Volk in alle Bereiche der Politik einbezogen wissen und nicht nur in einer Gewalt (der Legislative)mitwirken lassen.

Nach Rousseaus Auffassung ordnet sich jeder Bürger zum Zwecke eines rechtmäßig geordneten gesellschaftlichen Zusammenlebens freiwillig einem Gesellschaftsvertrag unter. Dessen Grundlage ist der Gemeinwille, der absolut und auf das Wohl des ganzen Volkes gerichtet ist. Jeder Einzelbürger ist somit Teil eines religiös überhöhten und konfessionell neutralen Staatswesens, das den allgemeinen Willen vollstreckt und zugleich totale Verfügungsgewalt über ihn hat.
Der Begriff des Citoyen hat sich auch im Deutschen für diese spezifische, politische Setzung des Bürger-Begriffs etabliert.

Der Staat ist befugt, Gesetze zu verabschieden, die jederzeit den unantastbaren Willen des Volksganzen zum Ausdruck bringen. Dazu setzt Rousseau den Gesetzgeber ein. Der Gesetzgeber ist, betrachtet man nur das genuin als politisch bezeichnete Werk Rousseaus, ein umstrittenes Kapitel im Gesellschaftsvertrag. Hierzu ist es notwendig, ebenso den „Émile“ zu beachten, der als „Erziehungs- oder Bildungsanleitung“ für den perfekten Gesetzgeber gelesen werden kann. Hiermit erklärt sich die sonst unerklärbare Herkunft des Gesetzgebers.

Rousseaus Theorie des allgemeinen Willens stellt einen originellen und wirkungsmächtigen Versuch dar, der feudalistischen Königs- und Adelsherrschaft seiner Zeit die Legitimationsgrundlage zu entziehen. Sie beeinflusste viele andere politische Theoretiker und Philosophen des 18. und 19. Jahrhunderts, so u. a. Immanuel Kant.

Neben Voltaire gilt Rousseau außerdem als einer der wichtigsten Wegbereiter der Französischen Revolution.

Rousseaus Grab ab 1794 im Panthéon, Paris

Rousseaus Grab ab 1794 im Panthéon, Paris

Bildquelle: Von Baptiste ROUSSEL – Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28298270

 

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel