Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund(FDGB) war der Dachverband für die etwa 15 Einzelgewerkschaften in der DDR. Der FDGB war Mitglied des Weltgewerkschaftsbundes.
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Der FDGB wurde bereits am 18. März 1945 in Aachen gegründet, also mehrere Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Den Vorsitz übernahm Mathias Wilms. Drei Monate später hatte die neue Gewerkschaft rund 1300 Mitglieder und fünf Ortsverbände in der Region.
Da die westlichen Alliierten allerdings nur Industrieverbände und nicht die Organisation einer Einheitsgewerkschaft zuließen, konnte sich der FDGB in den westlichen Besatzungszonen nicht etablieren. Die Bildung von „freien Gewerkschaften“ auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurde am 10. Juni 1945 durch Befehl Nr. 2 der sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) zugelassen. Schon am 2. Juni waren Vertreter der Gewerkschaftsbewegung mit der Bildung einer Einheitsgewerkschaft beauftragt worden. Am 13. Juni konstituierte sich auf Initiative der Gruppe Ulbricht der Vorbereitende Gewerkschaftsausschuss für Groß-Berlin (V.G.f.G.-B), der eine maßgebliche Rolle zunächst beim Aufbau des FDGB Groß-Berlin (der wegen des Viermächtestatus Berlins eine eigenständige Organisation bildete) und dann des FDGB und seiner Bezirksverbände spielte.
Im August 1945 hielt Ulbricht eine richtungweisende Rede, in der er die Forderung nach parteipolitischer Neutralität einer Einheitsgewerkschaft ausdrücklich ablehnte, in dem er diese als „Ausdruck der Furcht gewisser Kreise vor der einigenden Kraft der Arbeiterklasse“ charakterisierte. Bei den Groß-Berliner Delegiertenwahlen Ende 1945 errang die KPD 312 Mandate, die SPD 226 und die CDU 3 – 17 waren parteilos. Die Gewerkschaftsvertreter rückten schnell in wichtige Positionen in lokalen, regionalen und zentralen Verwaltungen ein und nahmen in der umgeformten Industrie- und Handelskammer ein Drittel der Sitze ein. Die Vereinigung der landesweit nach dem Krieg entstandenen Gewerkschaften erreichte ihren Abschluss auf dem ersten FDGB-Kongress, der vom 9. bis 11. Februar 1946 stattfand.
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Der FDGB war eine Einheitsgewerkschaft mit 9,1 Millionen Mitgliedern. Der FDGB verkörperte die revolutionären Traditionen der deutschen Gewerkschaftsbewegung.
Der FDGB wirkte unter der Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands(SED) auf Grundlage des Marxismus-Leninismus für die weitere Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft. Nun ja, der FDGB war nicht neutral. (siehe oben die entsprechende Passage der Ulbricht-Rede im August 1945) Aber der Deutsche Gewerkschaftsbund(DGB), als Dachverband von verschiedenen Einzelgewerkschaften in der alten BRD und im heutigen Deutschland, ist auch nicht neutral. Er ist oft mit der SPD verwoben und will das kapitalistische System nicht beseitigen, sondern nur abmildern. Aufgrund der Politik der SPD der letzten Jahre und des Siegeszuges des Kapitalismus in seiner neoliberalen Form, ist der DGB als Organisation der Arbeiterklasse schwach geworden.
Der FDGB setzte sich auch für die Erhaltung und Sicherung des Friedens ein und vertrat die Interessen der Arbeiter, Angestellten und Angehörigen der Intelligenz(Akademiker). Dies war aber eine andere Interessenvertretung, wie im Kapitalismus. Denn es ging nicht darum die Interessen der Arbeiterklasse gegenüber der Seite des Kapitals zu vertreten, sondern die arbeitenden Menschen dazu anzuregen ihre schöpferischen Kräfte(„Gehirnschmalz“) im Sinne der Stärkung der Arbeiter- und Bauernmacht einzusetzen.
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Zu den Aufgaben des FDGB gehörte auch die Kantinenversorgung, die Vergabe von Ferienplätzen, Krankenbesuche und die Verleihung von Auszeichnungen und Prämien. Auch die Vergabe von Kuren gehörten zu den Aufgaben des FDGB.
Der FDGB war darüberhinaus für die Sozialversicherung der DDR zuständig. Des Weiteren betrieb er mit der „Fakulta“ eine fakultative Rechtsschutz- und Haftpflichtunterstützungseinrichtung für im öffentlichen Verkehr beschäftigte Mitglieder.
Der FDGB-eigene Feriendienst war der größte Anbieter von Urlaubsreisen in der DDR. Er unterhielt zahlreiche eigene FDGB Ferienheime und Feriensiedlungen. Der FDGB unterhielt auch Kreuzfahrtschiffe. FDGB-Urlauber konnten auch zeitweise in Interhotels(Hotels mit gehobenen Standard) wohnen. DIE TROMMLER hat sich bereits mit dem Thema Tourismus beschäftigt.
Die Wahl aller Gewerkschaftsfunktionäre im Betrieb fand in direkter und geheimer Urwahl statt. Das Fundament der Gewerkschaften bildeten die Grundorganisationen. Sie umfassten alle Mitglieder, die in einem Betrieb oder Einrichtung(Betriebsgewerkschaftsorganisation), einer Schule(Schulgewerkschaftsorganisation) oder der Ortsgewerkschaftsorganisation(Handwerksbetriebe) tätig waren. Die kleinste Zelle innerhalb einer gewerkschaftlichen Grundorganisation war die Gewerkschaftsgruppe, an deren Spitze als ehrenamtlicher Funktionär der Vertrauensmann stand. Insgesamt waren in der DDR über zwei Millionen gewählte ehrenamtliche Gewerkschaftsfunktionäre tätig. Eine bedeutende Rolle spielten die regelmäßigen Mitgliederversammlungen und Vertrauensleuteversammlungen. Höchstes Organ der Gewerkschaften war der FDGB-Kongress, der alle fünf Jahre stattfand. Dort wurde der Bundesvorstand gewählt. Vorsitzender des FDGB war Harry Tisch(seit 1975).
Der FDGB war mit einer Fraktion(die zweitstärkste Fraktion) in der
Volkskammer vertreten.
Der FDGB gab die Tageszeitung „Tribüne“ und die Monatsschriften „Gewerkschaftsleben“ und „FDGB-Rundschau“ heraus.
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Die höchste Bildungsstätte der Gewerkschaften war die Gewerkschaftsschule „Fritz-Heckert“ beim Bundesvorstand des FDGB in Bernau.
Harry Tisch, der auch letze Vorsitzende des FDGB war, wurde im November 1989 seines Amtes enthoben und aus dem FDGB ausgeschlossen.
Harry Tisch bereicherte sich persönlich aus FDGB-Mitteln und leitete Spenden um. Dies schmälerte aber nicht die Leistungen des FDGB für die Bevölkerung. So ist, obwohl Harry Tisch auf Kosten des FDGB auf „großem Fuß“ lebte, kein Schaden entstanden. Darum wurde er auch erst während und nach der Konterrevolution strafrechtlich verfolgt. Unabhängig von der Rechtslage ist ein solches Verhalten von Politikern, bzw. Gewerkschaftsvorsitzenden kein Vorbild und moralisch verwerflich. Dies gilt insbesondere im Sozialismus. DER SPIEGEL 5/1991 berichtet ausführlich darüber ohne die Gelegenheit auszulassen „Seitenhiebe“ auf die untergegangene DDR und den Sozialismus auszuteilen.
Im März 1990 wurde der FDGB für die letzte Volkskammerwahl zwar registriert, aber von der Wahlkommission nicht zugelassen.
Zum 30. September 1990, kurz vor der Annexion der DDR, löste sich der FDGB auf. Die Einzelgewerkschaften schlossen sich bis 1991 ihren Pendants in der BRD an.
Das Vermögen des FDGB unterlag nach der Konterrevolution der Treuhand. Das ist mit dem Verlust des Vermögens gleichzusetzen.
siehe Wikipedia
Wörterbuch der Geschichte
DDR 1984
FDGB(Beitrag in „Wörterbuch der Geschichte“)
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